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Artikel: Regaliniden, merkwürdige Möbel


Solwac

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Hier eine Geschichte, wie sie in fast allen Magiergilden rund um das Meer der Fünf Winde erzählt wird.Vor vielen Jahren zog Sibylle* aus einem kleinen lidralischen Städtchen ins große Tura, wo sie durch Fürsprache eines reichen Zauberers als Stipendiatin in der Magiergilde aufgenommen wurde.

Im Laufe der Zeit wurde aus dem schüchternen Mädchen vom Lande erst eine gute Schülerin und später eine fähige Zauberin. Gefragt von reichen Kaufleuten und gelangweilten Adligen machte sie gute Geschäfte mit ihrem Zauberwerk und konnte sich auch immer ihre kostspieligen Studien in fast allen Bereichen der Magie leisten.

Aber innerlich lief ihr Leben deutlich weniger erstrebenswert ab. Neben ihren Studien hatte sie sich nie nach einem Partner fürs Leben umgeschaut und irgendwann, sie hatte gerade eine Feier zu ihrem 50. Geburtstag gegeben, wurde die Sehnsucht zu groß. Soziale Kompetenz war nicht ihre Sache, deshalb schloss sie sich für drei Monate in ihr Labor ein und werkelte bis auf ein wenig Schlaf und ein paar Happen ohne Unterbrechung. Beste alchemistische Arbeit isolierte Essenzen von Träumen, trennte männliches von weiblichem und erkundete das Geheimnis des Lebens ohne Alpanu zu verhöhnen. Sibylle war fertig und schlief erschöpft im Labor ein...

 

Lautes Klirren ließ sie wieder aufwachen. Im Schlaf hatte sie einen gläseren Kolben samt anschließender Destille umgeworfen. Verschiedene Dämpfe mischten sich und setzten sich u.a. auf den hölzernen Möbeln im Labor ab. Noch leicht schlaftrunken konnte Sibylle nicht begreifen was geschehen war, sie hatte nur das unbestimmte Gefühl, dass ihre Arbeit von drei Monaten verloren sei.

 

Noch während sie ein sauberes Tuch zum Abwischen ihrer Tränen suchte, spürte sie plötzlich etwas streichelndes an ihrem Bein. Verdutzt schaute sie hin und sah, dass ein Regal sich verdreht hatte, ein gewölbtes Reglbrett versuchte, die Bücher darauf nicht runterfallen zu lassen und sie mit einem Regalbein streichelte!

 

Einige Tage später war Sibylle wie verwandelt. Voller Energie und Lebensfreude ließ sie das Labor in ein weiteres Schreibzimmer umbauen. Sie nahm einen Schüler an und beteiligte sich wie nie zuvor an der Lehre in der Gilde. Die Holzmöbel aus dem Labor wanderten in ihre eigenen Räume. Aus späteren Jahren ist überliefert, dass eine Schülerin nach wenigen Tagen Reißaus nahm und andere Zauberinnen es ablehnten Sibylle in ihren Räumen zu besuchen...

 

*Name von der Redaktion geändert. Ähnliche Berichte gibt es auch von anderen Magiergilden, für die Örtlichkeit wird daher keine Gewähr übernommen.

 

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Regeltechnisches: Offenbar reagieren manche Hölzer in ihrer verarbeiteten Form besonders auf Magie. Möbel, die fast ausschließlich aus solchen Hölzern hergestellt wurden, können durch Magie zu Regaliniden, d.h. regalartigen Wesen, werden. Über die Verbreitung bei Möbeln anders als Regale oder Schränke gibt es aber keine gesicherten Erkenntnisse.

 

Regaliniden sind so groß wie die Möbel, können sich bewegen wie unter dem Zauber Belebungshauch und reagieren empathisch auf ihr Frauchen. Sie versuchen zu trösten oder bei Bedarf zu verteidigen. Sie reagieren eifersüchtig und reagieren meist ablehnend gegenüber Fremden (wahrscheinlich mit Ausnahme von Berggnomen - aber gesichert ist es noch nicht). Werden Regaliniden an einen anderen Ort und damit weg von ihrem Frauchen gebracht, so verfallen sie in tiefe Depression, lassen in bzw. ihnen gelagerte Sachen fallen usw.

Ein Regal soll sogar mal am helllichten Tag in Diatrava vom Hafen zurück zur angestammten Villa gelaufen sein.

Erkennen von Zauberei schlägt an, ebenso wie Erkennen der Aura (dämonisch). Bedingt durch ihre empathischen Fähigkeiten haben Regaliniden eine Chance, eine gegen sie gerichtete Zerstörung frühzeitig zu erkennen und dagegen vorzugehen.

Regaliniden hegen eine unerklärliche Abneigung gegen alles waelische und hassen regelrecht den Namen Ivar.

 

Regaliniden unterschiedlicher Herkunft sind für Zauberer nicht unterscheidbar, erkennen sich selbst in der Regel aber.

 

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:lachen: - Regaliniden unterschiedlicher Herkunft erkennen sich in der Regel aber - da stellt man zwei sehr preiswert erworbene Regale nebeneinander, und wenn man wiederkommt, ist das eine völlig zerstört. Das andere nur halb, sieht aber irgendwie sehr zufrieden aus.​

Ein Tisch mit Kloppe-Tischbeinen dürfte als aggressiv einzustufen sein... :nunu:
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