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Blog sarandira

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Tag 13 – Luang Prabang oder „Vat-Wanderung“


sarandira

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Nach so viel Natur in den letzten Tagen ist heute mal wieder ein Kultur-Tag angesagt. Davon gibt es in Luang Prabang, ehemals Königsstadt und immer noch religiöses Zentrum von Laos, jede Menge. Die auf einer Landzunge zwischen den Flüssen Nam Khan und Mekong gelegene Innenstadt ist seit 1995 Weltkulturerbe. Die Mischung aus unzähligen Klöstern (Vats), laotischen Stelzenhäusern und französischen Kolonialvillen ist auch wirklich sehr schön!

 

Wir fangen mit unserer Wanderung durch Vats und Paläste an der Spitze der Halbinsel mit dem ältesten Tempel, dem Vat Xieng Thong aus dem 16. Jahrhundert, an. Ganz so alt ist allerdings nicht alles dort, manche Wanddekorationen sind z.B. auch erst von 1960 – nicht, dass wir den Unterschied zwischen restauriert und neu entworfen erkennen würden. Interessant finden wir auch den königlichen Begräbniswagen. Verstorbene Könige wurden in Embryonalstellung in großen Gefäßen aufbewahrt, bis sie – oft erst ein Jahr später – verbrannt wurden.

Auch die Darbietung der Opfergaben ist uns ein wenig fremd. Nicht nur vor oder auf den Buddhastatuen – an allen möglichen Stellen finden sich kleine Portionen Klebreis, eines der Hauptnahrungsmittel hier.

 

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Die Aufbewahrung der für verschiedene Zeremonien verwendeten Boote in einer Art Schuppen mit diversem Gerümpel ist dagegen eher etwas ernüchternd.

 

Ein paar kleinere Wats später ist unser nächstes Ziel der Phou Si, ein Hügel mitten auf der Halbinsel mit dem goldenen That Chomsi auf der Spitze. Nach 329 Stufen wird man mit einem tollen Blick auf die Stadt und die beiden Flüsse belohnt – bzw. würde man zumindest bei guter Sicht. Wie schon an den letzten Tagen ist dafür einfach viel zu viel Staub in der Luft, ein Zustand, der uns langsam schon etwas deprimiert. Auf dem Weg nach unten kommen wir an zahlreichen Buddhastatuen vorbei, die offenbar für unterschiedliche Wochentage gedacht sind. Netterweise sind die Statuen auch auf Englisch beschriftet, so dass wir auch den heutigen (Samstags-)Buddha finden.

Etwas unterhalb befindet sich ein heiliger Fußabdruck des Buddha, der eine beeindruckende Größe aufweist.

 

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Vorerst letzte Station unserer Kultur-Tour ist das Nationalmuseum, das vor allem aus einem neu errichteten Schrein für den Phra Bang und dem ehemaligen Königspalast besteht. Der Phra Bang ist eine legendenbehaftete Buddhastatue, die momentan noch in einem Seitenflügel des Königspalasts untergebracht ist. Sie soll mit fünf wertvollen Kristallen geschmückt sein, die bei der Erschaffung der Statue wie von Geisterhand an die richtigen Stellen geflogen sein sollen. Leider können wir die Kristalle auf die Entfernung nicht erkennen.

Der Königspalast ist sehr interessant, vor allem die Wohnräume mit ihrer Einrichtung aus den 60ern/70ern. Seit der Machtübernahme der Kommunisten 1975 (infolge derer das Königspaar und der Thronfolger in ein Umerziehungslager gebracht wurden, in dem sie wenig später starben) hat sich hier nicht mehr viel geändert. Fotos sind allerdings leider nicht erlaubt. Im letzten Raum sind Gastgeschenke anderer Staaten ausgestellt. Neben diversen praktischen Geschenken wie Gemälden und Teeservices findet sich auch eine kleine laotische Flagge, die laut Beschriftung mit auf der Apollo-Mission war, sowie ein Stückchen Mondgestein dieser Mission.

Sehr nett ist dann auch noch die Garage mit dem königlichen Fuhrpark – Autos und ein Motorboot aus den 50ern und 60ern.

 

Nach einer Pause zum Erholen und Umziehen geht der Kulturtag weiter: wir gehen zu einer Tanztheater-Vorstellung ins Royal Theatre. Unsere Bedenken, ob unsere inzwischen doch wenig feierlichen Outfits angemessen sind, werden zerstreut, als wir sehen, dass die anderen Reisenden wohl mit denselben Problemen zu kämpfen haben. Gezeigt wird ein Ausschnitt aus einer klassischen Geschichte, so eine Art Entführung aus dem Serail auf laotisch. Der Affenkönig Haruman (wir kennen ihn schon von diversen Reliefs an den Tempeln in Kambodscha) soll eine edle Dame aus den Händen ihres Entführers befreien. Diese ist allerdings der Meinung, dass das nicht angemessen ist und ihr Ehemann sich gefälligst selbst herbemühen soll.

Die Vorstellung ist zunächst interessant, die Musik klingt für meine Ohren aber immer ein wenig schief – und auf Dauer seeehr beruhigend, so dass uns die Stunde, die die Vorführung dauert, letztendlich nicht zu kurz vorkommt. Der Tag war eben doch wieder ganz schön anstrengend.

 

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