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Ambakaj

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Alle Inhalte von Ambakaj

  1. Ich freue, mich dass meine Kritik nicht bloß als Meckerei aufgefasst wurde. Das kann in Foren ja leicht schief gehen. Zwar stecke ich gerade in Prüfungen, aber ich werde mal versuchen, heute noch eine Literaturliste zusammen zu stellen. Ein Quellenbuch für die Tegarische Steppe hatte ich sogar mal für meine Spielrunde geschrieben, mal schaun, ob ich die Datei noch habe. Dann kann ich die vielleicht mal an den GB schicken. Ansonsten habe ich ja im Laufe der Jahre über die Mongolen viel gesammelt (da ich so einen Charakter auch beim LARP spiele) und alle für mich relevanten Informationen in einem eigenen Text zusammengefasst. Der ist aber nicht für Midgard-Spieler geeignet, da er als Quellenbuch viel zu lang ist und natürlich historisch korrekt.
  2. @ Der Elfe und die Zwerg: Ich hatte es mir damals mit meinen Recherchen leicht gemacht und einfach mal im Fachbereich Geschichte an meiner Uni angeklopft und nach guten Quellen gefragt, um mir unnütze Recherchen zu sparen und aus dem historischen Material dann eine eigene Steppenwelt zu bauen. Deshalb wundert mich einiges, was Du hier schreibst: Religiöse Toleranz: Mongolen waren in religiösen Dingen nicht tolerant? Wie kommst Du darauf? An fremden Priestern, Gotteshäusern etc. hat man sich im Normalfall nicht vergriffen. Die Mongolen sind damals manchmal sogar als Befreier gefeiert worden (z. B. im Krieg gegen Kütschlük oder die Assassinen). Im Reich konnte jeder nach seiner Facon glücklich werden. Schamanismus: Ums genau zu sagen: Es gab einen Gott (Tengri), daneben wurde Sonne, Erde und Mond verehrt und dann gab es noch die guten und bösen Geister, mit denen man zu tun hatte. Die Schamanen waren untereinander uneins und meistens auf ständiger Wanderschaft. Sie waren tatsächlich Mädchen für alles: Heiler, Seelsorger und Priester. Opfer: Inwieweit Sulde (die Seele Dschingis Khans übrigens!) als böse anzusehen ist, ist natürlich spekulativ. Geopfert wurde das Blut von Tieren, Menschenopfer gab es offenbar nicht. Opfergaben für die Götter (Fleischstücke etc.) wurden den Götterfiguren im Lager angeboten und bevor sie verdarben von den Menschen selbst gegessen. Zahlreiche Blutopfer - das ist somit relativiert. Disziplin: Das Mongolenheer war das disziplinierteste seiner Zeit. Es gab nur noch die ägyptischen Mamelucken, die vergleichbar waren (und von den Mongolen gelernt haben). Dass Dschingis Khan drakonische Strafen einführte, um die vormals undisziplinierten Krieger zu einer Armee zu machen, steht außer Frage. Ohne dieses Heer wäre es ihnen nie gelungen, ein derart großes Weltreich aufzubauen. Die haben später schließlich sogar deutschen Boden betreten und eines der besten Ritterheere Europas geschlagen, später waren sie sogar im Heiligen Land - mit Christen im Gepäck, die da ihren Kreuzzug durchziehen wollten. Also, ich weiß ja nun nicht, ob die Leute die den Artikel im Gildenbrief verfasst und durchs Lektorat gelassen haben sich hier im Forum rumtreiben und nun möglicherweise auf den Schlips getreten fühlen. Aber das Problem ist einfach, dass ich mich damals, angeregt durch die fehlende Weltbeschreibung, zu eigenen Recherchen habe hinreißen lassen. Irgendwann haben mich dann die Mongolen wirklich interessiert und inzwischen habe ich doch sehr viel Hintergrundwissen angesammelt. Mir ist - wie schon mal gesagt - klar, dass eine Rollenspielwelt kein historisches Abbild ist, aber für mich ist das Ergebnis vom Gildenbrief vor diesem Hintergrund echt enttäuschend. Quellen: Ich war gerade auf der Homepage von "Der Elfe und die Zwerg". Freut mich, dass ich im Netz tatsächlich mal jemanden treffe, der sich auch für Mongolen interessiert. Dachte schon, ich wär (fast) der einzige. Die Trilogie von W. Jan habe ich gern gelesen, aber wenn man sich über Mongolen informieren will, muss man die sehr kritisch betrachten. Hoo Soo ist schön, vorallem Live! Habe mal ein paar Worte mit ihm gewechselt. Bajartaj!
  3. Unter einem Steppenbarbaren würde ich entweder einen Prärie-Indianer oder die asiatischen Reitervölker verstehen. Will man sich an den Mongolen orientieren, würde der Charakter etwa so aussehen: - Abergläubisch - In religiösen Dingen tolerant (Motto: 2 Götter anbeten ist besser als nur einen - einer hört sicher grad zu) - Ohne Pferd kann man nicht überleben: es ist ein Freund. Wird es aber krank, macht man nicht viel Aufhebens. Wenn es ohne Medizin nicht gesund wird, kommt der Gaul in den Kochtopf. Man kann es sich nicht leisten, kränkliche Tiere durchzupäppeln. (Mongolen haben auch alte Familienangehörige, die ihnen zur Last fielen, umgebracht!) - Städte sind wegen ihres Reichtums und Fremdartikgeit faszinierend, die Enge und Abhäöngigkeiten ihrer Bewohner sind aber abschreckend. - Bauern werden verachtet, sie wühlen gebückt im Schmutz. Nichtkämpfer werden respektiert, wenn sie nützlich sind: Schreiber, Gelehrte, Handwerker etc.; sind einem Krieger aber nie gleichberechtigt. - Befehle des Khan oder vorgesetzten Offiziers werden befolgt. Ansonsten verlor man schnell den Kopf. - Man folgt einem strengen Ehrenkodex. Dieser braucht gegenüber Fremden (Nicht-Mongolen) aber nur dann eingehalten zu werden, wenn man Lust hat. - Im Krieg sind jede List und zum Sieg führende Grausamkeit erlaubt. - Rühre niemals Händler und Diplomaten an, auch nicht die Deiner Feinde! - Gewähre auch deinem Todfeind das Gastrecht! - Jagen und Ringkampf sind die schönsten Freizeitbeschäftigungen, vorallem die Falkenbeize. - Belaste Dich nicht mit unnützem Kram. Für Nomaden ist Luxus einfach ein Problem. - Zu Fuß gehen ist eine Schande bzw. dazu gezwungen zu werden eine Erniedrigung. Auch kurze Wege lassen sich zu Pferde bewältigen und jeder Nomade hat (wenigstens in seiner Heimat) mehrere Pferde. Auf Kriegszügen wird auch im Sattel gespeist und geschlafen. - Mongolische Sättel sind unbequem, weil sie sehr tief und eng geschnitten sind. Zusätzlich werden - gelobt sei was hart macht! - silberne Beschläge auf den Sattel geschlagen - bevorzugt dort, wo sie unangenehm sind. Ein "normaler" Reiter bekommt darin binnen weniger Stunden Schmerzen. Das wären so die wichtigsten Aspekte, die mir so eingefallen sind.
  4. Ich habe auch vor einiger Zeit im Gildenbrief über die Tegaren nachgelesen und war eigentlich enttäuscht. Mein erster Midgard-Charakter - und der zählt jetzt 6 irdische Jahre - ist ein Tegare. Mangels vorhandener Weltbeschreibung habe ich mich also mal nach ein paar guten Büchern über Dschingis Khan und Nachfolger umgesehen, um mir Ideen für die Gestaltung einer bespielbaren Steppe zu holen. Nach alldem wirkt die Beschreibung im Gildenbrief irgendwie flau. Mein größtes Problem ist der Glaube. Eigentlich waren die Mongolen Schamanisten und in religiösen Dingen sehr tolreant, bei Midgard huldigen sie dunklen, als böse einzustufenden Göttern. Sie waren sehr abergläubisch, was für das Charakterspiel sehr schön sein kann. Man soll nicht den Namen des Ortes nennen, an dem man sich gerade aufhält, nicht auf Türschwellen treten usw. Teilweise nahm das skurrile Züge an: Z. B. war es in der warmen Jahreszeit verboten, sich in Flüssen zu waschen, weil man glaubte, dadurch die Wassergeister zu verärgern. Wer es dennoch tat, wurde hingerichtet (kein Scherz!). Kleidung und ähnliches wurden sogar nie gewaschen. Für meine Mitreisenden IT eine unangenhme Sache, aber lustig für's Spiel. Ich vermisse die so disziplinierten Krieger, die die Mongolen waren. Bei Midgard kommen die eher als regelloser, wild plündernder Haufen rüber. In Wirklichkeit waren die aber so erfolgreich, weil sie Kriegszüge über lange Zeiträume systematisch geplant haben, ihre Gegner ausspionierten und mit Hilfe von Propaganda Unruhe in den Reihen der Gegner stifteten. Übrigens: Die Stämme wurden von Dschingis Khan aufgelöst. Die Krieger und ihre Familien wurden in Einheiten zu 10, 100, 1.000 und 10.000 Mann eingeteilt - ohne Rücksicht auf ihre Stammes- oder Clanzugehörigkeit. Das hat das Reich erst stabilisiert. Naja, das ließe sich jetzt noch beliebig fortsetzen. Mir ist ja klar, dass so eine Spielwelt kein historisches Abbild darstellt, aber wenn schon im Basisbuch drinsteht, dass man sich mit den Tegaren an den Mongolen orientieren soll, warum wird dann im Gildenbrief so wenig von dem, was Mongolen ausmacht, aufgegriffen? Denn eins habe ich damals, als ich mich damit beschäftigt habe, gemerkt: Geschichte kann echt interessant sein!
  5. Schöne mongolische Musik mit und ohne Obertongesang gibt's auch von: # S. Zulsar # Namjilin Norovbanzad # Mongolia Folk Song & Dance Ensemble Ich habe die CDs alle auf der Expo erworben, die sind aber sicher auch im freien Handel zu kriegen. Aber man muss sowas mögen. Ich find's ja toll, aber andere...
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