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  • Kritologie: Was genau passiert bei einem Kritischen Erfolg beim Angriff?


    dabba
    • Hallo,

      M5 hat einige Regeln einfacher gemacht, bspw. die für das Schwimmen.

      Was aber leider komplizierter geworden ist, ist der Kritische Treffer. Die Tabelle ist an sich auf Seite 91. Dazu kommen aber massig Auswirkungen der dort erwähnten Verletzungen, die 28 Seiten (!) vorher beschrieben werden. Diese Auswirkungen sind zudem teilweise seltsam formuliert, manche Regeln sind doppelt angegeben.

      Ich hab mich mal bemüht, alle Auswirkungen mit allen möglichen Eventualitäten durchzugehen und zusammen aufzuschreiben.
      Der Text hier ist vielleicht weniger als Nachschlagewerk geeignet, sondern mehr als Regelerläuterung und -interpretation zum Durchlesen. Ich habe auch keine Hausregeln o. ä. bewusst ausgerollt, alle Erläuterungen (wie die W100, um die prozentualen Risiken abzubilden) sollen der Veranschaulichung dienen.

      Also:
      Was passiert genau, wenn ein Angreifer eine <20> würfelt?

      __________________________________________________________________________________________________

       

    Schritt 1: Der Abwehrwurf

    Zunächst sollte der Angreifer das Bier und Popcorn eingepackt lassen, denn es gibt einen WW:Abwehr. Fällt dort auch die <20>, gibt es leichten Schaden. Keinen Wurf auf irgendwelche Tabellen, alles easy.

    Fällt die <20> nicht, ist es Zeit für...

    __________________________________________________________________________________________________

    Schritt 2: Der W100

    Jetzt wirds kompliziert. Der Angreifer würfelt mit einem W100. Nun kommt es darauf an, was der W100 zeigt, was ja irgendwie logisch ist.

    Ab sofort gehe ich davon aus, dass Angreifer Aaron heißt und Du der Getroffene bist.

     

    01 bis 10: Normaler schwerer Schaden

    Aaron packt einmal den W6 aus und richtet seinen schweren Schaden an. Wie immer übrigens. Manchmal vergisst man im Eifer des Gefechtes den schweren Schaden! Du natürlich nicht. :)

    11 bis 20: Kurzer Schock

    Du darfst ab sofort eine Runde lang nicht angreifen. Außerdem gibts schweren Schaden! Abwehren, zaubern etcpp. kannst Du in dieser eine Runde aber!

    21 bis 30: 1W3 Rippen brechen

    Zunächst mal: Es gibt schweren Schaden.
    Zunächst mal auch: Die Anzahl der Rippen ist Fluff, die hat keine regeltechnischen Auswirkungen.

    Was die kaputten Rippen sonst so bewirken, steht auf Seite 64: Es gibt auf alle bewegungslastigen Fertigkeiten, wie EW:Angriff, WW:Abwehr oder Akrobatik, Klettern o. ä. einen Abzug von -4.

    Der Satz: "Wenn der Brustkorb mit Erste Hilfe fachgerecht bandagiert ist, wird der Verletzte nur wenig behindert." lässt leider kein Urteil darüber aus, was passiert, wenn dies nicht geschehen ist (bspw. im laufenden Kampf). Wer das genau wissen möchte, bitte eine Mail an den Regelservice.

    31 bis 35 Rumpftreffer mit inneren Verletzungen.

    Zunächst: Es gibt schweren Schaden. Der Rumpftreffer gibt dabei 1W6 LP und AP zusätzlichen schweren Schaden oben drauf.

    Die schweren inneren Verletzungen treten nur auf, wenn Deine gesamten Lebenspunkte-Verluste ein Drittel des LP-Maximums (s. u.) übersteigen: Innere Verletzungen werden auf Seite 63 beschrieben: Handlungsunfähig, wehrlos, Bewegungsweite sinkt auf 4.

    Nochmal: Die inneren Verletzungen geschehen nur, wenn Deine LP-Verluste höher sind als das LP-Maximum geteilt durch 3!

    36 bis 40: Schwere Verletzung der Wirbelsäule.

    Zunächst gibt es... richtig! Schweren Schaden!

    Falls ein sogenannter "wuchtiger Hieb" ausgeteilt wurde, d. h. mit einer Schlagwaffe, einer zweihändigen Hiebwaffe, einem Morgenstern, einem Kampfstab oder mit einer Pranke angegriffen wurde, passiert folgendes:

    Falls der schwere Schaden ganz am Anfang keine LP-Verluste angerichtet hat (weil alles in Deine Rüstung ging und/oder der Schaden zu lasch war), dann wirst Du "nur" 30 Minuten handlungsunfähig. D. h. keine Handlungen mehr, aber auch keine möglicherweise gelähmten Körperteile.***

    Der Wirbelsäulen-Treffer versetzt den Getroffenen 30 Minuten lang in einen Status wie erschöpft. D. h. -4 auf alle Angriffe und Abwehren etcpp.

    Außerdem musst Du ebenfalls einen W100 würfeln. Zeigt dieser W100 höchstens 10xLP-Verluste (also bspw. <40> oder weniger bei 4 verloreren LP), musst Du nochmal viermal (!) den W100 bemühen. Du musst für Arm links, Arm rechts, Bein links und Bein rechts würfeln. Zeigt der Würfel <20> oder weniger, ist das Körperteil gelähmt, was wie eine schwere Verletzung des jeweiligen Körperteils gilt. D. h. falls Du bspw. auswürfelst, dass Dein linker Arm gelähmt ist, musst Du zusätzlich so tun, als hätte Aaron mit seinem W100 <41 bis 47> gewürfelt.

    Nochmal: Das mit dem wie erschöpft sein und den gelähmten Körperteilen passiert nur, wenn Du wirklich LP-Verluste erleidest und die Rüstung nicht den ganzen Schaden stoppt und ein wuchtiger Hieb geschah.

    41 bis 47: schwere Verletzung am rechten Arm.

    Zunächst gibts schweren Schaden!

    Falls der schwere Schaden keine LP-Verluste angerichtet hat, dann ist der Arm nur 30 Minuten geprellt und unbrauchbar. D. h. Waffen müssen von Dir ggf. mit der falschen Hand geführt werden, Gestenzauber sind nicht möglich.

    Falls der schwere Schaden LP-Verluste anrichtet, wird der Arm für 2W6+7 Tage unbrauchbar. D. h. Waffen müssen von Dir ggf. mit der falschen Hand geführt werden, Gestenzauber sind nicht möglich.
    Falls der angerichtete schwere Schaden (ja, genau der) zudem ein Drittel des LP-Maximums (s. u.) übersteigt und Angreifer Aaron eine dafür geeignete Waffe (Schlagwaffe, Schneidewaffe; keine Stich-, Wurf- oder Schusswaffe) benutzt hat , dann musst Du einen W100 würfeln. Zeigt dieser <20> oder weniger, ist der Arm abgetrennt oder verkrüppelt.

    • Bei schneidenden Angriffswaffen (Schlagwaffe, Schneidewaffe; keine Stich-, Wurf- oder Schusswaffe) und wenn Du keinen Armschutz trägst, ist der Arm abgetrennt.
    • Bei geeigneten stumpfen Waffen oder wenn Du Armschutz trägst, ist der Arm verkrüppelt.

    Nochmal: Der Arm ist auch dann für 2W6+7 Tage verletzt, wenn dieser W100-Wurf höher als <20> ist oder wenn Deine LP-Verluste kleiner als 1/3 LP-Maximum sind. Der Arm wird dann aber nicht abgetrennt oder verkrüppelt.

    48 bis 55: schwere Verletzung am linken Arm.

    Das genau gleiche wie 41 bis 47, nur für den linken Arm.

    56 bis 64: schwere Verletzung am rechten Bein

    Zunächst gibts schweren Schaden!

    Falls der schwere Schaden keine LP-Verluste angerichtet hat, dann ist das Bein nur 30 Minuten geprellt und unbrauchbar.

    Falls der schwere Schaden LP-Verluste anrichtet, wird das Bein verletzt und für 2W6+7 Tage unbrauchbar.

    So, jetzt gehts los: Was macht ein unbrauchbares Bein?
    Die Bewegungsweite sinkt auf 4, nach einer Behandlung der steigt die Bewegungsweite auf 6. Eine Abwehr ist nur noch mit -4 möglich.
    Mit einem Gehstock kann man stehen und einhändig kämpfen. Man verfügt mit einem Gehstock über die die halbe normale Bewegungsweite. Die Abwehr ist aber auch mit Stock um -4 erschwert.

    Im laufenden Kampf, während das Bein nicht versorgt und man noch keinen Gehstock hat, hast du nun zwei Möglichkeiten:
    a) Du kannst dich hinlegen. Dann kannst Du weiterhin im Liegen angreifen, dann hast Du zusätzlich die üblichen Nachteile eines Liegenden: D. h. du kannst nur mit einem Abzug von -4 angreifen, du kannst nur mit einem Abzug von -4 abwehren (wegen der Beinverletzung) und stehende Gegner können dich mit einem Zuschlag von +4 angreifen.
    b) Du kannst trotz der Beinverletzung stehen bleiben. Dann hast Du einen Abzug von -4 auf deine Abwehr und kannst nicht angreifen, deine Gegner haben aber keinen Zuschlag von +4.

    Falls der angerichtete schwere Schaden (ja, genau der) zudem ein Drittel des LP-Maximums (s. u.) übersteigt und Angreifer Aaron eine dafür geeignete Waffe (Schlagwaffe, Schneidewaffe; keine Stich-, Wurf- oder Schusswaffe) benutzt hat und Du keine Beinschienen trägst, dann musst Du einen W100 würfeln. Zeigt dieser <20> oder weniger, ist das Bein abgetrennt oder verkrüppelt.
    Nochmal: Dein Bein ist auch dann für 2W6+7 Tage verletzt, wenn dieser W100-Wurf höher als <20> ist oder wenn Deine LP-Verluste kleiner als 1/3 LP-Maximum sind oder wenn Aaron eine stumpfe Waffe benutzt hat. Das Bein wird dann aber nicht abgetrennt.

    65 bis 73: Schwere Verletzung am linken Bein

    Die gleiche Geschichte wie bei 56 bis 64, nur für das linke Bein. Da es zwar Linkshänder, aber keine „Linksbeiner“ gibt, ist das aber in der Praxis normalerweise relativ egal, oder? :)

    74 bis 80: Schwerer Kopftreffer

    Zunächst gibts schweren Schaden!

    Bleibt dieser schwere Schaden komplett in der Rüstung hängen, bist Du 30 Minuten handlungsunfähig.***

    Geht Schaden durch die Rüstung durch, passiert das hier:

    Falls Du einen Helm trägt:

    1. Du bist 1W6 Runden bewusstlos
    2. Du bist 15 Minuten handlungsunfähig.

    Falls Du keinen Helm trägt:

    1. Du verlierst 1 W3 LP und AP.
    2. Du bist 2W6 Runden bewusstlos
    3. Du bist 30 Minuten handlungsunfähig.
    4. Falls der angerichtete schwere Schaden zudem ein Drittel des LP-Maximums übersteigt, dann musst Du einen W100 würfeln. Zeigt dieser 20 oder weniger, fällt das Opfer in ein Koma für 2W6+7 Tage.

    Nochmal: Das Koma-Risiko ist nicht gegeben, wenn Du einen Helm trägst oder wenn Deine LP-Verluste kleiner als 1/3 LP-Maximum.

    81 bis 85: Treffer im Gesicht

    Zunächst gibts schweren Schaden!

    Falls Du keinen Helm trägst: Dein Aussehen sinkt außerdem um ein Zehntel. Sonst aber nichts. :schweiss:

    86 bis 89: Kopftreffer mit Hörschaden

    Zunächst der ganze Krams von 74 bis 80. :o

    Damit durch? OK. Dann noch oben drauf, falls Du keinen Helm trägst: Dauerhaft -2 auf EW:Wahrnehmung mit Hören. Das steht auf Seite 64.

    90 bis 93: Augenverletzung

    Zunächst gibts schweren Schaden!

    Falls Du keinen Helm trägst, ist außerdem ein Auge verletzt, d. h.: Dauerhaft -2 auf EW:Wahrnehmung mit Sehen. Das steht auf Seite 63.

    94 bis 96: Halstreffer

    Was heißt das denn nun wieder? :?: OK, da müssen wir durch.

    Zunächst gibts schweren Schaden!

    Falls der angerichtete schwere Schaden weniger als ein Drittel des LP-Maximums beträgt, passiert nichts. Puh.

    Falls der angerichtete schwere Schaden ein Drittel oder mehr des LP-Maximums beträgt, folgt nun die Rache: Falls Angreifer Aaron eine spitze Waffe hat, wird die Halsschlagader verletzt. Falls Angreifer Aaron eine stumpfe Waffe hat, wird ein Halswirbel verletzt.

    Falls die Halsschlagader verletzt wurde:

    Die Blutung kostet 1 LP + AP pro Runde, bis die Blutung mit Erster Hilfe gestillt wird.
    Falls Du in anstrengende Tätigkeiten wie Kämpfe verwickelt wird, musst Du in jeder Runde einen W100 würfeln. Zeigt der W100 <10> oder weniger, bricht die Wunde wieder auf und Du verlierst wieder 1 LP + 1 AP pro Runde. Wie lange gilt das? 2W6+7 Tage.

    Falls der Halswirbel verletzt wurde:

    Ein Nackenwirbel ist verletzt. Wenn Du Dich ab sofort nicht völlig ruhig verhältst (körperlich, nicht verbal), musst Du in jeder Runde, in der Du Dich nicht ruhig verhalten hast, einen W100 würfeln. Zeigt der W100 <10> oder weniger, stirbst Du. Das gilt so lange, bis der Wirbel mit Erster Hilfe bandagiert wird.
    Falls Du in anstrengende Tätigkeiten wie Kämpfe verwickelt wirst, musst Du in jeder Runde einen W100 würfeln. Zeigt der W100 <10> oder weniger, löst sich die Bandage und Du hast pro Runde wieder das 10-Prozent-Risiko, zu versterben. Wie lange gilt das? 2W6+7 Tage.

    Nochmal: Der ganze Halsschlagader- und -wirbel-Krams passiert nur, wenn der schwere Schaden mehr als ein Drittel des LP-Maximums beträgt!

    97: schwere Schädelverletzung

    Genau wie 74 bis 80.

    Ausnahme, falls Du keinen Helm trägst:

    1. Du bist 2W6 Runden bewusstlos
    2. Du bist 30 Minuten handlungsunfähig.
    3. Falls der angerichtete schwere Schaden zudem ein Drittel des LP-Maximums übersteigt, dann musst Du einen W100 würfeln. Zeigt dieser <20> oder weniger, fällst Du in ein Koma für 2W6+7 Tage
    4. Du verlierst nochmal 1W6 LP und AP oben drauf.
    5. Das unter Punkt 3. angerichtete Koma kostet außerdem 1/10 Deiner Intelligenz dauerhaft.

    98 und 99: Auge verloren

    Falls Du keinen Helm trägst, ist ein Auge kaputt, d. h.: Dauerhaft -2 auf EW:Wahrnehmung mit Sehen. Außerdem können Entfernungen nicht mehr abgeschätzt werden. Das steht auf Seite 63.

    100: Tödlicher Treffer

    Du bist tot. Egal, ob der Schaden durch die Rüstung geht und ob Du einen Helm trägst. :thud:

    __________________________________________________________________________________________________

    Hier noch schnell eine Tabelle, bei welchem LP-Maximum ab wann ein Drittel davon überstiegen ist. D. h. ein Krieger mit maximal 18 LP muss 7 LP oder mehr auf einmal verlieren, damit die ganzen roten Sachen greifen.

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    *** Der aufmerksame Leser mag bemerken, dass es u. U. schwerwiegender sein kann, wenn der schwere Schaden in der Rüstung hängen bleibt und keinen LP-Schaden anrichtet.

    Beim Kopftreffer bspw. sorgt ein Helm dafür, dass man kurz bewusstlos und 15 Minuten handlungsunfähig ist. Bleibt der Schaden in der Rüstung hängen, ist man zwar nicht bewusstlos, aber 30 Minuten handlungsunfähig. So steht es halt da.


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    Empfohlene Kommentare



    5 minutes ago, Einskaldir said:

    Kenn ich nicht. In den Runden, in denen ich gespielt habe, werden NPCs gefinished und nicht liegengelassen. Zumal der Beintreffer Angriffe weiterhin zulässt. Daher würsste ich auch nicht, warum der Treffer auf einen solchen keine EPs bringen sollte, zumal der Getroffene, im Gegensatz zum erschöpft wehrlosen, noch APs besitzt.

    Ich meine wirklich handlungsunfähige Gegner. Das Fettgedruckte kann man ja eben auch scharf interpretieren (ohne Stock überhaupt keine Angriffe). ;)

    Handlungsunfähige Gegner haben mMn. die Gefährlichkeit 0, bringen also keine Kampf-EP.

    Bearbeitet von dabba
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    Ich habe den Eindruck, dass die Diskussion sich allmählich hin zur individuellen Gestaltung der Regeln verlagert. Ich fürchte, dass sich in dem Bereich kaum ein allgemeiner Kompromiss im Sinne einer einheitlichen Regelung finden ließe.

    Kurz zur Klarstellung: Kritisch am Beim Verletzte sind nicht handlungsunfähig. Andernfalls wäre das dort entsprechend vermerkt worden. Sie können unter bestimmten Umständen noch angreifen und entsprechend auch andere Handlungen durchführen. So dürfte es einem sitzenden Verletzten keine Mühe bereiten, normale Fertigkeiten auszuüben, für die beide Hände gebraucht werden.

    • Thanks 1
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    Das ist - zumindest meiner Meinung nach - noch nicht einmal eine Regelauslegung, sondern die offizielle Regel. Vergleich einfach auf Seite 64 die Verletzungsfolgen für Beine und innere Verletzungen. Letztere führen explizit zur Handlungsunfähigkeit, ein Beintreffer nicht.

    • Like 3
    • Thanks 1
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    Na gut, ich habe den Text geändert

    Die Bewegungsweite sinkt auf 4. Eine Abwehr ist nur noch mit -4 möglich, außerdem liegt man am Boden und hat die üblichen Nachteile: Angriffe nur noch mit -4, stehende Nahkampfgegner haben +4 auf den Angriff. Nach einer Behandlung steigt die Bewegungsweite auf 6.
    Mit einem Gehstock kann man stehen und einhändig kämpfen. Man verfügt mit einem Gehstock über die die halbe normale Bewegungsweite. Die Abwehr ist aber trotzdem um -4 erschwert.

    Ob das in der Praxis so viel besser ist oder ob man nicht damit wirklich @Einskaldirs "Finisher" provoziert, wenn man weiterkämpft, müsst Ihr selbst ausprobieren. ;)

    • Like 1
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    Ich glaube, da geht jetzt einiges durcheinander: Man geht ja nicht automatisch zu Boden, dabba. Nur wenn man sich fallen lässt, kann man weiterkämpfen. So habe ich zumindest Prados verstanden.

    M. E. ist der Text aber nach wie vor unklar. Es wird lediglich durch ein "auch" in einem Satz impliziert (welches man auch anders verstehen könnte, siehe vorheriger Post), dass man handlungsunfähig ist nicht angreifen kann. Darauf wurde noch nicht wirklich eingegangen. Dass kritisch am Bein Verletzte nicht handlungsfähig sind, weil dort nicht vermerkt ist, dass sie handlungsfähig sind, kann ich zumindest nicht nachvollziehen. Umgekehrt ist es für mich stringenter, normalerweise werden im Regelwerk ja die Auswirkungen/Folgen einer Aktion oder einer Handlung beschrieben. Ich rege an, die Regeln mal so zu lesen, als hätte man nie M3 oder M4 gespielt.

    Bitte nicht falsch verstehen: Ich kann gut mit der Entscheidung leben, dass die die traditionelle Lesart des Beintreffers die offizielle ist, es wurden ja auch viele gute Gründe genannt, warum das auch spielmechanisch sinnvoll oder gewollt ist.

    Edit: "nicht angreifen kann" statt "handlungsunfähig ist"

    Bearbeitet von Orlando Gardiner
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    vor 8 Stunden schrieb Einskaldir:

    Ich kann verstehen, dass du das so wertest. Letztlich ist Spass immer etwas sehr individuelles. Man muss halt aufpassen, wenn man an den Regeln dreht, dass man die Stellschrauben auch vernünftig einstellt.
    (...)

    Man kann das also so sehen wie du mit den Krits, aber man sollte die Perspektive bei gleicher Intention nicht für andere Stellschrauben verlieren, die (auch regelkonform) vielleicht viel größere Auswirkungen auf den Kampfspass haben.

    Ich will nicht an den Stellschrauben drehen; für mich lesen sich die Regeln in diesem Fall einfach so, als das zumindest beide Auslegungen Sinn machen. Dass sehr unausgewogene (hier überstarke) Figuren den Spielspaß stören können, stimmt, hat aber für mich mit dem geschilderten Problem nicht unmittelbar etwas zu tun.

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    Na, dann wurschtel ich doch auch noch einmal mit. Die Informationen finden sich leider an mehreren Stellen im Regelwerk (ich könnte schwören, dass da jemand vor Kurzem eine entsprechende Äußerung getätigt hat ...)

    1. Ein Beinverletzter hat immer -4 auf seinen WW:Abwehr (Seite 77, Kodex).
    2. Daraus folgt, dass er nicht handlungsunfähig ist, sonst könnte er auch nicht mehr abwehren (Seite 63, Kodex).
    3. "Handlung" ist nicht deckungsgleich mit "Angriff", man kann also den Angriff verbieten, ohne die Spielfigur handlungsunfähig zu machen.
    4. Solange der Beinverletzte stehen bleibt und keinen Stützstock verwendet, kann er nicht angreifen (Seite 63, Kodex).
    5. Ein Beinverletzter kann aufrecht stehend auf einen Stock gestützt mit einer Einhandwaffe mit vollem EW:Angriff angreifen (Seite 63, Kodex).
    6. Jeder Abenteurer kann beschließen, sich hinzulegen, das ist Handlung 2e auf Seite 74, Kodex.
    7. Unter diesen Bedingungen hat ein Beinverletzter zwar die größere Waffenauswahl beim Angriff, erleidet aber neben dem gleich bleibenden Abzug auf den WW:Abwehr auch noch einen Abzug von -4 auf seinen EW:Angriff und sein Gegner erhält zusätzlich einen Zuschlag von +4 auf den eigenen Angriff (Seite 77, Kodex).

    Fazit ist also, dass das Hinlegen mit schwerer Beinverletzung die schlechtere Wahl ist, da es mit deutlich größerer Wahrscheinlichkeit zu schwerem Schaden beim Liegenden führt und dessen Trefferwahrscheinlichkeit sinkt. Das Regelwerk sieht nicht vor, dass ein Beinverletzter automatisch hinfällt, berücksichtigt man die Auswirkungen, dürfte auch deutlich werden, warum das so ist.

    Bearbeitet von Prados Karwan
    • Thanks 6
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    Jetzt wirds kompliziert. :o

    • Wenn man mit einer unbehandelten Beinverletzung im Kampf stehen bleibt, dann kann man nicht mehr angreifen, vermeidet aber die regeltechnischen Nachteile des Liegens.
    • Wenn man mit einer unbehandelten Beinverletzung im Kampf liegt, dann erhält aber die regeltechnischen Nachteile des Liegens, kann dafür aber mit den Nachteilen angreifen.

    Korrekt soweit?

    @Prados Karwan @Orlando Gardiner @Einskaldir @Abd al Rahman@Panther

    Bearbeitet von dabba
    • Like 1
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    vor 23 Minuten schrieb dabba:

    Korrekt soweit?

    Ich les die Regeln noch immer anders. Mit Stock kann er auch mit einer einhändigen Waffe im Nahkampf kämpfen. Ich les daraus, dass er ohne erste Hilfe und ohne Stock nicht kämpfen kann.

    Ich kann mir was anderes (Angriffe vom Boden aus mit kritischem Beintreffer) irgendwie nicht so richtig vorstellen wie das gehen soll. Das Kopfkino steigt hier bei mir zumindest irgendwie aus. 

    "Ich werf mich zu Boden, dann kann ich wieder angreifen." hat mir ehrlich zu viel Slapstick. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das die Regeln aussagen wollen. 

     

    Edit:

    Man müsste sonst außerdem klären, ob der Kämpfer sitzt oder liegt. Wenn er liegt, ist kein Nahkamof möglich. Ebenfalls S.70. Das wird irgendwie immer mehr Slapstick. 

    Bearbeitet von Abd al Rahman
    • Like 1
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    4 minutes ago, Abd al Rahman said:

    Ich les die Regeln noch immer anders. Mit Stock kann er auch mit einer einhändigen Waffe im Nahkampf kämpfen. Ich les daraus, dass er ohne erste Hilfe und ohne Stock nicht kämpfen kann.

    Ich kann mir was anderes (Angriffe vom Boden aus mit kritischem Beintreffer) irgendwie nicht so richtig vorstellen wie das gehen soll. Das Kopfkino steigt hier bei mir zumindest irgendwie aus. 

    Es geht ja noch weiter:
    Man kann trotz Beinverletzung stehen bleiben (!) und dann "nur" nicht angreifen und bekommt -4 auf die Abwehr wegen der schweren Beinverletzung. Aber der Gegner bekommt dann keine +4 auf seinen Angriff, weil man ja nicht liegt. 😵

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    vor 1 Minute schrieb dabba:

    Es geht ja noch weiter:
    Man kann trotz Beinverletzung stehen bleiben (!) und dann "nur" nicht angreifen und bekommt -4 auf die Abwehr wegen der schweren Beinverletzung. Aber der Gegner bekommt dann keine +4 auf seinen Angriff, weil man ja nicht liegt. 😵

    Deswegen hat der Verteidiger -4 auf seine Abwehr. Ich hab oben noch ein Edit hinzugefügt. 

    • Like 1
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    vor 15 Minuten schrieb Abd al Rahman:

    Edit:

    Man müsste sonst außerdem klären, ob der Kämpfer sitzt oder liegt. Wenn er liegt, ist kein Nahkamof möglich. Ebenfalls S.70. Das wird irgendwie immer mehr Slapstick. 

    Das ist falsch. Lediglich der Einsatz von zweihändigen Waffen (und den meisten Fernkampfwaffen) ist im Liegen nicht möglich (Kodex, S. 70).

    Bearbeitet von Orlando Gardiner
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    18 minutes ago, Abd al Rahman said:

    Man müsste sonst außerdem klären, ob der Kämpfer sitzt oder liegt. Wenn er liegt, ist kein Nahkamof möglich. Ebenfalls S.70. Das wird irgendwie immer mehr Slapstick. 

    3 minutes ago, Orlando Gardiner said:

    Das ist falsch. Lediglich der Einsatz von zweihändigen Waffen (und den meisten Fernkampfwaffen) ist im Liegen nicht möglich (Kodex, S. 70).

    Ganz genau, stechen im Liegen geht.

    @Abd al Rahman: Ich möchte einfach nur wissen, wie diese Regel offiziell gemeint ist.

     

    Leute, gebt nicht auf. Wir können diese Regel knacken. :thumbs:

    Bearbeitet von dabba
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    vor 1 Minute schrieb Orlando Gardiner:

    Das ist falsch. Lediglich der Einsatz von zweihändigen Waffen (und den meisten Fernkampfwaffen) ist im Liegen nicht möglich.

    Sorry, ich war unpräzise. Ich meinte der Stehende kann den liegenden Kämpfer nicht angreifen. Steht auf Seite 77 und nicht auf Seite 70.

    Ich fasse zusammen: 

    Ein kritisch am Bein getroffener, kann sich hinlegen und weiterhin angreifen, während sein noch stehender Gegner ihn nicht angreifen kann.

    Zitat

    Um den Vorteil erhöhter Position zu genießen, muss der An
    greifer wenigstens 70 cm höher als sein Gegner stehen. Ist 
    der Höhenunterschied so groß, dass sich die Füße des einen 
    Kämpfers in Kopfhöhe des anderen befi nden, ist überhaupt 
    kein Nahkampf mehr möglich.

    Ich mag niemanden zu Nahe treten, aber zumindest in meinem Kopfkino sieht das albern aus. Vermutlich meinen die Regeln ja auch unterhalb der Füße - zumindest hab ich das immer so gespielt. Ich will aber nur aufzeigen, dass die Regeln nicht ganz so eindeutig sind wie sie Prados liest. 

    • Haha 1
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    Prados hat es doch schon gut zusammengefasst. Ich sehe halt im Punkt 4. eine sprachliche Ungenauigkeit (die auch noch nicht aufgelöst wurde); Abd sieht dort kein Indiz, dass der Kampf für Liegende mit Beintreffer noch möglich sei (und das steht da ja auch nicht). Alle drei Optionen sind denkbar.

    • Like 2
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    vor 4 Minuten schrieb Abd al Rahman:

     

    Ich mag niemanden zu Nahe treten, aber zumindest in meinem Kopfkino sieht das albern aus. Vermutlich meinen die Regeln ja auch unterhalb der Füße - zumindest hab ich das immer so gespielt. Ich will aber nur aufzeigen, dass die Regeln nicht ganz so eindeutig sind wie sie Prados liest. 

    Genau. Das ist der Sachverhalt des auf der Leiter Stehenden.

    Guck mal bei den Boni. Hab den Kdx gerade nicht zu Hand. Da gabs immer "stehend gegen liegend" + 4

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    vor 4 Minuten schrieb Abd al Rahman:

    Sorry, ich war unpräzise. Ich meinte der Stehende kann den liegenden Kämpfer nicht angreifen. Steht auf Seite 77 und nicht auf Seite 70.

    Ich fasse zusammen: 

    Ein kritisch am Bein getroffener, kann sich hinlegen und weiterhin angreifen, während sein noch stehender Gegner ihn nicht angreifen kann.

    Ich mag niemanden zu Nahe treten, aber zumindest in meinem Kopfkino sieht das albern aus. Vermutlich meinen die Regeln ja auch unterhalb der Füße - zumindest hab ich das immer so gespielt. Ich will aber nur aufzeigen, dass die Regeln nicht ganz so eindeutig sind wie sie Prados liest. 

    In meiner Vorstellung ist der unverletzte Oberkörper des Verletzten im Kampf schon über der Fußhöhe; das zitierte Beispiel von Seite 77 nimmt - meine ich - zwei Stehende ins Visier; dann macht es auch wieder Sinn, wenn beide quasi in verschiedenen Stockwerken stehen, können Sie sich nicht erreichen.

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    35 minutes ago, Orlando Gardiner said:

    Prados hat es doch schon gut zusammengefasst. Ich sehe halt im Punkt 4. eine sprachliche Ungenauigkeit (die auch noch nicht aufgelöst wurde); Abd sieht dort kein Indiz, dass der Kampf für Liegende mit Beintreffer noch möglich sei (und das steht da ja auch nicht). Alle drei Optionen sind denkbar.

    Genau as ist der Knoten, der gerade noch verwirrt ist. :)

    a) Kann der Beinverletzte bewusst stehen bleiben?
    b) Kann der Beinverletzte im Liegen kämpfen?

     

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    Ach du meine Güte, hier ist ja was los ... und durcheinander. Ich nummeriere mal wieder:

    1. Die Regeln zum Kampf gegen Liegende sind eindeutig, der Angreifer bekommt +4 auf seinen Angriff. Dies ist explizit so in der Tabelle auf Seite 77 genannt und ist eindeutig nicht der Angriff aus erhöhter Position. Der hat seinen eigenen Eintrag. (Ich sag mal flapsig, wenn ihr die Regeln ungenau lest, bekommt ihr auch nur ungenaue Ergebnisse.)
    2. Mein obiger Punkt 4 ist nicht ungenau. Ein Beinverletzter braucht einen Stützstock, wenn er im Stehen angreifen will. Es ist unerheblich, ob das Bein versorgt wurde, dies würde lediglich die Bewegungsweite ohne Stock erhöhen.
    3. Ein Beinverletzter hat ein verletztes Bein, keinen verletzten Kopf. Selbstverständlich kann er im Rahmen seiner Einschränkung souverän über seine Bewegungen und Handlungen entscheiden wie jede andere Spielerfigur. Er kann also bewusst stehen bleiben usw.

    Ich habe keine Ahnung, ob ich hier was vergessen habe, aber die nächsten Beiträge werden es zeigen ... :D

     

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