Hallo,
ich leide zur Zeit an einem Problem mit meinem langjährigsten Charakter. Dieser ist nun schon etliche Echtzeit-Jahre und auch Spiel-Jahre alt, mir sehr ans Herz gewachsen, und spielt in einer Kampagne epischen Ausmasses mit; die Gruppe leidet unter dem Harry-Potter-Syndrom (von allen gehaßt/verachtet, aber notwendig um die Welt zu retten ).
Das Problem ist, daß ich von dem Charakter gewissermassen entfremdet bin, *und* daß der Char selber durch einige Geschehnisse in der Welt eigentlich das Handtuch hinwerfen müßte.
Dem Armen wurde in den letzten in-game-Jahren übel mitgespielt, er ist teils verstümmelt, wird seit Jahren von Albträumen geplagt, er ist (als Elb, böser Fehler ) von seiner Sippschaft verstossen. Er war früher (vor seiner aktiven Abenteurerzeit) zurückgezogener Einzelgänger, der im Wald den Frieden genossen hat; seit Jahren nun zieht er in der Menschenwelt herum und muß regelmäßig Aufgaben lösen, von denen er eigentlich hoffnungslos überfordert ist.
Was macht ihr in solchen Fällen, wo man sich denkt "wenn jemand in diese Situation kommt, dann dreht er durch oder bringt sich um" - klar, als Spieler weiß man was zu tun ist, man löst halt die konkrete Aufgabe. Aber zwischendrin frage ich mich immer wieder, was der Char ohne mich tun würde. Vmtl. hätte er sich schon längst aufgehängt.
Kennt ihr sowas? Eine Lösung möchte ich jetzt nicht von euch haben (wie auch), eher gleichartige Erfahrungen, die ihr evtl. gemacht habt.
Es sei noch gesagt, daß es fast würfelloses Rollenspiel ist, Kämpfe spielen eine eher untergeordnete Rolle. Ich gehe normalerweise nach dem Method-Acting vor, versetze mich also so gut wie möglich in die Chars hinein; in diesem Fall ist das schmerzhaft und nicht unbedingt zielführend.