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Der Gumby - den Schalk im Nacken


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Hi,

im Folgenden möchte ich Euch kurz den Schalk Gumby vorstellen, den Namensgeber meines Accounts. Er treibt sein Unwesen in Haelgarde, kann aber als NPC im Prinzip auch in jede andere Stadt verpflanzt werden. Als Spielfigur kam der Gumby leider nur selten zum Einsatz.

Im Text werden ab und zu Namen von Personen genannt. Sofern keine andere Quelle angegeben ist, handelt es sich dabei um "von mir erfundene" Personen.

Eine Anmerkung noch zur Sprache: Bei Namen, Bezeichnungen und Liedtexten springe ich manchmal zwischen Deutsch und Englisch. Mir ist klar, dass das inkonsequent ist und für einige hier bestimmt ein No-Go, ich lasse das aber jetzt trotzdem mal so.

Generell sollte man diesen Charakter sowieso nicht allzu ernst nehmen ... 😉

Viele Grüße
Euer Gumby

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Der junge Dichter und Schriftsteller Walfryd "Friedel" Silberblick hat bereits einige literarische Werke und Bühnenstücke verfasst, die bei den einschlägigen Experten durchaus auf Anerkennung gestoßen sind. Leider hat sich das für ihn bis heute nicht in barer Münze ausgezahlt, man spricht nicht umsonst von brotloser Kunst. Friedel muss sich seine Brötchen also wohl oder übel mit schnöder Arbeit verdienen, daher verdingt er sich in Haelgarde seit etwas mehr als einem Jahr als Sekretär im Rathaus. Als Liebhaber des Theaters macht er diese Tätigkeit zu einer Rolle, in der er einen dienstbeflissenen, katzbuckelnden Untertan mit gebeugtem Gang, dicker Brille und schlecht sitzender Kleidung verkörpert. Er ist dabei so überzeugend, dass böse Zungen behaupten, er ziehe stets eine Schleimspur hinter sich her. In Haelgardes aufkommender "Kunst- und Kulturszene" ist Friedel inzwischen eine feste Größe. Er ist ein ausgesprochen kluger und wissbegieriger Charakter mit einem ausgezeichneten Gedächtnis. Er vergisst nichts, was er einmal gehört hat, auch keine vermeintlichen Nebensächlichkeiten.

Nach Feierabend verwandelt Friedel sich dann von Zeit zu Zeit in den stadtbekannten Schalk Gumby [Das "u" wird als "a" gesprochen und das "y" als "i"]. Als Der Gumby erscheint er dann unvermittelt an vielbesuchten Orten wie beispielsweise auf dem Marktplatz oder in Szenekneipen wie dem "Konzerthaus" [man wähle irgendeinen Kneipennamen] oder dem "Sommerhaus" [Quelle: "Alba - für Clan und Krone", S. 78]. Mit fundiertem Hintergrundwissen und bissigem Wortwitz gibt er Spottverse zum Besten, die sich mit aktuellen Themen aus Politik, Wirtschaft, und Religion kritisch auseinandersetzen. Dabei schlüpft er in verschiedene Rollen, die meist realen Personen aus der gesellschaftlichen Oberschicht nachempfunden sind (siehe unten). In der Regel kommen dabei die Reichen und Mächtigen der Stadt nicht allzu gut weg [heutzutage würde man das als politisches Kabarett bezeichnen], daher ist es keine Überraschung, dass das Lästermaul inzwischen steckbrieflich gesucht wird. Es kommt aber auch vor, dass der Gumby lobende Worte für gute Taten findet, die sonst möglicherweise niemand zur Kenntnis genommen hätte.

Brisante Informationen aus erster Hand erhält Friedel vor allem bei seiner täglichen Arbeit, da es mit zu seinen Aufgaben gehört, den Stadtvogt Alwar Tredinnic [Quelle: "Alba - für Clan und Krone", S. 76] zu wichtigen Besprechungen zu begleiten und bei Bedarf Vertragsdokumente aufzusetzen oder Protokoll zu führen. Er hält sich dabei stets im Hintergrund und bleibt so unauffällig, dass man seine Anwesenheit kaum wahrnimmt und über viele Dinge offener redet als eigentlich beabsichtigt. Zaubersprüche wie "Hören von Fernem", "Scharfblick", "Lauschen" und "Beeinflussen" tun dabei ihr Übriges. Eine weitere Informationsquelle insbesondere zu gesellschaftlichen Themen ist Haelgardes aufkommende Kunst- und Kulturszene, deren Mitglieder überwiegend aus gebildeten, gut informierten Kreisen stammen.

Dass hinter dem Gumby der unscheinbare Walfryd steckt, wissen nur wenige Personen. Zu diesen gehören beispielsweise seine alten Schulfreunde Yorrick MacTilion und Colbran MacTilion, mit denen er seinerzeit in der örtlichen Klosterschule [Quelle: "Alba - für Clan und Krone", S. 76] so manchen Lehrer zur Verzweiflung gebracht hat. Was die drei von Beginn an verband, war ihr von der Norm abweichendes Äußeres. Yorrick und Friedel waren stets die beiden kleinsten der Klasse, Colbran hingegen war stark übergewichtig. Friedels dicke Brille, die er wegen seines Schielens und seiner Kurzsichtigkeit trug [er braucht die Brille heute nicht mehr, sein Sehfehler wurde von einem magiekundigen Arzt als Gegenleistung für eine Gefälligkeit (Abenteuer) im Rahmen einer aufwändigen Behandlung korrigiert], machte ihn zur Zielscheibe für die "Späße" seiner Mitschüler. Auch Colbran wurde regelmäßig gepiesackt, ihm erging es wie vielen anderen dicken Kindern. Yorrick galt als Loser, weil er seinem älteren Bruder Morley MacTilion, dem Star der Schule [so etwas wie der Captain des Football-Teams, weitere Infos siehe unten], nicht das Wasser reichen konnte.

Dass Friedel seinerzeit trotz seines eher niedrigen Standes an dieser elitären Bildungseinrichtung aufgenommen wurde, lag nicht zuletzt an seiner Neugier, seiner großen Klappe und seiner Schlagfertigkeit. Genau diese Eigenschaften führten aber letztlich dazu, dass man ihn später wieder der Schule verwies, er sei angeblich von fragwürdiger Moral und nicht stabil genug im Glauben. Man sollte sich halt besser nicht erwischen lassen, wenn man nachts heimlich in die Bibliothek eindringt, den Giftschrank knackt und die verbotenen Bücher liest. Angeschwärzt hatte ihn damals übrigens sein ehemaliger Klassenkamerad Maddock MacRochall, der nach seiner Weihe zum Ylathor-Priester den Namen Bruder Notker (Bruder Notker) angenommen hat und heute im örtlichen Tempel seinen Dienst verrichtet. Maddocks Ansichten sind so fundamentalistisch wie eh und je, niemals würde er sich durch die Lektüre verbotener Schriften in Versuchung führen lassen oder sich anmaßen, offizielle Lehrmeinungen kritisch zu hinterfragen. Nicht zuletzt aufgrund der gemeinsamen Vergangenheit ist es keine Überraschung, dass einer der vom Gumby gespielten Charaktere auffällige Ähnlichkeit mit Bruder Notker hat. Um die einzigartige Humorlosigkeit und Miesepetrigkeit des Originals einzufangen, reicht aber selbst Friedels Schauspielkunst nicht aus.

Nach seinem Rauswurf aus der Klosterschule schloss sich Friedel zunächst einer fahrenden Theatergruppe an, bei der er sich zunächst als Schauspieler, später auch als Verfasser von Bühnenstücken einbrachte. Nachdem die Gruppe sich getrennt hatte, zog er als fahrender Schreiber durch die Lande und verfasste fortan für seine Kundschaft neben harmloser, alltäglicher Korrespondenz auch anspruchsvollere Dokumente wie Verträge. Fälschungen waren etwas teurer. Seine jetzige Stellung im Rathaus verdankt er Colbran, der in Haelgarde bestens vernetzt ist und seine Beziehungen hat spielen lassen.

Dass der Gumby bis heute nicht gefasst wurde, liegt daran, dass Friedel die Kunst des schnellen Verschwindens meisterhaft beherrscht. Er ist wieselflink, außerdem beherrscht er einige nützliche Zauber und Salze. Dazu kommt, dass seine Auftritte beim Volk sehr beliebt sind - er hat viele Unterstützer, die ihn rechtzeitig warnen, wenn die Stadtwache im Anmarsch ist. So manch einer steht der Eingreiftruppe dann bei der Verfolgungsjagd auch mal ganz zufällig im Weg. Davon abgesehen gibt es auch bei der Stadtwache Leute mit Humor, die Motivation für die Ergreifung des Gumby hielt sich bislang in Grenzen. Inzwischen wurde die Belohnung allerdings auf 30 GS erhöht, damit dürfte das Eis für ihn deutlich dünner werden. Friedel wird seine Auftritte von nun an gründlicher planen, insbesondere im Hinblick auf solche Dinge wie Abstand zur Zuhörerschaft und Fluchtwege.

Der Gumby hat derzeit u.a. die folgenden Rollen im Programm:

  • Den geschäftstüchtigen Kaufmann Raffael Redlich.
    Die real existierende Vorlage ist Kennard MacTilion, der Vorsteher der Kaufmannsgilde. In dieser Position hat er auch einen Sitz im Stadtrat inne, die er nutzt, um ohne Rücksicht auf Verluste seine machtpolitischen und finanziellen Interessen durchzusetzen.
  • Den fanatischen Glaubenskämpfer Bruder Sauerbier.
    Der Sauerbier predigt in unheilsschwangerer, monotoner Art und Weise Dinge, die keiner hören will. Der Kern seiner Botschaft besteht darin, dass die einzig göttergefällige Lebensweise in Verzicht und Selbstkasteiung besteht. Alles andere sind verführerische Irrwege, die mit Sicherheit in die ewige Verdammnis führen. Bei dieser Spaßbremse handelt es sich offensichtlich um den allseits bekannten Ylathor-Priester Bruder Notker.
  • Den leutseligen Kleriker Pater Traugott.
    Ein ebenso doppelmoralischer wie geschwätziger Kuttenträger, der auffällige Parallelen zu Bruder Gottfried zeigt, dem Stellvertreter von Abt Brademont [Quelle: "Alba - für Clan und Krone", S. 76] in Haelgarde. In dieser Position genießt er relativ freie Hand und kann, solange er es einigermaßen geschickt anstellt, ungestört Kasse machen und seine eigenen Interessen vorantreiben.
  • Den edlen Ritter Robin Hasenherz.
    Brave, brave Sir Robin - mit diesem blaublütigen Helden ist Robin "Die Grona" MacTilion gemeint, ein eitler und selbstgefälliger Zeitgenosse, dessen Tapferkeit im Kampf, sagen wir, umstritten ist. (Gronas sind Geisterwesen, die mit ihrem Geschrei ihre Opfer in den Wahnsinn treiben [Quelle: https://www.midgard-wiki.de/index.php?title=Grona, Abenteuer Rotbarts Burg, https://midgard-online.de/spielhilfen/abenteuer/rotbarts-burg.html])
  • Den blutrünstigen Ritter Hartmann von Rungholt.
    Den gewalttätigen, landlosen Raubritter Hartmann auf eine einzige "reale" Person festzulegen, ist eigentlich nicht richtig - von dieser Sorte gibt es viele. Es drängt sich aber der Vergleich mit Morley MacTilion auf, dem wahrscheinlich besten Schwertkämpfer der Stadt. Vor allem über dessen Bruder Yorrick hat Friedel viele wenig schmeichelhafte Dinge über Morley erfahren (Gewalttätigkeit, Sadismus, Steroide, …).
  • Den einfältigen Wachsoldaten Trutz Standhaft.
    Ein klischeehafter, einfältiger Soldat, der sich nicht auf eine konkrete Person bezieht. Typischer Satz: "Du kommst hier net rein".
  • Den eitlen Gentleman-Outlaw Geoffrey MacBeau.
    Dieser selbstgefällige "Retter in der Not" ist inkognito mit einer neckischen Maske unterwegs und dabei immer perfekt gestylt. Die modische Kleidung sitzt perfekt, er hat die Haare schön und liefert beim Retten der Welt stets einen bühnenreifen Auftritt. Einen solchen unbekannten Helden gibt es tatsächlich in Haelgarde und selbst Friedel weiß nicht, wer dahintersteckt.

Eine kleine Auswahl von Walfryds Liedern und Gedichten:
(Wenn ich jetzt selber das Dichten anfangen würde, wäre das Ergebnis vermutlich eher peinlich, daher habe ich auf existierendes Material zurückgegriffen. 😉)

  • Brave, brave Sir Robin: Abgesang auf seinen Ritter Hasenherz. (Monty Python, "The album of the soundtrack of the trailer of the film of Monty Python and the holy grail", 1975, "Real story so far/Brave Sir Robin". Um "Brave Sir Robin" zu hören, vorspringen bis 1:50 Minuten.). Walfryds Version umfasst allerdings noch ein paar Strophen (habe ich aber nicht ausgearbeitet), die Bezug zu tatsächlichen Personen und Ereignissen haben. Der Gumby übernimmt in diesem Stück drei Rollen: Den tapferen Rittersmann, den Barden, der dessen glorreichen Taten besingt, und die Soundbox für Nebengeräusche wie Kampfeslärm und Hufgetrappel.
  • Always look on the bright side of life (Monty Python, "Monty Python sings", 1989, "Always look on the bright side of life") und
  • Paint it black (Rolling Stones, "Hot Rocks 1964-1971", "Paint it black") gehen an die Adresse des Bruder Sauerbier.
  • Männer sind Schweine (Die Ärzte, "13", 1982, "Männer sind Schweine") hat er bei Morleys Hochzeit gespielt [das war mal ein Abenteuer von mir ...]. Walfryds Version umfasst noch ein paar Strophen (habe ich aber nicht ausgearbeitet), die speziell auf dieses Ereignis zugeschnitten sind.
Bearbeitet von Gumby
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