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Diskussionen zu Moderationen


Abd al Rahman

Empfohlene Beiträge

Mich persönlich stört bei solchen Äußerungen unter anderem auch die Selbstoffenbarung des Schreibers. Ich verspüre einfach eine Abneigung dagegen, in die Tiefen der Gedankenkloake hinabzusteigen, die mir ein solcher potenzieller Gesprächspartner geöffnet hat.

Nun wer noch nie in die Kloake hinabgestiegen ist, weiß auch nicht, wie es dort aussieht! Übrigens ein klassisches Problem von Saubermännern. Oftmals ist es auch nur ein stilistisches Mittel. Es ist für mich völlig in Ordnung wenn du dieses stilistische Mittel nicht nutzt. Dir die gedanklichen Kloaken nicht anschaust. Die Frage ist aber, ob man es deshalb löschen muss. 

Bearbeitet von Tuor
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@Tuor: Bei der geforderten Streitkultur würde ich sehr zwischen geschriebenem und mündlichem unterscheiden. Ich schätze Deine klaren Stellungnahmen sehr und auch, dass Du kein Blatt vor den Mund nimmst.

Bitte verstehe die Moderation nicht als ein Mund verbieten sondern als Pflege des Forums (was sie meiner Meinung nach auch ist).

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Das Löschen nehme ich nicht persönlich und es ist in diesem Fall auch überhaupt kein Drama. Abgesehen davon nehme ich so etwas schon deshalb nicht krumm, weil hier alle Moderatoren freiwillig Dienst tun und nach ihrem besten Wissen und Gewissen moderieren. Das man bei der einen oder anderen Moderation unterschiedlicher Meinung sein kann liegt in der Natur der Sache. Mir geht es im Wesentlichen um das Gedankenwerk, was dahinter steckt. Auch dieses will ich nicht zum Vorwurf machen, sehe hier aber einen Trend. Das was du als Pflege bezeichnest ist im nämlich im Ergebnis doch ein: "den Mund verbieten". Somit kommt jeder Moderation - gewollt oder auch nicht - ein erzieherischer Effekt zu. Ich will in einem Streit oder in einer Diskussion aber nicht erzogen werden. Das ist dann, wie eine Diskussion früher in der Schule. Bloß nicht streiten, immer schön diskutieren. Das ist blutleer. Diese Blutleere ist m. E. ein Teil des Problem, einer sich immer weiter entpolitisierenden Gesellschaft. Waren die ´68 immer politisch korrekt. Waren die Demos in Wackersdorf feinsinnig oder politisch korrekt. Haben wir uns in der Friedensbewegung immer politisch korrekt verhalten? Natürlich nicht, dies alles war aber eben auch nicht blutleer. Es mobilisierte Jung und Alt politisch mitzustreiten. Der politische Streit ist etwas, dass ruhig emotional aufgeladen sein kann, denn ohne Emotion gibt es keine Begeisterung. Die Menschen wollen sich aber begeistern. Also gehen sie zu denen, die es schaffen, sie emotional wach zu rütteln. Ob die auch sachlich die besseren Argumente haben ist dann schon fast egal. Das Ergebnis sehen wir. Also sollte man dem Streit in seiner ganzen Emotionalität, nebst der daraus möglicherweise erwachsenen ungerechten Bemerkungen zulassen, solange nur der Andersdenkende nicht persönlich angegriffen und in seiner anderen Meinung respektiert oder toleriert wird. Das versteh jedenfalls ich unter Streitkultur.

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Nun wer noch nie in die Kloake hinabgestiegen ist, weiß auch nicht, wie es dort aussieht! Übrigens ein klassisches Problem von Saubermännern. Oftmals ist es auch nur ein stilistisches Mittel. Es ist für mich völlig in Ordnung wenn du dieses stilistische Mittel nicht nutzt. Dir die gedanklichen Kloaken nicht anschaust. Die Frage ist aber, ob man es deshalb löschen muss.

 

Sprache und ihre Verwendung ist dann doch ein wenig komplexer, als du es hier darstellst. Selbstverständlich dürfte jeder Mensch die hier thematisierte 'Gedankenkloake' kennen, weil er seine eigenen Gedanken kennt. Es liegt dann in der eigenen Verantwortung, seine Gedanken so zu verbalisieren, wie man selbst es für angemessen hält, wobei man, je nach persönlicher Situation, Vorbildfunktion und Verantwortung berücksichtigen sollte.

 

Anders gesagt: Wenn in einer Diskussion das Sachliche hinter die verbale Darstellung zurückgestellt wird und ein Sprecher allein dafür Anerkennung erhält, dass er Sachverhalte so ausdrückt, dass es dem üblichen Konsens widerspricht, dann hilft das nicht der Sache selbst. Dann ist der Sprecher ein Blender.

 

Es ist ja auch hier zu sehen: Die Reaktionen, die deine bewusste Provokation hervorgerufen hat, übersteigen inzwischen die Beschäftigung mit der Sache selbst. Dennoch wäre es ein Fehler, deine Äußerungen unkommentiert zu lassen, da ansonsten der Eindruck entstünde, man sei damit einverstanden. Du hast der eigentlichen Sachauseinandersetzung also einen Bärendienst erwiesen.

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Nun wer noch nie in die Kloake hinabgestiegen ist, weiß auch nicht, wie es dort aussieht! Übrigens ein klassisches Problem von Saubermännern. Oftmals ist es auch nur ein stilistisches Mittel. Es ist für mich völlig in Ordnung wenn du dieses stilistische Mittel nicht nutzt. Dir die gedanklichen Kloaken nicht anschaust. Die Frage ist aber, ob man es deshalb löschen muss.

 

Sprache und ihre Verwendung ist dann doch ein wenig komplexer, als du es hier darstellst. Selbstverständlich dürfte jeder Mensch die hier thematisierte 'Gedankenkloake' kennen, weil er seine eigenen Gedanken kennt. Es liegt dann in der eigenen Verantwortung, seine Gedanken so zu verbalisieren, wie man selbst es für angemessen hält, wobei man, je nach persönlicher Situation, Vorbildfunktion und Verantwortung berücksichtigen sollte.

 

Anders gesagt: Wenn in einer Diskussion das Sachliche hinter die verbale Darstellung zurückgestellt wird und ein Sprecher allein dafür Anerkennung erhält, dass er Sachverhalte so ausdrückt, dass es dem üblichen Konsens widerspricht, dann hilft das nicht der Sache selbst. Dann ist der Sprecher ein Blender.

 

Es ist ja auch hier zu sehen: Die Reaktionen, die deine bewusste Provokation hervorgerufen hat, übersteigen inzwischen die Beschäftigung mit der Sache selbst. Dennoch wäre es ein Fehler, deine Äußerungen unkommentiert zu lassen, da ansonsten der Eindruck entstünde, man sei damit einverstanden. Du hast der eigentlichen Sachauseinandersetzung also einen Bärendienst erwiesen.

 

Ich habe nicht der eigentlichen Sachauseinandersetzung einen Bärendienst erwiesen, weil diese Diskussion ein gänzlich anderes Problem betrifft. Beides sollte man da nicht in einen Topf schmeißen. Das Problem mit den Hausbesetzern ist das eine, der, aus meiner Sicht unnütze Drang zu Kuscheldiskussionen ein anderes. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Beide Themen können völlig unabhängig voneinander kontrovers diskutiert werden. Deine Meinung, dass das verlassen des "üblichen Konsenses" (was auch immer der ist und der sicher nicht von dir definiert wir) ist eben nicht per se der eigentlichen Sache feindlich, sondern, wie von mir oben dargestellt gerade geeignet die Auseinandersetzung mit der Sache zu beleben. Mir ist aber auch klar, dass wir aufgrund unseres sehr unterschiedlichen beruflichen Backgrounds hier nicht auf einen Nenner kommen werden. Daher muss ich auch in keiner Diskussion ein Vorbild sein, du möglicher Weise schon oder meinst es zu müssen.

Bearbeitet von Tuor
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Der 'übliche Konsens' ist das, was allgemein als akzeptiert gilt. Er ändert sich also. Wenn man es gut findet, dass er sich in eine bestimmte Richtung verschiebt, sollte man also immer nur genügend im Sinne dieser Richtung formulieren. Man könnte auf diesem Weg Gesprächspartner verlieren, die dieser Verschiebung nicht folgen wollen, weil sie bestimmte Niveaus nicht unterschreiten wollen.

 

Wir werden wohl unterschiedlicher Meinung bleiben, zumindest liest es sich so aus deinen letzten beiden Sätzen.

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Ich will gar keine Kuscheldiskussionen. Ich will nur nicht, dass durch Unwissenheit oder laschen Umgang Neonazisprache hier (oder woanders) hoffähig wird.

 

Meinetwegen kannst du fluchen, zuspitzen, verbal angreifen wie du willst - bzw. sind da die Grenzen des (guten) Geschmacks ein bisschen weiter.

 

Aber aber die Bezeichnung "Zecken" nutzen eben die Follower des größten Verbrechers des vergangenen Jahrhunderts zur Denunzierung der Autonomen* und Antifaschisten. Politische Gesinnungsgenossen von dem Typen, der missliebige Bevölkerungsteile ganze Völker entmenschlichen und dann vernichten lassen wollte und zum guten Teil auch vernichtet hat. Der Begriff steht in einer genauen Linie mit "Volksschädlingen", "Parasit" und der filmischen Überblendung von Juden auf Massen von Ratten in den einschlägigen Propagandafilmen des Dritten Reiches.

 

In dieser braunen Jauche schwimmt der Begriff "Zecke". Benutzt man ihn unwissentlich mit anderen Gedanken im Hinterkopf - gut das wir darüber geredet haben. Benutzt man ihn danach noch, weil man ihn harmlos findet oder weil man die Provokation klasse findet, läuft einem diese Jauche in die Stiefel.

 

Wie gesagt, es geht nicht um das Spinnentier als solches. Oder über Beleidigungen als solche. Und über "Floh" oder "Mücke" wäre kein Wort verloren worden. Aber "Zecke" ist Neonazi-Sprech und transportiert Nazi-Gedankengut.

 

 

*Von denen habe ich übrigens selbst eine reichlich schlechte Meinung.

Bearbeitet von Eleazar
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Die Tatsache, dass der Begriff Zecke auch von Neonazis benutzt wird, finde ich eher nebensächlich. Wenn ich mir von ein paar Unbelehrbaren meine Sprache vorschreiben lasse, dann werte ich die nur auf.

 

Ich selbst vermeide aus grundsätzlichen Gründen jede Gleichsetzung von Menschen und Tieren. Ich weiß aber, dass andere das nicht so eng sehen. Eine Zecke ist allerdings eine ziemlich niedere Lebensform, die nach allgemeiner Überzeugung auch nur negative Eigenschaften hat. 99% aller Menschen halten das mutwillige Zertreten einer Zecke vermutlich für eine gute Tat. Das verstärkt meinen Widerwillen dagegen, Menschen als Zecken bezeichnet zu sehen.

 

Tuor stellt es jetzt so dar, dass in seiner Äußerung die Zecke nur eine Metapher für eine ganz bestimmte Eigenschaft (leistungsloses Bereichern an der Leistung anderer) war, so wie die Schnecke oft als Metapher für die Langsamkeit benutzt wird. Nach meiner Erinnerung stand da aber nur, dass er die Betroffenen als Zecken betrachtet. Auf die Metapher musste man selber kommen (ich bin es nicht). Und selbst wenn man darauf kommt, dann ist es ja gerade diese Eigenschaft (neben der Gefahr der Übertragung von Krankheiten), die die Zecke zum Ungeziefer macht, während die Langsamkeit der Schnecke ja nicht die Eigenschaft ist, die sie zum Ungeziefer macht. Daher hinkt dieser Vergleich sowieso.

 

In der Form, wie Tuors Äußerung nach meiner Erinnerung da stand, war eine sinnvolle Auseinandersetzung damit in meinen Augen völlig unmöglich. Man konnte erkennen, dass er die gewalttätigen Hausbesetzer nicht mag (wie fast alle anderen Diskutanten ihm auch nicht). Aber was wollte er daraus ableiten? Bis hin zur Rechtfertigung einer standrechtlichen Erschießung konnte man aus der Äußerung alles schließen.

 

Ich hätte es trotzdem besser gefunden, wenn die Äußerung nicht moderiert worden wäre. Sie sagt einiges über den Autor (vielleicht auch nur seinen augenblicklichen Gemütszustand) aus. Zusammen mit den absurden Äußerungen zum Ukraine-Konflikt hat sie mich zu der Überzeugung gebracht, dass der wohl gerade auf Krawall gebürstet ist und es nicht lohnt, sich mit seinen Postings auseinander zu setzen.

Bearbeitet von Stephan
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Wie ich aber auch andere dir schon schrieben, benutzen eben nicht nur Nazis diese Metapher. Ich lasse mir auch von der braunen Masse nicht einfach Begriffe kapern. 

 

Auch den Begriff "Volksschädling" nutzen nicht nur Nazis "bis zur Vergasung"? Also alles wumpe?

Übrigens doch ziemlich deutlich: Zecke.

 

Mir klingt das ein bischen so, als würde aus "Heil Hitler!" irgendwann ein Genesungswunsch für unbekannte Leute mit historisch belasteten Nachnamen - wenn nur genug mitmachen.

 

Das ist Nazisprache und du möchtest die aus Trotz verbreiten. Für mich eine ganz gruselige Argumentation und Haltung.

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Wie ich aber auch andere dir schon schrieben, benutzen eben nicht nur Nazis diese Metapher. Ich lasse mir auch von der braunen Masse nicht einfach Begriffe kapern. 

 

Auch den Begriff "Volksschädling" nutzen nicht nur Nazis "bis zur Vergasung"? Also alles wumpe?

Übrigens doch ziemlich deutlich: Zecke.

 

Mir klingt das ein bischen so, als würde aus "Heil Hitler!" irgendwann ein Genesungswunsch für unbekannte Leute mit historisch belasteten Nachnamen - wenn nur genug mitmachen.

 

Das ist Nazisprache und du möchtest die aus Trotz verbreiten. Für mich eine ganz gruselige Argumentation und Haltung.

 

Ich habe mit Nazi-Sprache nichts am Hut.

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Fakt ist, dass erst "gelöscht" wurde, als ich auf den Begriff reagiert und ihn mal umgedreht habe.

 

Von Nazis okkupierte Begriffe können nicht mehr neutral verwendet werden.

 

Vieles hier erinnert mich an die besorgten Bürger - das muss doch mal gesagt werden dürfen.

 

Wenn, dann muss man auch bereit sein, die Reaktionen darauf aus zu halten.

 

Azu (wie gesagt, ich reagiere auf die Vokabel Zecke sehr allergisch) bi

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Von Nazis okkupierte Begriffe können nicht mehr neutral verwendet werden.

 

Das finde ich schade, dass man sich selbst so beschränkt. Vor allem, was Sprache betrifft. Vor allem, weil man dann bei strenger Auslegung kaum mehr ohne Internetrecherche schreiben oder sprechen kann - es gibt kaum noch Begriffe und Redewendungen, die nicht in irgendeiner Art und Weise vorbelastet sind.

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Ehrlich gesagt, Schmeißfliege, fliegende Schweine, und auch der unsägliche "alle Soldaten..."-Spruch wären mir unabhängig von der konkreten juristischen Aufarbeitung im Einzelfall hier bereits zu viel.

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Bei den "vorbelasteten" Begriffen hilft es m.E., zu differenzieren. Ist es direkt von Goebbels oder Hitler, oder ist es von deren Nachfolgern?

Wo sie Begriffe zweckentfremdet oder in anderem Zusammenhang gebraucht haben, nutze ich die gern wieder in der ursprünglichen Funktion, gerade um die Herrschaft über meine Sprache wieder zu gewinnen.

Ein direktes Weiterbenutzen von Nazi-Verunglimpfungen mag ich aber nicht gerne. Damit macht man sich mit den Typen gemein.

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Ich kann verstehen, dass man sich nicht von irgendwelchen Gruppierungen die Wortwahl vorschreiben lassen möchte. Aber wenn Begriff x im allgemeinen Bewusstsein mit Gruppe x in Verbindung gebracht wird, dann darf man sich bei Gebrauch des Begriffs x nicht über Schlussfolgerungen wundern.

Es liegt also an einem selbst ob man nicht besser nach Alternativbegriffen sucht (insbesondere hier beim langsameren Schreiben im Vergleich zu einem Gespräch) um seine Position nicht von vornherein einzuengen oder ob man trotzig dabei bleibt den Begriff x sich nicht wegnehmen zu lassen.

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Ich kann verstehen, dass man sich nicht von irgendwelchen Gruppierungen die Wortwahl vorschreiben lassen möchte. Aber wenn Begriff x im allgemeinen Bewusstsein mit Gruppe x in Verbindung gebracht wird, dann darf man sich bei Gebrauch des Begriffs x nicht über Schlussfolgerungen wundern.

Es liegt also an einem selbst ob man nicht besser nach Alternativbegriffen sucht (insbesondere hier beim langsameren Schreiben im Vergleich zu einem Gespräch) um seine Position nicht von vornherein einzuengen oder ob man trotzig dabei bleibt den Begriff x sich nicht wegnehmen zu lassen.

 

Dazu musst Du überhaupt auch eine Ahnung haben, dass ein Begriff irgendwie durch irgendjemanden seit irgendwann "verpöhnt" ist.

Und das bei mehreren deutschen Sprachen, fast dreißig Dialekten in DE, diversen Mundarten, fremden Einflüsse (Anglizismen) und technischen (Fach-)Begriffe ... Abkürzungen ... Verschiebungen von Begriffsbedeutungen ...

Ah, den unsäglichen Genderwahn nicht vergessen! (Ich hoffe, dieser Begriff findet sich auch bald wieder auf einer "verpöhnt"- Liste!)

Usw. usw.

 

:bf:

Bearbeitet von Lukarnam
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Ich kann verstehen, dass man sich nicht von irgendwelchen Gruppierungen die Wortwahl vorschreiben lassen möchte. Aber wenn Begriff x im allgemeinen Bewusstsein mit Gruppe x in Verbindung gebracht wird, dann darf man sich bei Gebrauch des Begriffs x nicht über Schlussfolgerungen wundern.

Es liegt also an einem selbst ob man nicht besser nach Alternativbegriffen sucht (insbesondere hier beim langsameren Schreiben im Vergleich zu einem Gespräch) um seine Position nicht von vornherein einzuengen oder ob man trotzig dabei bleibt den Begriff x sich nicht wegnehmen zu lassen.

 

Dazu musst Du überhaupt auch eine Ahnung haben, dass ein Begriff irgendwie durch irgendjemanden seit irgendwann "verpöhnt" ist.

Und das bei mehreren deutschen Sprachen, fast dreißig Dialekten in DE, diversen Mundarten, fremden Einflüsse (Anglizismen) und technischen (Fach-)Begriffe ... Abkürzungen ... Verschiebungen von Begriffsbedeutungen ...

Ah, den unsäglichen Genderwahn nicht vergessen! (Ich hoffe, dieser Begriff findet sich auch bald wieder auf einer "verpöhnt"- Liste!)

Usw. usw.

 

:bf:

 

Nein, so ist es nicht. Ich habe von allgemeinem Bewusstsein geschrieben, dazu gehören einzelne Dialekte, Fachbegriffe usw. nicht automatisch. Es geht ja auch nicht um den einzelnen Begriff, mit dem man sich unweigerlich in die Nesseln setzt (obwohl das Risiko natürlich besteht, aber das ist ein anderes Thema).

 

Es geht darum, dass nach dem Erhalt der Information schmollend auf den Boden gestampft wird.

 

Um beim Begriff Zecke zu bleiben: Es soll offenbar bewusst ein abwertender Begriff genommen werden. Es wurde Zecke gewählt, dieser Begriff wurde kritisiert. So weit ist nichts schlimmes passiert. Problematisch ist für mich aber, dass selbst nach Erklärung der Herkunft des Begriffs auf diesem Begriff bestanden wird und dies in einer Art und Weise, die ich nicht als distanzierend zu dieser Herkunft empfinde.

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Ich kann verstehen, dass man sich nicht von irgendwelchen Gruppierungen die Wortwahl vorschreiben lassen möchte. Aber wenn Begriff x im allgemeinen Bewusstsein mit Gruppe x in Verbindung gebracht wird, dann darf man sich bei Gebrauch des Begriffs x nicht über Schlussfolgerungen wundern.

Es liegt also an einem selbst ob man nicht besser nach Alternativbegriffen sucht (insbesondere hier beim langsameren Schreiben im Vergleich zu einem Gespräch) um seine Position nicht von vornherein einzuengen oder ob man trotzig dabei bleibt den Begriff x sich nicht wegnehmen zu lassen.

 

Dazu musst Du überhaupt auch eine Ahnung haben, dass ein Begriff irgendwie durch irgendjemanden seit irgendwann "verpöhnt" ist.

Und das bei mehreren deutschen Sprachen, fast dreißig Dialekten in DE, diversen Mundarten, fremden Einflüsse (Anglizismen) und technischen (Fach-)Begriffe ... Abkürzungen ... Verschiebungen von Begriffsbedeutungen ...

Ah, den unsäglichen Genderwahn nicht vergessen! (Ich hoffe, dieser Begriff findet sich auch bald wieder auf einer "verpöhnt"- Liste!)

Usw. usw.

 

:bf:

 

Nein, so ist es nicht. Ich habe von allgemeinem Bewusstsein geschrieben, dazu gehören einzelne Dialekte, Fachbegriffe usw. nicht automatisch. Es geht ja auch nicht um den einzelnen Begriff, mit dem man sich unweigerlich in die Nesseln setzt (obwohl das Risiko natürlich besteht, aber das ist ein anderes Thema).

 

Es geht darum, dass nach dem Erhalt der Information schmollend auf den Boden gestampft wird.

 

Um beim Begriff Zecke zu bleiben: Es soll offenbar bewusst ein abwertender Begriff genommen werden. Es wurde Zecke gewählt, dieser Begriff wurde kritisiert. So weit ist nichts schlimmes passiert. Problematisch ist für mich aber, dass selbst nach Erklärung der Herkunft des Begriffs auf diesem Begriff bestanden wird und dies in einer Art und Weise, die ich nicht als distanzierend zu dieser Herkunft empfinde.

 

Ach, Tuor meint das sicherlich nicht so, aber ihm ist vermutlich doch bewusst, daß es so ankommt, nachdem hier jetzt mehrfach heftigst mit der Zaunlatte gewinkt wurde. Er möchte aber weiterhin "gegen den Strich bürsten".

 

 

Das N-Wort ist so negativ belegt, weil es aufgrund der brutalen Kolonialgeschichte so gewaltvoll besetzt ist. Das Wort nicht mehr zu benutzen stört mich überhaupt nicht.

 

Warum sollte ich das Wort Zecke nicht weglassen können, wenn es um Menschen geht? Was nimmt es mir oder Euch, das Wort in dem Zusammenhang nicht zu benutzen?

 

Und: Warum sollte ich die übliche Entwicklung von Sprache, dazu zählt für mich auch der "Genderwahn" herabsetzen? Frauen sind jetzt nach dem Gesetz zumindest gleichberechtigt, seit wievielen Jahren? Seit den 70ern dürfen sie selbst entscheiden und nicht mehr ihr Mann, ob sie arbeiten. Vergewaltigung in der Ehe ist erst seit ´98 strafbar...

 

Da ist es doch kein Wunder, wenn die Sprache dies nach und nach berücksichtigt. Das wird noch lange dauern, bis die Sprache nicht mehr ganz so männlich dominiert ist. Und nur weil meine Gefühle vielleicht anders gelagert sind, heißt es nicht, daß ich die Gefühle anderer nicht berücksichtigt wissen möchte.

 

Es wird auch genügend Leute geben, die ihre Sprache, warum auch immer nicht ändern werden.

 

Ich finde aber wichtig, daß man eben auf Dinge, die einem auffallen, hinweist und hier im Forum mit der Erklärung und nicht einfach ohne moderiert. Möglicherweise hätte ein Hinweis als Vorwarnung auch Sinn gehabt, aber die Moderation zur Äußerung, das seien Zecken, finde ich ok.

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Der Begriff "Zecke" ist mir persönlich das erste Mal in den frühen Neunzigern begegnet und zwar als Bezeichnung für Punks und Antifaschisten, die zumindest nach meiner Beobachtung nur von Nazis oder ironisch von Punks verwendet wurde und wird. (So wie sich Afroamerikaner untereinander manchmal als "Nigger" bezeichnen, das aber anderen nicht unbedingt zugestehen würden.)

 

Wenn jemand diesen Begriff also verwendet und nicht offensichtlich selbst zu den Punks oder Antifaschisten gehört, wirft das in meinen Augen daher erst mal ein bestimmtes unschönes Licht auf ihn. Das kann sich natürlich als Fehlurteil herausstellen, dennoch fände ich es klüger, diesen Begriff zu vermeiden.

 

Über Fußballfans weiß ich persönlich zu wenig, um das sicher zu beurteilen, allerdings vermute ich stark, dass der Begriff "Zecke" über die leider vorhandenen rechten Tendenzen in machen Fangruppierungen in deren Vokabular eingezogen ist.

 

Liebe Grüße

Saidon

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