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Albische Heilige: Saine Marten - Schutzpatron der Abenteurer


Freund Jan

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Na, alles klar liebe Zuschauer?

 

Als ich neulich im Lexikon der kuriosesten Reliquien las, stieß ich auf einen Hinweis, wonach der Hl. Benedikt von Nursia als Schutzpatron der Höhlenforscher verehrt wird, weil er sich einst vor einer Meute aufdringlicher Mönche in einer Höhle versteckte. Da in meinen Augen Abenteurer im weitesten Sinne auch Höhlenforscher sind, kam mir die Idee, einen Schutzheiligen der Abenteurer zu entwerfen. Denn einen Zweifel, dass Abenteurer einen solchen Heiligen dringend nötig haben, kann wohl kein vernünftiger Mensch hegen.

 

Dass ich mich dabei in erster Linie der Geschichte des Hl. Martin, Bischof von Tours, bediente, der der bedeutendste Heilige der Merowingerzeit war, werden sicher nicht nur die Katholiken unter Euch erkennen. (Der ist v.a. deshalb mein Lieblingsheiliger, weil ich das Werk eines seiner Nachfolger auf dem Bischofsstuhl von Tours bewundere - die Zehn Bücher Geschichten des Gregor von Tours (538/39-594 n.Chr.), die bedeutendste Geschichtsquelle über die Merowingerzeit.) Die wahrscheinlich berühmteste Martinslegende vom Teilen seines Mantels passt leider so gar nicht zur Mentalität der Albai, so dass ich schweren Herzens auf sie verzichtet habe. Aber vielleicht findet ja jemand von Euch eine albische Version davon.

 

Ich freu mich auf Eure Kommentare und Anmerkungen, vielleicht hat ja sogar jemand ein Wunder des Heiligen zu berichten, eigene Reliquien zum Thema beizusteuern oder auch andere Heilige, die er gerne vorstellen möchte.

 

Machts gut und haut-wuchtig, Euer

Freund Jan.

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Zu den beliebtesten albischen Heiligen zählt zweifelslos Saine Marten, Abt von Vanasfarne und Kirghlaird Haelgardes. Aus dem Turon-Adel stammend machte er sich im frühen 19. Jahrhundert als junger Mann schnell einen Namen als tapferer Krieger in den Fehden seines Clans. Mit Beginn der Jagdzeit (ca. 1809-1893) sieht man ihn auf der Seite der Kirgh Albai gegen Hexerei und dunathisches Druidentum streiten. Unter anderem war er es, der den Stehenden Stein von Iona, ein druidisches Heiligtum im Wald von Aettrick, umstürzte. Sein weiterer Lebensweg schien festgelegt, als sich im Jahr 1817 mit einem Schlag alles änderte: Marten war gegen die Elfen im Broceliande gezogen, um diese Feinde der Kirgh zu vernichten, doch elfische Zauberkunst und Blendwerk ließen ihn sich heillos im Zauberwald verirren, so dass es keine Hoffnung mehr für ihn gab, einen Weg zurück in die Zivilisation zu finden. In seiner Verzweiflung rief der Heilige die Götter um Hilfe an und versprach, in Zukunft sein Leben als Mönch und Einsiedler zu führen, wenn er denn nur aus dem Broceliande herausfinden würde. Die Götter erhörten sein Gebet und sandten einen Hirschen mit sonnig-strahlendem Fell, der ihn aus dem Wald in Sicherheit führte. Zu diesem Zeitpunkt war Saen Marten 29 Jahre alt.

 

Saen Marten erfüllte sein Gelübde getreulich, ließ sich als Einsiedler nahe Haelgarde in den Hügeln am Ufer des Foss nieder und führte ein tadellose Leben in Götterfurcht und Kontemplation. Schnell erwarb er sich dadurch den Ruf, ein heiliger Mann zu sein, nicht zuletzt durch den Kontrast, den seine Demut im Vergleich zur Raserei, die die Kirgh Albai in der Jagdzeit erfasst hatte, bildete. Als 1851 der alte Abt des Klosters Vanasfarne starb, forderten alle Bewohner Haelgardes, Saen Marten zu seinem Nachfolger und damit zum geistlichen Oberhaupt der Stadt zu machen. Die Mönche und der Laird MacRathgar, der auf Grund der großzügigen Spenden seines Clans für das Kloster einen entscheidenden Einfluß auf die Ernennung hatte, konnten sich dem Drängen der Stadtbevölkerung nicht lange widersetzen. In einer feierlichen Prozession zog die gesamte Gemeinde in die Hügel am Foss, um Marten im Triumpf nach Haelgarde zu führen. Der jedoch fürchtete, sein Gelübde zu brechen, sollte er sein Eremitenleben aufgeben und fühlte sich darüberhinaus auch dem Amt und der daraus folgenden Verantwortung nicht gewachsen. Deshalb versteckte er sich, als er die Haelgarder nahen sah, in einer kleinen Höhle. Doch die Götter hatten bereits ihre eigenen Pläne in Bezug auf Saen Marten, und so scheuchte er in der Höhle einen Schwarm Fledermäuse auf, die schleunigst das Weite suchten. Den aufsteigenden Schwarm sahen die Städter, deuteten ihn richtig als Zeichen der Götter und fanden so den heiligen Mann. Marten wurde Abt von Vanasfarne und Kirghlaird Haelgardes und füllte dieses Amt lange Jahre zur Zufriedenheit aller aus. Schließlich starb er im hohen Alter von 78 Jahren auf einer Visitationsreise durch die Dörfer seines Sprengels im kleinen Örtchen Stoneforth. Die Überführung des Leichnams nach Vanasfarne wurde ein gewaltiger Triumpfzug, der ganze Landstrich war auf den Beinen, um Marten das letzte Geleit zu geben.

 

Für die sterblichen Überreste wurde ein Reliquienschrein aus purem Gold vom berühmten Goldschmied Meister Royden von Tidford angefertigt und in Vanasfarne aufgestellt. In der Folge entwickelte sich das Kloster zu einem der beliebtesten Wallfahrtsziele Albas und sein Reichtum vor der Zerstörung durch die Waelinger im Jahre 2153 beruhte maßgeblich auf den daraus resultierenden Einnahmen. Wunderbarer Weise entging der Reliquienschrein der Plünderung durch die Vidhingfahrer und wird seitdem im Haupttempel der Dheis Albai in Haelgarde, in der Caethedrel, ausgestellt.

 

Als einer der beliebtesten Heiligen Albas verfügt Saine Marten über eine ganze Reihe von Patronaten. So ist er natürlich Schutzheiliger Haelgardes aber auch des Clan Turon, aus dem er schließlich stammte und wird gegen Vampirbisse angerufen. Darüber hinaus ist er Schutzpatron der Abenteurer, weshalb viele Abenteurer- und Söldnergilden Albas die Fledermaus im Wappen und Saen Marten im Namen führen, z.B. die Martensbruderschaft in Wulfstead.

 

Im albischen Heiligenkalender wird die Martenstid am Aonadag der ersten Trideade des Rabenmondes gefeiert. Dabei werden Kuchen in Form von Fledermäusen gebacken und verzehrt, als "Strafe" für deren frommen Verat des Hl. Marten.

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Das Kloster Haelgarde beherbergt in seinen Mauern eine bedeutende Reliquie Saen Martens - ein von einem unbekannten Künstler geschaffenes Bild. Zwei Wunder sind im Zusammenhang mit ihm bezeugt:

 

Zum einen wurde es im Jahr 2013 von einem fanatischen Anhänger des dunathischen Druidentums, der nachts ins Kloster Haelgarde eingedrungen war, erst mit einem vergifteten Dolch durchbohrt und dann entwendet, um in druidischen Ritualen weiter geschändet zu werden. Doch das Bildnis des Hl. Marten begann aus der Stelle, an der es von dem Dolch zerstochen worden war, zu bluten. Am nächsten Morgen führte eine Blutspur die aufgebrachten Einwohner Haelgardes zum Versteck des Frevlers, der an Ort und Stelle zu Recht gelyncht wurde. Das Bildnis wurde an seinen angestammten Platz im Kloster zurückgebracht und die Wunde schloss sich am nächsten Ljosdag auf wundersame Weise, so dass heute im Bild nur noch eine Narbe jene Stelle kennzeichnet, in die der Dolch drang.

 

Das zweite Wunder ereignete sich im Jahr 2276, als die Truppen des Laird MacRathgar wieder einmal die Stadt Haelgarde belagerten. Als dann gemeldet wurde, dass sich vom Meer her eine Flotte waelingischer Schiffe näherte, war die Verzweiflung groß. In ihrer Not holten die Bewohner Haelgardes das Bildnis des Hl. Marten und trugen es in feierlicher Prozession auf der Stadtmauer um die Stadt. Daraufhin erkrankte das gesamte Belagerungsheer am Roten Fieber und löste sich innerhalb einer Woche auf. Die Waelingerflotte entpuppte sich bei ihrer Ankunft als Handelsexpedition, die Schiffe waren vollgeladen mit kostbaren Fellen, Bernstein und Met und brachten der Stadt große Profite. So ist durch die Reliquie Saen Martens Haelgarde gerettet worden.

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Schöne Ausarbeitung! :clap:

 

 

Nur eines: Ist der Haupttempel der Kirgh denn nicht in Harkfast, dem Sitz des Erzabtes?

 

Grüße

 

Bruder Buck

Dem kann ich mich nur anschließen! :thumbs:

 

Es muß ja in Haelgarde nicht das Kloster des Erzabtes sein. Es reicht die Stellung als eines der wichtigen Klöster Albas und schon ist man nicht mehr im Gegensatz zum Alba-QB.

 

Solwac

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Ahoi Freund Buck.

 

Nur eines: Ist der Haupttempel der Kirgh denn nicht in Harkfast, dem Sitz des Erzabtes?
Hier liegt ein Missverständnis vor. Ich wollte nicht behaupten, dass der Haupttempel der Dheis Albai in Haelgarde liegt, sondern einen der über zwanzig Tempel etwas herausheben. So wie einen Dom oder eine Kathedrale, die als Bischofskirche eine besondere Stellung in der Stadt innehat. (Haupttempel also in dem Sinn, wie der Michel eine der Hamburger Hauptkirchen ist). Dahinter steckte die Idee, dass der Abt von Vanasfarne als geistliches Oberhaupt des Boroughs einen eigenen Tempel innerhalb der Stadtmauern haben sollte, in dem er wenigstens an den hohen Feiertagen Götterdienste abhalten kann.

 

Grüße und hau-wuchtig, Dein

Freund Jan.

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Ahoi Freund Orlando.

 

Einzig der Name müsste nicht unbedingt an das irdische Pendant angelehnt sein, finde ich.
Das ist sicher Geschmackssache. Mir sind Namen, in denen man das realweltliche Vorbild wiedererkennt lieber als völlig beziehungslose Namen. Außerdem ist es auch gute MIDGARD-Tradition, Namen leicht verfremdet zu übernehmen. So ähnelt das Kloster Vanasfarne in Schickssal und Namen seinem englischen Vorbild Lindisfarne und bei Robin MacRochall weiß auch jeder, wo er herstammt.

 

Machs gut und hau-wuchtig, Dein

Freund Jan.

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  • 3 Wochen später...

Hallo Leute!

 

Ich wünschte, ich hätte den Schutzheiligen der Abenteurer gestern schon gekannt, als meine kleine Magierin von einem Dornenwurm verschluckt wurde. Obwohl... sie stammte aus Chryseia und hätte ihn wohl eh nicht angebetet.

 

Einen kleinen Verbesserungsvorschlag hätte ich noch: Die Begründung, warum Marten Schutzpatron der Abenteurer ist wird nur kurz im "Vorwort" geliefert. Vielleicht könnte man das im Haupttext auch noch mal bringen.

 

Bis bald, Eure

 

Thori

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  • 4 Monate später...

Ahoi Freunde.

 

Gerade ist mir ein Fehler bei meiner Ableitung des albischen Begriffs für Heiliger, Saen, aufgefallen. Ich war dabei von den Saine Breden (den Heiligen Brüdern) ausgegangen, hab aber fälschlicherweise Saene Breden gelesen (keine Ahnung, wie das passieren konnte, ehrlich!) und dann den Singular durch einfaches Weglassen des End-e gebildet. Mittlerweile ist mir dieser Fehler aufgefallen, ausserdem habe ich in der Liste der albischen Schlachtrufe entdeckt, dass die Singularform ebenfalls Saine ist, unabhängig ob Maskulinum oder Femininum.

 

Da ich natürlich immer um größtmögliche Kongruenz mit dem Alba-QB bemüht bin, bitte ich Euch deshalb das Saen in Zukunft als Saine zu lesen.

 

Machts gut und haut-wuchtig,

Freund Jan.

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