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Soziale Fertigkeiten Rollenspiel contra Würfeln


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[...] Die weniger redegewandten Spieler kommen seltener auf die Idee, solche Situationen herbeizuführen.

 

 

Grüße,

 

uebervater

 

 

Interessanter Gedanke, der nicht untergehen sollte.

Dies wurde aus meiner Sicht viel zu wenig beleuchtet. Manche heben ja das besondere Flair der ausgespielten sozialen Fertigkeiten hervor. Der Spieler dürfe nicht schlicht würfeln, sondern müsse die Argumente selbst darlegen.

 

Das mag ja auf den ersten Blick ganz nett sein. Aber die Frage ist doch, wieviele eher introvertierte Spieler bei einer solchen Vorgehensweise unter den Tisch fallen. Und zwar still und heimlich, weil sie, wie übervater schreibt, die entsprechenden Situationen dann einfach meiden.

Bearbeitet von Einskaldir
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Eine Figur kann , was sie kann -
bzw kann nicht was sie nicht kann.
Wenn ich meinen tumben, "einfach gestrickten" Assad Krieger,
der weder über Beredsamtkeit noch über Schauspielern verfügt,
genauso spiele wie meinen Barden, der über alle diese Fähigkeiten verfügt,
und dann auch noch den Krieger eine Herzzerreissende Geschichte erzahlen lasse,
um eine Wache zu umgehen,
dann hat das in meinen Augen nichts mit "Rollen"- Spiel (im Sinn von: ich spiele einen Sc nach einer selbst gewählten Vorgabe) zu tun, sondern ist zielgerichtetes Lösen einer Story.
Wem das gefällt - bitte!
Aber meiner Vorsstellung von Rollenspiel entspricht das nicht.
Selbst wenn ich (Spieler) auf so eine Idee käme -
der nächsten Gedanke wäre: "Ne, meine Krieger käme auf so was nicht".

Als Spieler gebe ich Erfahrungspunkte aus, damit meine SPIELER - FIGUR (und nicht ich als Spieler!!!!! ) diese Fähigkeit erlernt.
Dann erwarte ich aber auch, dass das akzeptiert wird, dass er es kann.

genau Beschreibungen, wie ich etwas mach, gute Ideen etc. können gerne eingebracht werden und können zur Erleichterung der Aufgabe (will heißen zu positiven WM ) führen, zwingend notwendig ist es aber nicht.

Wenn meine Figur nur das kann, was ich kann, brauche ich kein Erfahrungspunkte-System und keine Fertigkeiten mehr.
Wenn meine Barde verführen kann, muss ich dem SL gegenüber nicht unbedingt die große Anmache -Show bieten (schließlich sitzt mir da auch nicht immer eine begehrenswerte, schöne Frau mit Au 99 und pA 100 gegenüber ;) ).

Fazit: nette Ideen, gutes Auftreten und perfektes Darstellen von ERLERNETEN Fähigkeiten bereichern die Session, bringen Athmosphäre und können zu positiven WM führen,
eine zwingende Notwendigkeit um eine erlernte Fähigkeit auszuüben stellen sie in meinen Augen nicht dar.

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Ich haue jetzt mal zwei Analogien rein (Die hinken, wie jeder Vergleich, vielleicht versteht trotzdem der eine oder andere, auf was ich hinaus will)

 

Wenn ich Bannen von Zauberwerk oder Heilen von Krankheit wirke, muss ich vorher ansagen, gegen welchen Effekt ich vorgehen will. Nur "ich habe dafür Punkte aus gegeben" und würfle jetzt reicht da nicht.

 

Wenn ich Verführen oder Verhören will, erwarte ich, dass zumindest vorher angesagt wird, was ich erreichen oder erfahren will. Direkte Rede ist dabei nicht unbedingt erforderlich - aber gerade bei Verhören sehr hilfreich. Denn dann stelle ich mehrere Fragen und je nach Antwort auch weitere. (Wie gesagt, dass muss nicht über direkte Rede abgewickelt werden, funktioniert aber nach meinem dafürhalten so am besten.)

 

Sollte ich auf die Schnappsideee kommen, die Gattin des Großfürsten (aus gutem Hause, sehr auf Etikette bedacht und Etepete bis dort drüben hinaus) per Verführen zu einem schnellen Quickie auf dem Abtritt zu bringen würde ich erwarten, dass selbst eine natürliche Zwanzig, mehr oder weniger unabhängig vom gelernten oder ungelernten Wert, nur in Schwierigkeiten bringen würde. Ich hätte nämlich die Dame beleidigt. Punkt.

 

Ich gebe mal zu, ich bin so der Spieler, der selten die sozialen Fertigkeiten hoch lernt. Ich beschreibe da mehr, als ich auf meine hochgelernten Werte setze. Nach Einsi und blaues Feuer ein No Go.

 

Kann ich nach vollziehen und ist zu einem gewissen Grad auch Cheaten. Ich cheate da gerne. Ich bringe da mal ein Beispiel von Demostos und einem Abenteuer. Ich habe das gesamte Abenteuer meinen Demostos so gespielt, wie ich ihn sehe. Graue Maus, Gelehrter, verliebt in seine versponnen Ideen und theoretischen Abhandlungen - die er jederzeit und an jedem zum besten gibt und damit nur ein Gähnen erntet. Damit eine Stadtwache ihn angehört und ausreden hat lassen hat er sogar mal Angst auf die selbige gewirkt. (der Spielleiter war gnädig und hat die Begründung nachvollziehen können und das sogar ohne Nachteil durch gelassen. Der gute Demostos hat zwar Angst gewirkt aber nicht auf großen Zambano gemacht sondern nur versucht, dabei eine sachliche Information an den Mann zu bringen - hör mir zu, ich und das was ich zu sagen habe, ist jetzt wichtig.)

 

Beim Showdown des Abenteuers ist der Spieler von Demostos auf seinem Sitz auf und ab gesprungen: Das war so und so, ganz klar, wir sind rein gelegt worden, das und das sollte vorgetäuscht werden und der und der sollte jetzt da sein (der eigentlich Geschädigte) damit wir das aufklären können. Mein Plan war, meine Mitspieler davon zu überzeugen, dass sie Demostos Theorie (Theorien, auch ziemlich abgedrehte, produziert er ja am laufenden Band) mittels Beredsamkeit an den NSC weiter geben. Die einhellige Meinung von Gruppe und Spielleiter war, Demostos soll (also ich als Spieler) soll das selbst sagen. Meine Auslegung: die Wertemonster haben den NSC überzeugt, Demostos an zu hören. Dazu muss man sagen, die meisten Informationen. die Demostos zu seiner (ausnahmsweise stimmenden) Theorie veranlasst haben wurden mühevoll von den SCs mit den entsprechenden sozialen Fähigkeiten eingesammelt. Zum Teil mit berauschend guten Würfen - (und natürlich vorher der entsprechenden Ansage).

 

Azu (gerade bei ungelernten Fertigkeiten gebe ich mir besonders Mühe bei der Beschreibung - in der Regel klappt das - ein Bonus ist da meistens drin - wenn auch nicht immer ein Erfolg - aber darauf kommt es mir auch nicht so sehr an. Mir reicht es vollkommen, wenn dann jemand aus der Gruppe, der die Fertigkeit gelernt hat, sich des Problems an nimmt. Soviel zum Thema Orientierung auf die Lösung des Abenteuers) bi

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Sollte ich auf die Schnappsideee kommen, die Gattin des Großfürsten (aus gutem Hause, sehr auf Etikette bedacht und Etepete bis dort drüben hinaus) per Verführen zu einem schnellen Quickie auf dem Abtritt zu bringen würde ich erwarten, dass selbst eine natürliche Zwanzig, mehr oder weniger unabhängig vom gelernten oder ungelernten Wert, nur in Schwierigkeiten bringen würde. Ich hätte nämlich die Dame beleidigt. Punkt.

Das ist eben der Fehlschluss. Mit der natürlichen 20 hast du die Dame gerade eben nicht beleidigt. Wie das geht, kannst du dir als Spieler vielleicht nicht vorstellen, aber es ist eben der Teil der Geschichte, der von den Würfeln geschrieben wird.

 

Ob es dann wirklich zu einem Quickie kommt oder wie stark die gute Frau ihre WWs dazu zuerst versemmeln muss sollte ein geeigneter SL festlegen. Es ist jedenfalls nicht völlig unrealistisch, dass so etwas passieren kann, wenn man sich so verschiedene Society-Meldungen ansieht.

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Ich haue jetzt mal zwei Analogien rein (Die hinken, wie jeder Vergleich, vielleicht versteht trotzdem der eine oder andere, auf was ich hinaus will)

 

Wenn ich Bannen von Zauberwerk oder Heilen von Krankheit wirke, muss ich vorher ansagen, gegen welchen Effekt ich vorgehen will. Nur "ich habe dafür Punkte aus gegeben" und würfle jetzt reicht da nicht.

 

 

 

Richtig. Und den Effekt hat deine Figur vorher erkannt. Nicht du. Du bist ja nicht vor Ort. Und zu sagen, ich banne jetzt die Dunkelheit, die da plötzlich aufgetreten ist, ist genauso, wie zu verbalisieren, dass die Figur jetzt in die Schlafräumlichkeiten geht oder Blitze auf X statt Y schießt. Das hat ja nichts mit dem Ausspielen von Beredsamkeit oder Verführen zu tun.

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Sollte ich auf die Schnappsideee kommen, die Gattin des Großfürsten (aus gutem Hause, sehr auf Etikette bedacht und Etepete bis dort drüben hinaus) per Verführen zu einem schnellen Quickie auf dem Abtritt zu bringen würde ich erwarten, dass selbst eine natürliche Zwanzig, mehr oder weniger unabhängig vom gelernten oder ungelernten Wert, nur in Schwierigkeiten bringen würde. Ich hätte nämlich die Dame beleidigt. Punkt.

 

 

Wie Galaphil schon schrieb, hättest du das nicht. Du hast sie ja dazu überzeugt. Es war offensichtlich ein Kick für sie, ihren Gatten zu betrügen. Vielleicht macht sie das eh ständig.

Bearbeitet von Einskaldir
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Wie Galaphil schon schrieb, hättest du das nicht.

Richtig, Beleidigung wäre ein Fall für ein misslungenes Verführen.

 

Du hast sie ja dazu überzeugt.

Naja, Überzeugung würde ich es nicht nennen. Aber ein Erfolg trotz der Mali (Stand, bisheriges Verhalten usw.) hat zur Folge, dass die Großfürstin ein positives Bild des Geschehens hat-

 

Es war offensichtlich ein Kick für sie, ihren Gatten zu betrügen.

Zumindest gefällt ihr der Gedanke, sie fühlt sich geschmeichelt, es wurde der richtige Trigger gefunden.

 

Vielleicht macht sie das eh ständig.

Das passt jetzt nicht zu Azubis Beschreibung. Wenn sie noch nie fremd gegangen ist, dann wäre jetzt zumindest die Chance (was ihre Gemütslage angeht, die Möglichkeit es zu tun ist natürlich auch von äußeren Umständen abhängig).

Der Beschreibung nach sehe ich aber auch bei einer 20 keinen Automatismus. Wenn die Großfürstin jetzt mit einem "aber nicht doch, das geht doch nicht" ablehnt, so wird sie trotzdem die Szene als positiv in Erinnerung behalten und dem Verehrer z.B. Rückendeckung beim Rückzug aus einer bereits kompromitierenden Situation geben.

Sollte sie aber doch schon öfter fremd gegangen sein, dann bräuchte es hier schon besondere weitere Umstände um es nicht wieder zu machen (z.B. massive Drohungen, Bewachung durch einen Anstandswauwau). Sie wird aber an der Beseitigung von Hindernissen konstruktiv mitwirken.

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Das ist eben der Fehlschluss. Mit der natürlichen 20 hast du die Dame gerade eben nicht beleidigt. Wie das geht, kannst du dir als Spieler vielleicht nicht vorstellen, aber es ist eben der Teil der Geschichte, der von den Würfeln geschrieben wird.

 

 

Gut, wenn der SL in der beschriebenen Situation überhaupt einen Wurf zuläßt und dann das Ergebnis eine 20 ist muss er es wohlwollend interpretieren.

 

Das kann aber von

 

"Nach einigen einleitenden Worten erkennst du, dass Du bei der Dame auf Granit beißen wirst bzw. dass diese Anmache Dich womöglich sogar in Gefahr bringen wird - willst Du weitermachen?" über

"Du bekommst eine schallende Ohrfeige, denkst aber da geht noch mehr wenn Du am Ball bleibst" bis

"Du schiebst eine heiße Nummer auf dem Abtritt" reichen.

 

Wichtig ist mir aber: Die Interpretation von Ergebnissen liegt ersteinmal beim SL. Genauso wie er entscheidet wieviel Information er bei gelungenem Wahrnehmungs oder Suchen Wurf preisgibt.

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Ich versuche die ganze Zeit zu ergründen, was hier der eigentliche Aufreger ist. Ungerechtigkeit? Weil nach der Spielweise, wie Issi und andere sie pflegen, eine Figur bevorteilt sein könnte, weil ihr plappernder Spieler und sie selbst eloquent ist und durch die persönliche Eloquenz des Spielers oder seine guten Einfälle zur Unterstützung seiner Fähigkeiten einen Bonus erspielt werden kann, den ein schweigsamer Spieler bei gleicheloquenter Figur nicht bekommt? Oder schlimmer noch - weil ein eloquenter Spieler durch schlechtes Rollenspiel seine redefaule und fähigkeitslose Figur genauso effizient diskutieren lassen könnte wie der schweigsame Wolfram die seine? Die Gegenmaßnahme soll Redeverbot für den Plapperkäfer sein oder Punktabzug für schlechtes Rollenspiel? Du lieber Himmel.

 

Und mal ehrlich: Es gibt Figuren, die ich nicht spielen würde, weil ich sie nicht glaubhaft rüberbringen kann. Dazu gehören in meinem Fall Händler, weil ich im wahren Leben mal rein gar nicht feilschen kann. Ebensowenig könnte ich dauerhaft rücksichtslose oder gewaltgeile Charaktere spielen. Also lasse ich es - zum Wohle aller. Das würde ich auch jedem anderen empfehlen, der sich in einer Klasse oder Spielweise nicht zuhause fühlt. Wem es die größte Freude ist, eine Figur zu spielen, die charakterlich möglichst weit von der eigenen Persönlichkeit entfernt ist, der sollte damit klarkommen, dass die Mitspieler und der SL Mühe haben können, ihm seine Rolle abzunehmen. Ungerecht? Vielleicht.

 

Die eine Gruppe zelebriert die sozialen Aktionen und das Eintauchen in die Charaktere (was einfacher und schneller gelingt, je näher sie der persönlichen Komfortzone des Spielers stehen), in der anderen liegt die Priorität auf eher technischem Abenteuerlösen. Beide Varianten haben ihre Berechtigung, da sie offensichtlich seit Jahrzehnten praktiziert werden. Damit es in nicht ganz homogenen Gruppen zu weniger Stress kommt, empfehle ich, sich Punkte für gutes der schlechtes Rollenspiel zu verkneifen und darüber nachzudenken, ob geteilte oder pauschale EP vielleicht dazu führen könnten, dass sich alle besser fühlen.

Bearbeitet von donnawetta
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Hallo Donnawetta!

 

Die Gegenmaßnahme soll Redeverbot für den Plapperkäfer sein oder Punktabzug für schlechtes Rollenspiel? Du lieber Himmel.

 

Kannst Du mir die Stelle(n) aufzeigen, wo derartige Forderungen gestellt wurden? Ich verfolge die (quer über das Forum verteilten) Diskussionen zwar nur unregelmäßig, konnte diese Dinge bislang aber noch nirgends herauslesen. Dort, wo derartiges behauptet wird, würde ich gerne Stellung dazu nehmen.

 

Liebe Grüße, Fimolas!

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Die Thematik wird ja tatsächlich schon in diversen Strängen besprochen. Dass jetzt ein Strang in der M4-Regelecke für die weitere Diskussion herhalten muss, finde ich auch eher bedauerlich. Da gibt es in meinen Augen bessere.

 

Ich weise aber darauf hin, dass auch hier wieder zwei unterschiedliche Fragen behandelt werden.

 

Die eine Frage ist, wie ein kritischer Erfolg beim Verführen zu bewerten ist.

Reicht er bereits aus, damit der ungewaschene Bettler die prüde und standesbewusste Königin ins Bett kriegt oder heißt er nur, dass sie seine Annäherungsversuche freundlich ignoriert anstatt ihn wie sonst in den Kerker zu transferieren?

Zu dieser Frage gebe ich zu bedenken, dass auch an anderer Stelle eine gewürfelte 20 nun nicht jedes noch so unwahrscheinliche Wunschresultat hervorbringt. Um einen Gegner sicher zu töten braucht es jedenfalls schon einmal die 20/100. Und um einen Trupp von 3 Straßenräubern sicher auszuschalten, benötigt man mindestens 3 Erfolge.

Da erschiene mir im Vergleich das erfolgreiche Flachlegen der genannten Königin mit einem einzigen Würfelwurf völlig unverhältnismäßig.

 

Die Frage, wie jetzt bei der Anwendung sozialer Fertigkeiten Würfelwürfe und 'Ausspielen' durch den Spieler zusammenwirken, ist in meinen Augen eine davon weitgehend unabhängige Frage. Ich halte es für wenig fruchtbar, dass das ständig vermischt wird.

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Hej Stephan, aber es geht ja in diesme Strang ("Soziale Fertigkeiten Rollenspiel contra Würfeln") genau darum, ob rollenspielen/ausspielen Würfelwürfe beeinflussen darf oder nicht. So verstehe ich den Titel zumindest.

Richtig.

Allerdings gibt es auch http://www.midgard-forum.de/forum/index.php?/topic/23848-barde-unfähig-gespielt-ausspielen-sozialer-fertigkeiten/.

Der ist deutlich aktueller, umfangreicher und thematisch besser einsortiert.

Wobei in dem Strang bereits der Hinweis auf diesen Strang ist: http://www.midgard-forum.de/forum/index.php?showtopic=21176,

der das auch schon zum Thema hatte.

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Wieder gilt es diverse Meinungen unter einen Hut zu bringen. Für mich ist es aber ein No-Go wenn ich durch einen Gruppenvertrag der grauen Maus verbiete eine Femme Fatal zu spielen die redegewandt und eloqent ist.

 

Ebenso ist es für mich fraglich warum ich jemanden erlaube eine Fertigkeit einzusetzen die er garnicht hat, wenn jemand so eloquent reden kann und das einsezt - dann soll er auch die punkte dafür sich abstreichen.

 

Irgendwie ist da mein Gerechtigkeitsempfinden etwas gestört gerade.

 

Das ist es im Spiel sowieso schon seit langem - weil ich keine Balanche ziwschen zauberen und Kämpfern sehe - aber wenn es so ist das "der bessere Redner" auch noch besser dasteht - dann frag ich mich: warum spielen wir überhaupt? ich weis das ich immer ruhiger werde je mehr Leute am Tisch sitzen, ich bin es gewöhnt jemanden ausreden zu lassen und jemanden nicht ins Wort zu fallen. Gerade auf Cons erlebe ich es aber auch immer wieder das leute ohne Punkt und Komma reden und den SL an die Wand schwafeln.

 

Wenn ich dann wegen stillem zuschauens auch noch anderstweitig benachteiligt werde, vieleicht weil ich - aus rücksicht auf die Anderen, gewisse dinge einfach schnell abhandeln will und würfeln will - was für einen Grund gibt es das dann auch auszuspielen?

 

Gute Ideen sind zu belohnen am Spieltisch, gutes Rollenspiel auch, aber alles hat seine Grenzen.

 

Solange alle am Spieltisch Spass haben ist es mir auch egal, aber Benachteiligungen mag ich nicht.

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Hej, Unicum: Cons sind  - für mich zumindest - eine Ausnahmesituation. Da geht es mir nicht besonders nah, wenn jemand pausenlos labert, rücksichtslos oder unhöflich ist oder anderweitig nervt. Aber das ist ja auch gar nicht das Thema - es geht nicht darum, dass Leute viel oder wenig reden, es geht darum, dass bzw. ob soziale Fertigkeiten ausgespielt werden dürfen/können/müssen und das Ausspielen Einfluss auf einen Bonus haben darf. Dass jemand soziale Szenen ausspielt, impliziert ja nicht, dass er die ganze Zeit labert, egoistisch oder rücksichtslos ist.

 

In meinen Heimrunden bleiben wir zu 99% in unseren Rollen (mit allen Vor- und Nachteilen). Es kommt dementsprechend so gut wie nie vor, dass der Spieler eines Charakters, der keine sozialen Fähigkeiten erlernt hat, darauf besteht, den wild entschlossenen Sozialvogel zu geben. Wenn es aber so ist und der Spieler für seine Figur eine Ansprache hinlegt, dass mir als Spieler oder SC der Mund offensteht, freue ich mich eher darüber, als dass ich mich ärgere. Ich wäre dann als SL und als Mitspielerin einverstanden, dem Charakter auf seinen universellen Wert von +3 bis +5 noch einen Bonus zu geben, ohne auf die Idee zu kommen, an der Gerechtigkeit des ganzen zu zweifeln. Der universelle Wert zeigt mMn auch klar an, dass eine Figur, die bestimmte soziale Fähigkeiten nicht gelernt hat, dennoch mal das berühmte Korn finden kann.

 

Ein Spieler, der die Zähne nicht auseinanderkriegt - weder, um seine Figur zu sprechen, noch um Vorschläge zur Verbesserung seiner Chancen zu machen - stellt mich jedoch vor ein Problem. Soll ich ihm als SL vorsagen, was er so alles tun könnte, um sich selbst zu unterstützen und auf zustimmendes Nicken warten? Den anderen lege ich ja auch keine Lösungsvorschläge in den Mund. Daher wäre eine solche Nachhilfe auch "ungerecht", um mal bei diesem in meinen Augen überzogenen Begriff zu bleiben. Oder ist es mein Job als SL, JEDEM Spieler aufzuzählen, was er in einer Situation X alles tun könnte, um seinen EW zu verbessern? Mir würde ein solches Rollenspiel jedenfalls keinen Spaß machen.

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Nur ein reines Glücksspiel bei dem zusätzlich alle Mitspieler die exakt gleichen Voraussetzungen haben, kann überhaupt gerecht sein und niemanden benachteiligen. Jede Spielweise im Rollenspiel benachteiligt irgendjemanden und diskriminiert irgendeine Sichtweise.

Wenn der Spielspass einer Gruppe extrem daran hängt, dass die Spieler ihr Verlangen nach theaterähnlichem Spiel ausleben, wird dort eben anders gespielt, als wenn die Spieler sich ein sehr technisches und/oder strategisches Spiel wünschen.

Nun ist es offenbar so, dass unterschiedliche Spieltypen mit gleichen Grundregeln zu sehr unterschiedlichen Spielweisen finden. Allerdings finde ich es sehr schwierig/problematisch, festzumachen, was für eine Spielweise besser oder gerechter ist.

 

Ich persönlich als eher technischer Spieler (und SL) finde zum Beispiel haufenweise Regelungen ziemlich ungerecht, aber kann selbst auch kein perfekt gerechtes System bauen. Ich habe mich schon oft gewundert, was andere als "irrelevant" oder "zugunsten des Spielspasses vernachlässigbar" einstufen, wundere mich aber auch im Gegenzug, was die gleichen Leute als problematisch betrachten (was für mich dann bedeutungslos ist).

 

Generell halte ich es für ungerecht einen Spieler für gute Ideen/Strategien (Intelligenz-/Kreativitäts-Leistung des Spielers und nicht der Figur) oder gutes Rollenspiel (Schauspiel-/Sozial-Leistung des Spielers und nicht der Figur) zu belohnen und dennoch kommt das praktisch immer wieder vor (selbst wenn man es bewusst vermeiden möchte) - der Spielanteil, das Vereinfachen/Gelingen von Konflikten und Situationen, ja gar die Lösung des Abenteuers hängt von solchen Leistungen der Spieler ab (wäre es anders könnte ich als SL ja die Figuren selbst spielen und würfeln).
Da ich dennoch Rollenspiel betreiben möchte, spiele ich trotzdem und nehme eben einige Ungerechtigkeiten in Kauf (und andere gehen mir zu weit). In manchen Gruppen kann ich also gut und gerne spielen, in anderen weniger oder gar nicht.

 

Wie offenbar einige, gehe ich bei sozialen Fertigkeiten einen Mittelweg und verlange/erhoffe mir eine gewisse (kreative oder schauspielerische) Leistung des Spielers wenn seine Figur eine Fähigkeit einsetzt (generell wird das auch immer vom SL verlangt). Bei mir als SL resultiert das dann in gewissen Boni oder Mali (wobei es praktisch in meiner Gruppe keine nennenswerten Ansprüche gab und mehr Richtung "bitte irgendetwas sagen, was nicht total unpassend ist" ging). Tatsächlich haben wir in der Gruppe manches Mal überlegt ob ein intensiveres Rollenspiel erstrebenswert wäre, aber letztendlich hängt das eben an den Fähigkeiten der Spieler und der Gruppendynamik und kann nicht einfach den Figuren hingeschrieben werden.

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Mich würde mal interessieren, welcher ungerechtfertigte 'Vorteil' es eigentlich ist, den der kommunikativere Spieler gegenüber der grauen Maus hat, falls bei der Anwendung von sozialen Fertigkeiten ein Würfelwurf nicht als ausreichend gewertet wird:

- Er bekommt mehr EP?

- Er hat eine größere Auswahl an Charakterrollen, die er spielen kann?

- Er hat mehr Spielanteile?

- was ganz anderes?

 

Den ersten Punkt kann man durch Pauschalpunktvergabe erledigen. 

Beim zweiten würde ich sagen: Ja und? Ein beidfüßiger Fußballspieler kann Links- oder Rechtsaußen spielen. Ein Spieler, der den Ball nur mit dem rechten Fuß führen kann, wahrscheinlich nur Rechtsaußen. So ist das nun mal im Leben. Talente eröffnen einem Möglichkeiten.

Rollenspiel ist ein kommunikatives Spiel. Dass da ein Kommunikationstalent mehr Optionen hat, halte ich für natürlich.

Beim dritten sage ich ebenfalls: Ja und? Der kommunikative Spieler bereichert das Spiel ja auch mehr. Und das übrigens für alle. Wenn alle Spieler ihr Spielverhalten nach der grauen Maus ausrichten, dann wird es bald für alle ziemlich öde am Spieltisch.

Übrigens ergeben sich die größeren Spielanteile nach meiner Erfahrung im Wesentlichen sowieso daraus, dass der kommunikativere Spieler bei den gruppeninternen Abstimmungsprozessen ein höheres Gewicht hat. Und in die mischt sich der SL ja hoffentlich sowieso nicht ein.

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ich bin es gewöhnt jemanden ausreden zu lassen und jemanden nicht ins Wort zu fallen.

Gerade auf Cons erlebe ich es aber auch immer wieder das leute ohne Punkt und Komma reden und den SL an die Wand schwafeln.

Das ist eine Unsitte, die mir leider viel zu oft begegnet. Auf Cons habe ich das zum Glück noch nicht so extrem bemerkt.

Aber furchtbar finde ich so etwas auch.

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@ Stephan: Es geht darum, dass dieser Spieler Fertigkeiten einsetzen darf, die er nicht mit Punkten bezahlt hat. Universeller Wert auf Beredsamkeit/verführen + Bonus, weil er rethorisch geschickt ist.

Ein nicht so wortgewandter Spieler hat Beredsamkeit hochgelernt und wird mit einem Malus bedacht, weil ihm keine Argumente einfallen. Hier wird dann Spielerverhalten und nicht Figurenverhalten vom SL sanktioniert.

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Ein Spieler, der die Zähne nicht auseinanderkriegt - weder, um seine Figur zu sprechen, noch um Vorschläge zur Verbesserung seiner Chancen zu machen - stellt mich jedoch vor ein Problem. Soll ich ihm als SL vorsagen, was er so alles tun könnte, um sich selbst zu unterstützen und auf zustimmendes Nicken warten? Den anderen lege ich ja auch keine Lösungsvorschläge in den Mund. Daher wäre eine solche Nachhilfe auch "ungerecht", um mal bei diesem in meinen Augen überzogenen Begriff zu bleiben. Oder ist es mein Job als SL, JEDEM Spieler aufzuzählen, was er in einer Situation X alles tun könnte, um seinen EW zu verbessern? Mir würde ein solches Rollenspiel jedenfalls keinen Spaß machen.

Wie kommst du darauf dass du ihm Lösungen vorschlagen sollst. Es reicht doch wenn der Spieler z.B. sagt: Meine Charakter belabert jetzt den und den NPC. Wenn der Spieler nicht so redegewand ist und

ihm das nicht so liegt, wieso willst du ihn dafür im Spiel bestrafen in dem du ihm einen Malus gibst? Was du effektiv tust, wenn andere die das können einen Bonus bekommen.

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Übrigens ergeben sich die größeren Spielanteile nach meiner Erfahrung im Wesentlichen sowieso daraus, dass der kommunikativere Spieler bei den gruppeninternen Abstimmungsprozessen ein höheres Gewicht hat. Und in die mischt sich der SL ja hoffentlich sowieso nicht ein.

Ein aktiverer Spieler kriegt also nicht nur mehr Spielanteile weil er mehr macht, er darf dies auch ohne gelernte Fertigkeiten noch besser?

 

Bei so einer Runde will ich nicht spielen.

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Pauschale EP finde ich gut.Mache ich auch so.

Es macht auch keinen Unterschied,ob ich dem SL sage:"Ich verhöre denTypen jetzt und drohe ihm damit,sein magisches Fläschen zu zerstören,wenn er mir nicht verrät,wo der Schlüssel ist.“ Oder ob ich das ganze in wörtliche Rede packe:“Hör zu, Du sagst mir jetzt,wo der Schlüssel liegt oder ich zerstöre dein magisches Fläschen!“ Ersteres sollte doch für keinen Spieler ein Problem sein. ;) Es geht allein um Argumente,nicht um Redegewandtheit.:-)

 

Ein eloquenter Spieler muß deshalb noch lange keine "Labertasche" oder ein Selbstdarsteller sein, der anderen Spielzeit oder Spielanteil wegnimmt. Gibt es sicher auch, da ist halt  der SL gefragt.  Das lässt sich, finde ich, auch gut regeln, wenn man soziale Interaktion der Reihe nach abhandelt so,  dass auch Jeder ganz sicher drankommt.

 

 

Ps. Als SL spielt man jede Menge unterschiedliche Rollen, die so gar nichts mit einem selbst zu tun haben. Wenn man dann auch mal als SPL in der Runde sitzt, fällt es einem tatsächlich nicht so schwer seine eine Figur zu spielen, sonst sind es ja ganz Viele.

Das ist einfach Übung oder Gewohnheit, wie Vieles eben.

Aber außer dass das für Alle (hoffentlich!) die Stimmung verbessert, habe ich persönlich davon keine Vorteile. Ich muß genauso würfeln wie alle anderen auch. Und wenn ich mal nicht würfeln muß, dann nicht weil ich so genial gespielt habe, sondern nur weil mir was eingefallen ist, was in der Situation sicher funktioniert. Oder etwas was so wie ich mir das vorgestellt habe auf keinen Fall funktionieren kann. :disturbed:

Bearbeitet von Issi
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