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Rußfilter bei Dampflokomotiven?


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Weiß hier jemand, wann bei Dampflokomotiven Rußfilter eingeführt wurden? Nicht mehr im neunzehnten Jahrhundert, oder? So weit ich weiß, kommen solche Filter erst gegen Ende des Ersten Weltkriegs auf, um Fabriken vor LUftangriffen zu schützen.

Falls also nein: Wie machen das dann Luxuszüge wie der Orient-Express, dass ihre Passagiere keinen Rauch abbekommen? Nur durch Rauchumlenker? Oder durch besser isolierte Fenster als im Regionalverkehr?

Rainer

 

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Wenn ich mich so an DDR-Zeiten erinnere, kann ich mir nicht vorstellen, dass die in Dampfloks überhaupt Rußfilter drin hatten.

Hier gehts ums Nachrüsten von einer dieser noch betriebenen Schmalspurbahn -von 2013 also aktuellere Technik aus Volksstimme relativ mittig-:"
Volksstimme: Kann die HSB ihre Loks nicht einfach mit einem Rußpartikelfilter nachrüsten, so wie bei Autos?
Olaf Haensch: Nein, das ist nicht möglich. Kohlegefeuerte Dampflokomotiven sind grundsätzlich mit einem Funkensieb ausgerüstet. Dieses Sieb hindert noch glühende Kohleteilchen daran, aus dem Schornstein zu fliegen. Sie werden vom Saugzug des Zylinderdampfs mitgerissen. Ohne diesen Saugzug - das ist das charakteristische Dampflokgeräusch - kann das Feuer im Kessel nicht brennen und die Lok dann ohne Dampf nicht fahren. Daher kann man auch nicht einfach einen Rußfilter dazwischen setzen. Das würde den genau definierten Saugzug sehr stark beeinträchtigen.
"
& hier noch was Fachsimpelei bzgl. Funkensieb -Drehscheibe-Forum-

 

Bearbeitet von seamus
funkensieb nachgetragen
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Eine Standardmethode: Die besseren Klassen werden weiter entfernt von der Lok angekoppelt. Das erhöht den Komfort und mindert den ankommenden Ruß. Vor Tunneln ist es wichtig, dass von dem Personal die Fenster geschlossen werden. Inwieweit das umgesetzt wurde, entzieht sich meiner Kenntnis, auch ob und welche Belüftungssysteme vorhanden waren. Vielleicht weiß Solwac (Pufferküsser) darüber Bescheid? :dunno:

Azu (IC und ICE Fahrer) bi

Bearbeitet von AzubiMagie
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Normale Dampfloks hatten keine Rußfilter. Es gab teilweise besondere Maßnahmen gegen Funkenflug, z.B. einen Kobelschornstein.

Vor etwa 100 Jahren kamen dann Windleitbleche auf, die das Lokpersonal schützen sollten und für eine bessere Sicht sorgten.

Ansonsten ziehen die Rauchgase über den Zug weg. Besondere Fenster bei Luxuszügen sind mir nicht bekannt, die Technik war dieselbe wie im einfachen Personenzugdienst. Allerdings kamen dort früher Dachlüfter auf, die weniger Ruß in die Wagen ließen als geöffnete Seitenfenster. Eine gewisse "Qualmatmosphäre" gehörte bei der Eisenbahn aber dazu. Bis etwa 1930 wurden hochwertige Reisezüge immer mit einem nicht besetzten Wagen zwischen Lok und Garnitur befördert, meist der Packwagen. Das verbesserte die Luft spürbar.

In Tunneln konnte mangelnde Lüftung zum Problem werden, aber dies betraf vor allem das Lokpersonal.

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"Die ersten rollenden Dampfmaschinen



Seit Beginn des 19. Jahrhunderts experimentierte man mit so genannten Dampfwagen und Dampflokomotiven. Um sie zu betreiben, wurde Kohle verbrannt, der dabei entstehende Ruß war als Zeichen der Verschmutzung entlang der Bahnstrecken deutlich sichtbar. Neben dem erkennbaren Ruß verließen noch andere giftige Stoffe die Schornsteine der Lokomotiven, wie Kohlenmonoxid, Stickstoffdioxid, Schwefeldioxid und Chlorverbindungen sowie Schwermetalle wie Nickel, Blei, Cadmium und Quecksilber. Bevor man jedoch dieses Problem erkannte und zum Beispiel durch den Einbau von Filtern zu lösen versuchte, wurden Dampflokomotiven von elektrischen Lokomotiven und Dieselloks abgelöst. Etwa zur gleichen Zeit – Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts – begann auch die weite Verbreitung des Automobils. "

http://www.bpb.de/themen/18C9H8,0,Verkehrsabgase:_Sauberer_aber_nicht_rein.html

 

Ein Bild des Anhänger zeigt aber den Aufbau des Zuges.

https://de.wikipedia.org/wiki/Orient-Express#/media/File:Zugbildung_SOE_1921.png

 

Wenn es Rußfilter gibt, gäbe es garantiert eine Pflicht für die historischen Dampflokomotiven. Wer heute da mitfährt, der riecht als Gast nach Dampflokomotive. Fachwissen habe ich aber dazu nicht.

 

Interessanter für die Abenteuer und reisen ist aber, dass JEDER Bahnhof zwei Zugänge, Aufenthaltsräume, ... hatte. Einen für Adlige und einen für Bürger. Die Quelle ist aus einer Denkmalschutzliteratur zur Sanierung von einem Bahnhof. Der Schalter war meist dazwischen. Bei einem alten Bahnhof ist soetwas noch schwach erkennbar.

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Zwerg zum Gruß!

 

Als ich heute im ICE Werk in Frankfurt war, habe ich danach gefragt. Es gibt (und gab) keine Filter, es soll ja auch Dampfen, das wollen die Leute heute auch so sehen bei historischen Loks. Im Werk gibt es Absaugvorrichtungen in der Halle (ist jedoch nicht in Frankfurt beim ICE Werk).

Jedoch alle Dampfloks müssen den heutigen Sicherheitsstandards entsprechen, Funk, Bremsen, ...

 

Weitere Informationen bei den Historischen Museen für Lokomotiven erhältlich.

 

Möge der Dampf mit Dir sein! (oder so)

 

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