Aaalso....
ich spiele hier seit etwas mehr als 20 Sitzungen Warhammer Fantasy Roleplay 3rd, falls du das meinst.
Das Spiel ist in allen Belangen ziemlich gewöhnungsbedürftig und benötigt auch ziemlich Durchhaltevermögen.
Tatsächlich würde ich das Spiel nicht als Tabletop-RP-Mischung bezeichnen. Allerdings hat es ein wenig Kartenspielflair.
Eine Weile (so etwa ein halbes Dutzend Sitzungen) war ich von den Regeln und insbesondere den Karten, die man zusätzlich zu seinem Charakterblatt verwendet eher genervt. An die Talente, die es zusätzlich zu Actions und Skills gibt, habe ich mich sogar noch später gewöhnt.
Ab etwa einem halben Dutzend Sitzungen hatte ich mich aber damit angefreundet und mittlerweile würde ich das Spiel sogar als eines der Besten, die ich überhaupt kenne bezeichnen.
Generell ist das System wirklich gut ausbalanciert.
Die etwas eigene Würfelmechanik erlaubt nicht nur eine Abstufung nach Patzer - Misserfolg - Erfolg - Krit. Erfolg, sondern ist durch regeltechnisch erfasste positive und negative Nebeneffekte richtig witzig einsetzbar.
Wie gesagt, gibt es neben Skills noch sogenannte Actions (Karten), die als eine Art Spezialfertigkeiten fungieren, die immer in Kombination mit zugehörigen Skills verwendet werden. Die Talente (auch Karten) bilden individuelle Stärken der Charaktere ab und können nur ergänzend eingesetzt werden. Dieses System gibt Warhammer eine taktische Komponente, die man aber mögen muss.
Ganz "normales" Rollenspiel ist aber trotzdem möglich.
Statt feste Charakterklassen zu wählen, durchlaufen die Charaktere so eine Art "Berufe". Hat man eine gewisse Menge dazu passender Skills, Actions, Talente etc. gelernt, wählt man einen neuen Beruf. Den alten behält man aber.
Die Charaktere pfeifen allesamt recht schnell und ausdauernd "aus dem letzten Loch", da man permanente Kritische Wunden, Insanities, Krankheiten und evtl. sogar Mutationen ansammelt, die das Leben schwer machen. Dadurch werden die Steigerung der Fertigkeiten zum guten Teil kompensiert. Ein neuer Charakter kann so ohne Probleme in eine ansonsten wesentlich erfahrenere Gruppe einsteigen. Die können zwar mehr, sind aber in den meisten Belangen nicht so viel besser, dass eine Neueinsteiger zum Mitläufer degradiert würde.
Besonders gut gefällt mir, dass es neben Kämpfer-Karrieren wesentlich mehr "Supporter"-Karrieren gibt, so dass eine Spielergruppe eigentlich geradezu gezwungen wird, sehr unterschiedliche Charaktere zu führen. Man ist eher damit beschäftigt die Charaktere - neben der individuellen Weiterentwicklung - besser aufeinander abzustimmen, statt Schätzen hinterherzulaufen oder ganze Nationen oder Welten zu retten. Low-Fantasy mit fett gedrucktem "low".