@Drachenmann
"Gänge" in Dungeons, Höhlen etc. überall wo ich mit einem Langschwert nur noch stoßen kann.
Jein. Ja zu den Hausregeln, nein zum sperrig. Das Problem ist, daß Faustkampf nach DFR, zwar Nahkampf ist aber keine Möglichkeit bietet den Distanzvorteil einer Waffe auszugleichen. Waffen sind aber gefährlich und vor allem tödlich bei unseren Regeln. Das Problem ist also wie ich eine waffenlosen Kampfart regeltechnisch definieren, die in der Lage ist selbst gegen einen gerüstetem Gegner mit Schild einen Treffer zu platzieren. Ausgehend von einer Langschwert-Kampfdistanz in Runde 1, ist ein Angriff mit der Faust erst in Runde 2 möglich.
Deswegen benötogt der Fauskämpfer eine "realistische" Möglichkeit einen Schwerthieb parieren (ohne unrealistische Ausweichmanöver) zu können. Mit einem gerüsteten Arm, also Schienen, gestärkten Handschuhen mit Parierkrempe, verstärkten Lederriemen, die bis zum Ellenbogen gehen, oder einem Buckler oder Parierdolch, Kampfgabeln etc. ist das ohne weiteres Möglichkeit. Der Faustkämpfer verkürzt in R1 unter Hinnahme eines Treffers (dank dem Schutz leicht) die Distanz und kann in R2 seinen Knockout ansetzen.
Also, ja damit hat Dein Alter Ego eine gute Chance. Ich meine damit auch ohne weitere Regeländerungen, es genügt meines Erachtens vollkommen, dem Fauskämpfer eine vernünftige Pariermöglichkeit zu geben. Der Schutz, den PR und VR und diverse Helme bieten muß deswegen gar nicht aufgeweicht werden. Dein Glücksritter ist ja so intelligent, daß er weiß wie man Konservendosen öffnet. Dazu ist der Faustkampf oder jeder waffenlose Kampf einfach nicht gedacht. Bleibt nur noch die Gegenseite... Wir müssen also einmal advocatus diaboli spielen.
Situation:
Ceorl ©, ein erfahrener Kämpe stellt Cappen Vara (V) einen berüchtigten Faustkämpfer. Beide sind gleichwertig in Angriff und Abwehr (dementsprechend auch in GW und GS)
V verhält sich wie oben beschrieben. V verkürzt die Distanz und konzentriert sich auf die Abwehr des möglichen Schwertstreichs.
C hat meines Erachtens zwei Optionen (Nr. 3 ignoriere ich jetzt einfach mal): den geschenkten erfolgreichen Angriff zu nehmen, der aber keine schweren Folgen haben wird und dafür seinen Distanzvorteil sausen zu lassen, oder eine gewöhnliche Angriff zu machen und dabei durch Bewegung seine Distanz zu halten.
C weiß in unserem Beispiel, was V vorhat, dementsprechend wählt C die zweite Variante. V muß sich also in R2 entscheiden, ob er weiterhin versuchen will auf Distanz zu kommen oder ob er die Taktik ändern sollte.
Wenn C nicht weiß, was V plant und eher erfreut ist, daß ein leichtsinniger Gegner auf in einstürmt (vielleicht angetrunken?), dann wird C den geschenkten Gaul viel eher annehmen.
Dadurch, daß die Wirkung von Faustkampf derart durchschlagend sein kann, im Endeffekt ist es ein gezielter Angriff auf Kopf oder andere empfindliche nicht geschützte Stellen, ist es nur fair dem Waffentragenden zu zubilligen auf das Risiko eines Knock-outs entsprechend zu reagieren. Wie intelligent die Spieler reagieren bleibt immer ihnen überlassen, dem Meister obliegt es zu entscheiden wie erfahren ihre Kontrahenten sind.
Nichts desto trotz, werde wir mit dem angesprochenen FMA und Pankration-Ausprägungen arbeiten. Das läßt uns erstens die Möglichkeit auf gleicher Basis weitere waffenlose Kampfarten zu integrieren und zweitens in höher zivilisierten Umgebungen, wie Städte, das Gewaltmonopol von Obrigkeit und Unterwelt stärker auszulegen. Wenn man als Abenteurer in Corrinis noch nicht einmal mehr einen Dolch (Dolch!, nicht das kleine Messer) mit sich führen darf, dann werden diese Techniken um einiges interessanter.