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Tiree

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Beiträge von Tiree

  1. "Die Veidaren, von denen einige Stämme viele Jahrhunderte hindurch im Gebiet des Stydurd Höhenzuges wohnten, lebten ausschließlich von den Renntierherden und der Jagd. Im Herbst waren die Streifjagden sehr beliebt. Die Frauen und Kinder und die Alten ließen sie im Dorf zurück, die Männer stiegen hinauf in die Berge, nahmen Fallen für Bären, Hirsche, Dachse und Hörnchen mit und töteten sie. Dann wurde die Beute in das Dorf zurückgebracht. Von den Fellen machten sie sich mit viel Geschick Jurten, Gebrauchsgegenstände und Schuhe, das Fleisch wurde für den Winter aufgehoben."

  2. Ein freundliches Lächeln auf ihrem Gesicht, nickt sie Höggir zu. Die Freundlichkeit des Wirtes weckt in der Veidarin die Kraft Dinge zu tun, die nur wenige zu tun vermögen. Es nimmt Last von ihren Schultern.

     

    "Habt Dank für Eure Freundlichkeit Höggir. Was ihr mir zudenkt will ich gerne essen, ein Wunsch wäre zu viel gefordert von dem unter dessen Tisch ich meine Füße stelle."

     

    Vorsichtig schiebt sie die blaue, zum Zopf geflochtene Haarsträne an der Stirn über ihre Schulter.

     

    "Was die Geschichte angeht, so braucht ihr nciht zu warten..."

     

    Gibura erhebt sich, streckt ihren schlanken Körper, geht hinüber zum Feuer, wendet sich dort angekommen den Menschen in der Taverne zu.

     

    "Es sind die Geschichten, unsere Legenden die uns ebenso stark werden lassen, wie das Schwert, die Axt und der Glauben an unsere Götter. Laßt mich Euch die Geschichte von Oynir dem Felstroll und dem Raben erzählen."

     

    Die Stimme der der jungen Frau füllt den Raum und kraftvoll ist sie,so als können sie damit Bilder aus dem Nichts erschaffen und alle die hier waren in eine andere Welt führen.

  3. Nun, da auch Bergur die Hand des Hünen ergriff und schüttelte, wartet sie ab, was nun als nächstes kommen wird. 'Ob der Hüne auf ihr Angebot eingehen würde?' Gibura spürt, das hier in der Stadt vieles anders ist, es fällt ihr schwerer die Geister der Natur wahrzunehmen. Wie sehr wünscht sie sich zurück zu den Weiten der Tundren und den Orten wo man mit jedem Atemzug erkennt was die Welt der Gesiter für die der Lebenden tun.

  4. Ihr Blick ist klar als ihre Hand nach veidarischer Art Höggir Kratzbarts seinen Unterarm gleich hinter dem Handgelenk umfasst und dem Wirt in die Augen schaut.

     

    "Ich bin Gibura."

     

    Sie setzte kein weiteres hinzu, denn was es zu sagen gab hatte sie gesagt. Ihre kleine, zierliche Gesalt, die im direkten Vergleich zu dem Hünen vor ihr noch viel kleiner zu sein scheint, schien sich zu strecken, als würde alle Last der Reise von ihren Schultern genommen sein. Ihr Hals ist leicht gereckt, so das man die Kette an der der Schädel einer Schneeeule hängt besser zu sehen war. Die Schamanin war stolz auf das was sie war, eine Tochter des Luftgeists Wyrd.

  5. Ihr Blick wandert zu Bergur. "Du meinst sie zahlen dafür, dass ich erzähle?" Ihre Mandelaugen scheinen geweitet, ob vor Erstaunen oder Angst konnte man nicht ausmachen. "Dieses dort? 'Zum Weißen Rentier'... gut." Zielstrebig geht sie auf die Tür zu, verharrt dort einen Moment ehe sie diese aufstößt. Ein Luftgemisch aus Tabakrauch, Honigmet, und der Duft von fettem Essen schlägt ihr entgegen. Aber da ist auch Wärme. Langsamen Schrittes geht sie hinein, beäugt die Besucher des Wirtshauses, die sie alle anstarren. "Wyrd zu Euch!" Erschallt ihre freundliche klare Stimme. Bis zum Kamin geht sie vor, legt dort ihr Gepäck und Umhang ab. Ihre Hände streckt sie dem Feuer entgegen um der Wärme noch etwas näher zu sein, sich zu wärmen. Ein Blick über die Schulter, ob auch Bergur an mit hineingetreten ist. Sie lächelt als sie ihn wahrnimmt.

     

    "Herr Wirt, ich bitte für mich und meinen Begleitet um ein einfaches Quartier für die Nacht .." Während sie spricht geht sie auf den Wirt zu der ein Hüne von Mann ist. Sein Haar ist grau, seine einst stattliche Gestalt hat allen Glanz verloren, Met, zu viel gutes Essen und das Alter haben es verblassen lassen.

     

    "... und ein etwas das einen Recken würdig ist um den Durst und Hunger zu stillen. Wenn es Euch gefällt zahle ich mit einer Geschichte, die Euch allen hören und sehen vergehen lässt. Schlagt ein, Wirt und wenn sie nicht gefällt werde ich zahlen." Bei den letzten Worten hielt sie ihren kleinen Beutel mit Hackgold hoch.

  6. "Am Besten suchst Du aus, ich kenne mich überhaupt nicht in einer Stadt aus... sie macht mir Angst, Bergur."

     

    Gibura greift in ihre Lederjacke und holt umständlich einen Beutel hervor der an einem Lederriemen um ihren Hals hängt. Vorsichtig öffnet sie den Beutel, zeigt den darin befindlichen 'Vorrat' an Hackgold (circa 5 GS). Um Gold hatten nie ihre Gedanken gekreist, das Metall war für sie nicht von Bedeutung, ein Stein, ein Baum in den Geister wohnen sind für sie viel, viel wichtiger.

     

    "Meinst Du das reicht, um eine Bleibe für uns für die Nacht zu bezahlen? Oder sollen wir gleich nach einem Schiff schauen?"

     

    Jede Nacht unter freiem Himmel war ihr leichter gefallen als hier wo es unnatürliche Schluchten gab und im Stadtgeruch immer ein Hauch von Verwesung mit schwang. Für die Schamanin war die ein Ort der so anders war, das sie glaubte ihre Fähigkeit mit Geistern sprechen zu können einzubüßen glaubte. tief atmet sie durch, singt leise eine alte veidarische Weise, sie stuppst sich so zu sagen damit selbst an um sich mut zu machen.

  7. "Wyrds Segen!" Wünscht sie dem Stadtwächter und geht neben Farandir und Bergur. "Warst Du schon mal in einer Stadt? Ich habe gehört man zahlt für eine Übernachtung und das mit Hackgold nicht mit einer guten Geschichte." Kaum das sich die Pforte hinter ihr geschlossen hat, glaubt sie die Last der Steine der Mauern auf ihren Schultern zu spüren. Sie hört nicht die Vögel, nicht den Wind so wie es gewohnt ist. Diese Art 'Stille' macht ihr Angst. "Warum frieden sie alles ein? Wie können sie noch atmen?"

  8. "Danke Bergur." Gerne ließ sie sich helfen, denn trotz der Salbe fühlt sie sich, als wäre sie Wochen auf Farandir Rücken geritten wäre. Gibura tätschelt das Pferd liebevoll und hält ihm ein Frucht vor.

     

    "Auch Dir danke dafür, dass Du mich getragen hast."

     

    Neben Bergur schreitet sie, als habe sie Säbelbeine. Der lange Ritt hatte seinen Preis gehabt, nie zuvor war Gibura je eine so lange Strecke geritten. Langsam, aber dennoch zielstrebig steuerten sie die Nachpforte an.

     

    "Haaalt! Was wollt ihr zu so später Stunde?" Herrscht die beiden eine Stimme aus der Dunkelheit an.

     

    "Ein Lager für die Nacht und ein wenig zu Essen, kein größeres Bedürfnis haben wir." "Nun dann will ich Euch die Pforte öffnen, damit ihr bekommt was ihr wollt." Wesentlich weniger mürrisch klingt nun die Stimme des Mannes mit ihrem kräftigen Bass. Langsam öffnet er die kleine nur einen halben Mann hohe Tür innerhalb der Pforte. Der Lichtschein einer Fackel erleuchtet die Szenerie.

  9. "Ob ich die See lieben werde weiß ich nicht Bergur, man sagt Wellen haben keine Balken."

     

    Gibura lacht fröhlich.

     

    "Du wirst es erleben... wir müssen nur noch durch das Stadttor, dann können wir uns nach einem Schiff erkundigen."

     

    Sie ist aufgeregt, die Luft riecht hier ganz anders als von dort wo sie herkam. Vielen Gedanken kommen ihr auf. 'Würden sie ein Schiff finden? Eine Passage die sie würde zahlen können?'

     

    "Komm Bergur laß uns die Stadt betreten."

  10. Auf dem Rücken Faradins sitzt Gibura hinter Bergur. Leicht beugt sie sich zur Seite, so dass ihr Blick an ihm nun vorbei geht und beäugt die Gegend, während der Wind mit ihren langen schwarzen Zöpfen spielt. Der Wind weht so stark, so dass sie ihre Augen zu kleinen Schlitzen verengen.

     

    "Bergur, der Wind frischt auf, wir kommen der Küste näher, Wyrd zeigt uns den Weg."

     

    Ihr Magen fühlt sich an, als ob Volk von Wespen oder Hornissen in ihm wäre. Eine Stadt. Gibura würde eine Stadt betreten, nicht eine kleine oder etwa das Lager im Kverkajurd, diese Stadt war aus Stein erbaut worden und Teile waren aus einer Zeit längst vergangener Tages des Seids.

     

    "Ich würde lügen, wenn ich sagte, ich hätte keine Angst, Bergur..."

     

    Die Veidarin seufzt.

     

    "... ich mag das Gefühl nicht von Steinen umschlossen zu sein. Ich vertraue dem großen Luftgeisst uns zu führen. Hoffen wir, dass wir nicht lange in der Stadt verweilen müssen und wir schon bald an Bord eines Schiffes gehen können."

     

    Die Schamanin lach laut, schüttelt den Kopf.

     

    "Laß Faradin weit ausholen, so dass wir den Wind, den Odem Wyrds spüren... reite zu Bergur Blakkarsson. Laß den Wind Wyrds Segen sein, die Sorgen vertreiben. Die Angst kommt von alleine noch früh genug."

     

    Die Augen der zierlichen Frau strahlen wie ein Lapi Sabil.*

     

    *eigentlich Lapis Niger, ein schwarzer glänzender Stein

  11. "Sie riecht gut... und sie wird meinem Hinterteil helfen."

     

    Langsam erhebt sie sich und hält ihm eine Probe hin, damit er den Duft einatmen kann.

     

    "Warum bist Du gegangen, Bergur, hat Deine nie ein Lied angestimmt, zu Fjörgyn, wenn Du krank warst?"

     

    Feinfühlig ist sie, will Bergur nicht kränken, nur ihn verstehen.

     

    "Du bist Krieger, betest zu Asvagr, Bergur und seine Gunst wird Dir Kraft geben, wenn Du ihm opferst, Taten in seinem Sinn tust. Meine Herrin ist der große Luftgeist, Wyrd, mein Gebet ist anders... und doch so unterschiedlich sie sind sie alle sind eine Familie, wie alle Waelinge. Warum ist das so? Weil man einen Pfeil mit Leichtigkeit brechen kann, ein ganze Bündel aber kaum."

     

    Mit dem Blatt, auf dem sie zuvor die Creme gehäufelt hat, geht sie etwas zu Seite. Umständlich löst sie die Leggins, läßt sie zu Boden gleiten. Ihr ledernens Jagdhemd reicht ihr bis zu den Kniekehlen. Nun beginnt sie vorsichtig ihr Hinterteil einzureiben.

     

    Als sie die Leggins wieder hoch zieht wirken ihre Bewegungen nicht wirklich geschmeidiger. Jetzt da sie wieder vollkommen bekleidet ist geht sie wieder zu Bergur hinüber.

     

    "Es wird helfen, wir können weiter reiten."

     

  12. Nun, da alles im Topf ist und köchelt. Beginnt sie mit einer melodiösen Lautmalung. Die Melodie ist einprägsam, ab und an nur kann der Ungeübte einzelne Worte in der Tonart und Sprachduktus der Veidaren vernehmen. Das was sie singt ist ein Gebet, eine Bitte, auf das der Wyrd die Herrin der Lüfte, Fjörgynn den Geist der Fruchtbarkeit und Heilung milde stimmen möchte, dass sie Salbe ihre Wirkung entfalten würde. Für einen Moment scheint es, als würden einige Funken aus dem Feuer einen Reigentanzen.

     

    "Sie ist fertig, ich lasse sie noch etwas abkühlen, dann werde ich sie auftragen. Eine Salbe gegen die Übelkeit auf See?"

     

    Gibura überlegt.

     

    "Nein, ich kenne nichts was da hilft, aber ich kann nach Kräutern Ausschau halten, die Farandir Ruhe geben, mehr vermag ich nicht."

     

    Ein lautes Lachen entfährt ihr.

     

    "Auf See war ich noch nie, ich hoffe dass ich nicht Seekrank werde."

    Vorsichtig häufelt die Veidarin die nun sämige, zähflüssige Masse auf ein Blatt .

  13. Den Topf leert sie, reinigt ihn so gut es geht und gibt dann einige Blütenköpfe hinein und einen guten Schuss Wasser.

     

    "Dann lass es uns wagen Bergur. Ja, für die Salbe habe ich alles, wenn Du möchtest kannst Du mir helfen."

     

    Sie beginnt damit die Salbe vorzubereiten. Einige der Kräuter steckt sie in ihren Mund und beginnt sie durchzukauen, während sie mit dem Messer beginnt einige Wurzeln zu schälen. Dabei deutet sie zu den anderen Blättern damit Bergur sie durchkaut.

     

    "In der Stadt wird man wissen, wann wieder mit einem Schiff zu rechnen ist, dass wir schnell entscheiden können welchen Weg wir einschlagen."

     

    Zwischendurch spuckt sie die zerkauten Blätter aus, hinein in den Topf. Gibura wischt mit dem Ärmel über ihren Mund.

  14. "Jarnigard ist riesig, ein Händlerhat mir einmal erzählt es würden an die zehn mal hundert Menschen leben, Bergur. So viele Menschen sah ich nur im Winterlager Kverkajurds. Da sind so viele, dass man sie sich gar nicht vorstellen kann."

     

    Sie legt ihre Hand auf seinen Arm.

     

    "Schaue immer in die Augen der Menschen und Du wirst in ihre Herzen blicken, so auch sie in Dein Herz blicken können. Gräme Dich nicht, die Frage mußte gestellt werden. Nun, zahlreich werden sie nicht sein, ihre Bewaffnung wird die des Veidaren sein, ein langes Messer, ein Bogen, viel mehr denke ich nicht. Aber sie werden niemand haben der die Wege der Natur noch der Geister versteht oder den Lehren Kjulls verfallen ist. Woran man sie erkennt? Sie alle gehören dem Stamm der Raubmöwen an, die auf jedem ihrer Schilde gemalt wird. Ich kenne einen jeden des Stammes, glaube mir, das ich keines dieser Gesichter vergessen werde... weder Dir die mir Gutes taten, noch die, die mir Leid zufügten."

     

    Für einen Moment hält sie inne.

     

    "Weil Du sagtest es läge an mir, ich sollte die Salbe noch zubereiten, damit ich Dich und Farandir nicht behindere."

  15. Die Bilder von der Verwüstung, welche die Männer mit den Thrusenherzen angerichtet hatten, sind ihr präsent. Für einen Moment glaubt sie die Schreie zu hören, das Röcheln der Sterbenden, das Züngeln der Flammen. Langsam wendet Gibura sich Bergur zu.

     

    "Das kann ich Dir mit Gewissheit nicht sagen, Bergur." Sie schluckte. "Wenn man mich für das, was geschehen ist verantwortlich ist und wenn noch jemand überlebt hat, wird der Haß so groß sein, dass sicherlich jemand mir folgen wird. Auf der anderen Seite ist Waeland ein großes Land und ich habe allen Kontakt gemieden."

     

    Die Veidarin schüttelt den Kopf.

     

    "Ich werde vorsichtig sein, das verspreche ich Dir. Möge der große Luftgeist mich schützen und mehr noch Dich der Du mich schützt."

  16. "Keines Menschen Schicksal steht geschrieben, Bergur... Dein Fehu, vergiß es nie.. und sei Dir sicher, dass ich vernommen habe dass Du mich schützen willst und dass ich Dein Versprechen ernst nehme." Ihre Augen sind auf die Seinen gerichtet. "In den letzten Monaten habe nicht dei Gesellschaft von Menschen gesucht. Du reist mit mir und ich fühle mich in Deiner Gesellschaft wohl..." Gibura zuckt mit den Schultern. "...ich kann sogar wieder in Ruhe schlafen." Ihr Lachen füllt die Luft. "Nun laß uns in Ruhe essen, keinen Gedanken daran verschwenden ob einer Deiner Freunde mit den Seer in den Schoss legt, eines Tages." Wieder nimmt sie einen Löffel und ißt es mit Genuß. "Sag mir, wie lange müssen wir noch reiten? Ich kann es nicht einschätzen, wie schnell wir sind. Nach meinem Gefühl, schnell wie der Geist des Windes, dank Farandir dem starken Zossen.

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