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alf04

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Kommentare zu Blogbeiträgen von alf04

  1. Ich finde diesen kleinen Blog-Beitrag sehr eindrücklich! Man hat sofort Bilder vor Augen und Stimmungen.

    Was hast du dort gemacht? Könntest du darüber nicht eine kleine Blog-Serie machen? Mich würde das wirklich interessieren' date=' weil ich so wenig über das Land weiß und im Fernsehen bekommt man ja immer nur verfälschte/verschlimmerte bzw. geschönte Eindrücke.

     

    Detritus[/quote']

     

    Hallo Detritus,

     

    zunächst war war ich zum arbeiten da. Und dabei bekommt man natürlich ganz andere Eindrücke vom Land als wenn man als Tourist da ist. Und natürlich ist auch das Verhältnis zu den Kollegen ein ganz anderes. Mitten in der Wüste (ca. 600 km südlich von Nalut) lebt man dann auch ganz anders zusammen. Da muss halt jeder für jeden da sein - mehr oder weniger jedenfalls.

    Und du hast natürlich vollkommen recht - das was wir hier zu sehen bekommen ist nicht unbedingt so, wie es wirklich ist. Es war keinesfalls ein brutaler Unterdrückungsstaat, in dem jeder ständig in Angst vor dem bösen Regime leben mußte.

    Das soll jetzt nicht heißen, das es keine Diktatur war. Libyen war ein Polizeistaat, es war eine Diktatur! Ganz klar. Und was nach den ersten Aufständen passiert ist, ist durch nichts zu entschuldigen. Dennoch - es sollte zu denken geben, wie viele Libyer zu Gaddafi gehalten haben. Das hatte durchaus seinen Grund. Im Gegensatz zu fast allen anderen Diktaturen hat das libysche Volk durchaus auch vom Öl Reichtum profitiert. (wenn auch nicht annähernd so, wie es hätte sein sollen) z.B. war die komplette Krankenversorgung umsonst. Und auch eine kostenlose (bis zu 12-jährige) Schulbildung für alle war vorhanden. (und ich glaube, das ist keinwegs üblich - schon gar nicht in Diktaturen)

    Wie gesagt, das soll nicht heißen, das es keine Unterdrückung u.s.w. gab, aber bei uns hier wird es so dargestellt, als ob Gaddafi das personifizierte Böse war, und das war er aus Sicht vieler Libyer eben nicht. Zumindest nicht, bis er auf das eigene Volk hat schießen lassen, was - wie gesagt - durch absolut nichts zu entschuldigen ist.

     

    Was mich halt so bedrückt ist, das ich einiger dieser Menschen kannte. Und das ich Monate lang keine oder nur ganz vage Informationen über deren Schicksal bekommen konnte. Und das ich nichts, aber auch gar nichts für sie tun konnte.

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