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  • Der Narr - Beitrag zum Thema des Monats 11/2014 - irre Typen


    Biggles

    Ihr gelangt unvermittelt auf eine Lichtung im dichten Wald, auf der ein schmuckes, eingeschössiges Häuschen steht, welches blendend weiß angestrichen ist und aus dessen Kamin Rauch aufsteigt, der köstliche Essensdüfte mit sich trägt.

     

    Östlich des Hauses steht ein kleiner Brunnen mit Ziehwinde und Eimer. Im Brunnen befindet sich in etwa fünf Meter Tiefe kühles Trinkwasser.

     

    Aus dem Haus sind Geräusche reger Betriebsamkeit zu vernehmen: Töpfe klappern, Geschirr klirrt, Feuerholz knistert und jemand pfeift, wenngleich schief, so doch sehr vergnüglich. Das Haus ist quadratisch (10x10m), ohne Türen, ohne Fenster und verwirrend weiß. Auf Rufen oder sonstigen Lärm hin ist von innen eine helle Stimme zu vernehmen, die lachend und begleitet vom Schellen kleiner Glöckchen spricht:

     

    Ah! Ich bekomme Besuch, wie schön! Ihr kommt gerad' zur rechten Zeit, die Tür ist offen, das Tor ist weit. Bringt mir einen Eimer Wasser für den Braten mit!

     

    Wird weiter nach Einlass gefragt, so tönt es von drinnen:

     

    Ach, keiner so blind durchs Leben zieht, als wie der Tropf, der gar nix sieht.

     

    Am Ende des Satzes geht die Stimme in ein glucksendes Lachen über und verstummt dann ganz.

     

    In der Nordwand des Hauses befindet sich eine Nische, die rein optisch nicht auszumachen ist, da sie ebenso irritierend weiß gehalten ist, wie der Rest des Hauses auch und erstaunlicherweise kein Schatten in sie fällt. Sie kann nur durch EW:Wahrnehmung und durch Abtasten dieser Wand entdeckt werden. Im letzteren Fall muss der Abtastende jedoch einen PW:Gw machen, ob er nicht durch das unverhoffte Nichtvorhandensein soliden Mauerwerks der Länge nach hinschlägt (1W6-2 Schaden).

     

    Durch diese Nische betritt man das Narrenhaus (nicht Bestandteil dieses Artikels, siehe aber hier und hier) und gelangt letztlich zum Knochenhockey.

     

    Bei allen Vorkommnissen im Narrenhaus handelt es sich um das hochgradige Illusionswerk des Narren. D.h., dass die Gruppe zu keinem Zeitpunkt in wirklicher Gefahr ist, wie allein der Spielleiter weiß. Allerdings sind die Illusionen so perfekt, dass hier ausnahmsweise kein WW:Resistenz gestattet ist.

     

    [...] Der schwarz gekleidete Zwerg bläst auf seiner Pfeife, offensichtlich ist das Spiel beendet. Tosender Beifall brandet von den Rängen auf. Nach einiger Zeit verstummt das Klatschen mehr und mehr, in dem Maße, wie sich die Tribünen leeren: Immer mehr Wesen lösen sich in bunte Rauchwölkchen auf. Schließlich ist nur noch eine kleine Gestalt im Narrengewand übrig, die weiter begeistert klatscht. Der Raum ist inzwischen auf ein sehr viel kleineres Maß zusammengeschrumpft, doch seine Wände verschwimmen im Nebel, der sich aus den Rauchwölkchen gebildet hat. Behende springt die kleine Gestalt auf euch zu und ruft begeistert aus:

     

    Ein so gutes Spiel habe ich lange nicht mehr gesehen. Wahrlich, euer Mahl habt ihr euch redlich verdient, so folgt mir denn!

     

    Der Narr verschwindet im Nebel, ohne euch weiter zu beachten.

     

    Hinter der Nebelwand befindet sich eine weiße Röhre, die in großem Bogen abwärts führt. Das Rutschen ist eine Riesengaudi, und endet sanft auf einem weißen Plüschkissen.

     

    Der Narr ist gerade damit beschäftigt, in bester Laune ein halbes Schwein in den Kamin zu stopfen, der offenbar für dieses Unterfangen viel zu klein ist und was zudem noch dadurch erschwert wird, dass sich das Schwein heftig wehrt. Als er euch hereinplumpsen hört, gibt er dem Schwein einen sanften Tritt, woraufhin sich dieses von alleine in handliche, mundgerechte Stücke zerteilt, sich auf den über der Feuerstelle bereithängenden Spieß begibt, während die Schweinspfoten beginnen, den Spieß mit der exakt richtigen Geschwindigkeit zu drehen.

     

    Nachdem dies erledigt ist, dreht sich der Narr zu euch um, wobei seine Kappe auf dem Kopf verrutscht, so dass sie ihm ins Gesicht hängt. Er zupft sie wieder zurecht, wobei er aus einem Salzstreuer neckisch ein wenig Salz in eure Richtung wirft, macht einen tadellosen Hofknicks und spricht:

     

    Wahrlich, schön bis mittelprächtig wunderschön, nach so langer Zeit Gäste in des Gastherrn Gästezimmer zu begästigen, äh, belästigen, quatsch, belustigen, kurz, beköstigen zu dürfen. Doch wo ist der Saft der Säfte, das Gebräu, einzig wahr zu diesem Mahl gereicht zu werden? Nun, wo ist der Wein?

     

    Hatten die Spieler das Wasser aus dem Brunnen mitgebracht, so erscheint dieses jetzt tatsächlich als edelster Wein. Wurde dies unterlassen, werden sie 'gnadungs- und hemmenlos' wieder hinausgeschickt, ihn flugs zu holen, denn 'ohne Wein kein Schwein'.

     

    Jedenfalls wird jetzt ein gar köstliches Menü aufgetischt, dass auf wundersame Weise so kräftigend ist, dass es die Spieler völlig genesen läßt. Beim Essen unterhält der Narr seine Gäste aufs Beste.

     

    Wenn gewünscht, bietet der Narr eine kostenlose Übernachtung in seinen engen aber sicheren Räumen an.

     

    Ach, wenn ihr Gäste diesen gastlichen Ort verlassen wollt, so geht doch einfach durch den Kamin!

     

    Grinsend schiebt er den Kamin beiseite und ihr könnt ungehindert vor das Haus treten. Hinter euch schließt sich die Öffnung wieder.

     

    Die Lichtung präsentiert sich euch wieder so, wie ihr sie beim ersten Mal gesehen habt und ihr seid euch gar nicht mehr so sicher, ob ihr das alles nicht nur geträumt habt. Aber von drinnen ertönt wieder ein vergnügliches, wenngleich schiefes Pfeifen und ab und zu ein helles Lachen.

     

    Update: Vollständig ausgearbeitet gibt es das Szenario inklusive Spiegelkabinett und Knochenhockey auf MOAM: http://moam.de/adventures/das-narrenhaus


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