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[Beendetes Abenteuer] Das Tier im Inneren


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"Sagt, seid ihr schon zu müde oder habt ihr Lust auf eine Partie? Der Einsatz sind nur 2 Kupferstücke! Wenn ihr Lust habt steigt einfach bei der nächsten Runde ein."

Vidar sagt:

"Ich würde gerne eine Runde mitspielen. Hier ist mein Einsatz (damit legt er die Kupferstücke auf den Tisch) Ich würde mich gerne ein wenig mehr mit euch über eure Abenteuer unterhalten. Ihr scheint viel herumgekommen zu sein.

 

Darauf antwortet Björn:

"Toll, je mehr mitspielen, desto mehr Spaß macht es.

Ja, vielleicht kann ich nachher eine Geschichte erzählen. Aber schaut, da hinten kommt ja unser anderer Gast!"

Damit zeigt er zu dem Fremden, der jetzt mit einem Hocker zu dem Tisch kommt, scheinbar hat er auch seine Schüssel gelehrt.

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Der Mann aus der Ecke hat sich tatsächlich erhoben. Die kleine Pause hat ihm sichtlich gut getan. Er geht im gemäßigten schritten zu dem vollen Tisch, besieht sich das Spiel wartet bis die Runde vorbei ist und streckt dem Hausherren seine Hand hin.

"Mein Name ist Skadar Simenson, verzeiht das ich mich nicht vorgestellt habe ich schätze das ist nicht ganz mein Tag und ich habe das was mir an Kinderstube angetragen wurde vernachlässigt."

 

Björn lacht und meint zu Skadar:

"Nun, da macht euch mal keinen Kopf, jeder hat mal einen schlechten Tag, aber sagt, wollt ihr euch nicht auch zu uns setzen und eine Runde mitspielen? Dabei könnt ihr uns ja erzählen, was euch hierher führt!"

 

Ein lächeln huscht über das immer noch etwas müde Gesicht und skadar setzt sich auf einen Freien Platz.

"Habt dank, ich habe mich schon lange nicht mehr am Spielen erheitert, eine Tätigkeit die ich sehr vermisst habe. Und meine Geschichte, auch wenn sie nicht heiter und nicht traurig, nicht tragisch oder spannend ist, ich werde sie euch gerne erzählen, sofern ihr sie wirklich hören wollt."

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"Na dann holt euch doch einen Stuhl und setzt euch zu uns ihr könnt ja schonmal anfangen zu erzählen, ins Spiel könnt ihr wohl erst in der nächsten Runde einsteigen!"

 

Nachdem Skadar sich einen Stuhl geholt hat, meint er:

"Ich kann warten. Wie mein Name lautet wisst ihr ja nun schon und wenn ich nicht gerade durch Schneestürme stolpere und mich bei Freundlichen Menschen wie euch einquartiere, jage ich allem möglichem Getier nach. Aber das Jagen hat nun einmal den Nachteil dass die nächsten Nachbarn allesamt Pelz tragen und die Viecher dann auch noch meinen den behalten zu müssen."

 

"Ein Jäger also!" sagt Björn, dann fragt er:

 

"Und wohin seid ihr jetzt unterwegs? Als wenn jetzt der Winter kommt werdet ihr da auch jagen? Oder habt ihr eine Bleibe für den Winter?"

 

"Die letzten Winter habe ich mich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser gehalten, alles mögliche hab ich schon gemacht ich kann mir ja nicht raussuchen wo ich wann für welche Arbeit unterkomme aber bisher hat es immer gereicht."

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Vidar sagt zu Skadar, nachdem dieser geendet hat:

" Ich würde eure Geschichte gerne hören. Ich freue mich immer wieder über gute Geschichten. Ihr müsst wissen...ich kann sehr neugierig sein."

 

Dabei lächelt Vidar Skadar kurz zu! Skadar winkt noch einer der Mägde zu, damit sie ihm etwas zu trinken bringe, dann beginnt er mit seiner Geschichte:

"Nun wie ihr nun schon wisst, verdiene ich mir Brot und Speis mit der Jagd. Nun war ich seit dem letzten Frühling mit drei, nun sagen wir Kollegen, unterwegs. Die Idee hinter diesem Zusammenschluss kam uns auf dem Hof auf dem wir den Winter über ausgeholfen hatten, wir dachten uns: Wenn sich die Pelztiere in Gruppen organisieren, dann sollten wir Jäger das auch. Tatsächlich war unser Jagderfolg erstaunlich und eine Gewisse Sicherheit bringt es allemal in Begleitung unterwegs zu sein. Nun jagten wir also unserem Essen und dessen Fellen hinterher.

Der Jüngste unserer Runde, ein Junge der seine ersten selbständigen Schritte als Jäger unternahm fiel jedoch schon nach zwei Wochen dem Schrecklichsten zum Opfer was einem Mann der Wälder passieren kann: Er verliebte sich in ein Stadtmädchen. Nun müsst ihr wissen das wir häufig in der Nähe der Städte lagerten nie aber in der Stadt und eines Tages entdeckte der Grünschnabel nun das Fräulein am Brunnen. Ab diesem Tag war er nicht mehr zu gebrauchen, er pfiff den lieben langen Tag und verscheuchte uns die wenigen Vögel.

Nach drei Tagen schließlich begann er zu singen und da nahmen dann auch die Wildsäue Reißaus.

Schließlich blieb er bei dem Mädel, als wir nach fast einem halben Jahr wiederkamen, das ist erst ein paar Tage her, war aus dem Burschen ein tüchtiger Mann geworden, er unterhält eine Kneipe in Nya Askivik."

 

Hier hält Skadar kurz inne und nimmt einen tiefen Schluck aus dem, ihm von der Magd gebrachten Krug und stellt erfreut fest, dass es sich bei dem Inhalt um Bier handelt. Dabei bemerkt er auch, dass ihm jetzt alle anderen am Tische zuhören und die Karten für einen Moment beiseite gelegt haben.

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Schließlich fragt Björn:

"Und was habt ihr dann gemacht?"

So beginnt Skadar, weiter zu erzählen:

"Nun, wir zogen zu dritt weiter. Ich lernte viel von dem alten Kauz der unsere Gruppe anführte, heute weiß ich dass er wohl der Hauptgrund für unsere gute Saison war. So sicher bin ich mir deshalb, wein er auf der Jagd nach einem besonders großem Eber von diesem über den Haufen gerannt wurde. Er hatte sich sein Bein gebrochen. Da hatten wir unsere nächste Glanzidee, wir händigten ihm den Anteil von dem voraussichtlichen Bestand an Fellen aus unserem Vorrat aus der ihm zustünde wenn es weiter so gut mit der Jagd voran ginge. Erst wollte er nicht annehmen, aber wir quartierten ihn in einem Gasthaus ein und steckten die Felle in seinen Beutel als er schlief. Nun ging unsere Idee nicht ganz auf denn nachdem der Erfahrenste von uns ausgefallen war lief es nicht mehr so gut.

Am Ende der Jagdsaison hatten wir kaum genug Felle für zwei geschweige denn für uns alle drei. Eines Morgens bemerkten Skid, mit dem ich sehr gut auskam, und ich das der letzte unserer Gemeinschaft sich mit allen Fellen aus dem Staub gemacht hatte. Wir verfolgten ihn und stellten ihn im Trinkhorn, das ist der Wald in dem ich aufwuchs. Er schwor Reue und wir versuchten auch bei Wintereinbruch weiter zu jagen. Wieder fehlte uns die Erfahrung, Skid und der andere wurden krank und auch als wir nach Nya Akivik kamen wo uns unser Nesthäckchen begrüßte besserte sich ihr Zustand nicht. Schließlich bin ich weiter gezogen um einen Ort für den Winter zu finden."

 

Damit endet Skadar seine Geschichte und nimmt wieder einen tiefen Schluck, abwartend, was die anderen wohl zu seiner Geschichte sagen werden!

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Insbesondere die Sklaven am Tisch, wie auch der gewaltige Sklave am Tischende hören dem Reisenden aufmerksam zu und, falls jemand genau hinsieht, bemerkt er an dem ein oder anderem Gesichtsausdruck das Verlangen, dem Man Beileid auszusprechen und ihm Erfolg zu wünschen. Aber sie reißen sich stattdessen am Riemen und schweigen, denn, ohne gefragt zu werden, redet ein Sklave nicht, wie es sich für einen Sklaven gehört.

Sichtlich erfreut genießt der letzte Fremde seine Mahlzeit. Doch aufgrund seines enormen Hungers kratzt er schnell am Boden der Schüssel und isst alles bis auf den allerkleinsten Happen auf. Satt schiebt er die Schale beiseite und winkt höflich eine der Mägde herbei.

"Herzlichen Dank für die vorzügliche Speise. Schon seit langem empfang ich keine so leckere Speise mehr. Wärt ihr so nett und bringt mir einen Krug Wasser?"

Einen Knicks andeutend entfernt sich die Magd. Als sie jedoch wieder den großen Raum betritt, befindet sich der Fremde nicht mehr an seinem Tisch. Dafür entdeckt sie in nun am Feuer. Wahrscheinlich war es ihm zu kalt und er hat sich einen Schemel genommen und sich ans wärmende Feuer gesetzt, dachte sich die Magd.

Nachdem er sich für das Wasser bedankt hat, fängt der Fremde plötzlich an seine Lippen stumm zu bewegen. Irgendetwas murmelt er, doch nicht mal der Sklave, der am Feuer sitzt und das Holz nachlegt, versteht es. Jedoch nach geraumer Zeit fängt der Fremde an lauter an zu sprechen, sodass es zu einem Flüstern steigt. Es hört sich an wie ein Gedicht:

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Björn und die anderen am Tisch werden schnell ruhig und können so noch die letzten Verse, wohl die einer Sage mithören:

"Unklug hatte Atli sich übertrunken;

Unbewehrt war er, ungewarnt vor Gudrun.

Oft schien besser der Scherz, wenn sanft die beiden

Sich öfters umarmten vor den Edelingen.

 

Mit dem Dolch gab sie Blut den Decken zu trinken

Mit mordlustger Hand; sie löste die Hunde;

Vor die Saaltür warf sie, das Gesinde weckend,

Die brennende Brandfackel die Brüder zu rächen.

 

Alles Volk in der Veste dem Feuer gab sie,

Die Högnis Schlächter und Gunnars aus dem Schwarzwald kehrten.

Die alten Säle sanken, die Schatzkammern rauchten,

Der Budlungen Bau; da brannten die Schildmägde

Um die Jugend betrogen jäh in heißer Glut.

 

Nicht ferner verfolg ich's; keine Frau wird nun

Die Brünne mehr tragen und die Brüder rächen.

Volkskönge drei hat die edle Frau

In den Tod gesandt eh sie selber erlag."

Als der Gast geendet hat, steht Björn auf und applaudiert laut. Auch die anderen erheben sich und rufen freundliche Worte!

Eine der Mägde bringt dem Fremden einen Humpen Bier und entfernt sich dann schnell wieder, als Björn kommt um den Fremden anzusprechen:

"Sagt guter Mann, wo habt ihr solch schöne Rede gelernt? Ihr müsst ein gebildeter und weit gereister Mann sein, wenn ihr solche Worte beherrscht. Ich hoffe unser einfaches Mal hat euch gemundet, wie ist denn euer werter Name?"

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"Verzeiht, doch mein Hunger und die Müdigkeit ließen mich meinen Verstand vergessen. Mein Name ist Chrisvik Ceilonson. Und der Eure war Björn? Euer Mahl hat mir vorzüglich gemundet, es war hervorragend. Jedoch, was verschafft mir die Ehre dieses Humpen Bier?"

 

Chrisvik steht auf und geht näher ans Feuer. Dabei streckt er die Hände so aus, sodass die Feuerzungen seine Handinnflächen wärmen.

"Ihr fragtet, woher ich eine solch schöne Rede habe? Nun gut, das Dichten gehörte von jeher zu meiner Bildung. Zudem erfreut es mich im Innersten, wenn mein Gedicht den Zuhörern gefällt. Doch jetzt erklärt mir bitte, wie ihr mich hören konntet, obwohl ich so leise sprach!"

 

Zuletzt konnte man ein Lächeln auf dem Gesicht von Chrisvik erkennen. Es machte ihm sichtlich Freude, das Dichten.

Björn antwortet sogleich:

"Nun, wie ihr bemerkt habt, waren alle recht leise, als ihr zu dichten begannt. So konnten wir eure hohen Worte hören. Und das Bier, nunja, jemand der seine Zunge für solch herrliche Verse gebraucht, hat doch sicher nichts gegen ein Bier zum erfrischen?!"

Dabei lacht Björn freundlich!

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Die Sklaven am Tisch, die sehen, wie ihr Herr aufspringt und applaudiert, springen ebenfalls auf und geben ihren Beifall. Nicht blos aus Anstand, nein, den meisten sieht man an, wie sie die Dichtkunst schätzen, trotz der Tatsache, das sie aus niederem Stand kommen. Jetzt da ihr Herr seine Lobrede beendet hat, rufen einige:

"Bravo! Ein vorzügliches Gedicht! Wir wären hoch erfreut einen weiteren geistigen Genuss zu erleben, wenn ihr erlaubt!"

 

Björn meint, als er sich wieder auf seinen Platz setzt zu Chrisvik:

"Ihr könnt ja, falls es euch beliebt, noch einmal das ganze Gedicht vortragen, dann verbringen wir den Abend nicht nur mit ödem Würfelspiel und die Zeit verinnt schneller!"

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Sichtlich erfreut über Björns Vorschlag, rutschen einige der Sklaven hin und her. Angestrengt versucht manch einer sich den Anfang des Gedichts vorzustellen, was bei einem solchen Ende reichlich spektakulär sein muss, wenn auch schwierig vorzustellen. Mit einem großen Schluck aus dem Glas vor sich versucht man, sein erhitztes Gemüt zu kühlen.

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Chrisvik erwiedert, sichtlich erfreut:

"Mich erfreut es zutiefst, dass euch die Dichtkunst gefällt, auch wenn ich auf jeden Fall kein Meister in diesem Fach bin. Nun, ihr habt meinen Ehrgeiz geweckt euch das gesamte Werk darzustellen. Doch, zuvor muss ich euch bitten euch zurückzulehnen und die Augen zu schließen, damit das Gedicht auch seine innere Schönheit zur Schau stellen kann."

Dann beginnt er von vorne zu rezitieren:

"1 Atli sandte einst zu Gunnar

Einen klugen Boten, Knefröd genannt.

Er kam zu Giukis Hof und Gunnars Halle,

An der Bank des Herdes zu süßem Gebräude.

 

2 Das Gesinde trank - noch schwiegen die Listigen -

In der Halle den Wein in Furcht vor den Hunnen.

Da kündete Knefröd mit kalter Stimme,

Der südliche Gesandte; er saß auf der Hochbank:

 

3 "Sein Geschäft zu bestellen, sandte mich Atli

Auf knirschendem Roß durch den unkunden Dunkelwald,

Auf seine Bänke euch zu bitten, Gunnar:

In häuslichen Hüllen suchet Atli heim.

 

4 Da mögt ihr Schilde wählen und geschabte Eschen,

Hellgoldne Helme und hunnische Schwerter,

Schabracken goldsilbern, schlachtrote Panzer,

Geschoß krümmende, und knirschende Rosse.

 

5 Er gibt euch auch gerne die weite Gnitaheide,

Gellenden Ger nebst goldnem Steven,

Herrliche Schätze und Städte Danps,

Und das schöne Gesträuch, Schwarzwald genannt."

 

6 Das Haupt wandte Gunnar, zu Högni sprach er:

"Was rätst du uns, Rascher, auf solche Rede?"

"Gold wußt ich nie auf Gnitaheide,

Daß wir nicht sollten so gutes besitzen.

 

7 Sieben Säle haben wir der Schwerter voll,

Gold glänzen die Griffe jedem.

Mein Schwert ist das schärfste, der schnellste mein Hengst,

Die Bank zieren Bogen und Brünnen von Gold,

Hell glänzen Helm und Schild aus Kjars Halle gebracht.

Ich achte meine für besser als alle hunnischen.

 

8 Was riet uns die Schwester, die den Ring uns sandte,

In Wolfskleid gewickelt? Sie warnt uns, dünkt mich.

Mit Wolfshaar umwunden gewahrt ich den roten Ring:

Gefährlich ist die Fahrt, die wir fahren sollen." -

 

9 Nicht rieten's die Neffen, noch die nächsten Verwandten,

Nicht Rauner und Rater noch reiche Fürsten.

Gunnar gebot da, so gebührt es dem König,

Munter beim Mahl aus mutiger Seele:

 

10 "Steh nun auf, Fiörnir, laß um die Sitze kreisen

Der Helden Goldhörner durch die Hände der Knechte.

 

11 Der Wolf wird des Erbes der Niflungen walten

Mit grauen Granen, wenn Gunnar erliegt;

Braunzottge Bären das Bauland zerwühlen

Zur Ergötzung der Hunde, kehrt Gunnar nicht heim."

 

12 Den Landherrn geleiteten herrliche Leute,

Den Schlachtordner, seufzend aus den Sälen Giukis.

Da sprach der junge Hüter des högnischen Erbes:

"Fahrt nun froh und heil, wohin euch der Geist führt."

 

13 Über Felsen fliegen freudig ließen sie

Die knirschenden Pferde durch den unkunden Dunkelwald.

Die Hunnenmark hallte, wo die Hartmutgen fuhren,

Durch tiefgrüne Täler, trabten, baumhassende.

 

14 Himmelhoch in Atlis Land hoben die Warten sich.

Sie sahn Verräter stehn auf der steilen Felsburg,

Den Saal des Südervolks mit Sitzen umgeben,

Gebundenen Rändern und blanken Schilden,

Lanzen betäubenden: da trank König Atli

Den Wein im Waffensaal; Wächter saßen draußen

Gunnars Kriegern zu wehren, wenn sie geritten kämen

Mit hallenden Spießen, dem Herrscher Streit zu wecken.

 

15 Ihre Schwester sah dem Saale sich nahen

Die Brüder beide, wohl war sie bei sich.

"Verraten bist du, Gunnar! Reicher, wie wehrst du

Hunnischer Hinterlist? Aus dem Hofe eile bald.

 

16 Besser die Brünne, Bruder, trügst du

Als in häuslichen Hüllen Atli heimzusuchen.

Säßest besser im Sattel den sonnenhellen Tag

Und ließest bleiche Leichen leide Nornen klagen,

Hunnische Schildmägde Harm erdulden,

Senktest Atli selber in den Schlangenturm.

Nun werdet den Wurmsaal bewohnen ihr beiden." -

 

17 "Zu spät ist's, Schwester, nun, die Niflungen zu sammeln,

Zu lang dem Geleite in dies Land ist der Weg

Durch rauhes Rheingebirg untadligen Recken."

 

18 Da fingen sie Gunnarn und fesselten ihn

Mit schweren Banden, der Burgunden Schwäger.

 

19 Sieben schlug Högni mit scharfer Waffe;

Den achten warf er in heiße Ofenglut:

So soll sich der Wackre wahren vor Feinden."

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Nach einer kurzen Atempause fährt er dramatisch fort:

"20 Högni wehrte Gewalt von Gunnar.

Sie fragten den Fürsten, ob Freiheit und Leben

Der Gotenkönig mit Gold wolle kaufen.

 

21 "Mir soll Högnis Herz in Händen liegen:

Blutig aus der Brust des besten Reiters

Schneid es das Schwert aus dem Königssohn."

 

22 Sie hieben das Herz da aus Hiallis Brust:

Blutig auf der Schüssel brachten sie's Gunnarn.

 

23 Da sagte Gunnar, der Goten Fürst:

"Hier hab ich Hiallis Herz des blöden,

Ungleich dem Herzen Högnis des kühnen.

Es schüttert sehr hier auf der Schüssel noch;

Da die Brust es barg bebt es noch mehr."

 

24 Hell lachte Högni, da sie das Herz ihm schnitten.

Keiner Klage gedachte der kühne Helmschmied.

Blutig auf der Schüssel brachten sie's Gunnarn.

 

25 Froh sprach Gunnar, der fromme Niflung:

"Hier hab ich das Herz Högnis des kühnen,

Ungleich dem Herzen Hiallis des blöden.

Man sieht es nicht schüttern auf der Schüssel hier;

Da die Brust es barg bebt es noch minder.

 

26 Bleib, Atli, nun aller Augen so fern,

Wie du stets den Schätzen sollst verbleiben.

Allein weiß ich nun um den verborgnen

Hort der Niflungen, da Högni tot ist.

 

27 Zweifel hegt ich zwar, da wir zweie waren;

Nun ich nur übrig bin, ängst ich mich nicht mehr.

Nur der Rhein soll schalten mit dem verderblichen Schatz,

Er kennt das asenverwandte Erbe der Niflungen.

In der Woge gewälzt glühn die Waldringe mehr

Denn hier in den Händen der Hunnensöhne." -

 

28 "Herbei nun mit dem Wagen! In Banden ist der Held."

 

29 Auf mutger Mähre fuhr der mächtige Atli,

Von Schwertern bewacht sein Schwager daher.

Mit Harm sah Gudrun der Helden Leid:

Den Tränen wehrend trat sie in die tosende Menge:

 

30 "So ergeh es dir, Atli, wie du Gunnarn hältst

Oft geschworen Eide, die ihr einst gelobt

Bei der südlichen Sonne, bei des Sieggotts Burg,

Bei des Ehbetts Frieden, bei Ullers Ring."

Doch führte zum Tode den Führer der Kampfschar,

Den Hüter des Hortes ein knirschender Hengst.

 

31 Den lebenden Fürsten legte der Wächter Schar

In den tiefen Kerker: da krochen wimmelnd

Scheußliche Schlangen. Es schlug Gunnar

Da einsam zürnend mit den Zehen die Harfe.

Hell schollen die Saiten: so soll das Erz

Ein gabmilder König den gierigen wehren.

 

32 Heimlaufen ließ da Atli

Die knirschenden Rosse, kehrend vom Mord.

Es rauschte rings von der Rosse Drängen

Und der Krieger Waffenklang, da sie kamen von der Heide.

 

33 Da ging entgegen Gudrun dem Atli

Mit goldenem Kelch den König zu ehren:

"Heil König! Nun hast du in der Halle bei dir

Als Gudruns Gabe die Gere der Toten!"

 

34 Atlis Aelbecher ächzten gefüllt,

Da hier in der Halle die Hunnen sich scharten,

Rauhbärtge Recken gereiht je zwei.

 

35 Heiter schauend schritt sie ihnen Schalen zu reichen,

Die hehre Frau, den Fürsten, und Bissen vorzulegen;

Doch Atli erbleichte, da sie ihn anfuhr:

 

36 "Du hast deiner Söhne, Schwerterverteiler,

Blutige Herzen mit Honig gegessen.

Ich meinte. Mutiger, Menschenbraten

Liebtest du zu essen und zum Ehrensitz zu senden.

 

37 Nicht ziehst du künftig an die Knie dir

Erp noch Eitil, die Aelfrohen beiden;

Nie siehst du wieder vom hohen Sitze

Die Goldspender Gere schatten,

Mähnen schlichten und Mähren tummeln."

 

38 Da erscholl auf den Sitzen lautes Schrein der Männer,

Der Weiber ängstlicher Wehruf: sie weinten die Hunnensöhne.

Gudrun ganz allein nicht: die grimme weinte nie!

Nicht die bärkühnen Brüder noch die süßen Gebornen,

Die zarten, unmündgen, die sie mit Atli gezeugt.

 

39 Da säte Gold aus die Schwanenweiße,

Mit roten Ringen bereifte sie die Knechte.

Den Vorsatz zu vollführen ließ sie fließen das Erz;

Die Spenderin schonte der Schatzhäuser nicht.

 

40 Unklug hatte Atli sich übertrunken;

Unbewehrt war er, ungewarnt vor Gudrun.

Oft schien besser der Scherz, wenn sanft die beiden

Sich öfters umarmten vor den Edelingen.

 

41 Mit dem Dolch gab sie Blut den Decken zu trinken

Mit mordlustger Hand; sie löste die Hunde;

Vor die Saaltür warf sie, das Gesinde weckend,

Die brennende Brandfackel die Brüder zu rächen.

 

42 Alles Volk in der Veste dem Feuer gab sie,

Die Högnis Schlächter und Gunnars aus dem Schwarzwald kehrten.

Die alten Säle sanken, die Schatzkammern rauchten,

Der Budlungen Bau; da brannten die Schildmägde

Um die Jugend betrogen jäh in heißer Glut.

 

43 Nicht ferner verfolg ich's; keine Frau wird nun

Die Brünne mehr tragen und die Brüder rächen.

Volkskönge drei hat die edle Frau

In den Tod gesandt eh sie selber erlag."

 

Eine kurzen Moment lang verharrte Chrisvik in Stille, nimmt dann seinen Krug um einen langen Schluck zu drinken und wartet die Reaktion der anderen ab!

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Nach kurzem Moment der Stille, nachdem das Gesagte in sich aufgesogen wurde, nachdem die Worte im Gehirn aufhörten nachzuklingen stehen Björn und die anderen auf und applaudieren lautstark. Freudige Zurufe schallen durch den Raum. Alle klatschen erst langsam, schließlich aber lauter und schneller. Der Gesichtsausdruck einiger spiegelt einerseits die Freude über solch hohe Dichtkunst, anderseits auch die Anstrengung wieder, welche vonnöten war dieses verworrene Gedicht zu verstehen.

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Schließlich winkt Björn einer Magd zu und raunt dieser, als sie gekommen ist einige Worte ins Ohr. Schnell verschwindet sie wieder, taucht jedoch kurz darauf wieder mit einer Karaffe auf. Aus dieser schenkt sie jedem, auch den Knechten und Sklaven vorzüglichen Wein ein, eine echte Besonderheit hier in Waeland.

Kurz darauf beginnt man wieder mit dem Kartenspiel, während immerwieder einige Chrisvik loben und ihm gratulieren. Der Mann mit der Harfe untermalt den ganzen Abend mit sanfter Musik. Eine der Mägde bringt einen kleinen Korb mit Nüssen, die man knacken und nebenher knabbern kann. So vergeht der Abend und schließlich stehen die ersten vom Tisch auf, um sich schlafen zu legen!

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Vidar erhebt sich.

"Allerseits ein geruhsame Nacht wünsche ich!"

Dann begibt er sich zu einem Platz im Langhaus, die für ein Nachtlager geeignet scheint. An der Bettstatt angekommen, legt er seine Waffen direkt neben sich um sie griffbereit zu haben und legt sich hin.

Bei genauem Hinsehn erkennt man, das Vidar noch einige Zeit braucht um tatsächlich einzuschlafen. Er scheint noch einmal alles um sich herum genauestens zu beobachten.

Müde geworden vom Kartenspiel, aber auch vom Wein und dem tollen Gedicht, erheben sich die Knechte am Tischende und verlassen, nachdem sie sich bei ihrem Herrn und den anderen entschuldigt haben den Tisch in Richtung ihrer Schlafplätze am Ende des Langhauses. Ein jeder wankt glücklich und doch müde, mit einer heiteren Miene zum Lager, und vergisst dabei fast, das Morgen ein weiterer harter Arbeitstag werden wird.

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Erst als Vidar sich aufmacht um schlafen zu gehen, bemerkt Chrisvik wie müde er eigentlich ist! Doch anstandshalber wartet er die Reaktion Björns ab, und als dieser sich erhebt, steht Chrisvik ebenfalls auf und bereitet sich zum Schlafengehen vor. Dabei nimmt er einen Schluck Wasser, gurgelt damit und spukt ihn schlussendlich in seinen leeren Becher.

Seinen Lagerplatz wählt er mit Bedacht und entscheidet sich für einen hinten links. Seinen Rucksack legt er ans Kopfende des Lagers um ihn als Kopfkissen zu benutzen. Darunter legt er seinen Dolch, nur zur Sicherheit. Desweiteren versteckt er ein Langschwert sowie seinen Lederbeutel mit dem Geld zwischen seiner Decke und der Wand an der Langseite des Lagers.

 

"Gute Nacht, alle zusammen! Angenehme Ruhe und Träume!"

 

Zuletzt nimmt er sich seine Decke und deckt sich damit zu. Er liegt auf dem Rücken um noch zu sehen, wer sich neben ihn zum Schlafen legt. In der Zwischenzeit betet er und dankt dabei für die glücklichen Umstände bei Finden dieses Übernachtungshauses. Dann macht er die Augen zu und schläft schnell und zufrieden ein.

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Skadar rafft sich sichtlich erleichtert auf, ihm ist anzusehen das er sich die Ruhestätte schon länger entgegen sehnt. Er murmelt noch einen Gute Nacht Gruß und begiebt sich schließlich auch zur Ruhe. Sofort fällt er in einen offensichtlich ruhigen Schlaf. Zuletzt begeben sich irgendwann wohl auch Björn und seine Frau zur Ruhe und das Lagerfeuer glimmt nur noch leicht vor sich hin. Draußen pfeift ein wenig der Wind ums Haus und wer noch nicht schläft und gute Ohren hat, kann das Geheule eines Wolfes hören, das der Wind übers Land trägt. Im Langhaus ist es angenehm warm, längst nicht so kalt wie draußen und so schlaft ihr alle mehr oder weniger ruhig und tief.

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Am nächsten Morgen lässt man euch schlafen, lediglich die Knechte und Sklaven stehen wie immer früh auf und machen sich außer Haus an die Arbeit. Auf einmal werdet ihr unerwartet und unschön aus dem Schlaf geweckt. Völlig aufgelöst kommt Björns Frau zur Türe hinein, Tränen in den Augen und totenbleich im Gesicht. Schnell rüttelt sie euch wach und aus ihrem Gejammer könnt ihr immer wieder den Namen eures Gastgebers, Björn heraushören.

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Skadar ist schnell auf den Beinen, die Nacht auf dem Boden lässt ihn sichtlich erholter aussehen. Betont langsam redet er auf die Frau ein:

"Holt erst einmal Luft gute Frau und berichtet dann doch bitte noch einmal langsam was vorgefallen ist."

 

Björns Frau lässt sich daraufhin auf das Lager von Skaddar fallen und versucht sich erstmal zu sammeln!

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Vidar springt auf und zückt reflexartig seinen Rapier, um kurz darauf, scheinbar enttäuscht, festzustellen, dass die unbekannten Laute nicht von einem potentiellen Feind, sondern von einer harmlosen, von Tränen überstörmten Frau stammen.

Er grummelt ein leises

 

"Guten Morgen"

 

vor sich hin, steckt seine Waffe wieder weg, setzt sich anschließend zu Skadar und Björns Weib und lauscht ihrer Geschichte.

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Aufgrund seiner guten Reflexe ist Chrisvik behändig flink auf den Beinen. Sobald er die Situation erfasst hat und dabei die sichtlich schockierte Frau gesehen hat, läuft er los, um einen Krug Wasser zu holen.

"Trinkt einen Schluck, damit es euch wieder besser wird!"

Gut zuredend, versucht Chrisvik die völlig aufgelöste Frau zu beruhigen!

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Schließlich beginnt Björns Frau, zuerst stockend, dann immer flüssiger, immer noch unter Tränen zu erzählen:

"Vorhin, aus heiterem Himmel kam aus dem nächsten Dorf ein Trupp Männer. Diese haben Björn vorgeworfen mit Seidwirkern im Bunde zu stehen, oder selber einer zu sein und letzte Nacht einen Mann umgebracht zu haben. Dafür gäbe es eindeutige Beweise haben sie behauptet. Björn hat erst versucht sich zu wehren und wäre fast handgreiflich geworden, aber ich habe ihn beschworen keinen Unmut zu erzeugen und mitzugehen, um das ganze in Ruhe im Dorf zu klären. Sobald aber Björn weg war, sind zuerst der Waldarbeiter und dann der Jäger verschwunden und auf einmal waren bis auf einen Knecht, der noch nicht so lange bei uns ist auch alle anderen Sklaven und Knechte verschwunden, die wohl alle bloß nicht mit Seid in Verbindung gebracht werden wollen und deshalb geflohen sind. Ich weis nicht, was ich jetzt machen soll. Es werden sooft Leute hingerichtet, die angebliche Seidwirker sind, was soll ich nur machen, wenn sie mir meinen Björn nehmen. Ich bin doch jetzt ganz alleine und kann doch den Hof nicht ganz alleine führen. Gerade jetzt in dieser Jahreszeit kommen so viele Banditen auf den Straßen herum. Ich habe hier niemandem zu dem ich gehen kann, meine Familie, die weit weg wohnt, habe ich wegen Björn verlassen, wer hätte denn gedacht, dass mal so etwas passiert?!"

Nun nimmt sie dankend das Wasser von Chrisvik an und trinkt mit tiefen Zügen fast den ganzen Krug leer, während sie auf eure Reaktion wartet

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Skadar hat damit angefangen seine Sachen zusammenzusuchen, als er damit fertig ist räuspert er sich einmal kurz.

"Lasst uns einmal zu diesem Spektakel gehen und sehen was genau Björn dort aufgrund welcher Hinweise vorgeweorfen wird. Vielleicht reichen ja ein paar fürsprecher aus ihm aus dieser misslichen Lage zu helfen. Ich für meinen Teil möchte mich für die beweirtung bedanken und da ist schnelle hilfe in einer Notsituation das mindeste."

Skadar wendet sich wieder an die Hausherrin:

"Und nun zu euch meine liebe, macht euch keine Sorgen darüber,was wäre wenn Björn nicht mehr zu helfen wäre, noch können wir ihm helfen."

 

Mit diesen Worten sieht er auffordernd in die Runde und wendet sich in Richtung Tür.

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"Wartet!"

Rasch steht Chrisvik auf und streckt dabei die Hand nach Skadar aus.

"Auch ich werde mitkommen, so gelten wir als glaubwürdiger, wenn wir zu mehreren kommen. Nur lasst mich noch schnell mein Gepäck richten. Vidar, kommt ihr nicht mit?"

Während er spricht, klaubt er sein Zeug zusammen. Als letztes befestigt er seinen Geldbeutel am Gürtel und holt dabei ein Geldstück heraus. Behände drückt er es Björns Gemahlin in die Hand.

"Danke für eure Gastfreundschaft!"

Und schon steht er startbereit neben Skadar an der Tür!

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Vidar packt seine Sachen zusammen, befestigt seine Waffen am Gürtel und setzt sich in Bewegung.

"Wir alle wissen, dass Björn dieses Verbrechen nicht begangen haben kann... er war ja schließlich mit uns hier in seinem Heim und gewährte uns seine Gastfreundschaft, oder nicht?

Ich für meinen Teil werde alles tun, um Björns ungerechtfertigtes Schicksal zu verhindern und die wahren Schuldigen zu finden.

Also denn, lasst uns gehn."

Mit diesen Worten klopft er Björns Weib noch einmal aufmunternd auf die Schulter, wirft sich die Kapuze seiner Kutte über und geht zu Tür hinaus.

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