Ich habe recht viele Jahre ausschließlich "Sturmbringer" geleitet, weil es für mich eines der interessantesten, wenn nicht gar besten Settings im Fantasy-Bereich darstellt. Sicherlich muss man zwischen dem Hintergrund und dem Regelwerk differenzieren. Ich kenne sowohl die die ersten vier Editionen (die 4. Edition ist die bereits erwähnte LAURIN-Ausgabe von 1989), als auch Elric!, Dragons Of Melniboné D20 und Stormbringer (5. Edition). Gespielt wurde nach der 4. Edition, die jedoch irgendwann stark mit Elric!-Regeln gefüttert wurde. Das Magiesystem der Elric!-Version ist im Vergleich zu "Sturmbringer 4. Edition" bescheiden, aber mir gefielen die Elric!-Erweiterungen zur Nekromantie und der Runenmagie.
Obwohl das abgespeckte RuneQuest-Regelwerk, das "Sturmbringer" nutzte, einige nette Aspekte besaß, war es im Vergleich zu guten Regelsystemen (MIDGARD gehört zweifelsfrei zu solchen) schlecht. Es eignete sich bei konsequenter Nutzung nur für OneShots, nicht für längerfristige Charakterentwicklung; "Sturmbringer" ist extrem letal, und sollte man mit der aus Optionalregel "Geistige Stabilität" spielen, gilt die Devise: Entweder retten die Charaktere die Welt und werden wahnsinnig. Oder sie retten die Welt nicht und sind tot.
Im Gegensatz dazu ist die Spielwelt der Jungen Königreiche einfach nur genial. Ebenso ist das Quellenmaterial exzellent gewesen, auch wenn es davon vergleichsweise wenig gab. Wer jedoch das gesamte Material der 5 Editionen, Elric! und Dragons of Melniboné D20 (vllt. gar noch mit dem Spielmaterial zu "Hawkmoon" und "Corum" zusammen) verwendet, hat letztendlich einen ausreichenden Fundus. Leider ist vieles davon für jüngere/neue Spieler nicht mehr erhältlich.