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Triton Schaumherz

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Beiträge von Triton Schaumherz

  1. Rollenspiel OHNE Musik ? Für unsere Gruppe nicht mehr vorstellbar.

     

    Sehr gut bewährt haben sich diverse WorldMusic-CDs, die als Einführung oder immer mal wieder zwischendrin zu hören ist und natürlich dem entsprechenden Midgard-Kulturkreis angepasst ist. Hier zeigt sich der große Vorteil der Midgard-Welt: Da sie an irdische Kulturen angelehnt ist, findet man auch sehr leicht die passenden CDs in der WorldMusic-Abteilung der Kaufhäuser (hier in München hat Ludwig Beck wohl die beste Auswahl).

     

    Z.B. hatte ich für unsere Moravod-Abenteuer zwei CDs mit "Music from Romania" besorgt. Das hat das Flair dieses Landstrichs wunderbar unterstrichen. Einige Tracks darauf wurden sogar zu Favoriten unserer Spieler, ich erinnere da nur an den "Mürrische Schollenbauern" getauften Track :)

     

    Neben den WorldMusic-CDs verwende ich auch Natursounds. Da gibt es z.B. die rauschenden Wälder mit Vogelsingsang, den plätschernden Gebirgsbach, das prasselnde Lagerfeuer, den Schneesturm (mit Wolfsgeheul !!!) - na klar, ebenfalls in Moravod verwendet :)

     

    Die Natursounds haben den Vorteil, daß sie unabhängig von der Kultur verwendet werden können, meistens im Freiland natürlich. So ein Wald-Soundtrack läuft dann oft als Endlosschleife, wenn die Gruppe in einem ausgedehnten Forst unterwegs ist.

     

    Auch wenn hier oft von Filmsoundtracks die Rede ist, die verwenden wir eher selten, weil die Tracks halt oft zu dynamisch sind, da wechseln langsame mit schnellen Passagen. Das widerspricht dann oft der Dramatik des Spielgeschehens und kann schlimmstenfalls unfreiwillig komisch wirken. Einzelne Tracks kann man sich aber im Vorfeld schon mal heraussuchen um eine bestimmte Szene zu untermalen.

     

    Gewisse Standardszenen, z.B. Aufenthalt in Gasthäusern lassen sich natürlich mit (pseudo-)mittelalterlicher Musik von Bands wie "Corvus Corax" begleiten. Da sollte dann aber auch tatsächlich eine Gruppe Spielleute im Gasthaus sein :)

     

    Beliebt sind auch die mittelalterlichen Tracks von "Dead Can Dance" und die bereits erwähnte "Celtic Collection". Klassiche Musik haben wir bis jetzt nicht eingesetzt. Symphonien haben wie Filmsoundtracks eigene Dynamik - als Einstiegsmusik für ein Abenteuer, sozusagen als Overtüre kann man sie aber sicher dann und wann einsetzen.

     

    Achja, es gibt Ausnahmen: Ich habe meine Spieler mal zwei Stunden lang "Lux Aeterna" von Giörgy Ligeti ausgesetzt, als die Figuren den unterirdischen Janla-Tempel erkundeten. Wer das Stück kennt (vielleicht aus Kubrick's "2001" ) weiß: Das war Psychoterror vom Feinsten ;)

     

    Herzliche Grüße,

    Triton

     

  2. [Fabiana]Wie seht ihr das? Was habt ihr bisher für Erfahrungen mit publizierten Kampagnen gemacht?

     

    Publizierte Kampagnen finde ich sehr viel schwieriger in meine eigene Kampagne einzubauen als Einzelabenteuer. Wenn ich eine publizierte Kampagne durchspielen will, muß ich sehr weit vorausplanen, da ja Zeit und Ort der Kampagnenteile meist aufeinander aufbauen. Noch schwieriger wird es, wenn für jeden Teil unterschiedliche Gradsummen verlangt werden. Wenn eine Kampagne z.B. als 1.-Grad-Abenteuer in Moravod beginnt und zwei Jahre später als 5.-Grad-Abenteuer in Nahuatlan fortgesetzt wird, dann muß ich mich sehr verrenken, um meine eigene Kampagne da unterzubringen.

     

    Ich bevorzuge daher bei publizierten Abenteuern auf jeden Fall Einzelabenteuer. Am besten Einzelabenteuer mit variablem Anfangsteil, wenn also das Abenteuer z.B. wahlweise in Kroisos, Candranor oder Geltin beginnen kann und ein entsprechender Aufhänger mitgeliefert wird, also eine Einführung, die die SpF dann zum Haupthandlungsschauplatz führt.

     

    [Fabiana]Wie sollen oder können Abenteuer miteinander verknüpft werden?

     

    In meiner Kampagne sind die einzelnen Abenteuer durch sich überlagernde Handlungsfäden verknüpft. Am Beginn jedes Handlungsfadens steht ein Aufhänger, z.B. eine Begegnung mit einer NSpF, die ein Motiv für das anschließende Abenteuer liefert. Daneben existieren aber andere Handlungsfäden aus vorhergehenden Abenteuern weiter - auch wenn sie manchmal unterbrochen sind. Ein Abenteuer kann z.B. nur dazu dienen, die Spieler zu einer Reise zu bewegen, welche sie in eine andere Gegend Midgards führt, damit dort der große Handlungsfaden der Kampagne weitergesponnen werden kann. Es gibt also wichtige Abenteuer, die die Kampagne weiterspinnen und Füllabenteuer, die nur eine räumliche oder zeitliche Distanz überbrücken sollen. Diese Kampagnenplanung bleibt den Spielern natürlich verborgen :-).

     

    [Fabiana]Verknüpft ihr Kurzabenteuer miteinander zu Kampagnen oder startet ihr immer wieder neu, nach jedem Abenteuer?

     

    Kampagnen. Und sogar die Kampagnen, da sie alle auf Midgard spielen, sind zu einer Meta-Kampagne verknüpft. Bei mir geht eine neue Kampagne los, wenn die Spieler ihre hochgradigen Figuren pensionieren und wieder mit 1-Grad-Figuren einsteigen. :-)

     

    [Fabiana]Legt ihr mehr wert auf Figurenbeschreibungen und die Motive der Figuren oder soll die Handlung im Vordergrund des Textes stehen?

     

    In meiner eigenen Kampagne lege ich schon großen Wert auf gut ausgearbeitete Motive und Hintergrundgeschichten der NSpFs. In gekauften Abenteuern ist mir eine interessante Handlung zu Lasten von Hintergrunddetails aber lieber, vor allem weil ich mir all die Informationen ja sowieso nicht merken kann. Mega-Abenteuer mit über 100 Seiten sind mir sowieso ein Greuel. Sowas nützt mir als Spielleiter überhaupt nichts. Gut, wenn die Hälfte davon eine Stadtbeschreibung a la Corrinis ist, dann geht das wieder in Ordnung.

     

    Herzliche Grüße,

    Triton

     

  3. Seid herzlich gegrüßt, Ihr Land- und Meerbewohner,

     

    kürzlich hatte es mich wieder einmal auf die valianischen Inseln verschlagen, genauer in die altehrwürdige Hauptstadt Candranor. In den Weinstuben rings um das Forum Valianum kann man an guten Tagen die erstaunlichsten Gerüchte aufschnappen. So auch neulich, als mir bei einem Becher Spätchryseier die folgende Mär ans Ohr drang. Mein Informant, der verständlicherweise nicht genannt werden will, berichtete mir doch tatsächlich, daß der sagenumwobene Mörser des Heiligen Herbalus wieder aufgetaucht sei !

     

    Wie ihr euch sicher noch erinnert wurde dieses mystische Artefakt vor einigen Jahren aus dem Kloster der schweigenden Mönche von Laksos nahe Kroisos gestohlen. Der Abt des Klosters brach daraufhin sein Schweigegelübde und rief unter den ob des infamen Diebstahls erzürnten Gläubigen zu einer Sammlung auf. Innerhalb weniger Wochen kamen 10.000 Orobor zusammen. Diese versprach der Abt demjenigen, der dem Kloster das gestohlene Artefakt zurück brächte. Die Proklamation des Abtes wurde in allen größeren Städten Chryseias verlesen und von dort verbreitete sich die Kunde in Windeseile in allen Ländern rings um das Meer der fünf Winde.

     

    Zahllose Abenteurer, Glücksritter und Gesindel machten sich sogleich auf die Suche nach dem Artefakt. Und viele angebliche Herbalusmörser tauchten im Lauf der Zeit auf, entpuppten sich dann aber als Fälschungen. Bis zum heutigen Tage hatte noch niemand herausgefunden, wo sich das Artefakt befindet, noch wer es damals geraubt hat. "Den Herbalusmörser suchen" wurde sogar  zu einem geflügelten Wort für ein ertragreiches, aber aussichtsloses Unterfangen.

     

    Über die Wunderdinge, die ein Heiler oder Alchimist mit dem Mörser des Heiligen Herbalus tun könne, gibt es viele Legenden. Was davon wahr ist wissen vielleicht nur die Schweigenden Mönche von Laksos. Bekannt ist aber, daß die Reliquie samt der wertvollen Truhe gestohlen wurde, in der sie aufbewahrt wurde. Detaillierte Beschreibungen dieser grünen Truhe und ihrer reich verzierten Goldbeschläge kursieren ebenfalls unter den Schatzjägern auf Midgard. Und dann gibt es da noch das Gerücht, daß es sehr verhängnisvoll sein kann, die Truhe ohne gewisse Sicherheitsvorkehrungen zu öffnen !

     

    Zurück zu meinem Informanten. Er behauptete nun steif und fest, zu wissen, daß der Herbalusmörser kürzlich aus dem Hause des Adeligen Castelus hier in Candranor gestohlen wurde, der Jahre zuvor irgendwie an diesen Schatz gelangt war. Jener Castelus wollte sich angeblich mit dem Artefakt bei der Gilde der Purpurkammer einkaufen, wie es ja die Gepflogenheit dieser elitären Magiergilde ist, neue Mitglieder nur gegen üppige Beiträge oder wertvolle Geschenke aufzunehmen. All dies war mit den Gildenoberen bereits vereinbart, als dreiste Diebe bei Castelus eindrangen und ihm die Truhe samt dem Mörser entführten.

     

    Weil die Diebe einen Alarm auslösten, konnte einer von ihnen, ein erainnischer Glücksritter namens Ceadan ay'mhara jedoch von den Leibwachen des Castelus dingfest gemacht werden. Zufälligerweise hatte ich einst diesen Ceadan in Argyra kennengelernt, wo er mir von seiner letzten Seereise auf einem vom Pech verfolgten Schiff namens "Rote Seekuh" erzählte.

     

    Wie man sich denken kann wird die Purpurkammer nun alles daran setzen das begehrte Artefakt, welches sie schon fast in ihrem Besitz zu haben glaubte, wieder zu erlangen. Der unglückliche Ceadan soll noch in derselben Nacht von Castelus an die Purpurkammer ausgeliefert worden sein, wo man ihn mit den probaten Mitteln die Namen seiner Komplizen und des Auftraggebers entlockt haben dürfte.

     

    So bekam ein anderes Gerücht, welches ich tags zuvor vernahm plötzlich eine Bedeutung. Danach hatte nämlich Zoroaster, ein bekannter Schatzjäger im Auftrag der Purpurkammer, Candranor verlassen - auf einem Schiff nach Moravod.

     

    Soviel für heute aus meiner valianischen Gerüchteküche.

     

     

    Medusas Schutz und Segen auf euren Meereswegen,

    erbittet für Euch

    Triton Schaumherz

     

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