Alle Inhalte erstellt von Stephan
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Wie sollte man Regeländerungswünsche äußern?
Als dieser Strang entstanden ist, war die offizielle Aussage noch: Es gibt zur Zeit keine Planung für ein M5. Ansonsten kann doch jeder hier posten, was er bei M4 vermisst oder für nicht gelungen hällt. Das hat doch nichts mit Kindergarten zu tun. Das ist hier immer noch ein simpler Strang in einem Forum und keine Projektabrbeit. Ja, die Ursachen für die von mir beklagte Situation sind vielfältig. Zunächst einmal hatte man lange Zeit nicht den Eindruck, dass von offizieller Seite überhaupt Interesse an einem konstruktiven Feedback besteht. Und als man sich dann doch mal dazu aufgerafft hat, Input anzufordern, da war der Karren schon ziemlich verfahren. Das lag vermutlich auch daran, dass man sich lange Zeit gescheut hat, den Eindruck zu verstärken, ein M5 könnte in der Pipeline sein. Zum zweiten hatten wir im Forum halt nur diesen Strang. Niemand hat sich die Mühe gemacht, mal zu überlegen, wie man denn die hier im Forum gesammelte Verbesserungskompetenz in konstruktive Bahnen leiten könnte. Dazu wäre sicher deutlich mehr Aufwand nötig gewesen als einfach einen Strang aufzumachen, in dem dann unstrukturiert und undiskutiert jeder was abladen kann. Da kann ich mich natürlich auch an die eigene Nase fassen. Ich hätte ja auch die Initiative ergreifen können. Realistischer Weise hätte diese Initiative aber wohl von einem etablierten Midgard-Meinungsführer ausgehen müssen. Sonst wäre das vermutlich nicht wirklich angenommen worden. Und schließlich gibt es dann trotz allem noch Beiträge, bei denen das besagte Kindergartengefühl aufkommt. Etwa, wenn man seine Wünsche dadurch unterstreicht, dass man sie zwanzigmal wiederholt (hat was von Trotzkopf), oder das man Vorstellungen äußert, die etwa vergleichbar dazu sind, dass man in einer Diskussion über den nächsten Golf äußert, der solle auch fliegen und bis zu 100 m tauchen können. Oder andere Vorschläge, die (um beim Bild zu bleiben) sagen, dass der nächste Golf unbedingt auch in dunkelgrün erhältlich sein muss, oder dass beim nächsten Golf der Kilometerzähler auf 100 m genau sein soll. Sorry, aber mit solchen Beiträgen entwertet man ein Stück die durchaus ernst gemeinten und teilweise auch durchdachten strukturellen Verbeserungsvorschläge, die direkt daneben stehen.
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Wie sollte man Regeländerungswünsche äußern?
Moderation : Dieser Strang wurde aus der Auflistung von Regeländerungswünschen zu M5 ausgelagert. An dieser Stelle soll darüber diskutiert werden, ob der alte Strang in seiner Form dazu geeignet war, Regeländerungswünsche gegenüber dem Verlag mitzuteilen und ob bzw. gegebenfalls wie entsprechende Wünsche besser für die Zukunft kommuniziert werden können. EinMOdskaldir Bei Nachfragen bitte eine PN an mich oder benutzt den Strang Diskussionen zu Moderationen Zunächst einmal möchte ich Odysseus, Eleazar und Detritus zu ihren letzten Beiträgen Zustimmung aussprechen. M5 ist offenbar auf dem Weg, und dass wir hierauf noch Einfluss nehmen können, ist wohl nicht anzunehmen (es sei denn, das Projekt hängt meilenweit hinter dem erhofften Zeitplan zurück). Und jetzt schon nahtlos über den Weg zu M6 zu spekulieren, halte ich für ziemlich stillos. Im Übrigen zeigen die letzten beiden Beiträge in meinen Augen das grundlegende Dilemma dieses Stranges. Da wird auf der einen Seite mit durchaus einleuchtenden Worten eine strukturelle Reform angefordert und dann kommt als nächstes ein Detailwunsch, der nicht mal die Veröffentlichung eines M4.01, geschweige denn eines M5, rechtfertigen würde. Ganz ehrlich: Beim Lesen dieses Stranges habe ich zeitweise den Eindruck, in den Kindergarten geraten zu sein. Meines Erachtens hat das Forum als Organisation und die Formusgemeinde als Gemeinschaft die Chance vertan, strukturiert und durchdacht auf die Entwicklung von M5 Einfluss zu nehmen. Wäre ich als Autor an einem M5 beteiligt, dann wüsste ich nicht, was ich mit diesem unstrukturierten und teilweise wirklich nicht ernst zu nehmenden Sammelsurium anfangen sollte. Aber vielleicht hat Prados ja das Wunder geschafft und hat doch noch etwas Konstruktives herausdestillieren können. Als Lehre aus dem chaotischen Wunschprozess für M5 würde ich vorschlagen, dass man Im Forum, wenn M5 herausgekommen ist und wir alle uns etwas Zeit genommen haben es zu würdigen und zu verstehen, dass man dann darüber nachdenkt, wie man das Forum nutzen kann, um eine möglicherweise evolutionäre Weiterentwicklung der Regeln konstruktiv zu unterstützen.
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Beratungspartie oder eindeutige Rollenverteilung?
Spielt Ihr auch so wie bei "The Gamers", wenn der Spieler mal nicht da ist, steht die SpF dann regungslos in der Gegend herum, in einer Art katatonischen Starre? Sorry, aber wenn einer im WL mal einen schlechten Tag hatte und mit den Gedanken teilweise bei der Familie oder bei der Arbeit ist, ungewollt vielleicht, dann darf man das doch nicht der SpF anlasten. Echt jetzt. Meinst du mit 'mal nicht da' gerade auf der Toilette oder den ganzen Abend nicht da? Bei "The Gamers" war der Spieler, bis auf wenige Minuten zwischendurch, den ganzen Abend nicht da. In beiden Gruppen, in denen ich dabei bin, ist es üblich, dass die Spielfiguren von nicht anwesenden Spielern am Spiel nicht oder nur in Minimalversion teilnehmen. Beim Stadtabenteuer ist derjenige z.B. krank und bleibt im Gasthaus oder er geht im Stadtarchiv einem abwegigen Hinweis nach. Bei Reiseabenteuern ist es natürlich etwas schwierger. Er reist dann zwar mit ist aber z.B. gesundheitlich so angeschlagen, dass er gerade mal für sich selbst verantwortlich ist, aber der Gruppe leider nicht helfen kann.
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Beratungspartie oder eindeutige Rollenverteilung?
Spielt Ihr auch so wie bei "The Gamers", wenn der Spieler mal nicht da ist, steht die SpF dann regungslos in der Gegend herum, in einer Art katatonischen Starre? Sorry, aber wenn einer im WL mal einen schlechten Tag hatte und mit den Gedanken teilweise bei der Familie oder bei der Arbeit ist, ungewollt vielleicht, dann darf man das doch nicht der SpF anlasten. Echt jetzt. Meinst du mit 'mal nicht da' gerade auf der Toilette oder den ganzen Abend nicht da?
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Ermutigung zu locker(er)em Umgang mit den Regeln
Kannst du das mal an einem konkreten Beispiel deutlich machen? Passiert regelmäßig: Kontrollbereiche, durchqueren des solchen und Lösen. Meine Figuren kommen nicht auf Ideen, die nach den Regeln nicht funktionieren. Es gibt etliche SL, die wohl von einem Kontrollbereich noch nie etwas gehört haben. Das Gleiche gilt für die Aufteilung in Bewegung und Handlungsphase. Nach der Bewegungsphase ist Schluss mit Bewegung. Es gibt keinen schnellen Schritt zur Seite mehr, um mal schnell ein Feld zu blockieren. Dazu gibt es den Kontrollbereich und die Regeln um ihn zu durchlaufen. Ich komme für meine Figuren nie auf so Ideen, weswegen ich immer sehr erstaunt bin wenn SL oder Spieler das für sich so reklamieren. Hier hängt es vermutlich davon ab, wie man Kämpfe spielen will. Will man sie als eine Art Stragtegiespiel innerhalb des eigentlichen Spielgeschehens ablaufen lassen (die Regeln legen das durchaus nahe), so sollte man schon die entsprechenden Regeln beherrschen und anwenden. Es kommt beim Schach auch komisch, wenn jemand plötzlich seinen Turm diagonal ziehen lassen will. In allen Gruppen, in denen ich bisher gespielt habe, hat man das etwas anders gesehen. Hier werden Kämpfe und insbesondere die Bewegungen deutlich freier ausgespielt. Letztlich sagt der Spieler, was er machen möchte und der SL entscheidet nach Augenmaß, wie das regeltechnisch abzubilden ist, bzw. ob es überhaupt geht. Da macht es dann allerdings auch keinen Sinn zwischen Bewegungsphase und Handlungsphase zu unterscheiden. Wenn man so herangeht, dann macht die Schere im Kopf 'geht nicht, weil von den Regeln nicht vorgesehen' auch keinen Sinn. Der Spieler (bzw. der SL für die NSCs) überlegt sich dann aus der Situation heraus, was er jetzt tun möchte und der SL legt fest, wie das gerade abgehandelt wird. Logischerweise sollte am Spieltisch schon Klarheit darüber herrschen, welcher dieser Ansätze nun eigentlich gespielt wird.
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Ermutigung zu locker(er)em Umgang mit den Regeln
So ist es. Regelbruch bedeutet z.B. die Spieler verlassen sich darauf, dass der feindliche Magier sich nicht aus einem Heimstein geschützten Bereich raus versetzen kann und der SL lässt ihn das trotzdem tun, weil es ihm grade in den Kram passt. Und das macht keinen Spaß, das ist einfach grottig. Hier stellt sich natürlich auch wieder die Frage, wie das genau am Spieltisch abgelaufen ist. Zunächst einmal ist für mich die Liste der Zaubersprüche in den Regelwerken nicht abschließend. Es ist halt die Liste der Sprüche, die von Spielercharakteren gelernt werden können. NSCs können aber beliebig viele andere Sprüche beherrschen oder auch Variationen der bekannten. Alles andere wäre mir eine viel zu buchhalterische Sicht auf Magie. Von daher habe ich erst einmal kein Problem damit anzunehmen, dass es auch Heimsteine gibt, die das Versetzen zulassen. Wenn der Heimstein natürlich von einem Spielercharakter gewirkt oder in Auftrag gegeben wurde, dann sollte der die Spezifikationen dieses Heimsteins schon kennen. Außerdem nehme ich ja nicht an, dass die Spieler nun alle den entsprechenden Gedanken in ihrem Kopf hatten und keiner hat ihn je ausgesprochen. Wenn also ein Spieler mal den Gedanken ausspricht 'Wegen Heimstein kommt Versetzen nicht in Frage', so würde ich erwarten, dass der SL an dieser Stelle seine allgemeine Philosophie zur Magie mal darlegt (es sei denn, das ist als Gruppenkonsens sowieso schon lange bekannt).
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Ermutigung zu locker(er)em Umgang mit den Regeln
Kannst du das mal an einem konkreten Beispiel deutlich machen?
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Ermutigung zu locker(er)em Umgang mit den Regeln
Vielleicht liegen wir ja in der Praxis auch gar nicht so weit auseinander, wie es manchmal den Anschein hat. Über die Nuancen sozialer Interaktion, die dann hinterher zur tatsächlichen Regelfindung führen, hier zu diskutieren, macht meines Erachtens keinen Sinn. Dass es bezüglich des tatsächlich eingetretenen Spielspaßes ein Feedback zum SL geben sollte, hatte ich ja bereits in Beitrag 35 geschrieben. Von daher sehe auch ich die Deutungshoheit bezüglich Spielspaß nicht beim SL. Ich halte es aber für sinnvoller, solche Betrachtungen erst im Nachhinein anzustellen. Während des Spiels stören Regelfragen erstens den Spielfluss und zum Anderen hat der SL eventuell auch Gründe für seine Vorgehensweise, die er aus Spannungsgründen noch nicht öffentlich machen möchte. Daher würde ich in solchen Fällen, wenn nicht absolute Missgriffe vorliegen, immer erst einmal in die Urteilskraft des SL vertrauen.
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Beratungspartie oder eindeutige Rollenverteilung?
Hört sich an wie: "Nicht aufgepasst? Setzen! Sechs!" ...und ihr habt wirklich Spass an dieser Art von 'Ernst', pardon, Spiel? Gandubán Das hängt im Einzelfall sicher von der konkreten Situation ab. War derjenige z.B. durch die Bestellung der Pizza abgelenkt, so wird es ggf. nicht so eng gesehen. Aber zu einem gewissen Maß erwarte ich auch, dass die Spieler sich auf das Spiel konzentrieren und mitdenken. Das erfordert auch der Respekt vor der Arbeit des SL. Übrigens finde ich die Vorgehensweise als alter Kartenspieler ganz normal. Beim Skat, Doppelkopf und ähnlichen Spielen ist auch jeder selbst dafür verantwortlich, sich zu merken, was schon gespielt wurde. Und wer nicht aufpasst, der muss sein Spiel halt mit mangelnder Information spielen. Meines Wissens gibt es ziemlich viele Spieler, die mit diesem Vorgehen Spaß haben.
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Ermutigung zu locker(er)em Umgang mit den Regeln
Das nennt man, so glaube ich, rhetorische Verkürzung. Oder so. Machst du auch ab und an. Da ich ja so ein friedliebender, harmoniesüchtiger Diskutant bin, bin ich um des lieben Konsens Willen gewillt zuzugeben, dass ich mir durchaus vorstellen kann, gemeinsam mit dem SL ad hoc eine schnelle Hausregel zu entwickeln und anzuwenden, um "überflüssige Würfelei" zu vermeiden. Die Betonung liebt natürlich auf dem "gemeinsam" und das A und O sind dabei Transparenz, offene Karten und gleichwertige Mitsprachemöglichkeit aller Spieler! Eigenmächtiges Verändern der Regeln (und damit der Spielgrundlage) seitens des Spielleiters ist aber nach wie vor abzulehnen und zu bekämpfen! Er/sie hat gewiss nicht die Deutungshoheit, was Spielspaß bringt und was nicht! Ich maße mir kein Urteil darüber an, wie Regelfindungsprozesse in anderen Gruppen so laufen. In meinen beiden Gruppen gibt es eine recht weite Bandbreite zwischen 'diskutiert gerne über Regeln' und 'findet Regeldiskussionen total uninteressant'. Im Klettern-Beispiel bin ich mir recht sicher, dass nur maximal einer Interesse hätte, das am Spieltisch auszudiskutieren. Die anderen wären dankbar dafür, dass ich ihnen diese Entscheidung abgenommen habe und mir eine sinnvolle Regelung ausgedacht habe. Umgekehrt bin ich das übrigens als Spieler auch. Ich sehe es sogar als Qualitätsmerkmal eines guten SL an, dass er hier gut handhabbare und plausible Regelungen vorgibt. Darüber, was Spielspaß bringt und was nicht, mache ich mir allerdings ständig Gedanken. Z.B. bei der Auswahl der Abenteuer aber auch drin. Mir ist klar, dass das beim Sandboxing wohl weniger der Fall sein wird. Aber zumindest bei der Bestückung der Sandbox werden diese Gedanken doch auch eine Rolle spielen. Sonst ist die Sandbox hinterher nur von langweiligen Ziegenhirten bevölkert.
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Ermutigung zu locker(er)em Umgang mit den Regeln
Ja, das ist doch schön. Ich freue mich, wenn das funktioniert. Und nun? Was soll das Beispiel? Hausrunden sind für die Vergleichbarkeit (der "Lockerheit" im Regelzusammenhang) leider völlig uninteressant, da sie in einem eigenen, abgeschlossenen System spielen, in das kein Außenstehender reinpfuschen möchte, auch nicht Abd, Rosendorn, BB oder ich. Wir reden hier nur davon (falsch: Wir SOLLTEN hier nur davon reden...), was auf Cons passiert, wo eine Vergleichbarkeit gegeben ist.* Ansonsten haben wir wieder ein ewiges Karussell. * @Abd: Bitte lass hier Dein: "Was interessieren mich Cons!" Hier interessieren sie nämlich wirklich. Der Anlass für meine Äußerung war die Diskussion im Strang über den unfähigen Barden. Aus dem Eingangsbeitrag ging nicht hervor, ob es sich da um eine Con-Situation oder eine Heimrunde handelte. Gefühlsmäßig würde ich auf Heimrunde tippen. Und die von mir kritisierten 'regelfetischistischen' Kommentare werden auch im Allgemeinen nicht unter dem Vorbehalt getroffen, dass sie nur für Cons anwendbar sind. Im Gegenteil: Da wird oft recht klar hervorgehoben, dass richtiges Rollenspiel nur so funktionieren könne. Ich selbst gehe nun auf keine Cons. Von daher können mir Diskussionen, deren Gültigkeitsbereich nur Cons umfasst, ziemlich egal sein. Trotzdem erlaube ich mir als Außernstehénder mal ein paar Bemerkungen: 1. Die Diskussion um den Barden zeigt doch recht deutlich, wie trügerisch der Wunsch nach einer gemeinsamen verbindlichen Regelbasis denn nun ist. Viele Diskutanten haben dort recht vehement eine bestimmte Art des Umgangs mit sozialen Fertigkeiten postuliert, nämlich 'Würfeln reicht'. Nun hat sich gezeigt, dass das Regelwerk genau das Gegenteil fordert. Wieviele der Nur-Würfler werden jetzt ihren Leitstil auf Cons dieser Erkenntnis anpassen? Ich vermute keiner. Immerhin scheinen einige es zur Gewissensberuhigung für nötig zu erachten, die entsprechende Passage aus dem Regelwerk wegzudiskutieren. Weil sie semantisch nicht richtig formuliert sind oder da gar nicht hätten stehen dürfen oder so. Aber mit der Technik kann man sich doch jedes Regelwerk so zurechtmachen, wie man es gerne hätte. Da geht die Verlässlichkeit dann auch flöten. 2. Aus anderen Diskussionen schließe ich, dass SLs auf Cons durchaus gesucht werden. Einige Diskutanten hier (ich denke auch an Einsis ersten Beitrag hier im Strang) legen die Latte ziemlich hoch. Mir sind z.B. die Kampfregeln Midgards deutlich zu kompliziert und unhandlich. Ich würde nicht nach denen leiten wollen. Trotz über 10 Jahren Hausrunden-SL-Erfahrung komme ich dann wohl nicht als Con-SL in Frage. Ist natürlich ok, wenn man bestimmte Standards anlegt. Man muss sich dann halt nur nicht wundern, wenn man nicht genügend Kandidaten findet. Wäre es nicht tasächlich sinnvoll, sich einfach mal auf die Sichtweise des SL einzulassen? Das schlimmste, was passieren kann, sind doch einige vergeudete Stunden. Und wenn es gut läuft, dann kriegt man mal eine andere Perspektive, die sich einem sonst nicht eröffnet hätte.
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Ermutigung zu locker(er)em Umgang mit den Regeln
Rosendorn hat das Wort 'nie' benutzt und du hast dich dem angeschlossen. Das verträgt sich in meinen Augen nicht mit einem 'meinen hier ganz andere Beispiele'. Ich meinte solche Beispiele, wie in meinem vorigen Beitrag beschrieben oder hier auch von Fimolas hervorgekramt (danke). Und noch mal zur Verdeutlichung des Beispiels: Die Notwendigkeit, die Felswand hochzukraxeln ergab sich aus der Beurteilung der Spieler. Ob das Abenteuer dies auch so gesehen hat, oder mehrere Möglichkeiten vorgesehen hat oder die Felswand einfach nur kommentarlos da rumstehen hat lassen, dazu wollte ich nichts sagen. Und ich habe auch nicht von einer Vereinfachung im Sinne einer erhöhten Erfolgswahrscheinlichkeit gesprochen, sondern von einer Vereinfachung im Sinne des Würfelaufwands. Es kann durchaus sein, dass der SL hierbei das Ziel verfolgt, dass die Erfolgsaussichten größenordnungsmäßig genauso hoch sind wie beim Würfelmarathon. Aber es kann natürlich auch sein, dass der SL die Regel bricht, weil er denkt, dass bei einer streng regelkonformen Auslegung die Wahrscheinlichkeiten grob 'falsch' liegen. So wie du es ja bei deinem Beispiel offenbar auch empfunden hast.
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Ermutigung zu locker(er)em Umgang mit den Regeln
Vielleicht verallgemeinerst du zu sehr von deiner Befindlichkeit auf die Einstellung aller Spieler. Nehmen wir an, es gäbe in einem Abenteuer die Notwendigkeit dass alle Gruppenmitglieder, eine 50m hohe Steilwand erklettern müssen, auf der die Schwierigkeit immer wieder wechselt. Der SL entschließt sich, die nach Regeln nun notwendige Würfelorgie durch ein vereinfachtes Verfahren abzukürzen, das er sich vorher ausgedacht hat. Mein Spielspaß würde dadurch gesteigert (jedenfalls, wenn ich das vereinfachte Verfahren plausibel finde). Ich pflege als SL auch immer wieder die Spieler auf Tarnen würfeln zu lassen, wenn sie sich irgendwo ungesehen hinbewegen wollen. Das ist natürlich auch nicht regelkonform, da die Fertigkeit Tarnen laut Beschreibung die Regungslosigkeit voraussetzt. Ich habe durchaus den Eindruck, dass dies spielspaßförderlich ist. Da ich es regelmäßig tue, hat es natürlich auch irgendwie den Charakter einer Hausregel. Die ich allerdings nie irgendwo zur Abstimmung gestellt habe.
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Ermutigung zu locker(er)em Umgang mit den Regeln
Die Position des SL ist ja kein Selbstzweck. Sie wird übernommen, damit die anderen Spieler ein interessantes Rollenspielerlebnis erfahren können. Daher würde ich erst einmal davon ausgehen, dass die Handlungen des SL dazu gedacht sind, den Spielern einen spaßtechnischen Mehrwert zu verschaffen. Verändert der SL also die Regeln so würde ich in diesem Sinne nicht davon ausgehen, dass dies 'beliebig' geschieht, sondern dass einer der vier folgenden Fälle vorliegt: 1. Es handelt sich gar nicht um einen Regelbruch. Mit der Mehrinfo, die dem SL vorliegt, wird klar, dass alles völlig regelkonform geschieht 2. Es handelt sich um eine Regelauslegung, bei der Spieler und SL unterschiedlicher Meinung sind 3. Der SL hat eine Spielregel falsch in Erinnerung 4. Dem SL ist der Regelbruch bewusst. Er verspricht sich von diesem Regelbruch aber einen spaßtechnischen Mehrwert, der die zu erwartenden Irritationen über den Regelbruch überwiegt. Fall 3 kann man ja meist durch Rückfrage ausschließen. Ebenfalls identifziert man so Fall 2. Wie man mit so einem Fall umgeht, hängt jetzt vom Geschmack der Gruppe ab. Zunächst einmal bevorzuge ich es im Sinne des Spielflusses, hier der Meinung des SL Vorrang einzuräumen. Hängt natürlich auch davon ab, wie wichtig die Entscheidung ist und ob überhaupt ein Spielfluss da ist, der unterbrochen werden könnte. Hat man dies ausgeschlossen, so bleiben also die Fälle 1 und 4 übrig. Nehmen wir nun an, es stellt sich im Nachhinein heraus, dass tatsächlich Fall 4 vorlag. Ist der vom SL vorhergesehene Effekt des Spielspaß-Plus eingetreten, dann sind doch alle zufrieden. Wenn nicht, dann ist es natürlich schade. Nun sind SL auch nur Menschen und machen daher auch gelegentlich Fehler. Das wird man aushalten müssen. Macht ein SL häufiger solche Fehler, so ist er eventuell mit seiner Rolle überfordert oder sollte mal seinen Stil überdenken. In so einem Fall macht es sicherlich Sinn, mit Hilfe konstruktiver Kritik eine Besserung der Situation anzustreben. Und wenn sich diese Besserung nicht einstellt, dann muss man wohl die Rolle des SL anderweitig vergeben.
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Beratungspartie oder eindeutige Rollenverteilung?
Das hängt bei uns von der speziellen Situation ab. Wenn das Problem tatsächlich daran liegt, dass die relevante Information beim letzten Spielabend gekommen ist, während sie ingame erst vor Kurzem aufgetaucht ist, dann handeln wir das auch eher großzügig. Im Zweifelsfall hilft hier auch der SL. Wobei ich solche Probleme grundsätzlich dadurch zu reduzieren versuche, dass wir am Anfang des Spielabends den Stand vom letzten Mal nochmal zusammenfassen. Wenn die Info aber im Spiel auch erst vor Kurzem kam, dann sollte der Spieler sich schon selbst erinnern. Wenn der Spieler da unkonzentriert war, dann war es die Spielfigur halt auch.
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Beratungspartie oder eindeutige Rollenverteilung?
Auch die Tatsache, dass man eine Aufgabe als Team lösen soll, bedeutet nicht, dass an jeder Stelle immer die Schwarm-Intelligenz (oder allgemeiner Schwarm-Kompetenz, die zu lösende Herausforderung muss ja nicht immer intelektueller Natur sein) zur Verfügung steht. Bridge ist auch ein Teamspiel. Trotzdem ist es hochgradig verboten, dass während des Spiels Absprachen unter den Teammitgliedern stattfinden. Vielmehr muss jedes Teammitglied (beim Bridge besteht ein Team aus zwei Spielern) seine Handlung alleine auf Grund der ihm zur Verfügung stehenden Informationen und seinen spielerischen Fähigkeiten bestimmen. Es ist allerdings richtig, dass die Beschreibung des Rollenspiels als Teamspiel nicht mit meiner Vorstellung übereinstimmt. Nach meiner Vorstellung von Rollenspiel übernimmt jeder der Spieler die Rolle einer virtuellen Figur in der Spielwelt, die er so führt, dass diese Figur in der Spielwelt maximalen Erfolg hat (was auch immer das für diese Figur bedeutet). Der Rahmen wird meist so gesetzt, dass dieser Erfolg durch Kooperation mit den anderen Spielerfiguren am Besten erreicht werden kann. Aber gelegentlich divergieren die Interessen der Spielerfiguren auch mal. Wie intensiv sich daraus ergebende Konflikte dann ausgespielt werden, ist sicher gruppenspezifisch unterschiedlich. Wenn man das Rollenspiel ganz auf den Teamgedanken fokussiert, dann wäre es in meinen Augen konsequent, die Bindung zwischen Spieler und Spielfigur ganz aufzugeben. Dann wird halt eine Gruppe von x Spielfiguren von y Spielern am Spieltisch gemeinsam geführt. Ist natürlich eine völlig legitime Spielweise, mir würde da allerdings etwas fehlen.
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Ermutigung zu locker(er)em Umgang mit den Regeln
Den Ansatz halte ich für grundlegend falsch. Warum führe ich hier im Forum Regeldiskussionen? Ich will verstehen, wie die Regeln im Sinne des Autors verstanden werden wollen. Um Regeln so anzupassen wie ich lustig bin, brauch ich bestimmt kein Forum. Das schaff ich gerade so mit meiner Gruppe allein. Die Diskussion fand aber nicht im Bereich Regeldiskussionen statt, sondern in der Spielleiterecke. Und dageht es darum, Spielleitern Tipps zu geben, wie sie sich in bestimmten Situationen verhalten können. Nun lässt der geschriebene Text meines Erachtens keinen Zweifel zu, wie der Autor die entsprechenden Situationen abgehandelt haben möchte. Die mich erheiternde Diskussion ging nach meinem Verständnis darum, für wie 'verpflichtend' man diese Meinung des Autors für die Spielpraxis hält. Letztlich wurde wie folgt argumentiert: 'Ich, Diskussionsteilnehmer X, gebe den Tipp eine bestimmte Spielsituation wie folgt abzuhandeln.... Das widerspricht zwar der Meinung des Regelautors zu finden auf Seite y. Da er diese aber in kleinerer Schriftgröße gesetzt hat, darf ich den Tipp trotzdem geben.'
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Beratungspartie oder eindeutige Rollenverteilung?
OK. Ich mach es nochmal an einem Beispiel klarer: Stadtabenteuer. Um die Aufklärung eines Kriminalfalls zu beschleunigen, teilt sich die Gruppe auf. X geht zum Alchimisten, Y zum Archiv, Z zur Stadtwache... Vermutlich überlegen sich die Abenteurer vorher gemeinsam, welche Fragen z.B. X dem Alchimisten denn nun stellen soll. Nun ist X beim Alchimisten und das Gespräch wird durchgespielt. X stellt eine wichtige Frage nicht. Sei es eine der vorher abgesprochenen Fragen (z.B. weil er sie schlicht vergessen hat) oder eine Folgefrage, die die Gruppe nicht vorhergesehen hat, weil sie sich erst aus dem Gespräch ergibt. Wenn nun aus der Gruppe der Zwischenruf erfolgt: 'Stell doch dem Alchimisten noch die Frage...', so ist das für mich ein echter Spaßkiller. Das angenommene Defizit des Spielers wäre hier entweder das schlechte Gedächtnis oder die Tatsache, dass der Spieler auf die naheliegende Folgefrage nicht kommt.
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Beratungspartie oder eindeutige Rollenverteilung?
Ich mache zu dem Thema einen eigenen Strang auf, weil er in meinen Augen mit der Frage, wie man das Ausspielen sozialer Interaktionen behandelt, nur am Rande zu tun hat. Wie sieht es aus mit Beratungspartien? Aus dem 'Barden'-Strang entnehme ich, dass eine große Mehrheit es richtig findet, dass die Spieler sich andauernd outgame beraten. Dass also die Handlung einer Spielerfigur nicht alleine von dem sie führenden Spieler entschieden wird, sondern alle Mitspieler ihren Senf dazu geben können, auch wenn ihre Spielfiguren keine Möglichkeiten haben, entsprechend einzugreifen. Ich finde das sehr überraschend, denn für mich galt eigentlich immer völlig selbstverständlich das genaue Gegenteil und in allen Spielrunden, an denen ich bisher beteilgt war (zugegebenermaßen nicht sooo viele) wurde das auch so gehandhabt. Um es gleich vorne weg zu sagen. Es geht mir nicht um die folgenden Fälle: Anfänger, die sich erst noch in das Spiel einfinden müssen Fälle, in denen die Beratung Ingame stattfindet Fälle, in denen die Einflussnahme erfolgt um Missverständnisse aufzuklären Allgemein Regelunklarheiten Es geht mir um solche Fälle: Kampfsituation: Alle Spielerfiguren sind mit Gegnern voll beschäftigt. Zauberer überlegt, welchen Gegner er verlangsamen soll Soziale Interaktion: Spielerfigur unterhält sich mit NSC. Andere Spielerfiguren können an dem Gespräch nicht teilnehmen (sind gar nicht anwesend, können die Sprache nicht...) In diesem Fall ist der Eingriff anderer Spieler für mich ein ziemliches NoGo. Ich halte mich selbst eigentlich für einen recht aktiven Spieler, der schon deshalb recht viel Spielanteil hat. Und ja, es fällt dann manchmal schwer daneben zu sitzen, wenn Mitspieler X das Gespräch mit dem NSC führt und mir brennt eine Frage auf der Zunge, die er jetzt dem NSC noch unbedingt stellen müsste, aber er kommt nicht drauf. Aber da halte ich mich zurück (gelingt auch nur fast immer). Ich fände es dem Mitspieler gegenüber ziemlich unfair, wenn ich mich jetzt auch noch einbringen würde. Damit würde ich ja noch mehr Spielanteile an mich reißen. Das ist seine Szene. Da habe ich nichts drin zu suchen. Und wenn das Ergebnis nicht so optimal ist, dann ist das halt so. Das ist eben das Wesen des Teamspiels, dass nicht an allen Positionen die besten spielen. Beim Elfmeterschießen muss man auch fünf verschiedene Schützen antreten lassen und nicht den besten fünfmal. Und wenn man dem Mitspieler, der in der Situation nicht optimal agiert, immer zur Seite springt, dann verfestigt man doch seine Defizite nur. Umgekehrt würde es mir auch ziemlich den Spaß verderben, wenn andere mir in so einer Situation Vorschläge machen würden. Das wäre wie, wenn mir beim Schach jemand einen Zug vorsagt. Danach kann ich die Partie eigentlich nur noch mit einem schlechten Gefühl fortsetzen. Bin ich mit dieser Meinung hier im Forum wirklich so alleine?
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Barde "unfähig" gespielt (Ausspielen sozialer Fertigkeiten)
Ich hatte ja gehofft, einer der Juristen im Forum würde das richtig stellen. Da das nicht geschieht, weise ich darauf hin, dass das (natürlich) falsch ist. Hier einfach mal vier schnell erggogelete Links dazu: Lex generalis Lex specialis Lex specialis derogat legi generali und noch hier Und das bringt uns in der Sache jetzt wie weiter? Das möge jeder für sich selber entscheiden. Aber ich kann eben manchmal nicht an mich halten, groben Unfug zu korrigieren. Und hier wurde ja nun eine Regel (Spezialregel bricht Generalregel) in ihr Gegenteil verkehrt. Wobei es sich bei der (richtig angewendeten) Regel nicht um eine juristische Spitzfindigkeit handelt, sondern um ein allgemeines alltagstaugliches Prinzip. Wenn ich zunächst höre 'Bei uns im Betrieb duzen sich alle' und später 'Der Chef wird von allen gesiezt', dann werde ich den Chef bestimmt nicht duzen. Von daher: Der Versuch, den Inhalt der von mir zitierten Regelstelle aus dem DFR wegdiskutieren zu wollen, ist absurd. Für wie bindend ich die Stelle halte, dazu habe ich mich ja an anderer Stelle geäußert.
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Barde "unfähig" gespielt (Ausspielen sozialer Fertigkeiten)
Punkt ist aber, dass die kleingedruckte Passage auf S.113 den normalgedruckten Aussagen auf S. 76 und S. 79 widerspricht. Wenn ich analog zur Gesetzgebung vorgehe, ist die Passage auf S.113 nichtig, da sie durch die Lex generalis nicht abgedeckt ist Ich hatte ja gehofft, einer der Juristen im Forum würde das richtig stellen. Da das nicht geschieht, weise ich darauf hin, dass das (natürlich) falsch ist. Hier einfach mal vier schnell erggogelete Links dazu: Lex generalis Lex specialis Lex specialis derogat legi generali und noch hier
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Ermutigung zu locker(er)em Umgang mit den Regeln
Auslöser dieses Beitrags ist die Diskussion im Strang über den unfähigen Barden. In diesem Strang beschrieb und begründete ich meine Sichtweise auf die spieltechnische Umsetzung sozialer Fertigkeiten. Dies wurde von Einskaldir mit der Frage nach der regeltechnischen Grundlage beantwortet. Eine Frage, die ich an sich schon seltsam fand. Das beschriebene Vorgehen ist für jeden meiner Spieler transparent. Nun gibt es zwei Möglichkeite: Entweder, die Spieler finden dieses Vorgehen gut. Dann kann uns der Inhalt des Regelwerks total egal sein. Selbst wenn im Regelwerk gerade die entgegengesetzte Spielweise beschrieben wird, so wird keine Rollenspielpolizei vorbeikommen, wenn wir es so handhaben, wie von mir beschrieben. Und den Spaß am Spiel lassen wir uns auch nicht nehmen. Sind dagegen meine Spieler mit diesem Vorgehen unzufrieden, weil sie zum Beispiel so denken wie einige der Diskutanten, die im Strang eine andere Vorgehensweise bevorzugten, so hilft es auch nichts, wenn ich die Regelstelle hervorkrame, die meine Praxis stützt. Bestenfalls zeigt die Regelstelle, dass jemand anders, der sich über Rollenspiele schon einige Gedanken gemacht hat, zu ähnlichen Schlüssen gekommen ist wie ich. Das wird aber auch nicht dazu führen, dass meine Mitspieler bei dieser Spielweise plötzlich mehr Spaß haben. Erfolgversprechender wird es da schon sein, wenn ich den Spielern, wie im Strang geschehen, die Gründe für meine Handhabe darlege. Wenn sie das nicht überzeugt, dann werden wir wohl gemeinsam einen Kompromiss überlegen müssen, wie wir die Sache handhaben, so dass alle ihren Spaß haben. Und was zu der Frage im DFR steht, wird bei der Erzielung des Kompromisses keine Rolle spielen. Ich wollte im Strang auch schon entsprechend antworten. Da ich aber JEF für einen ganz vernünftigen Regelautor halte, dachte ich mir schon, dass er irgendwo etwas in meinem Sinne geschrieben hat. Und siehe da, ich wurde fündig. Die Stelle finde ich von ihrem Duktus zwar auch eher unglücklich formuliert, aber was soll es. Hier war die von Einsi gewünschte Regelstelle. Zu meiner großen Erheiterung entspann sich hieraus nun eine Diskussion, ob es sich bei dieser Stelle um eine Kann-, Soll- oder Muss-Bestimmung handelt, und ob man dies aus grammatikalischen Feinheiten oder gar der verwendeten Schriftgröße ableiten könne. Hallo! Wenn ihr so nicht spielen wollt, dann ignoriert die Stelle, auch wenn sie in doppelter Schriftgröße und fett daher kommt. Und wenn ihr so spielen wollt, dann spielt so, auch wenn die Stelle nur mit der Lupe zu finden und in der dreifachen Möglichkeitsform gehalten ist! Das ist kein Verbrechen. Nicht einmal eine Ordnungswidrigkeit. Die genannte Diskussion war aber nur der letzte Auslöser, mal meine Meinung über den Regelfetischismus zu äußern, der in verschiedenen Strängen immer wieder zum Vorschein kommt. Der Sinn und Zweck des Rollenspiels ist es gemeinsam Spaß zu haben. Und zwar, indem die Spieler die Rollen von imaginären Helden in einer gemeinsam gestalteten Abenteuergeschichte übernehmen und diese Helden dabei weiterentwickeln. Die Regeln sind nur ein Hilfsmittel, das diesem Zweck dienen soll. Und damit müssen sich die Regeln auch diesem Ziel unterordnen. Wenn die Regeln dem Ziel im Einzelfall mal entgegenstehen, dann müssen sie eben weichen. Die Regeln bieten eine Struktur, mit der die genannten Elemente realisert werden können. Aber so umfangreich die Regeln auch sein mögen, so können sie nicht die ganze Komplexität des simulierten Abenteuerlebens abbilden. Und wenn das unbefriedigend ist, dann muss man sich auch mal über sie hinwegsetzen. Die Genauigkeit, mit der die Regeln die Realität abbilden, schwankt stark. Für Kämpfe gibt es sehr genaue Regeln, die das Geschehen bis zur Genauigkeit einer Sekunde abzubilden versuchen. Die Regeln zu sozialer Interaktion sind wesentlich weniger detailliert. Die Regeln zum Geschehen während der Lernphase sind nur sehr pauschal. Das Leben eines Nichtabenteurers lässt sich mit den Regeln gar nicht abbilden. Hat man nun eine Abenteueridee, die zum Beispiel das Erleben des Abenteuers mit der Lernphase verbindet, so denkt man sich dafür halt eigene Regeln aus, die den Regeln im DFR auch widersprechen können. Hat man eine Abenteueridee, bei der es um die Auswirkungen einer Krankheit geht, und findet man die Regeln im DFR zu Krankheiten nicht geeignet, diese Abenteueridee abzubilden, dann denkt man sich eben andere Regeln aus und wendet sie in dem entsprechenden Abenteuer an. So what. Ich bin übrigens der Überzeugung, dass der Regelautor selber das genauso sieht. Verschiedene Stellen im Regelwerk deuten darauf hin, dass der Autor eine flexible Anwendung der Regeln befürwortet. Wer also eine ständige, unabänderliche Regeltreue fordert, der benutzt die Regeln zu etwas, wozu sie gar nicht gedacht sind. Ich weiß, dass so mancher hier im Forum dies alles ganz anders sieht. Ich könnte nun postulieren, es handele sich hierbei um lauter schlechte Rollenspieler, oder solche denen die Erleuchtung in Form des 'richtigen' Rollenspiels halt noch nicht zuteil geworden ist. Oder ich akzeptiere, dass andere halt Rollenspiel anders ausleben. Letzteres scheint mir sinnvoller.
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Barde "unfähig" gespielt (Ausspielen sozialer Fertigkeiten)
Dein Unverständnis kommt daher, dass du dich auf die falsche Abstraktionsebene beginst. Was ich sage, ist, dass es genauso wie es talentierte und nicht-talentierte Fußballspieler gibt es auch talentierte und nicht-talentierte Rollenspieler gibt (hast du übrigens auch schon mal geäußert, nur dass du statt dessen das Gegensatzpaar gut-schlecht und als Vergleichsgruppe nicht Fußballspieler sondern Autofahrer genommen hast). Und nicht so talentierte Rollenspieler stehen beim Rollenspiel eben gelegentlich nicht so gut da. Und damit stellt sich die Frage, was denn ein gutes Rollenspieltalent ausmacht. Und da scheinen mir kommunikative Talente doch recht naheliegend. Ah. Jetzt verstehe ich. Völlig richtig. Nur verweigere ich einem schlechten Rollenspieler nicht den Würfelwurf, der ihm zusteht. Ich auch nicht. Wir haben nur unterschiedliche Vorstellungen davon, ab wann dem Spieler der Wurf zusteht.
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Barde "unfähig" gespielt (Ausspielen sozialer Fertigkeiten)
Sicher ist es schön, wenn die Leute auch ein bisschen aktiv sind. Aber lässt du Leute nicht mitspielen, wenn sie trotzdem gerne einen bestimmten Charakter spielen wollen, aber die entsprechenden Fertigkeiten nicht mitbringen? Aus meiner Sicht ist eine Frage, die BF schon aufgeworfen hat, immer noch nicht beantwortet: Warum ist es ein so großer Unterschied zwischen den kommunikativen Fertigkeiten und dem ganzen Rest? Warum nehme ich mir das Recht heraus, Beredsamkeit, Verführen etc. mit einer zusätzlichen Hürde zu versehen und den kompletten Rest der Fertigkeiten nicht? Warum muss ich den Schwerthieb nicht beschreiben, den Kletterweg nicht voraussagen, nicht erklären, warum aus der aktuellen Position der Spielfigur überhaupt ein Salto, und damit Akrobatik, möglich sein soll? Warum muss ich nicht erklären, warum ich bei dem starken Wind über das Seil balancieren kann? Oder wo ich ein Seil ans Dach werfen muss, damit es hält? Vielleicht weil der durchschnittliche Rollenspieler eher "intellektuell" veranlagt ist und nicht motorisch? Sodass er darauf weniger Wert legt, mangels Erfahrung, aber in einem Bereich, in dem er sich vermeintlich sicher fühlt, entsprechende Ansprüche stellt? Das ist provokativ gefragt, aber eine Antwort auf dieses Ungleichgewicht ist aus meiner Sicht bisher nicht gekommen. Sir Paul hat schon einige richtige Dinge zu dieser Frage geschrieben. Ich will noch einiges ergänzen. Ein EW:Angriff abstrahiert 10 Sekunden Kampf auf Midgard. Ein EW:Beredsamkeit ggf. ein mehrminütiges Gespräch. Wollte man hier eine Vergleichbarkeit schaffen, so müsste man eine Fertigkeit 'Überwinden im Zweikampf' definieren, die es in Midgard aus gutem Grund nicht gibt. Statt dessen wird ein Zweikampf über viele aufeinanderfolgede Würfe abgebildet. Und dazwischen muss der Spieler sich eben auch immer wieder selber einbringen. Indem er zum Beispiel entscheidet, ob er einen gezielten Hieb oder einen normalen Hieb oder vielleicht sogar die konzentrierte Abwehr wählt. Durch die starke Verregelung in diesem Bereich sind die Optionen deutlich schematisierter als im Bereich 'Beredsamkeit'. Ich halte diese Entscheidung des Regelautors auch für sinnvoll. Hat der Spieler aber seinen Gegner niedergekämpft, so muss er ganz alleine entscheiden, welchem seiner noch bedrängten Kameraden er denn nun zur Hilfe eilt, oder ob er vielleicht eine ganz andere Option wählt. Übersteigt dies die Entscheidungsfähigkeit des Spielers, so steht er halt nutzlos auf dem Kampfplatz herum. Ein weiterer Unterschied zwischen sozialen Fertigkeiten und Kampf ist der, dass ein Kampf eine sehr klar abgrenzbare Situation ist. Soziale Interaktion findet dagegen ständig statt und die Frage, wann überhaupt ein EW stattfinden muss, ist fließend. Wenn der Spieler ruft 'Wirt, ein Bier bitte', muss er dann bereits einen EW:Beredsamkeit machen? Wie sieht es aus, wenn er darum bittet, das Bier besonders schnell zu bekommen, weil er es eilig hat? Wie sieht es aus, wenn er seine Bestellung mit der Frage verbindet 'War der Mann dort am Tresen eigentlich gestern auch hier?'. Wird dann gleich ein EW:Verhören fällig? Meine persönliche Interpretation ist: Soziale Interaktion ist integraler Bestandteil des Rollenspiels und wird daher erst einmal nicht über Fertigkeitswürfe abgebildet. Soziale Fertigkeiten können genutzt werden, um die gespielte Interaktion zu unterstützen oder langweilige Szenen abzukürzen. Man muss das nicht so sehen. Man kann sicher auch anders rollenspielen. Ich sehe aber keinen Grund, die eine oder andere Spielweise als gutes oder schlechtes oder gar erbärmliches Spielen/Spielleiten anzusehen. Mancher mag halt die eine Spielweise, der andere die andere. Ich hätte zum Beispiel keine Lust auf ein Rollenspiel, bei dem einn 'Ich überrede die Wache mich durchzulassen, die Argumente soll sich der SL überlegen' durchginge. Und auch keine Lust auf ein Rollenspiel, bei dem ein 'Ich frage den Wirt, ob der Mann am Tresen gestern auch da war' mit einem Hinweis auf nicht gelerntes Verhören abgelehnt würde. Ich finde es aber total in Ordnung, wenn andere Spielgruppen da andere Wege gehen.
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Barde "unfähig" gespielt (Ausspielen sozialer Fertigkeiten)
Es geht nicht darum, ob er ein detailiertes ausspielen oder eine Beschreibung der Aktionen sehen möchte (wer will das nicht?). Es geht darum, dass er Spielern den Wurf auf die gelernten Fertigkeiten verweigert, wenn sie das nicht leisten können oder wollen. Ein völlig normaler Vorgang. Ich verweigere den EW:Angriff, wenn der Spieler mir nicht darlegt, wie die Waffe in seine Hand kommt (hier reicht in den meisten Fällen, dass er das Ziehen der Waffe ansagt). Ich verweigere den EW:Zaubern für einen 10 Sekundenzauber, wenn der Spieler mir nicht darlegen kann, wie sie es schafft, die nötige Ruhe zu bekommen, während der Trunkenbold gegenüber ihn gerade am Schlawittchen gepackt hat und durchschüttelt. Ich verweigere den EW:Heilkunde, wenn der Spieler mir nicht darlegt, wie er jemanden untersuchen will, der in der benachbarten Gefängniszelle eingesperrt ist, und mit dem er sich mangels gemeinsamer Sprache nicht verständigen kann. Ich verweigere den EW:Beredsamkeit, wenn der Spieler mir nicht sagt, welche Argumente er benutzt. Bevor ein EW stattfindet muss der Spieler immer erst einmal darlegen, wie es zu dem EW kommt. Dann entscheidet der SL an Hand der Beschreibung, ob überhaupt ein EW möglich ist, bzw. welche Zuschläge/Abzüge angewendet werden (@Einsi: Und dabei ist er immer auf sein subjektives Urteil angewiesen. Das ist bei sozialen Fertigkeiten nicht anders als bei anderen).