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Bernd Labusch

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Alle Inhalte von Bernd Labusch

  1. In Atlan 43 (Handlungszeit 2409 n. Chr. ) wurde nur die Heimatwelt der Grossarts zerstört. Was aus Angehörigen dieses Volks wurde, die gerade nicht zu hause waren, wurde nicht weiter erörtert. Allerdings entdeckt die USO in Atlan 51 (Handlungszeit 2840 n. Chr.), das mindestens ein Grossart hinter den seinerzeitigen Unruhen in der ZGU stand. M. E. hat sich dieses Volk 2409 nur aus der Condos Vasac und der galaktischen Öffentlichkeit zurückgezogen, existiert als solches jedoch im Hintergrund weiter.
  2. Das Kernproblem bei moralischen und juristischen Beurteilungen von Handlungen der Romanfiguren in der Rhodan-Serie ist der Umstand, daß die Serie seit 1961 läuft. Seit dem hat sich vieles geändert: Der Zeitgeist, die Weltpolitische Lage, die Moralvorstellungen allgemein und als Folge davon auch die konkreten Gesetze. Und die einzelnen Autoren und Redakteure dürften im Einzelnen ebenfalls wesentlich differenziertere Ansichten pflegen als es in den Romanen meist herüberkommt. M. E. wurde vor allem in der Frühzeit der Serie bewußt vieles im Serienhintergrund sehr vage belassen, um ja keinem potenziellen Leser, egal welcher Splittergruppe er gerade angehört, vor den Kopf zu stoßen. Edit: Rechtschreibfehler suche
  3. Oder wollte bewußt provozieren und fand das lustig. Das wäre zwar schlechter Stil, aber leider denkbar. Womit wir wieder am Anfang der Diskussion angelangt wären, die sich munter im Kreise zu drehen beginnt. Allerdings scheint zumindest Forschungsminister Deallian auf Weisung des Expokraten gezielt demontiert zu werden. Vielleicht tatsächlich eine Anspielung auf die politischen Verhältnisse im Deutschland von heute? Stichwort - Cicero-Affäre, denn Otto Schily ist ja schon länger umstritten. Wie locker die Autoren das Thema Politik im Bezug auf das Perryversum nehmen, kann man gerade im PAN-THAU-RA TB Nr. 1 von Frank Borsch nachlesen. Ok. Da feiert das andere Extrem fröhliche Urstände. M. E. sind die anarchistischen Oxtorner eine Hommage an das Dorf der unbeugsamen Gallier aus Asterix. So überdreht und verrückt, sind sie allemal. Sorry Ich klinke mich jetzt hier aus.
  4. Ich glaube hier ist mehr als schlechter Stil im Spiel. Ich gäbe Dir Recht, wenn da nicht die Tatsache mit der Überwachung durch den Geheimdienst wäre. Das gibt dem Ganzen eine völlig andere Note, weil die Einschüchterung und die dahinter stehende Drohung eben nicht leer ist. Hm. Es wäre jetzt extrem mühsam die gesamte Szene zu zerpflücken, die sich von S. 45 bis S. 54 von PR-2304 erstreckt. Daher zitiere ich nur zwei Kernabsätze. Zunächst die äußeren Umstände: Perry Rhodan ist körperlich und geistig trotz ZAC total fertig, kann nur mehr dank extrem starker Aufputschmittel gerade stehen und hat seit 20 Tagen kaum geschlafen. Trotzdem soll er an einer Propaganda-Veranstaltung auf dem Merkur teilnehmen. Anlaß ist die Indienststellung der Linie 1, die Transmitterstraße ins Wega-System. Die ersten Seiten werden von M. M. Thurner damit gefüllt, wie die Mitarbeiter des Projekts Perry in den Ohren liegen, mit ihren Klageliedern über das tyrannische Treiben von Malcom X Deallian. Rhodan erklärt dem Siganesen Rudyr Pinkor, Leiter des Projekts auf dem Merkur, daß er ihm volle Rückendeckung gibt, egal welchen Mist der Wissenschaftsminister sich als nächstes ausdenkt. Als nächstes kommt eine Führung der diplomatischen Delegation durch die Station in Anwesenheit der versammelten terranischen Presse. Die Stellvertretende Bürgermeisterin von Terrania-City nutzt die Gelegenheit, um gegen die Transmitterstraße Bedenken vorzubringen, Perry und die schlechte Planung des Events zu kritisieren und überhaupt die ganze schöne Stimmung zu versauen - dabei wußte sie vorher, was auf sie zukommt. Interessant sind nun zwei Absätze - beide auf S. 52 linke Spalte: Michael Marcus Thurner läßt im Übrigen keine Gelegenheit aus, um die Dame beim Leser absolut unsympathisch wirken zu lassen. In dem Ausmaß wie er übertreibt, tut es fast schon weh. Würde der Roman von Leo Lukas stammen, der keine Gelegenheit ausläßt, sich über die Leute mit Wortspielen und dunklen Andeutungen lustig zu machen, würde ich mich fragen, ob der Autor eine persönliche Abneigung gegen die Stellvertretende Bürgermeisterin der Hauptstadt hat. Gegen Wowereits Nr. 2 in Berlin, Karin Schubert ist der Text allerdings vermutlich nicht gerichtet. Die Stellvertretende Bürgermeisterin von Wien, Grete Laska erscheint mir, da M. M. Thurner Österreicher ist, eher gemeint, aber die Dame ist keine politische Eintagsfliege und gehört keiner kleinen Außenseiterpartei wie der PDS in Deutschland an. Daher denke ich, daß hier MMT nur ohne Sinn und Verstand über die Stränge geschlagen hat. Zweites Zitat, das den Absatz enthält, der wohl der eigentliche Stein des Anstoßes ist: Also der Text offenbart, zusammen mit der recht aggressiven Standpauke ein paar Seiten später, ein ziemlich schräges Politikverständnis und es gehört nicht viel böser Wille dazu, aus dem Spruch - sie stante pede aus dem Verkehr zu ziehen - in diesem Zusammenhang einen Schießbefehl herauszulesen. Die Bemerkung - Sosehr ihm der Gedanke der Bespitzelung von LFT-Bürgern missfiel - läßt allerdings vermuten, daß hier tatsächlich nur gemeint ist, daß Frau Specht unter reiner Beobachtung durch Agenten steht und diese sie, im äußersten Fall von einem Interviewpartner abdrängen sollen. Diese Agenten gehören wohl zu einer Abteilung des TLD, die dem deutschen Verfassungsschutz entspricht. Das ist unschön und bewegt sich am Rande der Verfassung, allerdings stehen im realen Deutschland durchaus auch Politiker z. B. der PDS/Linkspartei unter Beobachtung durch den Verfassungsschutz und die stellt auch hohe politische Beamte, wie Vize-Ministerpräsidenten und Vize-Bürgermeister z. B. in Berlin und Lothar Bisky will Vizebundestagspräsident werden. Ein bitterer Beigeschmack bleibt allerdings bei der Geschichte. Zu erwähnen wäre vielleicht noch, daß die Grünen, die in den 80ern selbst bespitzelt wurden, inzwischen mehrheitlich von der Idee, den Verfassungsschutz abzuschaffen, Abstand genommen haben. Wäre ich an der Stelle des Chefredakteurs gewesen, hätte ich diese Textstellen massiv entschärfen lassen, um Diskussionen, wie wir sie hier haben, gar nicht erst aufkommen zu lassen. Andererseits scheint sich die Zahl derer, die sich über solche Textstellen aufregen, eher in Grenzen zu halten. Ob man es bedauert oder nicht.
  5. Wobei die Dame bei der letzten Wahl anscheinend die Spitzenkandidatin der Opposition war und wir im Rhodan-Universum damit jene politische Situation bekommen, die wir in der Realtität in Deutschland wohl auch bald haben, eine große Koalition. Für Perry Rhodan und seine Minister bedeutet dies, daß sie damit rechnen müssen, demnächst - nach Überwindung der größten Probleme - vom Parlament auf Wunsch der neuen Ersten Terranerin abgelöst zu werden. Und Malcolm S. Deallian ist sicher einer der ersten, die sich nach einem neuen Job umsehen sollten. Womit wir eine Erklärung für die unschönen Szenen in PR 2304 hätten. Die Herren haben einfach die Nerven verloren. Die von Logarn aus dem Extra-2 zitierten Szenen stinken dagegen tatsächlich nach Korruption und Machtmißbrauch. Das Beste wäre, sie einfach als Autorenfehler hinzustellen und im Rollenspiel zu ignorieren. Das Bully für Korruption und unsauberen Politikstil anfällig ist, ist allerdings nichts neues, das hat z. B. Hubert Haensel im Zusammenhang mit der Gründung von Whistler bereits in der KosmosChronik Nr. 1 angedeutet.
  6. Jedenfalls war der Vergleich von Logarn das Gegenteil von Politisch Korrekt. Die Autoren mögen gelegentlich schlechten Stil pflegen, aber daran müssen wir uns kein Vorbild nehmen. Zur Amtseinsetzung von Tamira Sakrahan als Erste Terranerin. Zunächst muß man sich bewußt sein, daß das Amt des Ersten Terraners in etwa dem des Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland entspricht. Im Fall seines überraschenden Todes (bisher nicht vorgekommen) oder seines vorzeitigen Rücktritts (z. B. Heinrich Lübke 1969) übernimmt der Bundesratspräsident laut Artikel 57 des Grundgesetzes kommissarisch bis zur Wahl eines neuen regulären Bundespräsidenten dessen Amtsgeschäfte. Die Wahl muß nach spätenstens einem Vierteljahr nachgeholt werden. Was steht nun im Roman? Eins hat Logarn immerhin bewirkt, daß ich wieder zu einem der Hefte der 1. Auflage gegriffen habe Zitat Heft 2302 S. 6 Absatz 2 oben: Es geht also um einen Gedankenaustausch zwischen Bully und Perry am Grab von Maurenzi Curtiz, wie es weiter gehen soll. Rhodans Amt als Regierungschef ist vom Tod des Ersten Terraners zunächst einmal nicht direkt betroffen und die Ansichten, die sie da austauschen scheinen sich m. E. im Rahmen dessen zu Bewegen, was ich für verfassungsgemäß halte. Schon eher bedenklicher erscheint mir die Szene im PR 2304 gegenüber dieser Oppositionspolitikerin, da benimmt sich Perry Rhodan ähnlich frech, wie Schröder gegenüber Angela Merkel am Abend der Bundestagswahl in dieser Berliner Runde im ZDF. Ist sicher nicht verfassungswidrig, aber auf jeden Fall schlechter Stil. Das Verhalten von Daellian in dem Roman ist richtig schlechter Stil, aber der gilt auch als absoluter Psychopath und das sollte mit der Szene wohl unterstrichen werden. Ich versteh nur nicht, was so jemand auf einem Ministerposten zu suchen hat, zumal selbst Rhodan und Bully in einer Szene Zweifel an der Qualifikation des Sargs äußern... Edit: Ein paar mißverständliche Sätze und Rechtschreibfehler gekittet.
  7. Als Handlungsschauplatz für einen Roman diente das Bedden-System im Cantaro-Zyklus auch nur in PR-Heft 1439: Agenten weinen nicht, von K. H. Scheer. Eine Zusammenfassung findet sich unter http://www.pr-materiequelle.de/begriffe/hefte/a1/p1439.htm. Ansonsten wird Stiftermann III nur so am Rande ein paar mal erwähnt. Deshalb geriet diese Zeit wohl auch in Vergessenheit, da es dort halt keine großen Raumschlachten usw. gab. 1344 NGZ könnten sich auf Stiftermann III, bei einer mittleren Lebenserwartung der Galaktiker von 200 Jahren, noch ein paar alte Kriegsverbrecher oder Kollaborateure mit der Cantaro-Herrschaft versteckt halten. Angesichts ihres Alters dürften die meisten davon aber keine Gefahr mehr darstellen. Die Cantaro selbst haben nach dem Ende der Monos-Herrschaft die Milchstraße so gut wie vollständig geräumt. Auf Stiftermann III dürften also nur mehr ein paar leerstehende Kasernen von ihnen zurückgelassen worden sein. Die Technik der Cantaro reagiert zudem sehr empfindlich auf die HI, ein Beispiel wäre hier das galaktische Funknetz GALORS, das überwiegend auf Highend-Technik der Cantaro basierte und bei Einsetzen der HI-Erhöhung gleich als erstes ausfiel.
  8. Was noch zu erwähnen wäre, wäre die Rolle des Bedden-Systems während der Monos-Diktatur und des Linguiden-Zyklus, wenn man darüber Bescheid weiß klärt sich vieles von selbst. Während dieser etwa 600 Jahre war Bedden eines der Festungssysteme der Cantaro, von Stiftermann III aus wurden die Meldungen aus den Raumforts des galaxisumspannenden Chronopuls-Walls ausgewertet. Stifermann war außerdem ein wichtiges Zentrum des Geheimdienstes von Monos und umgekehrt Standort einer noch wichtigeren Zelle der Widerstandsorganisation WIDDER von Homer G. Adams alias Romolus. Hier verbrachte ein gewisser Plophoser namens Yart Fulgen sieben Jahre seines Lebens als Schläfer in der Kommunikationszentrale und stößt 1144 NGZ als erster Widerstandskämpfer auf Informationen von der Rückkehr Perry Rhodans und der galaktischen Flotte aus Tarkan. Kommandant des Bedden-Systems ist 1144 NGZ Yart Fulgens persönliche Nemesis, ein terranischer Kollaborateur mit den Cantaros namens Ralt Nestor, der nach dem Tod des Monos im Jahre 1147 NGZ die verbliebenen monos-treuen Galaktiker um sich sammelt, um auf Stiftermann III eine Diktatur aus uneinsichtigen Monosanhängern zu gründen, so eine Art Franco-Diktator im Weltraum. Ok. Inzwischen dürfte Ralt Nestor verstorben sein, unter welchen Umständen auch immer, und in der Handlung spielte er nie eine herausragende Rolle, aber wenn es überhaupt irgendwo in der Milchstraße einen Ort gibt, auf der noch Reste der Monos-Tyrannei und damit eine wirklich totalitäre Diktatur herrschen, dann auf Stiftermann III. Aber ich denke, 1344 NGZ wird die NeoUSO von Monkey diesem Spuk längst ein Ende bereitet haben. Die Frage wäre vielleicht noch, welche Spuren diese Zeit auf den Planeten hinterlassen hat, aber sensible Bereiche sind ja ohnehin nicht für jedermann zugänglich.
  9. Hallo Seleandor Nun dieses totalitäre System ergibt sich halt nur im Auge des Lesers und hier auch nur solcher, die ein geschultes Auge dafür haben, die einzelnen Autoren schreiben ihre Texte ja oft zeitlich parallel und haben gar nicht den notwendigen Überblick darüber, wie ihre Texte in der Gesamtschau auf die Leser wirken. Das ganze ist natürlich ein Armutszeugnis für die Redaktion, die solche Fehlentwicklungen verhindern sollte, aber deshalb habe ich auch damit aufgehört die 1. Auflage zu lesen. Tschüß Bernd
  10. Ich denke, daß du als Journalist und damit beruflich Betroffener, der über die realen Abläufe bei diesen Dingen sehr viel besser informiert ist als die Autoren, tatsächlich sehr viel sensibler auf Fehlentwicklungen in diesem Bereich reagierst als die weitaus meisten Leser und als die Redaktion und das Autorenteam sowieso. Die Rhodan-Serie ist zu nächst einmal eine Abenteuer-Roman-Serie, das darf man nie vergessen. Wie Arndt Ellmer immer so schön sagt, "Es gilt das uneingeschränkte Primat der Action." Alles was den Handlungsfluß in eine andere Richtung lenkt als vom Expokraten gewollt, ist lästig und wird deshalb im Rahmen des Serien-Universums möglichst kurz gehalten, dazu gehört auch und gerade die Politik. Zu dem Thema gab es mal einen PR-Computer von Peter Terrid, der deutlich herausstellte, daß man von der Handlung der Serie niemals und auf gar keinen Fall auf die privaten politischen Ansichten der Autoren schließen darf! Vieles wird bewußt vereinfacht (Stichwort: Schwarz/Weiß-Schema) und wirkt daher, auf das reale Leben übertragen, gelinde gesagt seltsam. Eine politische Doktrin der Serie gibt es allerdings mit Sicherheit nicht: Das verhindert schon der Umstand, daß es sich bei den Autoren um eine wild zusammengewürfelte Gruppe handelt, bei der die persönliche Weltanschauung des Kandidaten sicherlich ein absolut nachrangiges Kriterium für eine Mitgliedschaft im Autorenteam ist. Leo Lukas hat in einem Interview vor kurzer Zeit keinen Hehl aus seinen Sympathien für die KPÖ gemacht. Hubert Haensel wird als ehemaliger Banker dem Sozialismus dagegen nichts abgewinnen können. Thomas Ziegler symphatisierte mit den Grünen und stellte 1983 sogar einen Wahlkampfaufruf für mehr kleine Grüne Männer im Bundestag auf die LKS, die damals noch der bekennende Alt-68er William Voltz betreute. Scheer wird hingegen nachgesagt, eher rechte Tendenzen gepflegt zu haben usw. In der Regel scheint es mir schlicht so zu sein, daß sich die Autoren überhaupt keine Gedanken darüber machen, wie das Perryversum eigentlich funktionieren soll, sondern einfach nur ihre spontanen Ideen einbringen und dabei nebenbei noch das Expose umsetzen müssen. Die letzte Szene im 2-Extra soll zum Beispiel erst Nachträglich entstanden sein. H. G. Francis sollte auf Wunsch des Marketings den Lesern mit diesen Hyänentypen im Extra bereits einen Vorgeschmack auf den neuen Zyklus liefern. Robert Feldhoff als Expokrat wollte jedoch, daß die Terraner in PR 2300 möglichst unvorbereitet mit TRAITOR konfrontiert werden. Wie löst man diesen Widerspruch der Interessen? Es erschien der Redaktion da wohl als der einfachste Weg, daß die im Extra gewonnen Informationen auf Druck Bullys geheim blieben und so nur er und die Leser sich an die Vorfälle aus dem Gastroman von Francis erinnern können. Die Liste solcher Vorfälle läßt sich beliebig erweitern und gilt nicht nur für die politische Welt des Perryversums, sondern für alle Dinge, die eigentlich recht kompliziert sind, wo der Autor oder die Redaktion jedoch keine ausführliche Recherche bzw. Planung für nötig halten. Die Naturwissenschaftler und Informatiker unter den PR-Lesen können da ein langes trauriges Lied von singen.
  11. Du hast da nichts überlesen. In den bisher erschienen PR-Heften steht m. W. nichts von einer offiziellen Auflösung des Forum Raglunds. Sollte diese Info Kanon sein, ist sie ein Spoiler auf die Handlung ab PR 2300. Und selbst wenn, gefährlicher wird das Leben in der Eastside dann auch nicht, das Forum Raglund war ja aus militärischer Sicht nie mehr als ein reiner Debattierclub, seine eigentliche Aufgabe entsprach eher jener der Europäischen Union. - Sicherung und Förderung des Freien Handels und des Freien Reisens. (Dieser Job ist seit der von der Hyperimpedanz verursachten technischen Beschränkung der Reisefreiheit auf maximal 50 Lichtjahre für Otto-Normalgalaktiker überflüssig). Da es seit der HI nur mehr unter größten Anstrengungen möglich ist in ein benachbartes Sonnensystem zu gelangen, gibt es im übrigen auch keine Piraten mehr. Wer dank Autorenwillkür dennoch über ein fernflugtaugliches Raumschiff verfügt, kann sich daher relativ sicher fühlen. Es sei denn, er gerät in einen der unzähligen Hyperstürme oder Torytrae-Trichter. Auch leben die wenigsten Völker des Forum Raglund in der Eastside (Ausahme Blues, Linguiden und Akonen). Die meisten bekannten Mitglieder des Forums, wie Unither, Topsider usw. leben in der Westside oder wie Cheborparner und Asporcos ganz wo anders. Das Hauptproblem für die Aufrechterhaltung eines Debattierclubs wie des Forum-Raglunds dürften nach der HI schlicht die gigantischen Entfernungen sein. Zwischen Topsid in der relativen Nähe Terras und Asporco am äußersten galaktischen Außenrand liegen mehr Lichtjahre als zwischen der Milchstraßenebene und der Kleinen Magellanischen Wolke.
  12. Im Prinzip habt ihr beide recht. Ursprünglich war das Impulstriebwerk von K. H. Scheer nur als eine Weiterentwicklung des heute bereits real existierenden Ionentriebwerks gedacht. Allerdings konnte er nie erklären, wo das Impulstriebwerk seine zusätzliche Energie für den wesentlich stärkeren Schub her hat. Es war Rainer Castor, der in PR 2036 Report Nr.319 die Idee einbrachte, daß es beim Impulstriebwerk sehr wohl 5-D-Elemente gibt, die nun praktischer Weise von der HI betroffen sind. Allerdings bedeutet dies, daß die Asporcos, die noch immer mit simplen Ionentriebwerken auf den technischen Stand des 21. Jahrhunderts herumfliegen, inzwischen über zuverlässigere Unterlichttriebwerke verfügen als die LFT! Allerdings laut RZ aus PR 671 auch nur mit einer Geschwindigkeit von 36.000 m/sec. PS: Mit den 36.000 m/sec ist die Geschwindigkeit des Plasmastrahls gemeint, in jenem Moment, in dem er gerade aus den Düsen des Triebwerks ausgestoßen wird. Wie groß der Schub ist, wurde nicht verraten, nur daß bei diesem Vorgang 110 ccm Quecksilber pro Stunde umgesetzt werden. Edit: PS eingefügt
  13. Hängt vom Zeitpunkt der Betrachtung ab. Zur Zeit des Großen Imperiums waren sie ein Kolonialvolk der Arkoniden. Zur Zeit des Vereinigten und später des Solaren Imperiums waren sie mit den Terranern eng liiert. In der Post-Monos-Ära zählen sie zum Forum Raglund, wie viele alte nichthumanoide Völker in der Nachbarschaft der LFT. Bekanntestes Beispiel sind die Topsider.
  14. Ich halte Logarns Ansatz, die Schlüssigkeit der Handlung eines Romans an der Logik der Handlung unter zu Hilfennahme von Analogien aus der Geschichte und Gegenwart zu untersuchen, für nicht wirklich ideal aber legitim. Die Gegenwart, bei der Technik eher die Mitte des 20ten Jahrhunderts, ist nun einmal die Basis des Rhodan-Kosmos. Wie der letzte Nagula mit der Neo-Camorra in Neapel zeigt, haben sich die Menschen gesellschaftlich seit 1971 n. Chr. im Rhodan-Universum nicht sonderlich weiterentwickelt. Im Gegenteil bemühen sie sich eher krampfhaft darum, den kleinbürgerlichen Klischees der westdeutschen Nachkriegszeit unter Adenauer möglichst nahe zu kommen. Wenn es dann doch zu Veränderungen im Gebäude des Serienhintergrunds kommt, wie z. B. jüngst durch die Hyperimpedanz, können sich die Autoren nicht einmal auf eine gemeinsame Vorgehensweise einigen und produzieren haufenweise Widersprüche.
  15. Ich gebe zu, nicht zwangsläufig, aber da ich keine Welt so kenne wie die meine, ziehe ich schon recht häufig Vergleiche mit unserer realen Welt, wenn ich mir ein Bild machen möchte, für wie glaubhaft ich eine Reaktion halte. Es geht mir hier nicht um Amerika-schelte auch wenn ich kein Freund der derzeitigen Politik der USA bin. Ersetze Amerika durch irgendeine Großmacht, Frankreich, England, China, Rusland etc. Das Ergebnis hier auf der Erde wäre das gleiche. Sehe ich ähnlich, in einem anderen Thread merke ich gerade, wie schwer es ist, zu einer verständlichen Formulierung über komplexe politische Vorgänge zu kommen, ohne auf natürlich immer hinkende Vergleiche zurückzugreifen.
  16. Genau das hatte ich dir in meinen Postin vorgeworfen. Kann es sein, daß wir uns über Begriffe streiten und in der Sache vielleicht gar nicht so weit auseinander liegen. Ich bin kein Politolge und glaube dir daher einfach mal. Ursprünglich ging es mir nur darum, zu erleutern, warum bereits die reinen Verwaltungstrukturen des Solaren Imperiums Perry dazu zwangen, am Ort jedeweder größeren Krise persönlich zu erscheinen, um zeitnah eingreifen zu können.
  17. Keine Ahnung wie Frankreich zur Zeit des Absolutismus organisiert war, aber es gilt unter Historikern als das Land, das den modernen Zentralismus förmlich erfunden hat.
  18. Genau hier ist der Punkt. Perry macht erstmal gar nichts und greift nur dort ein, wo das Kind bereits so gut wie in den Brunnen gefallen ist. Dabei verliert er selbst natürlich total den Überblick und ist vollständig darauf angewiesen, daß seine Leute ihm schon die Wahrheit erzählen und der Schurke, den er gerade bekämpft, auch tatsächlich der Schurke ist. Übel wenn sich eines tages einmal ein echter Verräter unter die ZACies mischen würde und Perry gezielt mit Falschinformationen versorgt. Bostich ist selbst ein Schurke und fürchtet vermutlich nichts mehr, als von einem anderen Schurken hereingelegt zu werden. Also macht er in Wahrheit die ganze Zeit nichts anderes, als einen gigantischen Überwachungsapparat aufzubauen, der ihn ständig darüber informiert, ob jemand heimlich daran arbeitet, ihn zu stürzen. Das eigentliche Regieren oder gar die Führung von Feldzügen überläßt er aus Zeitmangel Leuten denen er vertraut, wie Ascari & Co. Das sind zwar begabte Schleimer, aber sonst können sie kaum etwas und versagen daher vor Ort ständig. Was bei dem einfachen Arkoniden als gezielter Terror ankommt, ist in Wahrheit nichts anderes als schlichte Hilflosigkeit.
  19. Man soll ja eigentlich nicht auf sein eigenes Posting antworten. Aber dieser Text paßt wunderbar zum Thema: Delegieren von Aufgaben... Vertrauen ist gut, Kontrolle ist schlechter ... http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,352019,00.html Im Rollenspiel gibt dies Gelegenheit zu Spielen nach dem "Alamo-Muster", sprich die Akteure vor Ort müssen ihre Freiheit gegen eine Überzahl von Angreifern verteidigen, bis die Kavallerie mit Rhodan an der Spitze eintrifft und in der Zwischenzeit gilt es noch die Rätsel der Fluchtburg zu klären. Robert Feldhoff konzipiert fast jeden Roman-Zyklus nach diesem Schema.
  20. Äh. Ich will ja nicht besserwisserisch klingen, aber die Herrscher des europäischen Hochmittelalters kannten das Prinzip einer ortsfesten Hauptstadt überhaupt nicht. Sie zogen statt dessen von einer Pfalz (Burg in der Provinz) zur nächsten oder ließen sich gleich von ihrem Statthalter vor Ort bewirten. Wobei ein König oder Kaiser nie allein loszog seine Beamten vor Ort zu kontrollieren oder Feldzüge zu kommandieren, sondern stets einen riesigen Troß aus Tausenden von Leibgardisten, Hofdienern, Beratern, Fußvolk usw. mitschleppte. Wenn also der Großadministrator mit der CREST und später der MARCO POLO in eine fremde Galaxis auszog, benahm er sich tatsächlich wie ein mittelalterlicher Herrscher. Wobei das jeweilige Flaggschiff als mobile Kaiserpfalz diente. Wenn man bei diesen Analogien bleibt, erklärt sich auch, wie die Verwaltung des SI funktionierte. Das Solare Imperium war halt kein Zentralstaat wie das Frankreich von heute oder die DDR. Es war vielmehr eine lose Konföderation von Regionen, die ähnlich wie die heutigen EU-Länder halte eine gemeinsame Wirtschafts-, Währungs- und in der Theorie auch Außenpolitik betreiben, ansonsten jedoch vollkommen autonom sind. Damit relatviert sich die Macht der Großadministration drastisch. Hinzu kommt das Problem der riesigen Entfernungen. Die Kolonialwelten des SI im 29. Jahrhundert oder die deutschen Provinzen im Hochmittelalter lagen oft viele Tagesreisen auseinander. Das Prinzip eines Postdienstes war unbekannt. Vom Internet konnten die Beamten jener Tage nicht einmal träumen. Wenn eine Gefahr unerwartet in der Provinz auftauchte, dauerte es oft Monate bis der Kaiser bzw. Großadministrator davon erfuhr. In der Zwischenzeit mußten der Statthalter vor Ort und seine Leute sehen, wie sie allein zu recht kamen. Der Zentralstaat oder gar das Prinzip der totalitären Diktatur sind Ideen der Neuzeit, die ohne das durch die Industriealisierung entstandene dichte Informationsnetz der Gegenwart und ohne die Möglichkeiten schnell vor Ort einzugreifen, gar nicht existieren könnten.
  21. Der m. E. zentrale Satz ist gleich am Beginn des Textes zu finden ... "...Das Solare Imperium ist eine Präsidialdemokratie, zum Teil nach amerikanischen Muster. Der Großadministrator steht auf dem Gipfel der exekutiven Gewalt. Er trifft Entscheidungen aus eigener Machtvollkommenheit, muß sie jedoch vor dem Parlament verantworten. Er hat im Parlament weder Sitz noch Stimme. Er wird direkt vom Volk, nicht von einer Partei und auch nicht durch Wahlmänner bestimmt. ..." Ich frage mich gerade, welche Auszählungsdramen es in der Geschichte des SI wohl gegeben hat, die aber von den Autoren nie erwähnt wurden.
  22. Genau. Niemand zwingt dich, dich bei Perry Rhodan auf die aktuelle Handlungszeit und die aktuellen Handlungsschauplätze zu beschränken. Daran halten sich nicht mal Uwe Anton als Expokrat der Atlan-Hefte und Hubert Haensel als Expokrat der PR-Taschenbücher. Und wie oben schon erwähnt wurde, gab es durchaus auch Phasen in denen sich die Welt des Perry Rhodan und seiner Terraner zum Besseren entwickelte. Sei es in der Zeit des Vereinten Imperiums 2114 n Chr. bis 2329 n. Chr. (bzw. Heft 125 bis 178) oder in jener nach der Laren Invasion 3586 n. Chr. bis etwa 4100 n. Chr. (bzw. Heft 850 bis 1400). Auf eine Phase besonders langer positiver Entwicklung setzen jetzt die Autoren halt eine Phase besonders langer negativer Entwicklung (Wahrscheinlich weil der Zeitgeist der letzten 14 Jahre insgesamt nicht gerade euphorisch war). Langsam sollten allerdings wieder bessere Zeiten kommen.
  23. Eigentlich wollte ich mich aus dieser Diskussion ja heraushalten. Aber hier muß ich die Autoren ein klein Wenig in Schutz nehmen. Es ist zugegeben sehr unrealistisch, wenn z. B. die Cappins in den 400er Heften über 200.000 Jahre lang nichts anderes tun, als auf die Rückkehr ihres Ganjos Ovaron zu warten. Aber die kulturelle Erstarrung der Serienvölker ist kein Phänomen der Rhodan-Serie, sondern scheint ein generelles Problem bei Space Operas zu sein. Man denke nur mal an Star Trek mit Klingonen, Vulcaniern und Romulanern, die sich über 200 Jahre Handlungs- und 40 Jahre Laufzeit des ST-Kosmos noch weniger entwickelt haben als Arkoniden, Akonen oder Maahks im Rhodan-Kosmos. Selbst so etwas banales wie den Wandel der Mode (eigentlich das kurzlebigste Phänomen menschlicher Zivilisation) scheint es im ST-Universum nicht zu geben. Die Klingonen änderten ihr Erscheinungsbild nur einmal (beim Wechsel von der klassischen TV-Serie zum Franchise der Gegenwart). Und auch hier stellt sich die Frage, ob wirklich alle Ferengi Kaufleute, alle Klingonen Krieger und alle Vulcanier Mönche sind. Zumindest die Vulcanier müßten dann längst ausgestorben sein. Über die Ursachen kann man trefflich streiten, aber PR unterscheidet sich in diesem Punkt von anderen Space Operas nur durch seine in jeder Hinsicht gigantischen Dimensionen.
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