Ich habe gerade noch einmal "Die Geschichte von Branwen und Aid" von Dieter Paschier gelesen. Mein Fazit: Schwach bis Durchschnitt (mit Fehlern).
Die Geschichte ist oberflächlich betrachtet ganz nett, an manchen Stellen hakt es aber meiner Meinung nach. Grinsen musste ich übrigens bei den "Frauen und Kinder, die die Zinnen bemannt haben", gibt es da kein anderes Wort für? Aber o.k., schlimmer ist, dass einfach viel zu wenig beschrieben wird. Was für ein Hain ist das zum Beispiel? Welche Bäume gibt es da, wie ist er aufgebaut, warum (oder für wen) ist er heilig? Wer sich nicht in Erainn und mit der Bevölkerung auskennt erfährt kaum etwas darüber außer ein paar Floskeln (raues Land, Männer mit Bärten, scheu wie ein Reh etc.).
Unrealistisch ist, dass Branwen andauernd unbemerkt aus dem Wehrgehöft verschwinden kann. Das sie dann auch noch Aid unbemerkt aus dem Wehrgehöft bringen kann (einen Tag nach dem Kampf gegen die Orcs), na ja.
Unlogisch finde ich die Sache ich das Ende. Erst meint der Bepelzte, warum gerade Aid geretet werden soll, es seien viele tapfere Männer gestorben. Wobei sind sie gestorben? Beim Kampf gegen die Orcs, so schlimm scheint der Bepelzte das also nicht zu finden. Machen wir es kurz: Aid´s Leiche bleibt im Hain, Branwen tötet einen (den besagten) Orc, Aid erwacht zu neuem Leben (warum?) und Branwen verliert ihre Fähigkeiten (warum?). Warum darf die Leiche dann im Hain bleiben, wenn der doch was gegen die Aktion hat? Warum wirkt es gerade da?
Eventuell habe ich zu wenig Ahnung von Midgard, dann erklärt mir das bitte. Ansonsten muß ich sagen, eine märchenhafte Handlung (Tod des Geliebten als Anlass zu schwierigen Prüfungen, Initiation u.s.w.) wäre etwas gewesen. Oder eine gute Fantasy-Handlung. Aber so finde ich das Ende sehr unbefriedigend.
Insgesamt also doch eher unbefriedigend. Hinterlässt ein schales Gefühl mit dem Pseudo-Happy-End.
Ich hoffe nur, dass es nie die Barden singen werden.
Zum Spielwelt-Hintergrund: Hm, sage ich doch nichts zu, denn ich kriege da nicht damit in Verbindung gebracht.
Gruß
Bernd