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Die Lügen des Locke Lamora - Scott Lynch


Detritus

Wie hat Euch das Buch "Die Lügen des Locke Lamora" gefallen?  

15 Benutzer abgestimmt

  1. 1. Wie hat Euch das Buch "Die Lügen des Locke Lamora" gefallen?

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Locke Lamora - Meisterdieb, Lügner und wahrer Gentleman - treibt in Camorr, eine Küstenstadt mit venezianischem Flair und neapolitanischen Einflüssen - etwa die Zeit der Renaissance (ohne Feuerwaffen!) -, sein Unwesen und bringt die Reichen, mit seiner Bande - den Gentleman-Ganoven - und viel Rafinesse, um deren Besitz. Bei seinem größten Coup gerät er allerdings in die Fänge eines skrupellosen Mannes, der über Leichen geht um seine Ziele zu erreichen - die Vorherrschaft in Camorr. Und plötzlich sitzen der erfolgsverwöhnte Locke und seine Bande zwischen allen Stühlen und mit dem Rücken zur Wand...

 

Dieser Mantel- und Degenroman ist das Debut eines jungen amerikanischen Autors, der in meinen Augen eine wirklich spannende Geschichte erzählt.

 

Scott Lynch benutzt oft Zeitwechsel, um neben seiner Haupthandlung immer wieder Geschichten und Anekdoten über Charaktere und Schauplätze dazwischen zu schieben und damit die vorangegangen oder folgenden Handlungen zu begründen oder bestimmte Gegebenheiten zu erklären. Dadurch erhält man Schritt für Schritt immer mehr Informationen über die Charaktere, die Stadt und das Umland, die dadurch Tiefe gewinnen. Nur über den Protagonist Locke erfährt man nicht annähernd soviel, wie über seine Weggefährten. Einzig ein paar Andeutungen sind es, die uns der Autor gönnt, so dass Locke bis zum Schluss (leider) mysteriös bleibt. Trotzdem gelingt es dem Autor mit Locke eine Identifikationsfigur zu schaffen, deren Handlungen glaubwürdig sind und in die man sich gut hineinversetzen kann.

 

Lynch schont seine Protagonisten nicht im geringsten. Oft genug bekommen sie derbe eins auf die Schnauze und sind immer wieder vom Tod bedroht, dem sie nur mit knapper Not (und viel Glück) entkommen können.

 

Bei der Planung und Durchführung des großen Coup fühlt man sich durch die ständigen Wechsel an Filme wie "Der Clou" und an "Ocean's Eleven" erinnert.

Gemeinerweise unterbricht er die Haupthandlung oft an spannenden und aufregenden Momenten, so dass typische Cliffhanger entstehen, wie man sie aus amerikanischen Serien kennt, wenn die Werbung kommt.

Allerdings übertreibt er es in meinen Augen vor allem im ersten Teil ein wenig mit den Zwischenspielen, welche den Anfang etwas zu lang werden lassen.

 

Durch die Beschränkung auf die Stadt Camorr bleibt viel Raum für atmosphärische Beschreibung der Stadt und seiner Bewohner, wobei er sich manchmal etwas zu sehr in Details verliert. Dennoch bleibt die Stadt nicht im luftleeren Raum, sondern wird immer mehr mit anderen Städten und Ländern verknüpft, so dass ein komplexe, aber fremde Welt entsteht.

 

Insgesamt besehen finde ich das Buch empfehlenswert.

 

Überragend, wie die Aufdrucke auf dem Cover versprachen, war sie nun nicht unbedingt, aber wer glaubt schon den komischen Standardsätzen die in letzter Zeit immer häufiger auf Büchern zu finden sind (Manchmal auch von toten Autoren über Bücher, die eigentlich nach deren Tod geschrieben wurden... :silly:)

 

Die Geschichte hat mich gefesselt, teilweise mitgenommen. Ich habe an vielen Stellen gegrinst, mich manchmal geärgert oder war traurig über das Geschehen. Es ist keine: "In Kürze geht die Welt unter, wenn nicht Folgendes passiert"- oder "Der Böse erobert die ganze Welt"-Geschichte, was ich positiv finde, ebenso wie das Fehlen von blutigen Metzelorgien.

 

Kurz gesagt: ich habe mich gut unterhalten gefühlt. :thumbs:

 

Abschließend sei noch bemerkt:

Locke wäre für mich der typische MIDGARD-Spitzbube. :D

 

Detritus

 

P.S. Ich habe inzwischen erfahren, dass es der erste Band einer Reihe ist. Siehe auf der Seite des Autors.

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Ich bin zufällig über deen Band gestolpert und fand ihn wirklich gut. Es ist eine Mischung aus Gentleman-Betrügereien und harter Action, die immer glaubwürdig bleibt.

 

Die Beschreibungen sind stimmungsvoll und man kann mit dem Protagonisten mitfiebern und -leiden.

 

Ähnlich wie unser Troll fand ich die Rückblenden teilweise ein wenig nervig, da der Spannungsbogen gerafe auf dem Höhepunkt war.

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  • 3 Monate später...
  • 1 Jahr später...
  • 1 Jahr später...
  • 7 Jahre später...

Nur eine Kleine Ergänzung:

 

nachdem der 2. Band (2007) ja dicht gefolgt ist (Band 1 2006) mussten wir bis 2013! warten um in Republik der Diebe eine Fortsetzung zu finden.

 

Tja und "Das Schwert von Emberlain" ist ja auch schon wieder mehrmals verschoben worden.

 

Wenn ich mich richtig erinnere leidet SL unter Depressionen - also seien ihm diese langen Wartezeiten verziehen.

Der zweite Band "Sturm über roten Wassern" ist eigentlich eine "klassische" Piratengeschichte - aber in ihrer bewährten Art bringen Locke und Jean es zuwege, dass es nicht unbeding so abläuft wie es ihre "Auftraggeber" gern hätten (Teaser natürlich)

 

Ja und der dritte Teil ist eigentlich eine "politische GEschichte" - Wahlfälschung inklusive ;)

 

Ich bin schon gespannt wie es mit Locke und Jean und "Sabetha" weitergeht... - ich hoffe der 11. Juni (2018) hält - glauben tu ich aber nicht ... Seufz - großer Seuzer - SEHR GROßER SEUFZER

 

Was noch zu sagen ist: ICh finde, dass die ganze GEschichte erst so richtig lebt, weil in zwei Erzählsträngen die Gegenwart mit der Vergangenheit verbunden ist.

 

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