Hallo,
Eine interessante Frage, das.
ich hab jetzt nicht alle Einträge durchgelesen (bin neu hier *wink*), also seid nicht böse, wenn ich was wiederhole, was bereits gesagt worden ist.
Bei uns ist es genau anders herum: Die meisten "meiner" Spieler haben sich Charaktere ausgesucht, die völlig anders sind als sie selbst - aber wahrscheinlich so, wie sie vielleicht gerne (zur Abwechslung mal) wären.
Ob das so spielerisch funktioniert, ist allerdings eine ganz andere Frage.
Positivbeispiel:
Wir haben einen Spieler, der im wahren Leben sehr beherrscht und ruhig ist. Im Spiel spielt er einen Samurai, der seine Heimat verlassen mußte, weil er schon bei der kleinsten Gelegenheit die Kontrolle verliert. Er hatte diese Idee, und ich bin ihm Auswürfeln der Figur entgegen gekommen (Sb 03! )
Er spielt das wundervoll, wann immer er loslegt, kommen wir aus dem Lachen (oder aus dem Schreck) nicht mehr heraus. Für ihn ist das psychologisch gesehen wohl eine Möglichkeit, mal aus sich heraus zu gehen - und er nutzt sie.
Negativbeispiel:
Ein ganz ähnlicher Fall: Eine Spielerin, im echten Leben eher schüchtern, spielt einen Waldgnom, Spitzbub, Diebin, Schwäche Geldgier. Und sie kriegt diese Figur nicht so recht gespielt, weil sie nicht über ihre wahre Natur hinaus kann. Wann immer also kistenweise Edelsteine vor den Spielern liegen, schafft sie es nicht, sich vorzudrängeln... als Beispiel. Sie ist aber noch nicht so lange Spielerin, vielleicht wird das noch.
Ich glaube, wir spielen meistens Figuren, die wir sein möchten. Ob das unserem "waren Ich" ähnelt oder eben nicht, und wie gut wir uns dann in die Figur hineinfinden, steht auf einem anderen Blatt.
Liebe Grüße, Nike