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  • Eine merkwürdige Fremde


    Gast

    Der letztjährige Gewinner in der Kategorie "Kurioses aus dem Land der großen Leute" in Hanfdal.

    Ich möchte euch heute eine kleine gar wunderliche Geschichte erzählen. Es ist etwas das mir wirklich passiert ist, aber das seine Wurzeln weit zurück in der Vergangenheit hat.

     

    Es begab sich zu der Zeit als das Valianische Reich auf dem Höhepunkt seiner Macht war. Die Dunklen Meister und die Grauen Meister lebten noch zusammen und studierten auch noch in den Schulen in Thalassa oder seltener in Chandranor. Solche Leute wie Rhadamanti, Leukippi oder auch andere später mächtige Meister waren gerade auf dem Wege zur Macht.

     

    Die Seemeister und Viarchen Vallians hatten vieles Geleistet, sie dünkten sich gar soweit den eigenen Tod überlisten zu können. Verjüngungstränke, Verjüngungszauber und auch eher anrüchige Zauber wie Bannen des Todes waren schon gang und gebe in dieser Zeit. Doch der Tod kann warten, sagt ein altes Sprichwort welches sich in vielen Sprachen auf ganz Midgard in der ein oder anderen Form findet.

     

    Trotzdem habe ich eine Gesichte zu erzählen wie sie wahrer nicht sein könnte. Es geht um den Viarchen und Seemeister Tiarchus Darandarsar. Er gehörte dem Rat in Thalassa an und er war sehr mächtig und bewandert. Schon lange vor dem Krieg der Magier hatte er sein Hundertes Lebensjahr hinter sich gelassen und war guter Dinge wie alle anderen auch. Er fürchtete den Tod nicht durch die Last des Alters, er fürchtete nur den Tod durch den Dolch oder Zauber eines Konkurrenten. So war das alte Vallian eben.

     

    Wenige Jahre vor dem Krieg der Magier traf ihn, den mächtigen Mann und Magier dann doch etwas in sein kaltes steinernes Herz für das er nicht vorbereitet war (So habe ich es jedenfalls erfahren aus erster Hand): Eine junge Frau, aus bestem Hause im neuen Candranor, leider ohne jegliche magische Macht der Virachen welche sich nach dem Brand von Candranor nach Talassa abgesetzt hatten. Die junge Frau schlug jedenfalls in dem alten Machtmenschen eine Seite an welche er nie erkannt hatte: Liebe. Leider konnte er nicht mit dieser Sache umgehen, hatte er doch nur gelernt sich zu nehmen was er wollte ohne darum zu bitten. Und er wollte diese junge Frau einfach besitzen ob mit oder auch gegen ihren Willen. Zunächst schien auch alles gut zu gehen doch dann, eines Tages war die junge Frau verschwunden. Und der Viarch auch.

     

    Als er nun bei den Tagungen des Rates einige Male abwesend war machte man sich so seine Gedanken was passiert sein könnte. Einige hatten wohl schon Hoffnungen das ein Platz im Rat frei werden könnte doch - man hatte sich getäuscht. Gerade als eine Delegation von Virachen - niemand traut sich alleine uneingeladen in das Haus eines Seemeisters - in seinem Haus nach "dem Rechten" sehen wollte.

    Wie groß war die Überraschung als ihnen der Virach selbst entgegentrat und sie wie kleine Kinder nach Hause schickte - er hätte zu arbeiten. Tatsächlich soll er damals schon ausgesehen haben wie um Jahre gealtert. Was sich in der Zeit in welcher er in seinen Laboren eingeschlossen hatte wirklich genau passierte ist nicht ganz überliefert. Doch hatte es wohl einen bedauerlichen Unfall gegeben als er sich seiner Geliebten bemächtigt hatte.

     

    Erst nach drei Jahren verließ der Viarch wieder sein Haus in Thalassa und neben ihm die schön anzusehende junge Frau, deren Name in der Zeit verschollen ist oder vieleicht auch nicht genannt werden darf, oder soll. Doch was immer er auch getan hatte - es zeichnete ihn bis an sein Lebensende. Die Familie der jungen Frau hatte ihn schon mehrmals versucht anzuklagen, auch mit Hilfe der Götter. Doch wir wissen das die Seemeister im Grunde ein gottloses Volk geworden waren, dünkten sie sich doch als besser als die Götter. Die junge Frau ging kurz zu ihrer Familie hin und sprach mit diesen, Überliefert ist das die Familie sagte das dies nicht ihre Tochter sei, sondern irgendwie etwas "anderes",...

     

    Die Tochter war ob dieser Sache dann doch etwas überrascht und selbst entsetz, denn sie liebte Tiarchus Darandarsar. Dieser wurde nun wieder in den Schlund der Politik am Vorabend des Krieges der Magier gezogen.

     

    Seine Geliebte war in diesen Tagen oft alleine in seinem Haus. Es war ihr langweilig und doch ging sie nicht in die Verbotenen Räume im Palast des Viarcen, zumindest vorerst nicht. Zweimal sprach sie mit Verwandten und diese sagten ihr unentwegt ins Gesicht: Sie sehe so aus wie die junge Frau, sie wisse auch einige Details und doch sei sie völlig anders. Man erzählte ihr Dinge aus dem frühen Leben der Frau an welche sie sich nicht, oder nur sehr bruchstückhaft erinnern konnte. Und doch zweifelte sie nicht an der Liebe ihres Mannes.

     

    So bewegte sich das Imperium immer weiter auf den Abgrund zu. Dämonen Beschwörungen waren schon an einigen Stellen an der Tagesordnung und die Seemeister standen vor der Spaltung in schwarz und,... nicht ganz so schwarz. Schließlich gab es einen Auslöser an welchem die junge Frau anfing zu zweifeln. Als der Viarch ihr verbat den Tratsch von der Straße ernst zu nehmen und ihn auch überhaupt zu hören. Als sie nach dieser Sache wieder alleine war merkte sie das es ein Zwang war welcher von außen auf sie einwirkte.

     

    Sie fing an nach Hinweisen zu suchen wenn sie alleine war und kroch schließlich, unter einer wörtlichen Auslegung des Verbotes die Schwelle nicht zu überschreiten, auch in das Labor und die verbotene Bibliothek des Virarchen. Die detailreichen Anatomischen Zeichnungen von ihrem Körper waren am offensichtlichen in dem Labor. Der zweite Schreck der sie traf war eine Lebensechte Wachsfigur von ihr und der dritte eine Form aus Granit in welche sie so perfekt passte das sie Schwierigkeiten hatte wieder daraus herauszukommen. Doch schlussendlich fand sie auch die grausame Wahrheit: gegerbte Menschliche Haut an welcher Haare hingen mit ihrer eigenen Haarfarbe, ein paar eingelegte Augen ebenso zu ihr passend. Ich spare mir nun die weiteren Details, es war alles da bis zum letzten Knochen, eingelegt und Präpariert für die Ewigkeit.

     

    Doch selbst mit diesem Wissen, wenn der Virach in der Nähe war liebte sie ihn immer noch wie am ersten Tage. Sie konnte nichts gegen ihn unternehmen - und ihn nicht einmal nach dem Labor fragen.

    Sie machte sich die Bibliothek und das Labor zu nutze. Sie lass sich viel wissen über Magie und Alchemie bei. Sie studierte die Einkaufslisten des Virarchen kurz nach ihrer Hochzeit und verglich diese mit den noch jetzt vorhandenen Materialien. Es fehlten zum Teil recht große Mengen an sehr wundersamen und teuren Stoffen. Das gesamte Körperblut eines uralten Drachen, warmgehalten und alchemistisch konserviert. Zehn Talente hochreines Alchemistenmetalls namentlich Silber, Gold und Quecksilber und noch viele andere Dinge mehr fehlten.

     

    Sie verschwieg dem Viarchen ihre Entdeckung und forschte weiter wenn er nicht da war. In seiner Gegenwart war sie wie von Sinnen und ihm absolut hörig, doch wenn er weg war brach der Zauber. Sie hatte die Erlaubnis alles im Haus zu tun und so las sie Tag und Nacht, unermüdlich bis ihr auffiel das sie eigentlich keinen Schlaf brauchte, das sie nicht atmen musste - außer um zu sprechen oder eine Kerze auszublasen. Doch waren diese Dinge ihr trotzdem zu eigen. Sie konnte atmen und sie konnte auch Schlafen.

     

    So verbrachte sie den Tag damit die Dinge zu tun um welche der Viarch sie bat, etwa die Küche aufzuräumen, und den Haushalt des Viarchen in Ordnung zu halten. All das liest sich deutlich schlimmer als es eigentlich war, denn im Laufe seines Lebens hatte der Viarch eigentlich schon für alles gesorgt. Kleine Luftelementare und Wasserelementare putzen das Haus und in der Küche gab es auch einen "Kochgolem".

     

    Doch auch hier stellte die junge Frau fest das sie "anders" war als alles andere mit dem sie sich beschäftigte. Sie konnte essen und trinken und was in sie hineinging kam auch irgendwann wieder heraus, als unansehnlicher Brei. Aber weit weg von dem was aus normalen Lebewesen am Ende eines Verdauungsprozesses den Körper wieder verließ.

     

    Während sie sich so langsam an die Wahrheit herantastete entwickelten sich die Gründe welche zum Ausbruch des Krieges der Magier führten immer weiter. Auch Tiarchus Darandarsar änderte sich unter dem Druck der auf ihm lastete immer weiter. Es gab schon hinweise das er auch früher schon mit anderen Welten als den Elementaren Ebenen Kontakt hatte und so war er auf der Seite derjenigen welche den Einsatz ALLER Mittel forderten um zu Siegen. Also auch den dunklen Mächten der Dämonenbeschwörungen.

     

    Der richtige Bruch war wohl als er einen der ursprünglichen Inncubi in seinem Beschwörungstraum gerufen hatte. Ich kenne diese Kreaturen welche heute immer noch auf Midgard wandeln nur vom Hörensagen als verführerisch schöne Männer und Frauen, welche ihr Geschlecht nach Belieben ändern können und die wie Vampire sich an ihren Liebhabern nähren. Indes soll so eine Kreatur, frisch von einer anderen Ebene heraufbeschworen noch ein ganz anderes Kaliber sein. Tiarchus Darandarsar beschwor also in seiner Villa einige Dämonen als Wächter und legte sich auch eine Sukkubi zu, ob es tatsächlich eine Vorfahrin der Incubie war wie sie auf Midgard nun zu finden sind (Ich habe nie eine Gesehen und lege auch keinen besonderen Wert darauf.) Das was er ursprünglich wohl als Liebe definiert hatte war indes schon ziemlich verflogen. Er behandelte die junge Frau an seiner Seite nun eher wie er alles Behandelte was in seinem festen Besitz war.

     

    Und doch war es eine Kreatur mit etwas freiem Willen, auch wenn er nicht sehr ausgeprägt war, wie mir bestätigt wurde. Jedenfalls kam es eines Nachts zu einer besonderen Begegnung im Keller des Hauses. Die junge Frau traf die Sukkubie welche der Meister mit Beschwöungszaubern an sich gebunden hatte. Zwei sehr ungewöhnliche Wesen wie sie unterschiedlichster nicht sein konnten fanden sich und sprachen miteinander. Beide atemberaubende Schönheiten und intelligent, die eine aber kaum mit Wissen und die andere durch Bannformeln davon abgehalten den Raum zu verlassen - aber beide auch völlig abhängig vom Willen ihres Sklavenmeisters.

     

    Die Sukkubie, bewandert in der Magie, heckte einen Plan aus. Die junge Frau verlies am nächsten tage die Villa und begab sich in einen der örtlichen Tempel, fast ängstlich überschritt sie die Schwelle, doch nichts passierte. Sie sprach mit einem Priester und lies ihre Aura untersuchen, ob sie verzaubert sei oder dergleichen. Nichts wurde gefunden - Nichts wurde entdeckt.

     

    Am Abend teilte sie das der Sukkubie mit welche im Keller darbte. Indes wurde das Verhältnis der beiden immer besser, die Sukkubie fühlte sich von dem Seemeister versklavt und wollte nichts wieder mehr als ihre Freiheit, entweder wieder auf ihrer Welt, oder auf unserer. Sie konnte das Zimmer in welchem sie eingesperrt war nicht verlassen aber die junge Frau konnte es. So untersuchte sie nochmals das Labor in welchem immer noch die Form stand und die Knochen. Sie erzählte der Sukkubie von ihren Funden und diese betrachtete den mitgebrachten Schädel und wirkte einen Zauber um mit dem Geist der Toten zu sprechen. Gar Merkwürdiges wusste die Sukkubie von dem Zauber zu erzählen. Eigentlich sollte sie nur in der Lage sein Fragen zu stellen und Antworten zu erhalten, doch auf jede Frage an die Seele antwortete auch die junge Frau. Es war als ob auf einen Zauber zwei Seelen geantwortet hätten, jedoch die eine klar und kräftig und die junge Frau eher unscheinbar und schwach. Ein Stück der Seele war also noch in der jungen Frau, doch die eigentliche Seele war bereits im Jenseits. Die Sukkubie war erstaunt ob dieser Macht, sie kannte sich mit Seelen schon etwas aus, nährte sie sich doch manchmal auch davon, konnte man eine Seele teilen und zwar so dass beide Teile lebensfähig waren? Die weiteren Untersuchungen zogen sich ebenfalls in die Länge und der Ausbruch des Krieges der Magier stand kurz bevor oder er lief schon. (Eigentlich führte Valian ja zu dieser Zeit laufend irgendwo auf der Welt Krieg, denn schließlich ist Frieden ja Stillstand und dient nur den nächsten Krieg vorzubereiten.

     

    Oft hatte der Viarch keine Zeit mehr für seine Spielzeuge - so bezeichnete die Sukkubie sich selbst und die junge Frau. Er eilte nur in sein Labor, machte ein paar Studien, mixte Alchemistische Dinge zusammen oder lass ein paar Bücher. Wenn er wirklich Muse hatte trank er etwas oder nahm eine Mahlzeit zu sich. Er nahm nur noch selten eine der beiden mit in sein Bett.

     

    Da hatte die Sukkubie einen Verdacht gefasst. Der Seemeister hatte, wenn er mit ihr etwas anstellte (die Details spare ich mir hier, es muss für die Sukkubie, obwohl solch eine Kreatur durch und durch verdorben ist auch nicht gerade sehr angenehm gewesen sein) in der Regel einige Dämonen zu seinem Schutz gerufen und trotzdem einige seine Kleidungsstücke abgelegt - darunter auch einen Ring auf welchem das Gesicht der jungen Frau zu sehen war.

     

    Diese kannte jenen Ring auch. In den folgenden Tagen erschuf die junge Frau in der Thaumaturgischen Werkstatt des Viarchen einen Ring welcher dem anderen zum verwechseln ähnlich war. Diesen überreichte sie der Sukkubie welche ihn nach einigen Wochen dann beim Spiele mit dem Viarchen gegen den echten tauschte. Mit etwas entsetzen musste die junge Frau danach feststellen das die Dämonin nun Macht über sie hatte und sie nun die Dämonin innig liebte. An dieser Stelle geschah dann das was ich für etwas unglaubwürdig in der ganzen Geschichte halte: die Dämonin verzichtete auf die Macht über ein anderes Wesen und gab der jungen Frau den Ring.

     

    Abends kam dann der Viarch wieder zurück in seine Räumlichkeiten, sichtlich verärgert und erzürnt und darauf bedacht seine schlechte Laune wieder an der Dämonin mit seinen Spielchen auszulassen. Die junge Frau holte er dieses Mal mit in das Zimmer,...

    Betrachtet von Dämonen riss die junge Frau dem Viarchen das noch schlagende Herz aus der Brust. Dessen Wächterdämonen waren zu langsam um es zu verhindern und sahen nach dem Tod des Viarchen auch keinen Anlass gegen die junge Frau vorzugehen. Diese befreite die Dämonin von ihren Banden. Gemeinsam untersuchten sie die Anlagen des Viarchen und kamen zu dem Schluss das die junge Frau ein Konstrukt war.

     

    Die folgenden Dinge fanden sie dabei heraus: die Frau war gegossen aus verschiedenen hochreinem Alchemistenmetallen. Der Viarch hatte versucht die Seele der sterbenden Frau aufzufangen und dies war ihm nur zu einem gewissen Teil geglückt. Den seelenkristall sezte er in das Konstrukt ein. Dann verzauberte er es nach allen Arten der Kunst, Levitationszauber bewirkten dass es nicht schwerer ist wie eine normale Frau in der gleichen Größe, es könnte sogar in Wasser schwimmen. Er verzauberte die Haut das sie weich und glatt war und er wirkte Schutzzauber das die Zauber nicht zu erkennen waren. der Körper war unsterblich wie jedes andere Objekt und auch in der Lage Schäden wieder zu heilen, wenn auch sehr langsam. Die Illusion ist perfekt, so perfekt wie sie nur sein kann. Vieleicht war es gar keine Illusion mehr, sondern kraft der Wortmagie Wirklichkeit geworden.

     

    Eine schöne Geschichte, nicht wahr? Doch nur eine Geschichte, etwas das man einem kleinen Halbling der unbewandert in den Dingen der Magie und der Geschichte der Seemeister ist nicht abnehmen kann, oder?

     

    Nun ich mag klein sein, und sicher nicht der beste mit dem Schwerte und auch in der Magie nicht bewandert, doch war auch ich einmal in jungen Jahren unterwegs mit Abenteurern. Ich kann davon nur abraten, das Essen in fremden Ländern ist einfach widerlich, mit einigen deliziösen Ausnahmen. Wir trafen einst in einem Gasthaus eine junge Frau aus Chryseia welche wirklich Bildhübsch anzusehen war und um welche sich schon einige junge Männer geschart hatten. In meiner Gruppe gab es auch zwei Heißspore welche sich gegenseitig hochschaukelten die nächste Nacht mit der Schönheit im Bett zu verbringen.

     

    Es kam wie es kommen musste - die Frau wurde angesprochen und sie wusste natürlich sofort um was es ging und antwortete gerade heraus: "Ich werde heute Nacht wieder alleine Schlafen, wie seit langem schon, außer einer von euch besiegt mich in einem Wettstreit." Unser Glücksritter, ein Meister mit dem Degen aus den Küstenstaaten, welcher sich wirklich viel darauf einbildete forderte sie darauf zu einem Duell mit dem Degen - natürlich nicht bis zum Tode und nur bis zu 3 Treffern und auch nur mit Holzdegen,... das Duell war zu Ende kurz nachdem es begonnen hatte. So schnell und so präzise waren die Schläge das ich sie kaum sehen konnte. Solche Schnelligkeit habe ich sonst nur bei Leuten gesehen welche unter einem Zauber standen.

    Unser Barde welcher dem Glücksritter den Vortritt gelassen hatte schluckte und forderte die Frau zu einem Sangeswettstreit auf. Sie grinste nur und begann mit glockenheller Stimme eine alte valiansiche Ballade aus der Seemeisterzeit vorzusingen, mit Tränen in den Augen ging unser Barde (und nicht nur er, auch viele andere und sogar Frauen hatten Wasser in den Augen) alleine aufs Zimmer.

     

    Ich weiß bis heute nicht was mich gestochen hatte dann zu der Frau zu gehen und sie, nach alter Halfdalischer Sitte, zu einem Kochduell zu fordern. Wahrscheinlich war es nur der Reiz der Sache an sich, sicher sie war schön anzusehen aber wir wissen alle dass die Menschen keine Haare auf den Füssen haben. Indes sie schaute mich an, lachte und gab sich kampflos geschlagen (was mich nicht hinderte die Küche zusammen mit ihr unsicher zu machen).

     

    Die Nacht welche ich mit ihr verbrachte werde ich mein ganzes Leben nicht mehr vergessen und, so ihr mir glaubt, ich habe sie natürlich auch völlig entkleidet gesehen (auch ihre nackten haarlosen Füße) - und sie mich auch (*kicher*) außer einen Ring welchen sie am Finger trug und der ihr eigenes Anlitz zeigte.

     

    Ja, es war eine schöne und interessante Nacht. Natürlich weiß meine derzeitige Frau davon, ich sehe keinen Grund so etwas zu verheimlichen und mein Blümchen weiß auch das, auch wenn diese Frau wirklich sehr interessant war, ich nie wirklich jemand Lieben könnte der nicht kochen kann.

     

    So, glaubt es - oder lässt es bleiben. Ich würde euch noch einen Namen nennen - doch es wird nichts bringen da sie mir sagte wie oft sie ihren Namen ändert, gerade um Nachstellungen vorzubeugen. Auch ändert sie ihr Aussehen ab und zu wie es ihr gerade gefällt, zumindest die Farben der Haare die Tönung der Haut, die Farbe der Augen - es ist echt merkwürdig so etwas zu sehen an jemanden der gerade aus der gemeinsamen Schlafstelle aufstand - auch wenn sie meinte das sie nicht geschlafen hatte sah es doch sehr "echt" aus. Erkennen würde ich sie trotzdem immer wieder.

     

     

    - - -

     

    So um gleich ein paar Fragen vorzubeugen:

     

    Warum keinen Namen? - es hat etwas mysteriöses wenn etwas keinen Namen hat. So ihr einen braucht sucht euch selbst einen aus. "Sie" wurde auch mittels Namensmagie erschaffen - insofern fürchtet sie sehr dass man Kontrolle über sie mittels ihres Namens bekommt. Dies wurde ihr auch bestätigt durch die Sukkubie. Man sie auch leichter verfolgen wenn man einen Namen hat nach welchem man fragen kann - zugegeben nach einer fast überirdisch schönen Frau zu fragen wird meistens ausreichen. Es ist sehr schwer bis unmöglich zu erfahren wie der Name "der jungen Frau" war in welche der Seemeister sich verliebte. Dazu müsste man in Thalassa wirklich lange suchen (und die Einwohner des derzeitigen Thalassas müssten das auch noch erlauben) und selbst dann - man könnte vieleicht das Anwesen des Viarchen herausfinden, es wurde zerstört, geplündert und ein Raub der Flammen. Hier müsste man dann mit Zeitmagie zurück in die Vergangenheit schauen. Ein Abenteuer für sich,... Einfacher könnte es aber auch sein den Namen an der Innenseite ihres Ringes abzulesen. Wobei es fraglich ist ob das wirklich "einfach" wäre.

     

     

    Was sind ihre Beweggründe auf dieser Welt?

    Auch hier möchte ich dem SL der diese Figur einbaut ganz freie Hand lassen.

    Vorschläge aus der Literatur sind etwa Pinocio oder der Android Data aus "Star Treck - next Generation"- welche beide danach streben "Menschen" zu werden.

    Ich würde aber an dieser Stelle eine andere Motivation auswählen. Obige ist schon etwas zu abgedroschen. Ich schlage deswegen etwas anderes vor:

     

    Die Motivation "den Erschaffer für seine selbstsüchtige Art bezahlen zu lassen" ist meines Erachtens durchaus eher passend - aber der Seemeister welcher sie erschuf ist bereits tod. Trotzdem könnte sie es gerade auch auf Zauberer aller Art abgesehen haben welche Kreaturen versklaven (also wohl meistens Beschwörer) aber auch andere welche zum Beispiel "Macht über das Selbst" benutzen, Liebeszauber oder einfach nur die Magische Macht um jemanden mit Furcht und Schrecken zu unterdrücken.

    Gegebenenfalls stellt sie sich gegen Unterdrückung aller Art.

     

    Rache an dem Sexismus mancher Männer, welche eine Frau nur auf "das eine" Reduzieren. Deswegen auch die Sache das "Mann" sie in einem Kampf besiegen muss, die Anlehnung daran ist aus dem Film 'Red Sonja' (1985). Aber auch der eigene Spaß an der Sache dass sie sehr wohl nachgeben kann wenn sie will.

     

    Oder gar: Die Wunder dieser Welt schauen,... also *Neugier* im weitesten Sinne.

     

    An dieser Stelle stellt sich mir auch die Frage: Ist Spaß und Genuss eine Triebfeder für Sie? Und ist "sie" das richtige Pronomen - sollte es vieleicht doch besser ein "Es" sein?

    Ich gehe dabei wieder zurück zu ihrer Erschaffung, aus der Sicht des Spielleiters. Die junge Frau starb bei irgendeiner Sache im Hause des Viarchen (mir schwebt der Sturz von einer Treppe vor als sie sich gegen seine Avancen wehrte, also gegebenenfalls eher etwas Unfall mäßiges). Sie liegt also im Sterben und der Seemeister ist nicht ganz so bewandert in Nekromantie, und muss nun schnell etwas improvisieren. Aber die Magie hat etwas gegen Improvisation. Er fängt also mit einem "Seelenkristall" einen kleinen Teil ihrer Seele auf. Von dem Körper macht er einen Abdruck aus Ton. Er zerlegt den Körper weiter und macht von allen Teilen Abdrücke und fängt dann an aus "besseren" Einzelteilen die Frau wieder zusammenzusetzen. Alles Begleitet von mächtigen Zauberformeln, sicher auch mit Hilfe von Außerhalb (Elementare, Dämonen). Schließlich legt er auch den Seelenkristall in ihre Brust und verbindet diesen mit dem Körper des eigentlichen Golems. Achtung: In M5 können Golems nur von Priestern geschaffen werden, sie haben dann aber - im Gegensatz zu den Automaten eine Anima und einen Astrahlleib. In dem Falle hier hat dieser "Automat" aber eben auch eine Anima und einen Astrahlleib, weswegen ich sie schon immer eher als Golem bezeichne. Und die Anima ist für mich der Grund das "Es" hier fallen zu lassen. Natürlich kann sie also Freude an allen Dingen empfinden an welchem ein Mensch auch Freude haben kann, und natürlich ist sie lernfähig (Magie möchte ich hier aber außen vor lassen - dazu ist die Seele etwas zu sehr in Metall eingebettet - sie kann Magie lernen, in dem Sinne einen Zauberspruch perfekt aufzusagen und zu rezitiert, die richtigen Bewegungen zu macht - aber passieren wird nie etwas)

     

    Was wollte der Viarch? - Aus der Antwort dieser Frage kann man sich vorstellen was alles "eingebaut" wurde. Die Frau sollte so lebensecht wie möglich sein. Das ist durchaus Genlungen. Sie atmet, sie isst, aber all das ist nicht notwendig. Es gibt dabei eine Falle: Erkennen von Leben zeigt nichts an. Das liegt an den Schutzzaubern welche über ihr liegen - durch die Anima würde der Zauber eigentlich schwach ansprechen. Auch muss erwähnt werden das wenn man sie verletzt die "Substanz" unter der "Haut" auch nicht normal ausschaut, eher nach Metall und einem zähflüssig fließenden Blutersatz, doch das ist nur bei einer wirklich großen Wunde offensichtlich. Sie kann diese Wunden auch mit "Alchemie" reparieren (Ein Labor ist dazu notwendig und eine ganze Stunde um 1 Lp zu heilen - dafür werden Materialien im Wert von 100Gs verbraucht).

     

    Natürlich wollte er auch eine ihm hörige Frau haben - das bewirkt der Ring welchen sie trägt. Als Viarch, welcher schon einige Mordanschläge hinter sich hat, ging sein eigener Schutz fast über alles. Er hat also viele Schutzmechanismen auch bei ihr eingebaut - weit übermenschliche Stärke, einige Zauber welche sie kraft eigenen Willens auslösen kann sowie allgemeiner Schutz gegen Erkenntniszauber. Damit kann sie ihn auch beschützen sollte er angegriffen werden. Das in diesen Fällen (wenn der Träger des Ringes bedroht ist) wird der Zauber Beschleunigen auf sie gewirkt.

     

    Vieleicht denkt nun der ein oder andere "Das ist nun doch etwas zu viel des guten - Midgard ist eine Magiearme Welt, permanent laufende Zauber ohne ABW sind einfach zu stark" - ein gutes Argument. Aber an der Stelle weise ich darauf hin dass ein goldenes Schwert des Ruhmes oder ein schwarzes Schwert der Kraft (die beiden mächtigsten Waffen im Arkanum) ebenfalls permanent sind. Ebenso ein gewisses Fluggrab. Die Erschaffung von ihr war sicher eine Meisterleistung des Seemeisters. Doch auf Myrkgard gelang ja sogar einem Seemeister der Aufstieg zum Gott,...

     

    Eine kleine Anmerkung noch: Das erste Lebewesen dem sie rückhaltlos vertraute war eine Frau und eine Dämonin (Die Sukkubie in dem Keller des Viarchen) sie ist, was Beziehungen zu Frauen und Dämonen betrifft, aufgeschlossen gegenüber.

    Der kleine Halbling welchem sie ihre Lebensgeschichte erzählte war indes ein "Ausrutscher", normalerweise erzählt sie nicht ihre Lebensgeschichte, sondern behauptet etwa das sie vor 20 Jahren geboren wurde und gibt einen möglichst glaubwürdige Geschichte an.

     

    Man kann Sie theoretisch überall auf Midgard treffen, sie kann wie Venus aus dem Meer steigen, etwa wenn ihr Schiff untergegangen ist und sie entweder am Meeresgrund entlang wanderte oder ans Ufer schwamm.

     

    Im Allgemeinen geht sie aber sicher Konfrontationen aus dem Wege. Dies lernte sie in Buluga, wo sich ein ganzer Eingeborenenstamm auf sie warf da sie als alleine reisende "Frau" Waffen führte.

     

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    Die Figur im Spiel.

     

    Für unerfahrene Spielleiter sei erwähnt das es für Spieler frustrierend ist wenn NSC welche sie begleiten mächtiger sind als die Spieler selbst. Ungeplante Rettungen stellen die Freiheit auf einige Entscheidungen der Gruppe in Frage.

     

    Diese Figur hat einiges von so einem Potential, das sollte man bei einem Abenteuer berücksichtigen. Aber sie ist nicht unbesiegbar, man kann sie sehr wohl z.b. in eine Fallgrube locken und diese mit Zement (gab es schon im alten Rom auf der Erde) auffüllen um sie auf ewig aufzuhalten. Vieleicht lässt man ja ihren Kopf noch herausschauen um sie zu verhöhnen (oder sperrt sie so in einer Gruft ein). Wenn man auf diese Art und Weise an die Hand und den Ring kommt kann sie von jemand auch gegen ihren Willen als Gegner auftreten. Mit dem Ring und dem darin eingravierten Namen hat man schon einiges an Macht über Sie.

     

    Eventuell ist also so eine Rettungsmission durch die Spielfiguren interessanter.

     

    Es ist auch nicht auszuschließen das die Seele in ihr Wahnsinnig werden könnte, etwa wenn man sie Jahrelang einbetoniert. Aber dann wäre sie nur ein hübscher amoklaufender Golem mit eventuell besseren Werten. Wobei es sicher Leute geben würden welche die Geschichte hinter so einem Golem interessieren würde.

     

    Sie ist eine mächtige Magische Schöpfung - zu vernichten ist sie nur durch brutale Gewalt - wobei sie bei kritisch niedrigen LP durchaus versucht zu fliehen oder sich zu ergeben - oder durch massive Zauberei - ähnlich wie ein Golem. So man sie jedoch nach einer Entzauberung nicht auseinandernimmt wird am nächsten Myrkdag zwischen Draugmond und Trollmond (ihrem Geburtstag) im die Magie wieder erneuert. Alternativ kann man sie auch in einen aktiven Vulkan werfen.

     

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    Werte,...

    Ach, braucht ihr immer für alles Werte?

     

    Also am Tage als sie den Viarchen verlassen hat:

     

    "SIE" Gl-Seemeistergolem Grad 27

    LP 100 AP - RR Gf 50

    St 170 Gw 80 Gs 80 Ko 100 In 100 Zt 1 Au 101 pA 100 Wk 100 B 24

    Abwehr+16+2(waffenloser Kampf) Resistenz+18/18

    Angriff:Fausthieb+14 (3W6+3) - Raufen+14 (1W6+7)

    Schadensbonus +10

    Bes: immun gegen direkt auf ihn angewandte Magie mit Ausnahme von Bannen von Götterwerk, Bannen von Zauberwerk, Beschleunigen, Blitze schleudern, Dämonenfeuer, Donnerkeil, Feuerkugel, Feuerlanze, Göttlicher Blitz, Macht über die Zeit, Macht über magische Wesen, Verlangsamen, Zauberhand, Deckmantel;

    Bes.: kann nur mit schweren magischen Waffen, z.B. mit magischen Morgensternen, Streitkolben, Kriegshämmern, Schlachtbeilen, Stabkeulen, Stielhämmern

    oder Kriegsflegeln, getroffen werden.

    Bes.: immun gegen Feuer, Gift, Krankheit

    Bes.: >>Beschleunigen +20<< >>Deckmantel +20<< >>Stärke+20<<

    Bes.: Infrarotsicht

     

    Glaube: Valiansisches Phanteon

    Stand: Adel

    Händigkeit: Beidhändig

    Größe: 181 cm

    Braune Augen, Schwarze Haare, athletische Figur.

    Gewicht:70 kg schlank (ohne Verzauberung: 700 kg - würde in den meisten Böden einbrechen - versinken)

     

    Fertigkeiten (Für Grad 27) 27.500 EP:

    (Ohne Fertigkeitsbonus durch Leiteigenschaften)

    Reiten+16; Klettern+16; Musizieren Singen+18; Musizieren Harfe+18; Sprechen Maralinga+18; Alchemie+18; Etikette+16; Heilkunde+16; Spurensuche+16; Verführen+18; Schwimmen+16; Gassenwissen+10; Menschenkentniss+14; Landeskunde Valias+18'; erste Hilfe+14; Geländelauf+14; Lesen von Zauberschrift+16; Verstellen+16;

     

    Beidhändiger Kampf +10;

    Waffenloser Kampf+14; Wurfklingen+14; Scharfschießen +10; Stichwaffen+10; Schilde+2; Spießwaffen+7

     

    Sie dürfte im Laufe der Jahre sicher noch weitere Fertigkeiten dazugelernt haben.

    Zu beachten sind dabei Fertigkeiten welche sie nie lernen kann oder wird: Tauchen, Kampf in Vollrüstung, Laufen, Meditieren, Zauberstäbe.

     

     

    Ideen:

    Der Comicreihe Ironwood von Bill Willingham (auch Theatrix RPG Supplement)

    http://www.comicvine.com/fantasia-faust/4005-29230/

     

    Ein Artikel aus der Taverne des Erzählwettstreites


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