Tede Geschrieben 26. Juli 2003 report Geschrieben 26. Juli 2003 Vielleicht kann mir jemand folgende Frage beantworten: Ist es regeltechnisch so gewollt, dass ein Kämpfer, der sich höchstens um die Hälfte seine Bewegungsweite bewegt hat, einen Malus von -4 erhält, wenn er während des Laufens seine Waffen zieht und danach angreift? Er läuft immerhin vor seinem Angriff im Gehschritt 5 Sekunden und kann während dieser Zeit gemütlich die Waffe ziehen. Von eine spontanen Hieb kann hier also keine die Rede sein. Er hat m. E. auch keinen Nachteil gegenüber seinem Gegner, auf den er ja erst mit gezogener Waffe trifft. Nach dem Wortlaut der Regel wird der Angriff trotzdem als spontan gewertet. Ich würde es verstehen, wenn dieser spontane Angriff nur für den Fall gilt, dass der Kämpfer nachdem er bereits seinen Gegner erreicht hat, seine Waffe verliert. Wenn er nun spontan eine neue Waffe zieht und noch in der gleichen Runde angreift, ist der Malus gerechtfertigt. Um meine These zu untermauern, folgendes Argument. Beim Einsatz von Wurfwaffen bei einem Sturmangriff, ist es dem Kämpfer erlaubt, während des Laufens eine Wurfwaffe zu werfen, dann seine Waffe zu ziehen und anzugreifen. In diesem Fall erhält er -4 auf seinen Nahkampfangriff. Ein Malus auf den Angriff mit der Wurfwaffe wird nicht erwähnt. Dann sollte es doch wohl auch ein Leichtes sein, anstatt im Laufen eine Wurfwaffe zu werfen, nur seine Waffe zu ziehen und bei Erreichen des Gegners mit bereits gezogener Waffe einen normalen Angriff durchzuführen ... Wie spielt ihr das? Grüße, Tede P.S.: Anders ist es übrigens, wenn in einem laufenden Kampf eine Waffe gezogen wird. Dort ist es natürlich angebracht, dass der Waffenziehende einen Nachteil hat, da er im Gegensatz zu seinem Gegner in der Runde weniger Zeit auf den Angriff verwenden kann. Im obigen Beispiel trifft dies jedoch nicht zu...
Prados Karwan Geschrieben 26. Juli 2003 report Geschrieben 26. Juli 2003 Ja, das ist regeltechnisch so gewollt. Der Begründung liegt in dem Ablauf einer zehnsekündigen Kampfrunde, in der die drei Bestandteile - Initiativbestimmung, Bewegung, Handlung - hintereinander abgearbeitet werden. Rein regeltechnisch kann ein Kämpfer während der Bewegungsphase seine Waffe also gar nicht ziehen, sondern erst dann, wenn die Handlung beginnt. Da er zu diesem Zeitpunkt durch die vorhergehende lange Bewegung bereits bis zu einer halben Kampfrunde verbraucht hat, wird der anschließende Angriff als spontan bewertet. Der von dir genannte Sturmangriff mit Wurfwaffen ist eine spezielle Fernkampftatktik, für die geringfügig geänderte Regeln gelten; in diesem Fall wird ja auch explizit auf die kulturelle Gebundenheit der Kampftechnik hingewiesen. Grüße Prados
Tede Geschrieben 26. Juli 2003 Autor report Geschrieben 26. Juli 2003 Zitat[/b] (Prados Karwan @ 26 Juli 2003,22:57)]Der von dir genannte Sturmangriff mit Wurfwaffen ist eine spezielle Fernkampftatktik, für die geringfügig geänderte Regeln gelten; in diesem Fall wird ja auch explizit auf die kulturelle Gebundenheit der Kampftechnik hingewiesen. Dazu habe ich gerade einen eigenen Strang aufgemacht: Wurfwaffen bei Sturmangriff Um auf deine Erklärung zurückzukommen ... es gibt wie überall Ausnahmen, auch in der Rundenabfolge: Initiativbestimmung, Bewegung, Handlung. Beispiele sind Geländelauf und Akrobatik. Beides sind Handlungen, die während der Bewegungsphase durchgeführt werden können oder gar müssen. So starr sind die Regeln also nicht. Es ist erlaubt während der Bewegungsphase eine Flugrolle durch den Kontrollbereich seines Gegners zu machen, aber nicht seine Waffe zu ziehen ... Spielen das wirklich alle auch so aus? Das würde mich sehr interessieren! Grüße, Tede
HarryW Geschrieben 27. Juli 2003 report Geschrieben 27. Juli 2003 Also rein Regeltechnisch gesehen stimmt es, was Prados sagt. Als SL würde ich mich da aber nicht drauf versteifen sondern das ziehen der Waffe in der Bewegung zulassen.
Mandrad Geschrieben 27. Juli 2003 report Geschrieben 27. Juli 2003 Zitat[/b] (HarryW @ 27 Juli 2003,02:09)]Also rein Regeltechnisch gesehen stimmt es, was Prados sagt. Als SL würde ich mich da aber nicht drauf versteifen sondern das ziehen der Waffe in der Bewegung zulassen. Ich Handhabe das als SL genauso. In der 1. Kampfrunde in der Bewegung die Waffe ziehen ohne Abzüge.
Prados Karwan Geschrieben 27. Juli 2003 report Geschrieben 27. Juli 2003 Zitat[/b] (Tede @ 26 Juli 2003,23:32)]Zitat[/b] (Prados Karwan @ 26 Juli 2003,22:57)]Der von dir genannte Sturmangriff mit Wurfwaffen ist eine spezielle Fernkampftatktik, für die geringfügig geänderte Regeln gelten; in diesem Fall wird ja auch explizit auf die kulturelle Gebundenheit der Kampftechnik hingewiesen. Dazu habe ich gerade einen eigenen Strang aufgemacht: Wurfwaffen bei Sturmangriff Um auf deine Erklärung zurückzukommen ... es gibt wie überall Ausnahmen, auch in der Rundenabfolge: Initiativbestimmung, Bewegung, Handlung. Beispiele sind Geländelauf und Akrobatik. Beides sind Handlungen, die während der Bewegungsphase durchgeführt werden können oder gar müssen. So starr sind die Regeln also nicht. Es ist erlaubt während der Bewegungsphase eine Flugrolle durch den Kontrollbereich seines Gegners zu machen, aber nicht seine Waffe zu ziehen ... Spielen das wirklich alle auch so aus? Das würde mich sehr interessieren! Grüße, Tede Nein, Geländelauf und Akrobatik sind keine Ausnahmen von der Regel, da die Anwendung dieser beiden Fertigkeiten keine Kampfhandlung umfasst, wie das beim Waffeziehen der Fall ist. Vielmehr sind diese Fertigkeiten grundlegender Bestandteil der eigentlichen Bewegung: Es ist nicht so, dass der Kämpfer läuft und Geländelauf (Akrobatik) anwendet, sondern der Kämpfer bewegt sich mithilfe der Fertigkeiten über den Kampfplatz - es ist eine Sonderform der Bewegung, die, weil so speziell, einen Erfolgswurf erfordert. Die Regeln sind so starr, um ein nachvollziehbares Gerüst für die Simulation des Kampfablaufs zu geben. Man muss sich nicht daran halten, sollte aber bedenken, dass dann selbstverständlich auch sehr viele weitere Handlungen während der Bewegungsphase möglich wären. Eine Integration Kampf vorbereitender Handlungen in die Bewegungsphase erforderte vom Spielleiter wesentlich mehr Entscheidungen, erhöhte die Fehleranfälligkeit (entscheidet der SL über die Zeit immer gleich?; unterschiedliche SL) und hätte in der Gesamtbetrachtung wohl kaum eine Auswirkung oder einen Vorteil: Der Kampf würde geringfügig beschleunigt werden, doch am Kräfteverhältnis der kämpfenden Parteien änderte sich nichts, da die Regeln für beide gelten würden. Grüße Prados
Prados Karwan Geschrieben 27. Juli 2003 report Geschrieben 27. Juli 2003 Zitat[/b] (Mandrad @ 27 Juli 2003,10:17)]Zitat[/b] (HarryW @ 27 Juli 2003,02:09)]Also rein Regeltechnisch gesehen stimmt es, was Prados sagt. Als SL würde ich mich da aber nicht drauf versteifen sondern das ziehen der Waffe in der Bewegung zulassen. Ich Handhabe das als SL genauso. In der 1. Kampfrunde in der Bewegung die Waffe ziehen ohne Abzüge. Sollte aber bereits eine der Parteien zu Beginn des Kampfes mit gezogenen Waffen bereit stehen, würdest du diese so eines Vorteils berauben. Bei anfänglichem Gleichstand (keiner hat Waffen gezogen) handhabe ich es auch so: Der beiderseitige Nachteil hebt sich gegeneinander auf. Allerdings kommt es so natürlich häufiger zu schweren Verletzungen. Grüße Prados
Mandrad Geschrieben 27. Juli 2003 report Geschrieben 27. Juli 2003 Zitat[/b] (Prados Karwan @ 27 Juli 2003,10:17)]Die Regeln sind so starr, um ein nachvollziehbares Gerüst für die Simulation des Kampfablaufs zu geben. Man muss sich nicht daran halten, sollte aber bedenken, dass dann selbstverständlich auch sehr viele weitere Handlungen während der Bewegungsphase möglich wären. Eine Integration Kampf vorbereitender Handlungen in die Bewegungsphase erforderte vom Spielleiter wesentlich mehr Entscheidungen, erhöhte die Fehleranfälligkeit (entscheidet der SL über die Zeit immer gleich?; unterschiedliche SL) und hätte in der Gesamtbetrachtung wohl kaum eine Auswirkung oder einen Vorteil: Der Kampf würde geringfügig beschleunigt werden, doch am Kräfteverhältnis der kämpfenden Parteien änderte sich nichts, da die Regeln für beide gelten würden. Natürlich ist es notwendig das der SL kontinuirlich arbeitet. Der der es nicht ganz Regelkonformhält sollte das seinen Spielern auch sagen. Bei Midgard ist vieles von den Entscheidungen das SL abhänig und das mach ja auch das besondere aus. In einer festen Gruppe mit wechselden SL's sollten sich diese natürlich absprechen wie sie es handhaben wollen. Ich hatte bei meinen Spielern aber acu selbst als Spieler noch nie Probleme mit der lockerern Fassung. Natürlich gilt sie dann für beide Parteien. Aber manchmal kann der Erstschlag entscheidet sein. Wenn natürlich eine Partei schon mit gezogen Waffen da steht haben die die anderen Pech um müssen mit ihren Abzügen leben. Da Stimme ich dir zu. Mandrad
Tede Geschrieben 27. Juli 2003 Autor report Geschrieben 27. Juli 2003 Zitat[/b] (Prados Karwan @ 27 Juli 2003,10:17)]Die Regeln sind so starr, um ein nachvollziehbares Gerüst für die Simulation des Kampfablaufs zu geben. Man muss sich nicht daran halten, sollte aber bedenken, dass dann selbstverständlich auch sehr viele weitere Handlungen während der Bewegungsphase möglich wären. Eine Integration Kampf vorbereitender Handlungen in die Bewegungsphase erforderte vom Spielleiter wesentlich mehr Entscheidungen, erhöhte die Fehleranfälligkeit (entscheidet der SL über die Zeit immer gleich?; unterschiedliche SL) und hätte in der Gesamtbetrachtung wohl kaum eine Auswirkung oder einen Vorteil: Der Kampf würde geringfügig beschleunigt werden, doch am Kräfteverhältnis der kämpfenden Parteien änderte sich nichts, da die Regeln für beide gelten würden. Ich kann deine Meinung verstehen, teile deine Bedenken jedoch nicht. Solange es Handlungen sind, die ohne besondere Konzentration und im Dauerlauf ausgeführt werden können, lasse ich die Spielplastizität und auch Plausibilität vor den Regeln gehen. Wichtig ist natürlich, da hast du recht, dass dies dann auch grundsätzlich so gemacht wird. Dass die Integration von Handlungen in die Bewegungsphase mehr Entscheidungen vom Spielleiter verlangt, ist übrigens eher selten der Fall. Im Allgemeinen beschränken sich die Handlungen während der Bewegung darauf, die Waffe zu ziehen oder einen Kampfschrei loszulassen. Ich verlasse mich als Spielleiter ohnehin selten darauf, dass die Spieler eigenständig die offiziellen Boni und Mali in ihre Aktion einrechnen. Gerade bei Mali sind Spieler machmal sehr vergesslich. Der Hauptgrund ist jedoch, dass immer ein paar dabei sind, die einfach nicht so regelfirm sind. Das bedeutet, dass ich bei jeder Aktion, zu der es Modifikatoren gibt, diese ansage und auch kurz begründe: "Du erhältst einen Malus von -4, da du noch deine Waffe ziehen musst, bevor du angreifst." Es ist also keineswegs aufwendiger, wenn ich anstattdessen sage: "Du erhältst dabei keinen Malus für einen spontanen Hieb, da du die Waffe schon im Laufen ziehen kannst." Sollte ich mal vergessen, diesen Malus nicht zu streichen, wäre der daraus resultierende "Fehler" nicht besonders gravierend. Spielleiter machen Fehler, immer wieder! Sie sollten es nur nicht allzu oft zeigen . Was das Spielen mit unterschiedlichen Spielleitern betrifft, legt ohnehin jeder SL die Regeln anders aus und sollte sich somit nicht darauf verlassen, dass die Spieler alle Regeln kennen und gleich anwenden. Wenn man als SL explizite Hausregeln anwendet, sollte das den Spielern natürlich bewusst sein. Grüße, Tede
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