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Heiraten und Verführen


McFloyd

Empfohlene Beiträge

1.)

Bei meinem derzeitigen Abenteuer (wird heute fertiggespielt) haben wir eine Waldläuferin getroffen. Ein krieger aus unsrer Gruppe wollte sie gleich Verführen, was auch geklappt hat :knuddel:. Am nächsten mrogen wacht er auf und sagt mir, dass er sie heiraten will... :love:

Welche Folgen hatte das auf den weiteren Spielverlauf und wie kann ich feststellen, ob die Waldläuferin nur ein nächtliches Abenteuer oder eine beziehung wollte (soll ich das würfeln oder festlegen??)?

 

2.) Wie würfelt ihr Verführen aus (als nächtliches Abenteuer)??

Ich hab es bisher immer so gemacht:

Erstmal ein PW auf pA ob sie einander gefallen, danach musste der SPieler erstmal vortragen was er jetzt so tut und nach einiger zeit darf er ein veführen würfeln bei dem es geringe Abzüge/Zuschläge wegen dem Vortragen gibt. Bei kritischem Erfolg und kritischem Fehler (hatten wir alles schon ) kann man sich ja denken was passiert.

Dann wird ein nächtlches Quartier gesucht oder sich verabredet. Wenn es dann soweit ist wird nochmal ein verführen mit dickem Zuschuss gewürfelt und wenn der klappt kanns losgehen :knuddel:

Manchmal würfel ich auch noch aus (W%) wie gut der Sex ist :lol:

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Hi McFloyd

 

Zu 1.)

Das kannst Du handhaben wie Du möchtest, bzw. wie es am Besten zu Eurer Gruppe und Deinen nächsten Abenreuerideen paßt. Wenn die Waldläuferin im Abenteuer vorgesehn war hast Du unter Umständne ja ganz gute Anhaltspunkte was sie wollen könnte (in Abhängigkeit Ihrer Gecshichte und Ziele). Ist es eine improvisierte Zufallsbegegnung mußt Du Deiner Phantasie freien Lauf lassen.

 

Zu 2.)

Hier kann ich nur auf DFR - Fertigkeitenbeschriebungen verweisen. Dein Vorgehen ist soweit ich mich erinnere etwas würfelintensiver als im DFR beschrieben gefällt mir aber recht gut. In meiner Gruppe haben wir dazu kein festes Vorgehen sondern es hängt immer ein wenig von der Situation und der Laune des SL ab.

 

:hiram:

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OK, dann werd ich weiterhin bei der Methode bleiben, aber welche Auswirkungen hätte das Heiraten der Waldläufderin?

 

Kommt ganz darauf an was der Spieler und Du vorhaben.

 

- Die Wa könnte als ständige NSC-Begleiterin alle Abenteuer mitmachen. Sie wird dann praktischerweise vom Speiler ihres Ehemannes geführt. Ausnahmen gibt es natürlich wenn der Spieler die Wa verheizen will oder unnatürlich handeln läßt, dann kann (und sollte) der SL immer überstimmen.

 

- Sie könnte "zu Hause" bleiben und Haus und Hof (und Kinder?) hüten. Daraus können sich weiter ABenteuer ergeben (Überfall und Entführung der Familie sind nur die naheliegendsten)

 

:hiram:

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Kommt ganz darauf an was der Spieler und Du vorhaben.

 

- Die Wa könnte als ständige NSC-Begleiterin alle Abenteuer mitmachen. Sie wird dann praktischerweise vom Speiler ihres Ehemannes geführt. Ausnahmen gibt es natürlich wenn der Spieler die Wa verheizen will oder unnatürlich handeln läßt, dann kann (und sollte) der SL immer überstimmen.

Also du meinst, der ehemann spielt auch noch die Waldläuferin, aber der SL ist dennoch die höhere Entscheidungsgewalt...hört sich ganz gut an

 

 

- Sie könnte "zu Hause" bleiben und Haus und Hof (und Kinder?) hüten. Daraus können sich weiter ABenteuer ergeben (Überfall und Entführung der Familie sind nur die naheliegendsten)

 

Hey, das könnt ich mal einbauen, aber..wie würfel ich aus ob die Wa schwanger ist??

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Hallo!

 

Die Wa könnte natürlich auch darauf bestehen, daß ihr Ehemann schön zu Hause bleibt und sich auch ein wenig um Haus und Hof kümmert. Um dieses zu erwerben könnte sie auch verlangen, daß er seine wertvolle Ausrüstung verkauft, sozusagen als Start ins Eheleben.

Andererseits ist es ja auch nicht gesagt, daß die Wa nach dem kurzen Abenteuer mit dem Krieger ihn auch gleich heiraten will, vielleicht erklärt sie dem Kr ja, daß es ganz nett war und so, aber HEIRATEN, kommt nicht in Frage!!!! Bzw. auch erst dann, wenn man herausgefunden hat, ob man wirklich auch für längere Zeit zusammenpaßt und man (ggf. Anreiz für Abenteuerfahrten des Kr) genug Geld zusammen hat.

Ich würde generell sagen, daß ein Ehepartner insgesamt (es gibt Ausnahmen) wenig davon begeistert sein dürfte, daß der Ehepartner (ob Mann oder Frau spielt keine Rolle) ständig auf Abenteuer auszieht, mit der nicht unerheblichen Chance im Dschungel von Rawindra von einem Riesensaurier gefressen, von einem Valianischen Schwarzmagier in einen Frosch verwandelt oder von einem twyneddischen Barbaren geköpft zu werden...

Heirat sollte daher m.E. wohl überlegt werden und dürfte aus meiner Sicht, in den meisten Fällen auch das Ende einer Abenteuerkarriere darstellen. Aber: Ausnahmen gibt es immer und jeder kann das halten wie ein Dachdecker...

 

Gruß, Glenn

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Wenn ich die Beiträge nochmal so durchlese fällt mir eins auf...ihr sprecht immer von Haus und Hof, aber weder wir noch die Wa haben ein Haus oder Hof!

Das könnte vielleicht ein Grund für ein "nein" der Wa sein, weil sie ihr Kind dann nicht versorgen könnten usw.

Ich denke, je nach verhalten des Spielers, wird sie verneinen, weil das Geld halt fehlt. Außerdem braucht der Abenteurer ja das Geld zum Lernen.

Wieviel kosten denn so ein Haus+Frau+Kind überhaupt??

 

Und nochmal zurück zu einer anderen Frage, wie würfelt man aus ob sie schwanger ist?

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Hi MacFloyd,

Es könnte in weiten Teilen Midgards eine Pflicht sein, vor einer Heirat nachzuweisen, dass man seine Familie auch ernähren kann. Das heisst man braucht einen Hof, muss ein Handwerk gelernt haben und ein sicheres Einkommen haben oder sonst wie genügend Mittel (Gold) nachweisen. (So ähnlich war es jedenfalls in der Realität).

Ich denke es ist ein guter Grund deshalb 'nein' zu sagen, jedenfalls auf Midgard.

es grüsst

Sayah el Atir al Azif ibn Mullah

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Hi MacFloyd,

Es könnte in weiten Teilen Midgards eine Pflicht sein, vor einer Heirat nachzuweisen, dass man seine Familie auch ernähren kann. Das heisst man braucht einen Hof, muss ein Handwerk gelernt haben und ein sicheres Einkommen haben oder sonst wie genügend Mittel (Gold) nachweisen. (So ähnlich war es jedenfalls in der Realität).

Ich denke es ist ein guter Grund deshalb 'nein' zu sagen, jedenfalls auf Midgard.

es grüsst

Sayah el Atir al Azif ibn Mullah

 

Andererseits war die Wa anscheinend bereits alleine unterwegs. Sie ist demnach wohl nicht auf Unterhalt angewiesen und hat sich u.U. schon Eagrel (den Männern gleichberechtigt - eine typisch albische Möglichkeit) erklärt.

 

:hiram:

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Es dürfte in weiten Teilen Midgards vor allem üblich sein, vor einer Heirat erst einmal die Zustimmung der Familie der Braut zu erlangen. In den meisten Kulturen Midgards dürfte die Frau in aller Regel rechtlich unter Vormundschaft eines männlichen Verwandten stehen. (Nicht in allen Kulturen, und vor allem nicht zwingend in der Praxis gelebt.)

Eine Heirat bedeutet immer den Wechsel eines Ehepartners aus dem einen Familienverband hinein in einen anderen. Das geht prinzipiell nicht einfach so. Und Liebe oder ähnliches spielt dabei prinzipiell erst einmal kaum eine Rolle.

Zur Heirat gehört auch immer, dass der Ehemann der Familie der Braut nachweist, dass er diese angemessen (d.h. ihrem Status entsprechend) versorgen kann und dass er den sozialen (oder zumindest den finanziellen) Status der Brautfamilie durch die Heirat nicht beschädigt, sondern eher fördert.

Daher ist das (männliche) Heiratsalter in der Regel eher hoch anzusetzen. Reisen ist nicht unbedingt ein Problem, da die Mobilität oft recht hoch war. Von einem Kaufmann erwartet man nun einmal, dass er von Stadt zu Stadt zieht. Aber einen festen Wonsitz sollte man zur Heirat schon nachweisen können.

Allerdings muss man zum Zusammenleben nicht unbedingt Heiraten. In den meisten Kulturen Midgards sollten nichteheliche Lebensgemeinschaften gebräuchlich sein.

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Hi!

 

Ich habe einen ähnlichen Fall in meiner Gruppe. Der Glücksritter war etwas zu erfolgreich und ist dann bei Wort 'Heirat' etwas aus den Schuhen gekippt. Da die Dame aber auch etwas unkonventionell war (bei einer Waldläuferin kann man da ebenfalls davon ausgehen) haben sie sich auf eine gemeinsame Abenteurerkarriere geeinigt um sich besser kennenzulernen und das nötige Kleingeld für später anzuhäufen.

 

Als SL habe ich das nicht den Würfeln überlassen sondern mir überlegt ob eine zusätzliche NSC in die Gruppe passt. Bisher hat's wunderbar funktioniert. Es hat auch einige Vorteile:

 

- In der Form von Binwen kann ich der Gruppe Informationen zukommen lassen.

- Ich lasse sie Fertigkeiten lernen von denen ich weiss, dass sie benötigt werden, aber die niemand hat, usw....

- Zusätzliche Auswege wenn die Gruppe ohne eigenes Verschulden in die Klemme gerät.

- usw, usw, usw

 

Die Figur führe aber immer noch ich. Sonst behandle ich sie wie eine Gefolgsfrau nach den Regeln, ausser dass sie volle Beteiligungen am Einkommen erhält, das war aber eine Gruppenentscheidung.

 

Gruss

 

Chaos

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Eine meiner Figuren hat sich vor Jahren in eine begleitende Glücksritterin verliebt und die zwei führten dann eine gewisse Zeit eine feste Beziehung, aber ohne Heirat. Als die Gruppe keine Begleitung durch NSCs mehr brauchte, wurde sie eingemottet. Ich habe mit meinem SL gesprochen und die beiden haben geheiratet, was allerdings kaum Auswirkungen auf die Abenteuer hatte. Inzwischen gibt es auch Nachwuchs, was gerade bei einer inzwischen Con-Figur immer wieder schöne Anlässe für eine Heimreise bietet. Vor allem, da Frau und Kind sowohl in Moravod ("meinem" Heimatdorf) als auch in Alba (dort gehört meiner Figur ein Viertel eines Hofes) anzutreffen sind, seitdem der Kleine reisefähig ist.

 

Lange Rede, kurzer Sinn: Solche Geschichten geben der Figur deutlich mehr Tiefe, aber es sollte im Einverständnis zwischen Spieler und SL so abgesprochen werden, dass die Gruppe dadurch nicht gestört, wenn möglich aber sogar bereichert wird. Dabei kann auf einiges gewürfelt werden (z.B. Schwangerschaften usw.), die wesentlichen Entscheidungen sollten aber nicht an einem eventuell unpassenden Würfelwurf hängen.

 

Solwac

 

P.S. Zu Kazzirahs berechtigtem Einwand, dass das Einverständnis der Familie vorliegen sollte: In diesem Fall war es eine selbstständige Abenteurerin. Auf einen großen Familienhintergrund wurde deshalb verzichtet.

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OK, dann werd ich weiterhin bei der Methode bleiben, aber welche Auswirkungen hätte das Heiraten der Waldläufderin?

 

Kommt ganz darauf an was der Spieler und Du vorhaben.

 

- Die Wa könnte als ständige NSC-Begleiterin alle Abenteuer mitmachen. Sie wird dann praktischerweise vom Speiler ihres Ehemannes geführt. Ausnahmen gibt es natürlich wenn der Spieler die Wa verheizen will oder unnatürlich handeln läßt, dann kann (und sollte) der SL immer überstimmen.

Den von mir hervor gehobenen Vorschlag finde ich nicht gut. NSC sollten immer vom SL geführt werden. Wir haben bei uns in der Gruppe auch immer wieder NSC mitlaufen, z.B. den Ehemann eines Spielercharakters. Dieser wird aber immer vom SL geführt, was ich für wesentlich besser halte, so kann der NSC auch mal anderer Meinung sein, kann Ideen geben, die die Gruppe nicht hat, oder auch mal Schwierigkeiten verursachen!

 

Grüße

 

Bruder Buck

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OK, dann werd ich weiterhin bei der Methode bleiben, aber welche Auswirkungen hätte das Heiraten der Waldläufderin?

 

Kommt ganz darauf an was der Spieler und Du vorhaben.

 

- Die Wa könnte als ständige NSC-Begleiterin alle Abenteuer mitmachen. Sie wird dann praktischerweise vom Speiler ihres Ehemannes geführt. Ausnahmen gibt es natürlich wenn der Spieler die Wa verheizen will oder unnatürlich handeln läßt, dann kann (und sollte) der SL immer überstimmen.

Den von mir hervor gehobenen Vorschlag finde ich nicht gut. NSC sollten immer vom SL geführt werden. Wir haben bei uns in der Gruppe auch immer wieder NSC mitlaufen, z.B. den Ehemann eines Spielercharakters. Dieser wird aber immer vom SL geführt, was ich für wesentlich besser halte, so kann der NSC auch mal anderer Meinung sein, kann Ideen geben, die die Gruppe nicht hat, oder auch mal Schwierigkeiten verursachen!

 

Grüße

 

Bruder Buck

 

In unserer Runde habe ich einen NSC eingeführt, der von einer Spielerin (deren Charakter mit dem NSC eine Affäre hat) geführt wird. Ich finde es gut, da ich nicht dauern an ihn denken muß und die Spielerin bestimmt was er macht. Informationen kann ich der Gruppe durch den NSC trotzdem zukommen lassen. Sei es, weil sie sich nach seinem Wissen erkundigen, sei es weil ich es für sinnvoll und logisch halte, daß er Wissen hat und es mit ihnen teilt. Letztlich bin ich als SL immer noch der, der entscheidet was dieser NSC tut oder sagt.

 

:hiram:

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@BB: Idealerweise sollten sich Spieler und SL das Führen der Figur teilen, die alltägliche Verwaltung (Kampf, Verpflegung usw.) macht der Spieler, die Persönlichkeit tritt bei NSCs ja meist in den Hintergrund. Sind da aber schöne Szenen zu erwarten, dann sollte der SL diese schön mit (und in der Szene gegen) den Spieler betonen. So wäre ein Ehekrach am abendlichen Lagerfeuer sicher für alle lustig, sofern es in der Spielwelt einen hinreichenden Grund gibt. Und sei es nur die Eifersucht gegenüber dem letzten Flirtversuch des Glücksritters oder so.

 

Solwac

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die Persönlichkeit tritt bei NSCs ja meist in den Hintergrund.

Und eben das ist bei NSC, die eine enge Bindung zur Gruppe oder gar einzelnen Charakteren haben, gar nicht schön. Denn dann bleiben sie farblos.

 

Mir hat es z.B. sehr gut gefallen, dass bei "unserem" Tal der toten Helden die NSC gerade so intensiv und farbig von Rosendorn dargestellt wurden, dass unsere Charaktere und wir als Spieler echt mit jedem einzelnen gelitten haben und ihren Tod mit allen Kräften zu verhindern versuchten - das habe ich in der Art noch nie vorher erlebt.

 

Ein Negativbeispiel wäre der NSC, welcher jahrelang mitläuft und so farblos bleibt, das sein an Sich tragischer Tod bei den Spielern nur ein Achselzucken hervor ruft und dementsprechend die Charaktere auch nicht reagieren - was absoluter Unsinn sein dürfte (ist, glaube ich, bei uns in der Gruppe früher mal vorgekommen).

 

Grüße

 

Bruder Buck

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@BB: Sicher sind die NSCs im TdtH sehr gut herausgestellt worden. Aber es waren dort ja nicht Begleiter der Gruppe über eine längere Zeit, sondern für das Abenteuer wichtige Figuren. Die sind natürlich anders in ihrem Auftreten als Gruppenbegleiter, die vielleicht die von der Gruppe nicht abgedeckten Fertigkeiten stellen sollen, aber nicht das Abenteuer lösen sollen.

 

Wenn solche Begleiter aber der ganzen Gruppe gefallen und nicht der Bezugsspieler zuviel Aufmerksamkeit dadurch auf sich zieht, dann spricht nichts gegen ein stärkeres Ausspielen des NSCs.

 

Solwac

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Moin,

 

ich schätze, die Frage "Wird sie schwanger oder nicht?" sollte man nur dann den Würfeln überlassen, wenn sowohl Spieler/Charakter als auch Spielleiter mit beiden möglichen Ergebnissen umgehen können. Es kann sicherlich sehr zum Tiefgang einer Figur beitragen, wenn er Papa (bez. sie Mama) geworden ist. Andererseits kann es auch das Spiel belasten, wenn der Spieler mit Frau und Kind so rein garnichts anfangen kann.

 

Von daher würde ich mir da im Vorfeld ein paar Gedanken machen, "paßt hier jetzt eine Schwangere ins Konzept?", "Ist hier vielleicht sogar ein guter Aufhänger für ein Abenteuer?", "Würde eine Schwangerschaft die Geschichte bereichern oder veröden?", "was denkt der betroffene Spieler? Was will die Gruppe?". Ich denke, der letzte Punkt ist in sofern wichtig, da Rollenspiel zunächst einmal allen beteiligten Spaß machen soll. Mit einem Würfelergebnis, das den Spielspaß nachhaltig vergällt, ist niemandem gedient.

 

 

Mal was anderes: Aus dem Verlauf der Diskussion gewinne ich den Eindruck, daß "Verführen" hier stets im westeuropäischen Sinne des 21. Jahrhunderts gedeutet wird, sprich jemanden für einen OneNightStand "aufzureißen".

Ist die Welt Midgards derart modern und liberal? :confused:

Wenn ich mir Europa zu anderen Zeiten oder andere Kulturen unserer realen Welt betrachte, gewinne ich den Eindruck, daß ein erfolgreiches Verführen als Ergebnis auch ein Liebespfand der Angebeteten - Damenhandschuh, Schal o.ä. - oder ein Händchenhalten im Mondschein mit Poesie und Seufzen zeitigen kann, eventuell unter der Aufsicht einer Anstandsdame. Eventuell bringt ein erfolgreiches Verführen als Ergebnis auch, daß man einen Konkurrenten aus der Heiratsbewerberliste verdrängt hat, oder, daß der/die Verführte bereit wäre, den Charakter gegen den Willen der Eltern zu heiraten o.ä. ...

 

Gruß,

Frank

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Mal was anderes: Aus dem Verlauf der Diskussion gewinne ich den Eindruck, daß "Verführen" hier stets im westeuropäischen Sinne des 21. Jahrhunderts gedeutet wird, sprich jemanden für einen OneNightStand "aufzureißen".

Ist die Welt Midgards derart modern und liberal? :confused:

Wenn ich mir Europa zu anderen Zeiten oder andere Kulturen unserer realen Welt betrachte, gewinne ich den Eindruck, daß ein erfolgreiches Verführen als Ergebnis auch ein Liebespfand der Angebeteten - Damenhandschuh, Schal o.ä. - oder ein Händchenhalten im Mondschein mit Poesie und Seufzen zeitigen kann, eventuell unter der Aufsicht einer Anstandsdame. Eventuell bringt ein erfolgreiches Verführen als Ergebnis auch, daß man einen Konkurrenten aus der Heiratsbewerberliste verdrängt hat, oder, daß der/die Verführte bereit wäre, den Charakter gegen den Willen der Eltern zu heiraten o.ä. ...

Was du beschreibst, würde in bürgerliche oder adlige Kreise in Valian oder den Küstenstaaten passen, aber im ländlichen Alba ist man da doch um einiges unmittelbarer und "pragmatischer". Diese vergrämten Moralvorstellungen wurden auf der Erde nämlich nicht im Mittelalter (und Alba entspricht dem Frühmittelalter), sondern später angewendet. Wobei heimlich doch auch immer andere Dinge gemacht wurden....

 

Also ist das mit dem One-Night-Stand keine so moderne Erfindung.

 

Grüße

 

Bruder Buck

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@egima

Je nach kulturellem Hintergrund kann "Verführen" sicher auch die von Dir genannten Aspekte umfassen. Im DFR wird auch schön beschrieben was "Verführen" alles erreichen kann (wenn ich mich recht erinnere sogar beim einholen von Informationen helfen).

 

In diesem Strang geht es jedoch nur um die Eingangs beschriebene Situation in der Verführen eingesetzt wurde um einen NSC für einen One-Night-Stand zu erobern. Dies ist halt auch ein Aspekt des verführens.

 

Ich denke auch, daß viele Kulturen lange nicht so feindlich gegenüber der Sexualität eingestellt sind (waren) wie wir es heute von der jüdisch/christlich/islamischen Tradition geöhnt sind. Als SL muß ich mir immer den Hintergrund der Kultur und des individuellen NSC vorstellen um zu interpretieren welchen Effekt ein erfolgreiches Verführen hat.

 

:hiram:

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Als SL muß ich mir immer den Hintergrund der Kultur und des individuellen NSC vorstellen um zu interpretieren welchen Effekt ein erfolgreiches Verführen hat.

Und manchmal den Spieler überraschen, wenn er mehr bekommt als erwartet, die gewünschte Information hingegen nicht. :D

 

Solwac

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Moin

 

@egima: Es ist durchaus so, dass menschen in früheren Zeiten unserer realen Welt vielfältige sexuelle Erfahrungen sammeln konnten. Es gibt da diverse Möglichkeiten... Die eher körperfeindliche Einstellung in Europa und Nordamerika ist eher bürgerlich modern und stammt aus dem 19. Jahrhundert.

 

naja... so sehr ein Kind des späten Bürgertums ist die Körperfeindlichkeit meines Erachtens nicht. Auch ist es weniger eine Frage der Körperfeindlichkeit als der Vormachtstellung des Mannes über die Frau in einer Kultur, sprich des Patriarchats.

 

Irgendwann dämmerte jeder Kultur, daß beim Geschlechtsakt Kinder entstehen können, daß also der Mann an der Entstehung des Nachwuchses Anteil hatte (und nicht nur Spaß). Wie kann der Mann sicher sein, daß er SEINE Kinder aufzieht? Indem er auf die Jungfräulichkeit der Braut besteht und der Frau den körperlichen Umgang mit anderen Männern verbietet.

 

Sieh Dir bspw. das Judentum an. Jahrhunderte vor Christi Geburt wurde Homosexualität mit dem Tode bestraft, galt Selbstbefriedigung als Verbrechen und durfte Sex nur mit der eigenen Frau und nur zum Zwecke der Fortpflanzung betrieben werden.

In der griechischen und römischen Antike hatte nur der Mann die ach so gepriesene Freizügigkeit, Frauen - ausgenommen Sklavinnen und Hetären - erfuhren Sex nur im Rahmen der ehelichen Pflichten als Notwendigkeit. Liebe/Zuneigung zu einer Frau war für viele Zeitgenossen Platons ein geradezu ekelerregender Gedanke.

Wenn eine Römerin sich in vorchristlicher, republikanischer Zeit beim Ehebruch erwischen ließ, konnte der Mann sie töten.

Wie es bei den Christen lief, brauchen wir wohl kaum zu erörtern, schon der Apostel Paulus predigte: "Es ist dem Menschen gut, dass er kein Weib berühre."

Daß das Christentum schon lange vor dem von Dir genannten 19. Jahrhundert sehr seltsame Blüten trieb, belegt auch Erzbischof Hinkmar von Reims (*um 800, +882). Er beschreibt die Scheidung auf karolingisch: Der Ehemann schickt seine Frau in die Kirche, wo ihr der Hausschlachtersklave die Kehle durchschneidet. Der Ehemann zahlt die festgelegte Buße an die Familie der Frau, ist nun Witwer und darf wieder heiraten.

Auch schon lange vor der spießbürgerlichen Epoche galt die Vereinigung, selbst nur in Gedanken, mit jemandem anderem als dem eigenen Partner als Todsünde...

 

Der Islam war in vieler Hinsicht zunächst weit liberaler, da er den Verkehr "nur zum Spaß" erlaubte - aber für Frauen nur in den legalen Grenzen, sprich auch hier nur in der Ehe.

 

Ich weiß nicht, ob ich Tacitus glauben darf, wenn er die Keuschheit der Germanen so derart über den grünen Klee lobt, glaube vielmehr, daß er hier übertreibt - vielleicht komplett lügt - um seinen Mitrömern ihren Lebenswandel vorzuhalten. Sollte Tacitus aber doch die Wahrheit schreiben, dann dürfte ein Wurf auf Verführen einer Germanin um mindestens 10 erschwert gewesen sein ;-) .

 

Natürlich gab es auch Kulturen, die erfrischend liberal waren. Nach allem, was ich über die vorchristlichen Iren gelesen habe, waren sie recht offen im Ehe- und Sexualleben. Auch im alten Ägypten und Mesopotamien war die Verklemmtheit sicher nicht sonderlich ausgeprägt.

 

Sicher ist bei der Frage noch zu berücksichtigen, wer die zu verführende Frau ist, Biggi die Bauernmagd ist nicht mit Freifrau Fredegundis zu vergleichen. Aber eine Frau mit einem achtbaren gesellschaftlichen Stand ging ein hohes Risiko ein, wenn sie gegen die Moral ihrer Zeit/Kultur verstieß.

 

M.E. dürfte eine Frau in den meisten realen Kulturen, die der Mehrzahl der Kulturen in Fantasy-Rollenspielwelten - inkl. Midgard - zugrunde liegen, durch ein zu leichtes Verführtwerden in erhebliche Schwierigkeiten kommen. Alleinerziehende, gesellschaftlich akzeptierte Mütter sind oftmals undenkbar. Und eine Schwangerschaft ist immer möglich, wenn es einmal geschnackelt hat.

 

Die von mehreren erwähnten reichhaltigen Möglichkeiten zum sexuellen Erfahrungsgewinn dürften in den meisten Kulturen weit eher die Situation (a) der Männer und (b) der Hetären, Huren, Kurtisanen, Sklavinnen, Mägde und Frauen des Fahrenden Volkes widerspiegeln, denn (a) der Mann hat in den wenigsten Kulturen eine Ansehenseinbuße, wenn er ein "toller Hecht" ist - eher das Gegenteil ist zu erwarten - und (b) für Frauen eines niederen gesellschaftlichen Standes galten eh andere Regeln (Vergewaltigung solcher Frauen zog bspw. im Mittelalter selten nennenswerte Strafen nach sich) als für eine Bauers-/Bürgersfrau oder Adlige.

 

Grüße,

Frank

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