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nandrin

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Beiträge von nandrin

  1. Ich denke auch, dass grundsätzlich Rollenspiel eher eine Sache für die Leute mit Abi und höherem Abschluss ist. Grundsätzlich eher Denker, als Schrauber.

     

    So ist meine Erfahrung in meiner Runde und ich denke, wenn wir eine Umfrage nach Abschlüssen auf einem Con machen, werden mindestens 80 Prozent Abi und mehr haben.

     

    Davon bin erstmal überzeugt bis mir das Gegenteil bewiesen wird.

     

    Ist das Spiel deshalb elitär?

     

    Nee. Meine These ist, dass die mit der höheren Bildung mehr "Alltagsflucht " betreiben. Krasses Wort und deckt auch nicht wirklich ab, was ich meine, aber es ist ein Anfang.

     

    Nichtrollenspieler interessieren sich in der breiten Masse viel mehr für andere Dinge. Sport, Autos, Frauen, Männer, Diskos, Klamotten. Mehr reales Leben. Aus meiner Erfahrung sind definitv überproportional die eher "nerdigen" Typen Rollenspieler. Die aus dem Physik-LK, die Informatiker und so weiter. Nicht die Fussballer oder Basketballer. Eher die aus dem Schachclub als die Skater, Rockabillies oder Punks.

     

    Das ist zumindest meine Beobachtung. Völlig ohne Wertung für die jeweilige Ausbildung oder die verfolgten Interessen.

     

    Ich fragte mal eine hübsche Mitspielerin, wie denn der typische Rollenspieler definiert sei.

    Knallharte Antwort: "unattraktive junge Männer"

    Daraufhin habe ich mich auf der nächsten Con mal bewusst umgesehen. Nun ja....

  2. Hmmm... alles sehr schöne Gedanken... Was ich mich gerade frage:

     

    Sind nach den Ausführungen von Nandrin und dem Schnitter überhaupt EW: Verführen gegen Spielercharaktere möglich? Dürfen Sprüche wie Anziehen überhaupt gegen Spielfiguren eingesetzt werden? Diese Aktionen sind nur dazu da, damit sich charaktere so verhalten, wie sie sich eigentlich nicht verhalten wollen und gegebenenfalls wird sich der SL die Sb des Charakters anschauen und dem 'Täter' einen saftigen Bonus (oder Malus) geben, wenn er den Wert erblickt. Sollte dem Charakter dann der WW misslingen wird er entmündigt, da der Spieler nicht mehr sagen kann:"Nein, das würde mein Charakter nich machen". Regeltechnisch ist er dann aber verführt worden, zu was auch immer.

     

    Das geht letztlich in die selbe Richtung wie ein verhauener Wurf gegen Sb.

     

    Sb ist meiner Meinung nach der Wert, der angibt, wie emotional ein Mensch handelt. Hohe Sb -> sehr rationaler Mensch, niedrige Sb -> sehr emotionaler Mensch.

     

    Natürlich ist der Einsatz solcher Fähigkeiten gegen Spielercharaktere nach den Regeln möglich. Die Frage ist, ob der SL es auch macht. Ich persönlich habe Vorbehalte dagegen und mache es nicht bzw. nur in absoluten Extremfällen (kann mich aber nicht erinnern, es je gemacht zu haben).

  3. Nach meinem Verständnis sind Abenteurer keine "Durchschnittsmenschen", sondern Charaktere, denen es an Mut nicht mangeln sollte und die von Hause aus mehr Initiative haben als der Bäcker von nebenan.

     

    Das ist eben durch Sb, Wk und der Charaktervorstellung durch den Spieler geregelt. Ein Held muss nicht unbedingt überdurchschnittlich mutig sein. Im Gegenteil, in der Literatur sind die besten Helden diejenigen die sich vor Angst fast in die Hose machen aber dennoch den Job erledigen.

    Umgekehrt muss ein mutiger Charakter nicht frei sein von Gelüsten. Man denke nur an saufende und zechende Barbaren, die ohne mit der Wimper zu zucken in die Schlacht stürmen, aber kaum bietet man ihnen einen Humpen Met an können sie nicht widerstehen.

     

    Ich kenne da einen Glücksritter, der immer furchtlos in die Schlacht stürmt, auch wenn seine Kameraden schon beinahe den Löffel abgeben und sich lieber verstecken. Aber kaum macht ihm eine hübsche Dame schöne Augen lässt er alles stehen und liegen. Und das obwohl er schon ein paar ziemlich böse Überraschungen dadurch erlebt hat.

     

    Mit dem "Mehr Initiative" hast du aber wahrscheinlich recht.

     

    Das ist alles richtig und genau deshalb ist eben die SB, um die es hier ja geht, viel zu unspezifisch. Die Sb an sich ist ein Wert, der nicht genauer definiert ist. Für welche Versuchungen ist ein Charakter anfällig? Welche lassen ihn kalt? Das muss der Spieler festlegen, also kann er doch auch die Reaktion auf eine Versuchung selbst entscheiden, ohne Würfelwurf.

     

    Ich kann nachvollziehen, daß manche Spieler Spass daran haben, die Reaktionen ihrer Figur gelegentlich auszuwürfeln und dann das Resultat auszuspielen. Daran gibt es nichts auszusetzen.

     

    Dieser Fall ist aber im Regelwerk gar nicht abgedeckt und auch nicht die Intention der Sb und der Versuchungsregeln. Im Regelbuch werden Sb und Versuchungsregeln dazu benutzt, den Spieler "an die Kandare zu nehmen", wenn er sich plötzlich nicht "charaktertypisch" verhält, was immer das heisst.

     

    Das heisst, die Regeln sind ein Werkzeug für SL, um Spieler in ihrem Sinne zu lenken. Diesen Weg gehe ich als SL sehr ungern und wähle lieber den Weg des Gespräches mit dem entsprechenden Spieler.

  4. Selbstbeherrschung halte ich durchaus für eine sinnvolle Eigenschaft. Auf Sb würde ich immer würfeln lassen, wenn ein Spieler irgenwelche schmerzhaften oder andere extreme Aktionen ausführen will, von denen ich einfach nicht glaube das ein durchschnittlicher Mensch sie ausführen würde. Beispiele wären:

     

    - Der Charakter will einen glühenden Gegenständ festhalten weils ja nur 1w6 Schaden gibt.

    - Ein Charakter will über eienen schmalen Steg einen bodenlosen Abgrund überqueren.

    - Ein Charakter will sich in einem erbärmlich nach Sch..stinkenden Abtritt verstecken.

    - Oder ohne mit der Wimper zu zucken ein Bad in Drachenblut nehmen.

     

    Gruss,

     

    Quintulf

     

    Ich finde gerade diese Beispiele sehr gut.

    Auch ich würde Sb hier einsetzen und sehe das auch nicht als Ersatz für mangelnde rollenspielerische Fähigkeiten des Spielers an.

     

    Ob der Abtritt nur ein wenig unangenehm müffelt oder aber wirklich zum Erbrechen stinkt, kann der Spieler aus der Beschreibung des SL nicht entnehmen. Und um ehrlich zu sein, ich verzichte auch gerne auf den Versuch am Spieltisch so weit in das Spielgeschehen einzutauchen, dass der Spieler genau mit seiner Spielfigur mitfühlen kann.

    Da ist der PW:Sb ein guter Anhaltspunkt für Spieler und SL.

     

    Die Versuchungsregel würde ich schon deswegen nicht anwenden, weil ich sie für viel zu kompliziert halte. Im Zweifelsfall würde ich mir spontan eine eigene Regel ausdenken, in die vermutlich In, Sb und Wk (bzw. eine Teilmenge davon) eingehen würden.

     

    Anders als viele Vorredner sehe ich den PW:Sb also nicht als einen Wurf, der nur fällig wird, wenn der Spieler 'vergessen' hat, seine Rolle richtig zu spielen.

    Ich sehe ihn vielmehr als die spieltechnische Abbildung der Tatsache, dass die Spielfigur eine Herausforderung überwinden muss. Ob dabei nun die Gewichtskraft des Steins, der Brechreiz des Magens oder die Wirkung bestimmter Hormone überwunden werden muss, ist erst mal egal.

     

    Die Kritik, dass die Sb zu undifferenziert sei, gilt letztlich für alle Midgard-Attribute (und Fertigkeiten).

    Man kann sie immer noch weiter differenzieren (bei der Aufteilung der alten Geschicklichkeit in eine Geschicklichkeit und eine Gewandtheit wurde das ja gemacht, aber natürlich kann man das auch hier beliebig fortsetzen).

    In der Tat wurde das ja für Sb auch gemacht (-> Sb und Wk), was aber meiner Meinung nach mißlungen ist.

     

    Natürlich kann der Spieler anhand der Beschreibung des SL erkennen, ob der Abtritt nur müffelt oder entsetzlich stinkt! Er muss nur zuhören! :confused:

     

    Nach meinem Verständnis sind Abenteurer keine "Durchschnittsmenschen", sondern Charaktere, denen es an Mut nicht mangeln sollte und die von Hause aus mehr Initiative haben als der Bäcker von nebenan.

     

    Ansonsten werden die anderen Grundattribute von Midgard ja weiter differenziert, und zwar durch die Fähigkeiten, die der Charakter beherrscht und die alle auf den Grundwerten beruhen. Für die Sb gilt dies nicht, deshalb ist sie mir zu undifferenziert.

  5. Ich denke, die Moderation bezog sich auf besagtes RTFM.

     

    Ich weiss, die inflationäre Benutzung des Wortes "F***" ist mittlerweile weit verbreitet, aber das macht es nicht besser. Ich jedenfalls gebe zu, daß ich einen solchen Kommentar als Anmotzen verstehen würde, ein neutraleres "Lies bitte das Regelbuch" wäre angemessener und überdies höflicher.

  6. Ich weiß, da ich aber mit den alten Regeln spiele(3. Ed.) wäre mir das alte passend zu meinen Regeln lieber:D

     

    In dem Fall trotzdem: Geduld. Wenn das neue Buch raus ist, werden die Preise für das alte Buch sicher drastisch fallen. Ich selbst würde mein Alba ja gern zu Geld machen, aber an die Neuauflage glaube ich erst, wenn ich sie in Händen halte....

    Es sind schon zu oft Projekte auf nächstes Jahr verschoben worden...oder auf übernächstes....oder auf irgendwann....:worried:

  7. Ich unterstelle also von meiner Regelauslegung her ein Stück Spielerfreiheit, nämlich das Festlegen der Charakterzüge und -schwächen, das andere so nicht sehen und in ihrer Regelauslegung folgerichtig als Ausrede interpretieren, keinen Sb-Wurf machen zu müssen. Insofern ist ein Teil der Debatte einfach unterschiedlicher Regelauslegung geschuldet (und welche "offizielle richtig" ist, möchte ich hier nicht diskutieren).

     

    Das ist doch mal ein Anreiz für den Spieler, sich ein wenig mit seiner Figur zu beschäftigen. Wenn er sie entsprechend definiert (und das für den SL nachvollziehbar ist - "meine niedrige SB bezieht sich auf meine Schwäche für Lychies aus Minangpahit. Damit kannst Du mich überallhin locken. Damit ist der Sb07 dann Genüge getan; sonst bin ich gegen alle Versuchungen immun"), ist sie begrenzt, wenn er sich nicht drum schert, ist sie allgemein.

     

    Bei Durchlesen der bisherigen Diskussion fällt mir an mir selbst auf, daß ich offenbar zu sehr von mir auf andere schließe. Der oben beschriebene Anreiz, die Stärken und Schwächen meines Charakters zu definieren, ist für mich die normale Vorgehensweise. Der Charakter ist wichtiger als die Spielwerte, sozusagen.

    Ich muss mich manchmal daran erinnern, so wie jetzt, das andere Spieler eine andere Vorgehensweise bei der Erstellung einer Figur haben und der Charakter, zumindest am Anfang der Karriere, noch eher grob umrissen ist und sich erst beim Spielen entwickelt. Bei diesem Ansatz ist die "Führung" durch Sb-Würfe in manchen Situationen hilfreich und trägt dazu bei, den Charakter der Figur zu definieren.

     

    Ich nehme hier ausdrücklich keine Wertung vor, welcher Spielstil besser oder schlechter ist. Jeder soll spielen, wie er es für richtig hält. Ich benutze eben einen anderen Ansatz als z.B. Einskaldir, das ist alles.

     

    Ich möchte Storrs Frage aufgreifen:Wie spielen diejenigen von euch, die neben Midgard noch andere RPGs spielen, in denen Charakterwerte wie Sb gar nicht vorkommen, ihre Figuren?

  8. Um Kontinuität und Verläßlichkeit zu erzeugen.

    Und Chancengleichheit zwischen den Spielern.

    Und um das Zufallselement zu erhalten.

    Genau deshalb drehe ich auch als Spielleiter nicht die Würfel.

     

    Jetzt würde mich interessieren: wie stehen SL dazu, die Würfel drehen? Lassen sie die Spieler auch Würfel drehen?

     

    Nein, natürlich nicht. Wenn Spieler und Spielleiter ihre Würfel drehen, können wir die Würfel auch ganz weglassen. Dann erzählen wir uns gegenseitig einfach, was passiert oder passieren soll. :)

     

    Kann auch lustig sein, ähnelt dann aber mehr einer Partie "Es war einmal..." als Midgard-Rollenspiel.

  9. Hier frage ich aus dem Aspekt der Spielermündigkeit heraus: Wenn er es nicht will, warum soll man ihn dazu zwingen?

     

    Mit freundlichen Grüßen vom Schnitter

     

     

    Dann frage ich dich, warum er einen Schwachen oder Ungeschickten darstellen soll, wenn er es nicht will? Warum passen die Leute dann nicht einfach ihre Grundwerte an, wenn sie auf einen Aspekt nicht klarkommen.

     

    Warum spielen sie Elfen, wenn sie sie nicht anders spielen als Menschen?

    Das kannst du komplett durchziehen. Warum spielen sie Kriegspriester, wenn sie in einem Kampf nicht die erste Reihe einnehmen?

     

    Ja, warum nicht? Das solltest Du die Spieler fragen. Deshalb muss man sie aber nicht per Würfelwurf zu einer Rolle zwingen.

     

    Wieso? Er hat sich doch die entsprechende Rolle ausgesucht?

     

    Ähhh...jetzt bin ich verwirrt. Was wolltest Du sagen?

  10.  

    Die SB ist ein Korrektiv am Spieltisch. Manch einer braucht das weniger, für manche Spieler ist das im Interesse der Gruppe eben notwendig.

     

    Wie gesagt, die bisherige SB/Versuchungsregel ist nicht optimal. Sehr gute Ergänzungen wurden schon genannt. Und dann hat man ein gutes Spielinstrument, das in den meisten Gruppen für eine Bereicherung des Spiels sorgen wird. Ich benutze die SB eher selten. Wenn aber dann bei Spielern, die nicht aus ihrer Figur heraus spielen, sondern aus einem Metablick auf das Abenteuer.

     

    Und wie bei allen guten Dingen gilt: Wer nicht mag, ist satt.

     

    Diesem zitierten Teil deines Posts stimme ich zu, obwohl ich bei Spielern, die einen "Metablick" benutzen wohl weniger die Sb als vielmehr das persönliche Gespräch nutze.

    Ansonsten will ich mich hier nicht wiederholen, meine Meinung habe ich hinreichend dargelegt und sie unterscheidet sich wohl von Deiner. Wahrscheinlich sind unsere Erfahrungen mit anderen Rollenspielern sehr unterschiedlich, mir sind einfach Spieler, die solche Korrektive bei ihren Handlungen benötigen, eher selten untergekommen.

  11. Ich stimme Dir nicht zu: St und In sind grundlegende Werte, die wenn man so will, genetisch festgelegt sind.

     

    Hm, also bringt all der Sport und so gar nichts? Ich dachte immer, dass man Muskeln aufbauen könnte, wie man auch seine Selbstbeherrschung und Willenskraft üben kann. (Intelligenz übrigens auch. ;) ) Potentiale sind festgelegt, in allen diesen Bereichen.

     

    Sb dagegen ist in hohem Maße ein Charaktermerkmal. Ich kann zumindest versuchen, mittels meinem Einfühlungsvermögen, meiner Menschenkenntnis und meiner Lebenserfahrung nachzuvollziehen, was in einem anderen Menschen bzw. einer Figur vorgeht und dies rollenspielerisch umsetzen.

    Das alles kann ich bei allen anderen Werten auch tun. Mit mehr oder minder gutem Erfolg. Je näher die Figur nach mir angelegt ist, desto einfacher geht das natürlich.

    Wenn Storr und du das so beschreiben, komme ich mir immer so inperfekt vor, weil ich diese vollkommene Ausblendung meiner selbst einfach nie hinbekomme, ich immer noch eher Meinungen zum Verhalten der Figur habe und nicht tieferes Wissen. Ich einfach nie so vollkommen verschmelze.

    Vielleicht sind diese Werte rollenspielerisch einfach für uns Normalos notwendig und für all diejenigen, die ihre Emotionen immer perfekt im Griff haben, sind sie natürlich völlig überfüssig. Wobei ich da behaupten würde, dass das auch für alle anderen Werte gilt. Wenn ich weiß, dass meine Figur gegen brünette Schankmaiden absolut immun ist, dann weiß ich auch, dass sie sich mit lokalen Sagen auskennt. Warum soll sie auf letzteres Würfeln?

    Ist Selbstbeherrschung nicht tagesformabhängig?

     

    Perfektion ist unerreichbar, also mach Dir deswegen keinen Kopf ;)

     

    Übrigens halte ich mich keineswegs für perfekt, wie Du aus meinem Post sehen konntest. Ich schrieb, ich versuche, den Charakter darzustellen, nicht ich tue es perfekt.

    Körperliche und charakterliche Werte in einen Topf zu werfen wiederstrebt mir einfach. Ich kann nun mal am Spieltisch nicht darstellen, wie meine Figur einen schweren Stein anhebt. Bei Versuchungen sieht es anders aus.

     

    Die ganze Diskussion ging doch u.a. darum (das ist es jedenfalls, was mich and der Sb stört), daß die Sb als Charaktermerkmal einem Würfelwurf unterliegen soll und zwar so ziemlich als einziges Charaktermerkmal. Warum nur die Sb? Warum nicht, ob eine Figur z.B. unorganisiert, penibel, großmäulig usw. ist? Sb steht da irgendwie allein im Raum und passt deshalb meiner Meinung nach nicht so ganz zum Rest des Regelwerkes.

     

    Bei Pendragon z.B. sind die Charaktermerkmale der Figuren wie etwa Fleiss/Faulheit, Gnädig/Rachsüchtig oder Keusch/Lüstern ein ganz integraler Bestandteil des Spieles und werden deshalb ständig per Würfelwurf überprüft. Die vielfältigen Versuchungen, denen die Figuren ausgesetzt sind, stehen genauso im Mittelpunkt des Geschehens wie der Kampf gegen Monster etc. Deshalb machen Werte für Charaktermerkmale auch Sinn. Da kann eine Figur diese Werte aber auch verändern, als Folge seiner Erfahrungen. Diese Möglichkeit fehlt bei Midgard.

  12.  

    Also ich glaube, Du kannst genauso gut (oder schlecht) nachvollziehen, ob ein schwacher Mensch einen schweren Stein heben kann, wie Du nachvollziehen kannst, ob ein willensschwacher Mensch einer Versuchung widersteht.

     

    Oder anders ausgedrückt, genauso wenig, wie meine Intelligenz ausreicht, um den Gedankengang eines Int100-Charakters nachzuvollziehen, kann ich nachvollziehen, warum ein Alkoholiker das Weinglas nicht einfach ignoriert.

     

    Da sehe ich wirklich keinen Unterschied.

     

    Also kann ich es nur spielen. Entweder durch würfeln oder per Spielerfestlegung, das sei jedem selbst überlassen.

     

    Tschuess,

    Kurna

     

    Diese Diskussion gab es bestimmt schon öfter.

    Ich stimme Dir nicht zu: St und In sind grundlegende Werte, die wenn man so will, genetisch festgelegt sind. Sb dagegen ist in hohem Maße ein Charaktermerkmal. Ich kann zumindest versuchen, mittels meinem Einfühlungsvermögen, meiner Menschenkenntnis und meiner Lebenserfahrung nachzuvollziehen, was in einem anderen Menschen bzw. einer Figur vorgeht und dies rollenspielerisch umsetzen.

  13. Hier frage ich aus dem Aspekt der Spielermündigkeit heraus: Wenn er es nicht will, warum soll man ihn dazu zwingen?

     

    Mit freundlichen Grüßen vom Schnitter

     

     

    Dann frage ich dich, warum er einen Schwachen oder Ungeschickten darstellen soll, wenn er es nicht will? Warum passen die Leute dann nicht einfach ihre Grundwerte an, wenn sie auf einen Aspekt nicht klarkommen.

     

    Warum spielen sie Elfen, wenn sie sie nicht anders spielen als Menschen?

    Das kannst du komplett durchziehen. Warum spielen sie Kriegspriester, wenn sie in einem Kampf nicht die erste Reihe einnehmen?

     

    Ja, warum nicht? Das solltest Du die Spieler fragen. Deshalb muss man sie aber nicht per Würfelwurf zu einer Rolle zwingen.

  14. @quintulf:

    -Der Charakter will einen glühenden Gegenständ festhalten weils ja nur 1w6 Schaden gibt.

    --schlechtes Rollenspiel

     

    - Ein Charakter will über einen schmalen Steg einen bodenlosen Abgrund überqueren.

    --EW: Balancieren reicht. Ein Abenteuerer sollte Mut haben.

     

    - Ein Charakter will sich in einem erbärmlich nach Sch..stinkenden Abtritt verstecken.

    --was hat das mit SB zu tun?

     

    - Oder ohne mit der Wimper zu zucken ein Bad in Drachenblut nehmen.

    --weiss der Charakter denn, wie gefährlich das ist?

     

    Was du damit sagen wilst erschliesst sich mir nicht ganz..

     

    Ich will damit sagen, daß in keinem dieser Beispiele die SB wichtig ist bzw. darauf gewürfelt werden sollte.

  15. Mann, bin ich so schwer zu verstehen?

     

    Solange die Charaktere ausgewürfelt werden, werde ich wohl Spielfiguren haben, mit denen ich zwar wahrscheinlich insgesamt zufrieden bin, die mir aber nicht jeden Wunsch erfüllen. Und da macht die SB keine Ausnahme.

     

    Und wenn ich mir drei Charaktere auswürfele und den attraktivsten nehme, werden Wünsche offen bleiben.

     

    Die Spielfiguren sind zudem bei Midgard keine wünschdirwas Universalhelden und auch hier gibt es regeltechnisch vorgesehene Beschränkungen, mit denen ich mich laut DFR anfreunden soll.

     

    Und ganz ehrlich: Mit jemandem, der sich alle Werte auf 100 setzt, weil er damit den meisten Spielspaß hätte, hätte ich wohl den kleinsten Spielspaß.

     

    Du bist nicht schwer zu verstehen, aber offenbar gehst Du davon aus, daß viele Spieler nur zufrieden sind, wenn sie bei ihrer Figur alle Werte auf 100 haben. Das ist eine Verallgemeinerung, die sicher nicht zutrifft.

    Eine Figur, mit der ich zufrieden bin, muss abgerundet sein, was für mich heisst, sie soll Stärken und Schwächen haben. Ich kann durchaus Spass mit einer wertemäßig unterdurchschnittlichen Figur haben.

     

    Nebenbei, wo liest Du, daß die Midgard-Macher erwarten, man solle sich mit einigen Beschränkungen abfinden? Die Stelle im Regelbuch hätte ich gern als Beleg.

    Nochmal:Niemand erwartet von mir, mit einer Figur zu spielen, mit der ich nicht vollkommen zufrieden bin, am allerwenigsten die Midgard-Macher, jedenfalls, soweit ich sie kennengelernt habe.

  16. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass es stimmt, dass du dich in die seelischen Tiefen deiner Spielfigur einfühlen und aus ihr heraus passen spielen kannst - wo ist dann das Problem? Dein Charakter hat einen gewissen SB-Wert, den du passend zur Vorgeschichte, den Motivationen und Ambitionen der Figur passend im Rollenspiel umsetzt - da sehe ich doch sofort 80-90% der ansonsten sinnvollen PW:SB überflüssig werden.

    Ich sehe, dass ich in meinem letzten post einige Aspekte, die mich stören, nicht zuende ausgeführt habe, insbesondere den "allmächtigen SL". Die Sb-Regel geht davon aus, dass der SL besser als der Spieler beurteilen kann, was der richtige Charakterverhalten ist. Wie kommt man eigentlich zu der Wertung? Nur ein SL, der deutlich klüger als seine Spieler ist, kann gleichzeitig seine NSCs führen und sich so tief in die SCs sämtlicher Spieler hineinversetzen, dass er in jeder Abenteuersituation besser weiß, wie dieser Char handelt. Ich kenne aber massenweise Leiter (und gar nicht einmal schlechte), die das nicht können. Wie sollen sie auch? Wenn ich einen tiefgründigen Charakter ausdefiniert habe, dann kann niemand besser als ich verstehen, wie er in bestimmten Situationen reagieren wird.

     

    Die Midgard-Regel geht vermutlich davon aus, dass nur stereotype Charakterzüge gespielt und dann bei Bedarf "vergessen" werden. Also z. B. der notorische Schürzenjäger, der plötzlich nicht mit der vermeintlichen Vampirdame mitgehen will. Dafür ist die Regel auch in Ordnung. Sie entmündigt aber den Charakterspieler, der nicht nur ein blödes Stereotyp spielt. Selbst wenn man mit Werten spielt, gibt es ja nicht nur die 1 und die 100. Wenn ich z. B. Sb 27 habe und festlege, dass mein Glücksritter dem weiblichen Geschlecht nicht abgeneigt bin, ich aber in einer bestimmten Situation aufgrund der Tagesform meiner Figur der Meinung bin "heute nicht", dann finde ich es eine Vergewaltigung meines Spielerwillens (meines Rollenspiels), durch einen dämlichen, vom SL veranlassten Würfelwurf zu etwas anderem gezwungen zu werden.

     

    Noch ein Aspekt: Bei der Sb-Regel fehlt mir jegliche Lernfähigkeit (nicht nur altersabhängig). Für einen Charakterspieler ist es toll, seine Figur eine Entwicklung durchmachen zu lassen, sozusagen analog von irgendwelchen Würfelwerten seine Figur auch charakterlich und moralisch dazulernen zu lassen. So kann z. B. ein Trunkenbold nach einem einschneidenden Abenteuererlebnis im wahrsten Sinne des Wortes "ernüchtert" werden und für den Rest seines Lebens dem Alkohol abschwören; der Schürzenjäger kann der Liebe seines Lebens plötzlich treu sein usw. usf. Die Sb-Regel verhindert durch eine mangelhafte Änderbarkeit des Wertes (nur 1%-Chance auf 1W6+1 mehr Punkte pro Gradanstieg) derartig einschneidende und rollenspielerisch anspruchsvolle Charakterentwicklung.

     

    Ganz ehrlich kann ich deiner Aufteilung des Spiels in der Würfelbereich und ins Schauspieltobeland überhaupt nicht nachvollziehen. Mag sein, dass es da zwei Pole gibt, aber die sind nicht isoliert und nicht zu trennen. Viele Fertigkeiten verbinden den Bereich mit einem Rollenspiel, in dem gewürfelt und "erzählt" wird. Und alles ist ein Rollenspiel.

    Da ich es auch nicht mehr besser erklären kann, schlage ich vor, dass wir zwei dann nicht weiter über diesen Punkt diskutieren.

     

    Mit freundlichen Grüßen vom Schnitter

     

    Volle Zustimmung für die Gedanken in diesem Beitrag :thumbs:

    Da habe ich im Grunde nichts hinzuzufügen.

  17.  

     

    Ich bin überhaupt kein Freund von Hintergrundgeschichten, die Verhaltensweisen rechtfertigen sollen, die der Charakter so aufgrund von bestimmten Defiziten nicht hat.

    Beispiel:

     

    Der Ordensbruder mit Sb: 15, der von einer süßen Lady mit einem hohen Erfolg auf Verführen in Versuchung geführt wird, kann mir als SPL nicht erzählen, dass er aufgrund seines Hintergrundes völlig zelibatös lebt. Der wird mal die Probe machen müssen. So oder so. Ich finde das nicht willkürlich, sondern angemessen.

     

    Gleiches Recht für alle.

    Wenn ein Gotteswerk gestan wird, der Gott vielleicht höchstpersönlich erscheint und Beindruckendes für die Gruppe tut, vielleicht jemandem das Leben rettet, dann wird auch der laut Hintergundgeschichte "Hardcoreateist" mal würfeln müssen, ob er seine Einstellung so beibehält.

     

    Klar, ist es schöner, wenn die Spieler selbst drauf kommen. So hat es Norgel ja geschrieben. Aber meine Erfahrung ist da eine andere. Und dann muss man eben auch mal würfeln. ;) Charakter hin oder her.

     

    Ich bin einfach der Meinung, dass die Persönlichkeitsstruktur, die ja in Midgard nur ein bisschen durch die Werte Sb und Wk abgebildet wird, genauso zählt, wie die Stärke, die Geschicklichkeit und ähnliches. Ein Charakter mit St 10 kann mir auch nicht mit seinem Hintergrund erklären, dass er ein Kraftprotz ist. Ich sehe da keinen Unterschied.

     

    Ich schon. St100 kann ich nicht spielen, so wie alle anderen körperlichen Attribute ebenfalls nicht. SB ist aber ein Charaktermerkmal, nichts körperlich oder geistig vorgegebenes.

     

    Du sagst völlig richtig, daß bei Midgard die Persönlichkeitsstruktur nur ein bisschen abgebildet wird. Ich habe aber ein Problem damit, einen Teil der Persönlichkeit meiner Figur den Würfeln zu überlassen. Warum auch? Ich will doch eine Rolle spielen, nicht nur Würfel werfen.

     

    Wieder das Beispiel mit der hübschen Maid, die den Ordensbruder mit Sb 15 anmacht: Vielleicht bechert der Mönch gern, ist aber den Weibern gegenüber ablehnend eingestellt (warum auch immer). Das sollte berücksichtigt werden.

     

    @quintulf:

    -Der Charakter will einen glühenden Gegenständ festhalten weils ja nur 1w6 Schaden gibt.

    --schlechtes Rollenspiel

     

    - Ein Charakter will über einen schmalen Steg einen bodenlosen Abgrund überqueren.

    --EW: Balancieren reicht. Ein Abenteuerer sollte Mut haben.

     

    - Ein Charakter will sich in einem erbärmlich nach Sch..stinkenden Abtritt verstecken.

    --was hat das mit SB zu tun?

     

    - Oder ohne mit der Wimper zu zucken ein Bad in Drachenblut nehmen.

    --weiss der Charakter denn, wie gefährlich das ist?

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