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Chryseia


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Hier schon mal vorab der erste Teil meiner Chryseia-Kurzbeschreibung - alles noch ein bisschen unrund. Nicht-offizielle Informationen habe ich mit Blauer Schrift gekennzeichnet, alles andere ist offiziell oder wenigstens halb-offiziell.

 

Chryseia (Teil I)

 

1.Allgemeines

 

Das fruchtbare Chryseia (griechisch-byzantinisch) war in der Spätzeit des Seemeisterreiches das Kernland des Imperiums, das besonders unter den Verheerungen des Kriegs der Magier zu leiden hatte. Nach der Zerstörung der Hauptstadt Thalassa, in deren Ruinen heute nur noch Ausgestoßene, Bettler, Verbannte und andere Einzelgänger leben, entwickelten sich im Lande unabhängige Stadtstaaten, die zum Teil von Fürsten, zum Teil von einer Volksversammlung regiert werden. Der Wohlstand Chryseias gründet sich auf dem Fleiß seiner Bauern und Handwerker und auf der Geschäftstüchtigkeit seiner Händler, die man noch im letzten Winkel Midgards antreffen kann.

 

2.Landschaft und Klima

 

Chryseia ist ein hügeliges Land mit recht schroffen Konturen. Im Norden bilden die stets schneebedeckten Melgarberge die Grenze zu Alba. Sie erstrecken sich von der Bucht der Bäume im Westen bis zur Bucht von Ikonium im Osten. Im Süden schließt das wilde, von tiefen Tälern durchzogene Hochland des Katalideon an, welches fast den gesamten Norden bedeckt und dessen südlichsten Ausläufer die Stadt Diptyche markiert. Das Hochland umschließt ein fruchtbares Becken, Trikkalien, das Herz Chryseias, welches auch die Kornkammer des Landes genannt wird. Fast ebenso fruchtbar ist der Westen des Landes zwischen den Städten Palabrion und Argyra, die Ebene der Argyräis, am Golf der Blauen Wellen. Die Küstenlandschaft östlich der Bucht der Delphine, an der die Stadt Kroisos liegt, ist hingegen von einem unwegsamen, dichten Buschwerk überwuchert und wird Europoseia genannt, nach dem Schutzheiligen der Strauchdiebe. Vor der Küste liegen zahlreiche kleine und kleinste Inseln. Den Südwesten Chryseias bildet das, durch die Landenge von Diptyche getrennte Hochland von Myriosmos. Auf der westlichen von zwei schluchtenreichen Halbinseln geht es in das Nyktoros-Gebirge über, an dessen Füßen die Ruinenstadt Thalassa liegt. Erd- und Seebeben sind im Süden keine Seltenheit. Zudem gibt es vor der Küste einige - zur Zeit inaktive - Vulkane.

 

Ganz Chryseia liegt im Gebiet einer warmgemäßigten Klimazone (Mittelmeerklima). Im Katalideon sind die Sommer kühl und die Winter sehr kalt und regnerisch. Vom Drachenmond bis zum Luchsmond sind die höchsten Berge schneebedeckt. In Trikkalien herrscht kontinentales Klima, die Winter sind relativ kalt, die Sommer heiß mit häufigen Gewittern. In der Argyräis bringen die vorherrschenden Westwinde feuchte Meeresluft vom Golf der Blauen Wellen, die an den Rändern des Hochlands abregnet. Europoseia und Myriosmos sind dagegen niederschlagsarme Gebiete. Besonders im Inneren des südlichen Hügellandes sind die Sommer stets sehr heiß und trocken.

 

3.Flora und Fauna (Bestiarium)

 

Chryseia wird seit je her landwirtschaftlich intensiv genutzt und dementsprechend geformt ist auch die Vegetation in vielen Landesteilen. Ölbaum- und Korkeichenwälder, Obsthaine und Weinanbau bestimmen ganze Landschaften. Aber auch Getreide, Hanf- und Flachs werden angebaut. Größere Hochwälder gibt es fast nur noch im unzugänglichen Katalideon, ansonsten herrscht niedrige Macchie oder Phrygana vor - besonders in der Europoseia. Dominierende Arten im Küstenbereich und auf den vorgelagerten Inseln sind Hartlaubgehölze wie Ölbaum, Pistazie und Johannisbrotbaum, im Landesinneren immergrüne Bäume wie Stein- und Kermeseiche, sowie Erdbeerbaum und Pinie. In höheren Lagen wie Katalideon oder Myriosmos treten dann auch vermehrt laubwerfende Eichen, Hartkiefern und Zypressen auf.

 

Zahlreiche Vögel bevölkern den Himmel, darunter viele Greifvögel wie Adler, Falke, Habicht, Bussard, Milan, Eule und Geier. In lichten Wäldern leben Dam- und Rot- und Rehwild, Wildschwein, Wildziege, Dachs, Marder, Luchs, Bär, Wolf und eine kleine Löwenart. Es gibt auch Skorpione, Eidechsen und Schlangen, letztere können auch giftig sein. In den klaren Flüssen und Seen tummeln sich zahlreiche harmlose, dafür schmackhafte Fische. Das Meer hingegen ist voller Gefahren: Außer dem Hai, dem Rochen, Fischen mit Giftstacheln und Muränen leben entlang der Küste gefährliche Riesenkraken und Riesenmuscheln. Es lebt dort auch ein den Chryseiern fast heiliges Tier, der Delphin, dem große Ehrerbietung gegenüber erbracht wird.

 

Katalideon und Myriosmos sind auch die Heimat ungewöhnlicher Wesen wie Flugechsen, Harpyen, Zyklopen, Minotauren und Chimären, während Greif und Pegasus nur noch in den Melgarbergen zu finden sind. Auf Najaden, Dryaden, Faune, Satyrn und Silene kann man in abgelegenen Landschaften treffen. Berichtet wird auch von Basilisken, Gorgonen und Hydren. Vor der Küste hausen Nereiden, Tritonen, Sirenen und große Meeresungeheuer wie der sagenhafte Leviathan. Auch Drachen gibt es, die jedoch nicht sehr groß werden.

 

Im südlichen Katalideon leben noch zahlreiche Kentauren in kleinen Gemeinschaften, Stämme der Orkoi (Orcs) gibt es im ganzen Katalideon und in den Melgarbergen, Nannoi (Zwerge) vor allem auf dem Nyktoros. Irgendwo tief im Katalideon soll auch das halbmenschliche Volk der einäugigen Arimaspoi hausen.

 

4.Geschichte

 

Die offizielle Zeitrechnung des heutigen Chryseia beginnt mit dem Jahr 1 nF. (nach der Finsternis), womit das Jahr 1601 nL. gemeint ist. Im folgenden wird aber die valianische Zeitrechnung verwendet.

 

Tuskerzeit

 

Bevor die Meeresvölker aus dem hohen Norden nach Valian, Chryseia und in die Küstenstaaten kamen, lebte im Süden von Vesternesse, rings um den Golf der Blauen Wellen, seit Menschengedenken ein Volk hochgewachsener, bronzehäutiger Männer und Frauen. Im 8. Jhdt. vL. hatten sie in den chryseischen Ebenen die ersten Städte gegründet und die vielfältige Kultur der Tusker entwickelt.

 

Alt-Chryseische Zeit

 

Die Tusker zeigten keinerlei Neigung, sich zu größeren Gemeinschaften zusammenzuschließen. Jede Sippe und jede Stadt blieb für sich und verteidigte ihre Unabhängigkeit hingebungsvoll. So war es den besser organisierten und kampfgewohnten Aquiloniern, welche im 1. Jhdt. nL. an den Gestaden des heutigen Chryseias landete, möglich, die tuskischen Städte eine nach der anderen zu erobern. Sie gründeten das Reich von Illyion mit der Hauptstadt Kroisos, welches jedoch schon bald in drei Diadochenreiche zerfiel. In der Folge vermischten sich Aquilonier und Tusker und wurden zu den Illyiontern, den Vorfahren der heutigen Chryseier. Lediglich auf dem Nyktoros und im unzugänglichen Katalideon konnten kleine tuskische Gemeinschaften noch viele Jahrhunderte lang fast unberührt überleben. Einige von ihnen wanderten nordwärts zu den Melgarbergen und vermischten sich mit einem hier ansässigen Hirtenvolk. Von diesen stammen die heutigen Melgaren ab.

 

Im 5. Jhdt. kämpften die Illyionter mit einem weiteren Meervolk, den im westlichen Lidralien ansässigen Corern, um die Seeherrschaft über den Golf der Blauen Wellen. Die Illyionter unterlagen und verloren die Argyräis an die Corische Republik, welche dort mehrere Stützpunkte errichtete.

 

Valianische Zeit

 

Mitte des 7. Jhdts. traf Chryseia erneut eine Invasionswelle. Das Meervolk der Valianer, welches auf den gleichnamigen Inseln eine Heimat gefunden hatte, landete an der Ostküste. In blutigen Kämpfen eroberten sie nach und nach die illyontischen Küstenstädte. Im Westen wurde ihr Eroberungszug jedoch vorläufig von den Corern gestoppt. Erst zu Beginn des 8. Jhdts. konnten die Valianer den Corern ihre Besitzungen an der chryseischen Westküste abtrotzen. Damit waren alle großen chryseischen Städte bis auf Thalassa und Diptyche in valianischer Hand. Jene leisteten den Eindringlingen noch über hundert Jahre erbitterten Widerstand. Im 9. Jhdt. fielen schließlich Thalassa, Diptyche und der Rest Chryseias an die Valianer. Nur das Katalideon und die Melgarberge blieben von den valianischen Legionen unbehelligt.

 

Nach dem Brand von Candranor im Jahre 1180 wurde Thalassa die neue Hauptstadt des Seemeisterreiches und die Provinzen Chryseias neues Kernland des Imperiums. Während jedoch Thalassa zu einem Moloch wuchs, führten die anderen chryseischen Städte ein Schattendasein. Unter der drückenden Herrschaft der Seemeister litt vor allem die Landbevölkerung, welche auf großen Latifundien für die Nahrungsversorgung der hungrigen Hauptstadt zu sorgen hatte.

 

Das Seemeisterreich hatte längst den Zenit seiner Macht überschritten, als im Jahr 1560 mit dem Ersten Fall Thalassas der Krieg der Magier begann. Die mit dämonischer Hilfe geführte Auseinandersetzung zwischen Schwarzen und Grauen Meistern erschütterte das Land zutiefst. Noch heute finden sich allerorten Spuren der damaligen Verwüstungen. In der chryseischen Geschichtsschreibung werden die 40 Kriegsjahre auch als "Zeit der Finsternis" bezeichnet.

 

Die Neuzeit

 

In den ersten Jahrhunderten nach dem Untergang des Seemeisterreiches lag der Handel auf den Meeren Midgards danieder. In dieser Epoche dominierte das landwirtschaftlich geprägte Landesinnere Chryseias über die damals bei weitem nicht so bedeutenden Küstenstädte. Dem Fürstenhaus von Diptyche gelang es damals, die Herrschaft über einen großen Teil des Landes an sich zu reißen. Nach der Eroberung Argyras sah es gar so aus, als könnte sich der Basileos von Diptyche zum Herrscher über ganz Chryseia aufschwingen, doch blieb die Stadt an der Westküste - dank palabrischer Hilfe - nicht lange im Besitz der Diptycher.

 

Der Sturz der Seemeister bedeutete in Chryseia auch das Ende der valianischen Götter. An ihre Stelle trat nun die offen auftretende Nea Ekklesia, ein Kult, der zu Zeiten der Seemeister in den Untergrund verbannt worden war. Um göttliche Legitimation ihres Herrschaftsanspruchs bemüht, propagierte die neue chryseische Adelsschicht, welche die valianische Beamtenschaft in den Städten abgelöst hatte, nun den Glauben an die Muttergottheit Nea Dea und ihren Sohn Wredelin, und wurde ihrerseits durch den Klerus der neuen Kirche unterstützt. So wurde der Basileos von Diptyche als erster chryseischer Herrscher von der Matriarchin gekrönt.

 

Während die Einigung Chryseias unter einem einzigen weltlichen Herrscher mißlang, gewannen die Matrarchinnen und Patriarchen der Nea Ekklesia immer mehr an Einfluß. Doch wurde die Kirche auch immer wieder von Erschütterungen ihres Glaubensgebäudes heimgesucht. Im 20. Jhdt. erlebte Chryseia mit dem Ikonoklasmus, dem heftig geführten Kampf gegen die Bilderverehrung, teilweise bürgerkriegsartige Zustände.

 

Im 21. Jhdt. versuchte das wirtschaftlich und militärisch erstarkte Kroisos seinem Konkurrenten Diptyche den Zugang zur Bucht der Delphine zu nehmen und eroberte mit seiner Kriegsflotte die dort gelegene diptychische Vasallenstadt Deapontos. Daraufhin rief der Basileos seine Verbündeten zu den Waffen und eroberte die Stadt von der Landseite zurück. In den folgenden Jahrhunderten wurde Deapontos noch zweimal von Kroisos annektiert und später wieder von Diptyche eingenommen. Neben Deapontos wurden auch andere kleine Landstädte immer wieder zu Zankäpfeln dieser beiden Großmächte.

 

Ab dem 22. Jhdt. wurde die chryseische Ostküste mehrfach von waelischen Plünderern heimgesucht. In jüngster Zeit sehen sich die Stadtstaaten Palabrion und Ikonium jedoch durch die immer aggressiver auftretenden südalbischen Clans bedroht. Zu Beginn des 24. Jhdts. eroberten die Albai die Stadt Estragel, am Westende der Bucht von Ikonium, und erst im Jahre 2394 wurde die Festung Kynopylae von ihnen eingenommen. Der Weg nach Ikonium ist damit für die Albai so gut wie frei. Palabrion hingegen pflegt seit kurzem albische Übergriffe auf sein Territorium durch Tributzahlungen zu vermeiden.

 

5.Politische Situation ( = Politik oder Regierungsform)

 

Palabrion wird von dem großen Rat aus den Vertreteren der mächtigen Familien, die den Stadt- und Landadel bilden, regiert. Diese Versammlung wählt den Archonten, den obersten Verwalter, der die Regierungsgeschäfte der Stadt führt. Eigentlich ist ein Archont nur ein jederzeit abberufbarer Beauftragter der eigentlichen Machthaber; in Palabrion hat es aber die Familie der Rhynakailogen geschafft, das Amt zu einem Erbhof zu machen, den sie seit Jahrzehnten fest in den Händen halten.

 

In Ikonium steht ebenfalls ein Archont an der Spitze der Verwaltung, die die städtischen Geschäfte führt. Der Rat wird von der Versammlung der Freien gewählt, d.h. von allen Einwohnern, denen durch Geburt oder Verwaltungsakt das Bürgerrecht zusteht, die weder minderjährig, unfrei, verschuldet oder in irgendeiner anderen Form abhängig sind und die in der Lage sind, die nicht unbeträchtliche Kopfsteuer zu zahlen. In der Praxis ist die Stadt aber zu einer Plutokratie verkommen, in der die Reichen - und das müssen noch nicht einmal Einheimische sein - der Masse der einfachen Städter die Kopfsteuer zahlen und damit ihre Stimmen kaufen.

 

Argyra kennt keinen Rat, der stellvertretend für die Bürgerschaft Gesetze beschließt, sondern hierzu treffen sich alle Einwohner, die im Besitz der Bürgerrechte sind, mindestens einmal jährlich zur Apella, der Volksversammlung. Hier werden auch für jeweils ein Jahr der Demarch, der im Namen des Volkes die Stadt regiert, und die obersten Richter gewählt. In Notzeiten kann der Demarch auf unbegrenzte Zeit ernannt werden, bis die Krise überwunden ist, was in der Vergangenheit aber oft dazu geführt hat, dass der gewählte Stadtherrscher sich zum Tyrannen entwickelt und die Macht nicht mehr freiwillig abgegeben hat.

 

Dem Fürstenhaus von Diptyche gelang es die Herrschaft über einen großen Teil des Landes an sich zu reißen. Aus dieser Zeit stammt der Titel Basileos (König), den der Herr von Diptyche weiterhin führt, obwohl der Einflußbereich der Stadt heute beträchtlich geschrumpft ist. Neben der Herrscherdynastie der Zophiden, die seit etwa 350 Jahren den Thron innehaben, besitzen in der Stadt die adeligen Großgrundbesitzer sowie die Tempeloberen der Nea Dea und des Wredelin Macht und Einfluss.

 

In Kroisos ist das Herrscheramt wie in Diptyche erblich. Der Hegemon, der Fürst von Kroisos, ist allerdings in beträchtlichem Maß von den reichen Händlern der Stadt abhängig, um seine ausschweifende Hofhaltung finanzieren zu können. Adelstitel sind in Kroisos käuflich und werden - mit Ausnahme der engeren Fürstenfamilie - auch nicht automatisch vererbt. Allerdings wird wenigstens der älteste Sproß einer adeligen Familie mit einem Titel bedacht, solange sie es sichleisten kann. Aus diesem Kaufadel rekrutiert sich der Thronrat, der offiziell zwar nur den Fürsten berät, de facto aber einen beträchtlichen Einfluß auf die Staatsgeschäfte ausübt.

 

Neben den großen Stadtstaaten, zu deren Machtbereich kleine und mittelgroße Landstädte gehören, gibt es auch eine Reihe unabhängiger Staatsgebilde mit Regierungsformen zwischen Urdemokratie und Absolutismus.

 

6.Gebäude und Städte

 

Nahezu jede chryseische Stadt verfügt über eine auf einem Hügel oder einer Anhöhe gelegene Stadtburg, die Akropolis ("Hochstadt"). In diesem ummauerten Bezirk befindet sich meist auch der Regierungssitz. Die Akropolis geht auf die "Acaropolios" der Tuskerstädte zurück - einen hochgelegenen, befestigten Tempelbezirk, der im Kriegsfall als letzte Zuflucht für die Bevölkerung diente - weist aber auch Ähnlichkeit mit der valianischen "Byrsa" auf. Ebenso typisch ist die Agora, ein zentraler Markt- und Versammlungsplatz, meist in der Stadtmitte gelegen. Die Agora ist oft von schattenspendenden Säulenhallen umstanden, in denen sich auch Läden und Geschäfte befinden können. Meistens gibt es hier auch ein Brunnenhaus, an dem sich die Frauen der Stadt täglich zum Wasserholen treffen - und um Klatsch und Tratsch auszutauschen. Zu Ehren von Nea Dea und Wredelin besitzt jede Stadt mindestens einen großen Tempel, die Basilika, welcher entweder an der Agora oder auf einer Anhöhe liegt. Häufig gehört die Basilika zu einem Kloster, von denen es mehrere innerhalb der Stadtmauern gibt. Besonders auf dem Land stößt man allerorten auf Ruinen aus valianischer, illyiontischer und sogar tuskischer Zeit, meist handelt es sich dabei um verfallene Tempel der alten Götter. Aus der Vergangenheit stammen auch viele der großen Freilufttheater, in denen oft tausende Menschen Platz finden.

 

[hier fehlt noch die Städteinfo]

 

7.Religion

 

In allen Stadtstaaten ist der Glaube an die lebensspendende Muttergottheit Nea Dea und ihren Sohn Wredelin, den Gott der Weisheit, Bescheidenheit und Barmherzigkeit die dominierende Religion. Ihre Priesterschaft ist streng hierarchisch in der Nea Ekklesia organisiert, an deren Spitze der Heilige Synod steht, die Versammlung der Matriarchinnen und Patriarchen der großen Nea Dea- bzw. Wredelin-Tempel. Darunter stehen die Exarchen (Bischöfe), Presbyter (Älteste), Diakone (Gehilfen) und schließlich die zahlreichen Laienschwestern und -brüder.

 

Nach der allgemeinen Lehre des Neadeismus schuf die Mutter am Anfang eine Welt reiner Geister, die in ihrem Licht wandelten. Glück und Ruhe herrschte, bis einer der Geister vom reinen Weg abwich, und in die Dunkelheit fiel. Umnachtet schuf er dort zum eigenen Trost die materielle Welt - Midgard - eine mangelhafte Nachahmung der reinen Welt, aus der er gestürzt war. Bevölkert wird sie von jenen Geistern, die sich daraufhin von der Mutter abwandten, um einen Blick auf die zweite Schöpfung zu werfen. Sie strauchelten auf ihrem Weg und fielen hinab in die körperliche Welt, um als Menschen wiedergeboren zu werden und fortan ein irdisches Dasein zu fristen. Doch es heisst auch, dass die Mutter Mitleid mit den gefallenen Geistern hatte und aus ihrem Mitleid wurde ein neuer Geist geboren, ihr Sohn Wredelin, den sie hinunter schickte in die Welt der Menschen, damit er unter ihnen das Licht der Weisheit entzünde, auf dass sie den Weg finden mögen, weg von der Materie, und zurück in den Schoß Nea Deas.

 

Der Neadeismus ist sehr von Selbstversenkung und Mystizismus bestimmt; die Gottesdienste werden prunkvoll und nach einem starren Ritus durchgeführt. Die Religiösität der Chryseier durchdringt alle Lebensbereiche und Bevölkerungsschichten. So ist es z.B. nicht ungewöhnlich, wenn sich in der Schlange vor dem Bäckerladen aus einem harmlosen Gespräch eine heftige Diskussion über das Wesen Wredelins entspinnt. Ebenso ist es nicht unüblich, dass ein gläubiger Bauer, Handwerker oder Händler eines Tages den Entschluss fasst, Beruf, Familie und Besitz hinter sich zu lassen, und Mönch zu werden. Die mit dem Mönchstum verbundene Askese, der Verzicht auf alles Körperliche, wird von den orthodoxen Gläubigen als erster Weg zur Rückkehr in die Gefilde Nea Deas verstanden.

 

Von der Vielzahl der Götter aus valianischer und vorvalianischer Zeit hat sich allein der bei der Landbevölkerung populäre naturverbundene und orgiastische Kult des Weingottes Jakchos gehalten. Er stellt eine Art Gegenpol zu dem Ernsthaftigkeit und Selbstbeschränkung einfordernden Neadeismus dar. Der Kult wird von der Nea Ekklesia zwar toleriert, dem inneren Kreis seiner Anhänger wird aber - besonders von Teilen der Wredelin-Priesterschaft - ein gewisses Mißtrauen und mitunter sogar offene Feindschaft entgegengebracht. Andere der Alten Götter sind als Chrysen (Heilige) in die Glaubenswelt des Neadeismus aufgenommen worden, wo sie neben später heilig gesprochenen Menschen mit wundersamem Lebenswandel oder Tod Verehrung genießen.

 

Die Ordenskrieger des Wredelin und die Schwertschwestern der Nea Dea bilden eine Art Schutztruppe, die für Ordnung in Tempelbezirken und Pilgerstätten zuständig sind. Sie sorgen aber auch als Begleiter für die Sicherheit von Pilgerzügen. Die Priesterschaft des Jakchos unterhält keinen Kriegerorden, da ihrer Meinung nach Wein und Kampf nicht gut zusammen gehen.

 

[Fortsetzung folgt...]

 

===

 

Herzliche Grüße,

Triton

  • Like 4
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  • 6 Monate später...
Das habe ich aber mal richtig spät entdeckt. Sehr schön!
Danke, Orlando! Der Rest wurde nicht etwa vergessen, sondern wird nachgeliefert. Z.Zt. stehen die Chancen dafür auch ganz gut, denn mit Vates gibt es ein neues Forumsmitglied, welches ebenfalls ein Chryseia-Faible hat. Gemeinsam könnte es also was werden. Möchtest Du dich mit deiner Palabrion-Erfahrung uns anschließen? ;)

 

Herzliche Grüße,

Triton

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eine kurze Zusammenfassung der Städteinfo Palabrion? Wenn ja, wie kurz?
Nein, ich meinte Mitarbeit bei einer Chryseia-Beschreibung.

 

Mir fällt noch was zu den Landschaften ein: die Gegend/Region um Palabrion wird spannenderweise als Palabrien bezeichnet (falls von Belang).
Ist mir bekannt, das steht nämlich in deinem Palabrion-Artikel. :D

 

Triton

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  • 1 Jahr später...

habt ihr vielleicht eine Ahnung wie das Zeichen des Ordens der Schwertschwestern der Nea Dea aussieht? Bin schon wie bekloppt am suchen nach Informationen über diesen Orden. Find aber kaum was heraus! genauso wie über die Muttergottheit Nea Dea! Da ich grad einen Ordenskrieger spiele der in dem Orden aktiv ist!

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habt ihr vielleicht eine Ahnung wie das Zeichen des Ordens der Schwertschwestern der Nea Dea aussieht? Bin schon wie bekloppt am suchen nach Informationen über diesen Orden. Find aber kaum was heraus! genauso wie über die Muttergottheit Nea Dea! Da ich grad einen Ordenskrieger spiele der in dem Orden aktiv ist!
Stell doch Deine Frage lieber hier, im Chryseia-Forum. Dieses Unterforum hier diente mal zur Ausarbeitung eines Welten-QB, nicht dazu, dass hier Fragen zu Chryseia gestellt werden.

 

GruB und guten Rutsch

 

:grim:

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