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Der Stammesrat


Hornack Lingess

Empfohlene Beiträge

Wer gehört in den Stammesrat?

Was entscheidet er?

Wie entscheidet er?

Wie oft tagt er?

Wer kann ihn einberufen?

Wie werden Entscheidungen getroffen?

Welche Rolle spielen Visionen der Schamaninnen?

 

Einige Hinweise finden sich in folgenden Threads:

[thread=2681]Das oder die Totems[/thread]

[thread=2826]Ein Matriarchat[/thread]

 

Hornack

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1) In den Stammesrat gehören m.E.: die Stammesälteste/Häuptlingsfrau, Schamanenälteste, die angesehenste Tiermeisterin, der beste/älteste Krieger (evtl. ohne Stimmrecht), die besten Handwerker aus den für Zavitaya wichtigen Bereichen (Seiler, Bootsbauer, Fischer)

 

2) Alle für das Gemeinwohl wichtigen Belange (Umzug der Stadt, Lage der Flöße innerhalb der Stadt, Verteidigungsmaßnahmen, Handel mit Medejne...)

 

3) Durch anhören aller Meinungen des Stammesrates und evtl. nichtstimmberechtigter wichtiger Persöhnlichkeiten und einer letztendlichen Entscheidung des Ältestenrates (Stammesälteste, Schamanenälteste)

 

4) Einmal in einem Mondzyklus?

 

5) Außerhalb des Zyklus nur die Stammesälteste oder die Schamanenälteste

 

6) siehe 3)

 

7) eine ganz wesentliche Rolle - m.M.n.

Wenn die Schamanen eine Vision bezüglich eines Themas haben, so werden diese gehört und von dem entsprechenden Schamanen oder der Schamanenältesten gedeutet. In der Regel wird sich an die "Empfehlungen" der Schamanen gehalten.

 

Gruß

Gwynn

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Zitat[/b] (Gwynnfair @ April. 14 2003,13:01)]1) In den Stammesrat gehören m.E.: die Stammesälteste/Häuptlingsfrau, Schamanenälteste, die angesehenste Tiermeisterin, der beste/älteste Krieger (evtl. ohne Stimmrecht), die besten Handwerker aus den für Zavitaya wichtigen Bereichen (Seiler, Bootsbauer, Fischer)

Das macht dann 6-10 Leute. Sollte reichen.

 

Zitat[/b] (Gwynnfair @ April. 14 2003,13:01)]2) Alle für das Gemeinwohl wichtigen Belange (Umzug der Stadt, Lage der Flöße innerhalb der Stadt, Verteidigungsmaßnahmen, Handel mit Medejne...)

Mit Handel meinst du Großhandel, oder? Der Umzug der Stadt kommt nur noch selten vor.

 

Zitat[/b] (Gwynnfair @ April. 14 2003,13:01)]3) Durch anhören aller Meinungen des Stammesrates und evtl. nichtstimmberechtigter wichtiger Persöhnlichkeiten und einer letztendlichen Entscheidung des Ältestenrates (Stammesälteste, Schamanenälteste)

Das ist in Ordnung, aber wer entscheidet letztlich? Der gesamte Rat? Demokratisch oder gibt es eine Person, die die Entscheidung letztlich alleine trifft, nachdem sie die anderen angehört hat? Letzteres paßt mehr zu einer primitiven Kultur. Demokratie wäre mir zu fortschrittlich. Es sollte die Häuptlingsfrau entscheiden.

 

Zitat[/b] (Gwynnfair @ April. 14 2003,13:01)]4) Einmal in einem Mondzyklus?

Paßt.

 

Zitat[/b] (Gwynnfair @ April. 14 2003,13:01)]5) Außerhalb des Zyklus nur die Stammesälteste oder die Schamanenälteste

Stimme ich auch zu.

 

Zitat[/b] (Gwynnfair @ April. 14 2003,13:01)]7) eine ganz wesentliche Rolle - m.M.n.

Wenn die Schamanen eine Vision bezüglich eines Themas haben, so werden diese gehört und von dem entsprechenden Schamanen oder der Schamanenältesten gedeutet. In der Regel wird sich an die "Empfehlungen" der Schamanen gehalten.

Sehe ich genauso. Denn wer kennt den Willen der Geister besser als die Schamanen?

 

Hornack

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Zitat[/b] (Hornack Lingess @ April. 15 2003,11:08)]a) Mit Handel meinst du Großhandel, oder? Der Umzug der Stadt kommt nur noch selten vor.

 

 

b) Das ist in Ordnung, aber wer entscheidet letztlich? Der gesamte Rat? Demokratisch oder gibt es eine Person, die die Entscheidung letztlich alleine trifft, nachdem sie die anderen angehört hat? Letzteres paßt mehr zu einer primitiven Kultur. Demokratie wäre mir zu fortschrittlich. Es sollte die Häuptlingsfrau entscheiden.

Zu a)

Naja, was man so Großhandel nennt... Die Preise für die zu schlagenden Bäume aushandeln und solche Sachen eben. Klar umgezogen wird nur noch selten - aber wenn, dann nur auf Beschluß des Stammesrates.

 

Zu b)

Ich meinte letzteres. Die Häuptlingsfrau entscheidet letztendlich was gemacht wird oder was nicht. Allerdings hat die Schamanenälteste wahrscheinlich relativ großen Einfluß durch die Deutungen der Visionen und deren Auslegungen.

 

Gruß

Gwynn

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  • 2 Wochen später...

Also,

ich möchte an dieser Stelle eine Diskussion weiterführen, die im Thread der Namensgebung um die Häuptlingsfrau begonnen hat und nach Bitte von Hornack nun hier stattfinden soll.

 

Nur noch einmal kurz zusammengefasst, ging es um das Rollenverständnis der Häuptlingsfrau und der Schamanenältesten, worin sich die beiden unterscheiden und welche Charakterklasse die Häuptlingsfrau sein solle.

 

@ Hornack,

 

das Treffen von Entscheidungen ist ja nicht zwingend mit einer nicht zauberfähigen Chrakterklasse verbunden. MMn könnte eine Häuptlingsfrau durchaus die Reise zu den Geistern antreten und trotzdem als Entscheidungträgerin fungieren.

 

Demgegenüber könnten die alten und weisen Schamanenältesten, die die Stammesgeschichte kennen, die viele der Geheimnisse der Natur kennen und die sich mit den Abgründen der menschlichen Seele vertraut gemacht haben immer noch als Ratgeberinnen für die Entscheidungträgerin fungieren.

 

Ich sehe aber ein, daß mit einem direkten Kontakt der Häuptlingsfrau zur Ottermutter ein klassischer Spannungsbogen verloren geht. Obwohl ich persönlich das zweitrangig fände, weil die Auseinandersetzung zwischen Macht und Wissen dennoch erhalten werden kann.

 

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In diesem Zusammenhang sehe ich aber eindeutig die Schamanenälteste als Nachfolgerin der Ottermutter. Demzufolge wäre sie die Hüterin des Wissens und könnte z.B. eine zentrale Funktion bei der Neubestimmung einer Häuptlingin sein, nachdem die Alte abgedankt hat / gestorben ist.

 

Also eher so:

Die Häuptlingin ist quasi die resoluteste, erfahrenste, intelligenteste Frau der Stadt,

die Schamanenälteste ist die spirituelle Instutition der Stadt.

 

Und wenn sich die beiden höchsten Frauen nicht einig sind, hat die Stadt ein Problem. Zwar trifft die Häuptlingin letztendlich die Entscheidung, ist aber die Schamanenälteste dagegen, wird diese Entscheidung wohl nicht mit großer Freude bei der Bevölkerung aufgenommen.

 

Euer

 

Bruder Buck

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@ Bruder Buck,

 

das ist eine Sichtweise mit der ich durchaus leben kann. Wir müssten und dann nur noch eine spirituelle Legitimation für eine permanente Führerschaft überlegen.

 

Die meisten (irdischen) Kulturen haben für die Legitimation der Herrschaft ein solches Konstrukt.

 

Die alleinige Mitauswahl durch die Schamanin reicht da nicht, denn es sollte ein Grund sein, der über das Wohlwollen einer sprituellen Führerin hinausreicht. Dies festigt den Stand der Führerschaft und gibt ihr die Möglichkeit aus einer starken Position heraus zu argumentieren.

 

Dabei könnte es sich um eine Prüfung, ein übernatürliches Zeichen oder ein Geburtsrecht gehen. Daraus würde sich dann auch ein Name ergeben...

 

Was uns wieder in den alten Thread zurückkatapultiert  

crosseye.gif  confused.gif  crosseye.gif

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Anissa, die alte Ocata Oki Zavitayas saß auf einem Bärenfell und nahm ein kleines Abendmahl zu sich. Gedörrter Fisch, ein Fladen den ihre Enkel in der flachen Feuerstelle des Familienhauses gebacken hatten, ein paar Beeren und Wurzeln. Sie blickte aus der Tür ihres Hauses, dass auf dem Dach des Hauses ihrer Familie stand über die Dächer Zavitayas, über die Bucht auf die Klippen, die die Ostseite der Bucht verschlossen und diese zu einem so hervorragenden Liegeplatz für die Flöße des Stammes machte. Sie liebte diesen Ausblick in der Abenddämmerung, wenn die Seevögel sich mit lautem Gekreisch ihre Nistplätze für die Nacht suchten und der Sternehimmel in der Ferne heraufzog.

 

34 Jahre war sie nun die Ocata Oki gewesen. Wenn sie auf die Zeit zurückblickte so war vieles geschehen. Ereignisse bei denen sie stark sein musste, Entscheidungen zum Wohle des Stammes fällen. Häufig war sie nah dran gewesen an der Bürde ihrer Aufgabe zu verzweifeln.

Sie konnte sich an den großen Winter vor 30 Jahren erinnern, als die ganze Bucht zugefroren war und die Wölfe und Sterngeborenen vom Hunger getrieben über das Eis bis zu den Flößen laufen konnten. Das waren Tage des Blutes und der Trauer gewesen. So viele liebe Menschen hatte sie verloren. Erst am dritten Tag war es ihnen gelungen ein Loch in das Eis zu schlagen und die Paenobek zu rufen. Seit diesen Tagen hatte sie jeden Winter darauf geachtet, dass ein Zugang zu den Paenobek offen gehalten wurde. Sie hatte sich manchesmal gewundert, warum sie erst auf diese Idee gekommen war, möglicherweise war es aber auch nur in Vergessenheit geraten, wie so viel von der Weisheit der Ahnen. So vieles war geschehen. Die großen Katastrophen, wie die Dürre vor 14 Jahren oder die Sturmflut die bis in die Bucht gereicht hatte vor nun nicht mal 6 Jahren. Da hatte sie die Anführerin sein müssen. Ängstlich hatten die anderen zu ihr geschaut, was war zu tun? Was entschied die Ocata Oki? Schnelle, klare Entscheidungen waren in einer solchen Situation gefragt, keinen Augenblick des Zweifeln durfte sie sich da erlauben. Sie war eine gute Ocata Oki gewesen. Aber die Zweifel, die Angst davor die falsche Entscheidung zu treffen, Leben zu gefährden hatten sie häufig nachts wach liegen lassen.

 

Und da waren die ganzen kleinen alltäglichen Querelen, Familienstreitigkeiten die es zu schlichten galt, Jagdgesellschaften zusammenzustellen, Reparaturarbeiten zu organisieren, die Verteilung der Nahrung. Die ganzen kleinen und großen Sorgen ihrer Stammesgemeinschaft. Sie war immer diejenige an die sich alle als letztes wandten, wenn sie nicht mehr weiter wussten. Ocata Oki entscheide du, Ocata Oki was sollen wir tun? Sie hatte das gerne gemacht, die Leute respektierten sie und ihr Urteil. Sie hatte sich stets um Ausgeglichenhet und Weisheit bemüht. Rat geholt wo sie selber nicht weiter wusste. Sie hatte es gemocht den Menschen bei ihrem Leben zu helfen.

 

Mit der Zeit war ihr dann auch Hilfe erwachsen. Freundinnen die ihr Arbeit abnahmen, denen sie Aufgaben übergeben konnte, denen sie vertraute. Fjascha ihre alte Gefährtin aus Kindertagen, spitzzüngig, stets bereit einen Tölpel zu verspotten. Aber mit einem Sinn für das Wesentliche. Tijuk der so ein begnadeter Jäger war und stets bereit Jüngeren die Jagd zu zeigen und zu erklären. Mit einem Lächeln dachte sie an die Zeit, als er ihr Lager geteilt hatte. Stets so ruhig und stark. Aber er hatte letztendlich kein Verständnis für die Menschen. Sie hatte ihn nachdem sie zwei Kinder mit ihm gezeugt hatte zu seiner Schwester zurückgeschickt. Und so viele andere, derer sie gerne gedachte.

 

Nun die neue Ocata Oki würde es auch wieder schwer haben. Sie musste sich ihre eigenen Berater und Freunde suchen. Lange hatte sie nach einer guten Nachfolgerin unter den Frauenn des Stammes gesucht. Ihre eigenen Töchter waren nicht geeignet. Zu hitzköpfig die Eine, zu eitel die Andere. Die Dritte dachte zu viel, war zu besonnen, stets darauf bedacht keine Fehler zu machen. Doch man musste auch bereit sein Fehler zu machen. Schnelle Entscheidungen duldeten keine Besinnung. Schließlich hatte sie Sie gefunden.

 

Djanilla, die zweite Tochter des Federhauses. Die Pappel wurde sie genannt, weil sie so hoch aufgeschossen und mager war. Djanilla war bereits selber Mutter von zwei Kindern. Sie war klar wie das Wasser der Bucht an einem ruhigen Frühlingsmorgen, gerade in ihrem Wesen, wie der Speer eines Paenobek und hatte einen Verstand mit dem die meisten nicht mithalten konnten. Sie war nicht besonders freundlich, aber sie entschied stets ausgewogen und verlässlich. Anissa war sich sicher, dass die junge Frau eine gute Wahl war. Hewadane hatte keine Einwände gehabt und was die Yjei-Doma sagte, würde man ja sehen.

 

Zumindest hatte ihre Nachfolgerin Glück mit der Yjei-Untagi. Hewadane war ein umgänglicher Mensch. Sie war stets um das Wohl der Menschen besorgt, manchal ein bisschen zu sehr.

Aber wenn sie daran zurückdachte, was sie für Kämpfe mit Welwuna, der Mutter Hewadanes, durchzustehen gehabt hatte. Dieser sture alte Bock, überzeugt davon, dass sie stets den Willen der Yjei-Doma kannte. Gehetzt hatte Welwuna gegen sie im Dorf. Die Ocata Oki hört nicht auf die Yjei-Untagi, die Ocata Oki schert sich nicht um den Willen der Yjei-Doma, die Ocata Oki ist anmassend und selbstverliebt. Laut waren ihre Streitereien im Stammesrat gewesen, sie musste heute noch grinsen, wenn sie sich an die verwunderten Gesichter der Paenobek erinnerte. Aber letztendlich hatten sie zu einem Gleichgewicht gefunden. Zuletzt hatte sie fast gerne die Stimme des alten Scheusals gehört.

Sie verstand heute immer noch nicht wie Welwuna ihre eigene Tochter zur Nachfolgerin hatte machen können. Und dann das Unglück mit dem Fetisch. Keine guten Vorzeichen für den Wechsel der Ocata Oki. Aber es war Zeit. Anissa spürte die Müdigkeit in allen Gliedern, sie hatte nicht mehr die Stärke die notwendig war.

 

Ein Schatten fiel durch die geöffnete Tür. Djanilla war eingetroffen. Gut sah sie aus in dem Zeremonienkleid der Dosch-Vojdra. Tritt ein, Liebes, sagte Anissa. Komm setz dich zu mir. Vieles habe ich dir zu erzählen. Und dann berichtete sie der neuen Ocata Oki all die Geheimnisse die eine Stammesführerin von Zavitaya wissen musste. Das geheime Versteck von Zavas magischem Speer, das heilige Wort mit dem sie einen Paenobek zwingen konnte zu gehorchen und vieles mehr. Zwölf Monde bereits unterichtete sie Djanilla. Doch in dieser Nacht, der letzten Nacht vor der Prüfung, teilte sie ihr die Geheimnisse mit, die seit Zavas Zeit von einer Ocata Oki nur im Flüsterton zur Nächsten gereicht werden.

 

Djanilla lauschte angespannt. Sie wusste, dass alles was die Alte ihr sagte überlebenswichtig sein könnte, für sie, für ihre Familie und für den Stamm. Jedes Wort prägte sie sich genau ein, jeder Satz wurde wie ein kostbares Geschenk in ihrem Gedächtnis verstaut. Und schneller als ihr lieb war verflog die Nacht und der Morgen der Prüfung dämmerte herauf. Draussen hörten sie die Geräusche der erwachenden Stadt und als sie aus der Hütte der noch amtierenden Ocata Oki traten, sahen sie auf die gesamte Einwohnerschaft Zavitayas. Jedes Kind, jede Frau, jeder Mann waren heute gekommen. Djanilla starrte auf die Menge und eine große Unsicherheit überkam sie. Sie wurde von Panik geschüttelt. Was wenn die Yjei-Doma sie zurückwies, vor all diesen Menschen, würde sie weiter leben können mit einer solchen Schmach? Sie blickte sich um, weit und breit kein Otter zu sehen. Nicht einer! An einem Tag wie diesem lag die Stadt da, ohne einen einzigen Otter. Die Panik wurde zu rasender Verzweifelung. Doch keiner sonst schien das zu bemerken. Die Alte grinst unergründlich und der Rest der Menschen starrte sie an, als würden sie Sie zum ersten mal sehen. Mit schlotternden Knien trat sie an den Rand der Flösse, blickte hinunter in das dunkle Wasser. Was würde geschehen? Nach einigen Sekunden, die ihr wie Jahre vorkamen, fasste sie sich ein Herz und trat über den Rand hinaus ins Wasser.

 

Die Kälte der Fluten traf sie wie ein Faust in den Magen. Schwer wie ein Stein sank sie zum Grund. Toll, dachte sie, die mit den Ottern schwimmt ersäuft vor den Augen aller, bei ihrer Initiierung. Doch sie konnte nichts tun, sie war wie gelähmt und sank immer weiter. Plötzlich nahm sie vor sich etwas riesiges Dunkles war. Es bewegte sich direkt auf sie zu. was war das? Nicht nur ersoffen, auch vom Bielomak gefressen? Was für ein Omen für die Stadt. Sie erkannte es erst im letzten Augenblick, als sie schon mittendrin war. Es waren Otter hunderte, vielleicht tausende von Ottern. Sie ergriffen sie und zogen sie nach oben an die Oberfläche. Als sie den Wasserspiegel durchstießen, wurde sie von einer Wolke wimmelnder Otter unter ihr getragen, sie zerrten sie mit sich und trugen sie einmal rings um die Stadt, kehrten mit ihr zurück und setzten sie dort ab, wo sie hineingesprungen war. Und so als ob sie sich nie mehr von ihr trennen könnten, krabbelten sie mit an Land und kletterten an ihr hoch, umkreisten sie und stießen Freudenrufe aus. Schließlich aber ließen sie von ihr ab und sprangen zurück in die Fluten. Nur ein einziges besonders großes Weibchen blieb zurück und kringelte sich vor ihren Füßen ein, als ob es das selbstverständlichste von der Welt sei nun vor hunderten von Menschen die es sprachlos anstarrten ein Nickerchen zu halten.

 

Die Bevölkerung Zavitayas schaute auf die nasse Frau die da am Anleger stand und diese starrte genauso sprachlos zurück. Da erhob sich von irgendwoher ein Ruf, wurde aufgenommen, weitergegeben wie die kleine Melodie eines Liedes, bis es schließlich die gesamte Bevölkerung Zavitaas wie aus einem Munde der Frau zurief:

 

Ocata Oki, Ocata Oki!

Die mit den Ottern schwimmt!

 

 

 

 

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