Champions Online ist im Superhelden-Genre angesiedelt.

Das Spiel wurde von Cryptic entwickelt, teilweise von denselben Leuten die City of Heroes gemacht haben.

 

Man kann CO kostenlos spielen, als Silver Member. Man ist dadurch bei der Charaktererschaffung eingeschränkt auf eine Anzahl von Archetypen, während Bezahl-Spieler, die sog. Gold Members, aus mehr Archetypen auswählen können oder die Kräfte ihrer Charaktere (fast) ganz frei aussuchen können. Als Gold member kann man alle Adventure Packs spielen, das sind ausgedehnte Questreihen, während Silver member die letzten 4 oder 5 Packs einzeln dazu kaufen können. Viele der Adventure Packs sind für alle frei zugänglich ohne Zusatzkosten. So ein Adventure Pack enthält Content, für dessen einmaliges durchspielen man mehrere Tage braucht (wenn man nicht gerade 15 Stunden am Stück vor dem Computer verbringt).

 

A'propos dazu kaufen. Es gibt eine ganze Reihe von Dingen (Adventure Packs, Blueprints für das Crafting System, Kostümteile,...) die weder Silver noch Gold Members zu Beginn zur Verfügung stehen. Diese kann man nachträglich kaufen. Während Gold Members im Monat ein Grundeinkommen von 400 Atari Tokens (die Währung im Shop) haben müssen Silver Members alle Tokens für Geld kaufen. 500 Atari Tokens kosten 5€.

Eines der Adventure Packs kostet 420 Tokens, die Umbenennung eines Charakters kostet 280 Tokens, ein zusätzlicher Kostüm-Slot für einen Charakter 140 Tokens. Nur um mal ein Gefühl für die Preise zu bekommen.

 

Man kann CO also völlig umsonst spielen, man kann sich einzelne Features in einem Micropayment System dazu kaufen oder man kann monatlich bezahlen.

 

Das Spiel selbst ist nach meiner Meinung ansprechend gemacht. Man kann sich frei durch die verschiedenen Gebiete bewegen und sich seine Aufgaben selbst suchen oder man folgt den Questreihen der Haupt-Auftraggeber, den Top-Superhelden im Spiel (die einem in manchen Questen sogar zur Seite stehen)

 

CO hat ein eingeschränktes PvP. Man kann sich einzeln oder in Gruppen duellieren. Wer sowas nicht mag (so wie ich) braucht nicht daran teil nehmen. In den Arenen passiert nichts spielentscheidendes.

 

Der Schwierigkeitsgrad ist einstellbar. Auf Schwierigkeitsgrad 'niedrig' sind Questen, die für 1-5 Spieler ausgeschrieben sind, meist problemlos solo zu bewältigen. Dabei stellen größere Gruppen von Gegnern oder Endbosse schon erhebliche Ansprüche an das Können des Spielers. Alle Questen, die nicht im offenen Gelände angesiedelt sind, skalieren mit dem Level des Charakters bzw. mit der größe der Gruppe. Man kann dieselbe Questreihe also auf Level 10 alleine oder auf Level 40 mit seinen Freunden durch ziehen ohne dass sie dadurch zum Spaziergang wird.

Bearbeitet (18. August 201114 J. von Airlag)

Nach der eher neutral gehaltenen Beschreibung möchte ich auch noch meine eigene Erfahrung mit Champions Online zum Besten geben.

 

Ich habe erstmal etwa 3 Wochen damit zugebracht, den für mich passenden Archetypen zu finden. Angefangen habe ich mit einem Brawler. Ich dachte, für meine Spielweise (meistens solo) wäre das vielleicht das beste. Wie sich heraus stellte war das ein Irrtum

Nach etwa 15 verschiedenen Kombinationen bin ich bei einem Gadgteer mit leichten Anleihen aus der Magie gelandet. Dieser Charakter ist inzwischen auf Level 14 und schlägt sich im Allgemeinen ganz hervorragend.

 

CO gewinnt seine Spieler indem es ihnen schmeichelt. Als absoluter Frischling trainiert man nicht in einem Hinterhof. Nein, man wehrt eine Alien Invasion ab, die die etablierten Superhelden kalt erwischt hat und bekommt am Ende der Trainingssequenz, die einen in die Spielmechanik einführt, eine Parade mit jubelnden Passanten und allem drum und dran.

 

Ich bin noch nicht allzu weit gekommen in CO, aber es sieht so aus als würde hier alles aufgefahren was man auch aus den Comics kennt: Besuche in Paralleluniversen und anderen Dimensionen, Mutanten, Supertechnik, Aliens und Götter in einer wilden Mischung, die im Superhelden-Genre aber gar nicht so abartig aussieht wie sie im ersten Augenblick erscheinen mag.

 

CO macht auch nicht den Fehler von DC Online. Dort wurden Superman und Batman soweit angeglichen, dass sie einigermassen gleich stark sind als NSC's. Alle Reise-Kräfte wurden soweit angeglichen, dass es keine Rolle mehr spielt ob man fliegt, mit Supergeschwindigkeit unterwegs ist oder sich mit Akrobatik durch die Stadt bewegt. Sowas ist aber eigentlich völlig unnötig.

In CO spielen verschiedene NSC durchaus in verschiedenen Ligen. Wer super schnell rennt ist und bleibt bodengebunden. Es findet keine Gleichmacherei in diesem Ausmaß statt, dass jeder, egal was er für Kräfte auswählt, am Ende alles genauso gut kann wie jeder andere. Natürlich wurden die verschiedenen Archetypen in CO im Hinblick auf Duelle ausbalanciert, aber sie können nicht dasselbe wenn sie das Maximum Level erreicht haben.

 

Mein Charakter war inzwischen von Millenium City aus schon in einem Parallel Universum in dem ein Erzbösewicht die Herrschaft an sich gerissen hat, in einer Hölle voller Dämonen und in der nordkanadischen Wildnis.

Die Questen reichen von reinen Prügelorgien über Items einsammeln bis zu Postbotenspielchen zwischen Romeo und Julia, wobei die beiden in unterschiedlichen Straßengangs waren. Ich fand es bisher sehr abwechslungsreich, auch wenn letztlich in 90% aller Questen irgendwer verprügelt werden muss.

 

Ein Großartig gibt's von mir nur deshalb nicht weil das Spiel immer mal wieder ruckelt und ich gelegentlich aus dem Spiel geflogen bin. Vor der Serverabschaltung wegen Wartungsarbeiten gibt es keine In-Game Warnung. Man geht wohl davon aus dass jeder Spieler, egal in welcher Zeitzone er lebt, die Wartungsintervalle kennt.