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Der Weingott


KhunapTe

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"Wobei ich bei Chryseia immer der Meinung bin, daß sich mit ein paar Oroborors die Richtung des feiernden Pöbels eventuell lenken läßt. Schließlich nehmen die Jakchospriester auch Spenden an..."

 

"Wenn der Pöbel feiernd durch die Strassen zieht, dann wirkt doch die Nachricht von freiem Wein da und dort Wunder. Vor allem, wenn es dann nicht genug für alle gibt. Da ist doch bestimmt der und der für verantwortlich."

 

 

 

 

Ihr Schlitzohren!

 

Sehr chryseisch gedacht :thumbs:

 

Grüße von Vates

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Hallo Jürgen,

 

danke für das allgemeine Lob!

Bei der Legende habe ich, wie ich auch schon Triton geantwortet habe, nicht auf die Historie geachtet, sondern auf den bildhaften Hintergrund. Die Legende eines Kultes ist meiner Meinung nach nicht dazu da, den Gläubigen eine wahre religionshistorische Herleitung zu liefern, sondern soll die Inhalte des Glaubens deuten. Ich würde sogar behaupten, dass unterschiedliche Spielarten des Kultes eigene Legenden haben, je nach Region und Zusammensetzung des Mystenkreises.

Aber du (und ein paar der Anderen, vielen Dank) bringst mich darauf, dass bei der Kultbeschreibung der Abschnitt "Geschichte" noch eine sinnvolle Ergänzung wäre! In Arbeit...

 

Viele Grüße

 

Vates

 

 

@Vates:

 

Sehr schön, ein paar gute Anregungen für meinen Jakchosanhänger.

 

Nur die Legende passt nicht, soweit ich weiß ist Jakchos ein alter Gott, der schon zu Zeiten des valianischen Imperiums und vielleicht sogar schon bei den Tuskern verehrt wurde?

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Legenden verkünden immer eine (transzendentale) Wahrheit! "Wahrheit" ist nicht identisch mit "objektiver Wahrheit" Was in der Legende enthalten ist, ist wahr! Die Wahrheit mag sich einem Außenstehenden nicht erschließen. Aber sie ist wahr. Das ist ein gruindlegendes Konzept in jeder Religion. Im Falle des Jakchos Kultes magh es durchaus sogar so sein, dass die genaue Wortfolge relevant ist, da der Kult sehr alt ist, mag es sein, dass er nur mündlich überliefert ist.

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Legenden verkünden immer eine (transzendentale) Wahrheit! "Wahrheit" ist nicht identisch mit "objektiver Wahrheit" Was in der Legende enthalten ist, ist wahr! Die Wahrheit mag sich einem Außenstehenden nicht erschließen. Aber sie ist wahr. Das ist ein gruindlegendes Konzept in jeder Religion. Im Falle des Jakchos Kultes magh es durchaus sogar so sein, dass die genaue Wortfolge relevant ist, da der Kult sehr alt ist, mag es sein, dass er nur mündlich überliefert ist.

 

 

Toll ausgedrückt! Kann ich nur unterschreiben!

 

Vates

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  • 8 Jahre später...

Weil ich keine vollwertige Ausarbeitung des Jakchos-Kultes gefunden habe, habe ich mich mal drangesetzt und eine erstellt.

Ideen wurden wild zusammengeklaut; wichtigste Quellen waren Walter Burkerts "Greek Religion" und die sehr empfehlenswerte Webseite Theoi.com, die antike Fragmente mit Quellenangabe übersichtlich sammelt und vernetzt.

 

Gebote/Vorzüge/Nachteile sollten balanciert zu den Vorzügen sein, stehen aber natürlich zur Diskussion (wie auch alles andere).

 

Jakchos

Jakchos wird entweder als bärtiger viriler Mann mittleren Alters oder als androgyner langhaariger Jugendlicher dargestellt, mit Thyrsos und Trinkschale als Wahrzeichen. Weitere mit ihm assoziierte Symbole sind Efeu, Pinien, Leoparden und Wein in allen Formen (einschließlich Weinlaub und Trauben).

Nymphen und Satyre werden zu seinem Gefolge gezählt.

 

Der Kult war schon in alten Zeiten zersplittert und wurde lokal unterschiedlich begangen, zusätzlich zu zahlreichen Mysterienkulten mit teils sehr widersprüchlichen und aus Sicht der breiten Öffentlichkeit abstrusen Ideen (von den streng vegetarischen Akousmatikoi, die an Wiedergeburt glauben und daher jeglichen Fleischkonsum als potentiellen Mord an Mitmenschen ablehnen, bis hin zu den kannibalischen Agaueerinnen, die auch Menschen als akzeptable Fleischopfer werten).

Im Stadtstaaten-Flickenteppich des modernen Chryseia ist das Problem nicht besser geworden. Praktisch das einzige einheitliche Erkennungszeichen der Priesterschaft ist der Thyrsos. Daneben tauchen Efeu, Weinlaub und Leopardenfelle in unterschiedlicher Kombination auf, neben heiligen Symbolen und rituellen Masken.

 

Das Rückgrat des Kultes ist der ländliche Raum, in dem Überleben und Wohlstand direkt von Jakchos' Segen der Fruchtbarkeit abhängen, insbesondere Winzer und Chryseiier am Rande der Zivilisation wie etwa Jäger, Fallensteller oder Bergbauern. Je städtischer eine Gegend ist, um so schwerer ist normalerweise der Stand des Jakchoskultes und umso mehr stehen Nea Dea und/oder Wredelin im Vordergrund.

 

Festtage

Anthesteria (Fest der Weinblüte)

26.-28. Tag des Bärenmondes

Der Frühling mit seiner Weinblüte wird heraufbeschworen. Der erste Tag (Pithoigia) besteht aus der feierlichen Fassanstich des ersten vergorenen Weines. Am zweiten Tag (Khoes) kommt es zu massenhaften Trankopfern und Trinkwettstreiten. Beide Tage kennen je nach Region Prozessionen und/oder athletische/thespische Wettstreite.

Am dritten Tag, dem Myrkdag (Chytroi) wird ein Katerfrühstück in Form von Getreideeintopf aufgetischt und in häuslicher Stille der Toten gedacht.

 

Nymphaea (Opfer an die Nymphen)

Myrkdag des Hirschmondes

Jakchos-Gläubige ziehen an diesem Tag im Stillen ins Freiland aus und opfern Öl, Milch und Honig für die Nymphen als Gefolge des Jakchos.

Städtischen Anhängern der Nea Ekklesia ist diese Opferei an Naturgeister während dem finstersten Tag des Monats äußerst suspekt (auch wenn dann doch einige eine Milchschale an ihrer Türschwelle aufstellen, nur um auf Nummer Sicher zu gehen).

 

Oschophoria (Weinlese)

Ljosdag des Drachenmondes

Die gesamte Polis trägt die ersten Früchte der diesjährigen Ernte, frische Trauben und Wein zusammen, um ein großes Gelage abzuhalten. Reiche Bürger tragen gerade zu diesem Festtag mit Tieropfern bei, die gemeinschaftlich gegart und verspeist werden.

In städtischeren, weniger jakchisch geprägten Teilen Chryseias ist das gleiche Fest als Proerosia (Fest der ersten Früchte) bekannt, das Nea Dea gewidmet ist und gesitteter abläuft.

 

Jakchanalien

zweite Trideade des Trollmondes

Einwöchiges Hauptfest des Jakchos, dessen Höhepunkt die Pallephoria sind, eine Prozession bei der Phallussymbole durch die Polis getragen werden. Hinzu kommen durchgehend Theateraufführungen, Bardenwettstreite und Orgien, mit lokal unterschiedlicher Gewichtung und Durchgängigkeit. (Es ist in dichter besiedelten Regionen nichts ungewöhnliches, wenn jedes Dorf oder Stadtteil seine eigene Feierlichkeit an einem bestimmten Tag der Trideade hat und die Feiernden der ganzen Region in geschlossener pallephorischer Prozession von Fest zu Fest ziehen.)

 

Lenaia

Ljosdag des Draugmondes

Dieser Festtag ist ein heiliger thespischer Wettstreit, bei dem die neuen Komödien uraufgeführt und die besten als von Jakchos gesegnet gekürt werden. Dadurch, dass die Theater überwiegend in den Städten zu finden sind (wo der Jakchos-Kult schwach ist), hat die religiöse Komponente im heutigen Chryseia meistens nur noch symbolische Bedeutung.

 

 

Neben diesen großen Festen gibt es noch lokale Feste, v.a. mit Bezug zu lokal bedeutsamen Heroen, Schlachten, Wundern und Sagen, sowie lokal bedeutsamen landwirtschaftlichen Handlungen (wie dem Almabtrieb in den Melgar-Bergen).

 

Kulthandlungen

Kernpunkt aller jakchischen Kulthandlungen sind Trankopfer, bei denen der Gläubige Wein mit Jakchos teilt, indem einen Schluck im Feuer oder Erdboden opfert und den Rest der Schale selbst austrinkt.

Der Jakchos-Kult kennt ferner die anderen klassischen chryseiischen Opferhandlungen, wie etwa die Opferung von Früchten, Weihrauch und Münzen und die Stiftung von Votivgaben (mit einem Spektrum von selbst gefertigten Ton- und Holzfiguren durch den ärmsten Knecht bis hin zum Bau eines ganzen Marmortempels durch den reichsten Händler).

 

Eine Sonderrolle nehmen Tieropfer ein. Das Tier wird mit Weihwasser besprenkelt, am Altar rituell geschlachtet und anschließend sofort gegart und unter allen Anwesenden verteilt. Für strenge Jakchos-Gläubige ist dieses Opferfleisch die einzige Art von Fleisch, die sie speisen dürfen. Die Stiftung von Tieropfern obliegt vor allem reichen Bürgern und gilt zugleich als milde Gabe für ärmere Mitbürger, die sich an dem Fleisch satt essen können.

 

Neben den oben genannten Festtagen werden Jakchos-Priester insbesondere gerufen, um Geburten, Heiraten, Felder, Weinberge und andere mit Fruchtbarkeit verbundene Dinge zu segnen. Auch an Krankenbettern werden sie häufig gerufen.

Mangels anderer Priester leiten sie im ländlichen Raum auch Bestattungen, die als Feuerbestattungen durchgeführt werden. Im Gegensatz zu den meisten anderen Riten sind Opfergaben hier vom Holokauston-Typ, bei dem die Opfer in eine Feuergrube geworfen und vollständig verbrannt werden. Es ist ein Zeichen einer sehr reichen Familie (oder eines sehr großen Opfers), wenn hier eine Ziege oder gar ein Bulle komplett den Flammen überantwortet wird!

 

Die jakchische Ritus kennen ein Gegenstück zur Chrysenverehrung in der Form der Heroenkulte. Der jakchische Heroen-Kanon einer Region unterscheidet sich in der Regel deutlich vom Chrysen-Kanon der Nea Ekklesia in der gleichen Region, da hierbei alte Heroen aus heidnischen Tagen hervorgehoben und spätere Heilige der Nea Ekklesia ausgespart werden.

 

Gebote und Verbote

Der Jakchos-Kult beruft sich als Kardinalstugenden auf die vier alt-chryseiischen Klassiker Hosiotes (Pietät), Andreia (Mut), Phronesis (Weisheit) und Xenia (Gastfreundschaft).

(Die vier klassischen Tugenden enthielten ursprünglich Sophrosune (Mäßigung) statt Xenia, aber mit dem orgiastischen Jakchos-Kult als einzigem großen Überlebenden des alten Chryseia ist die Bedeutung dieser klassischen Tugend zurückgegangen.)

 

Hosiotes

  • Jede Gunst von Jakchos mit einem Opfer vergelten, bevorzugt in Form von Wein der als Trankopfer vergossen wird. Natürlich müssen dazu die Arme zum Himmel gereckt und mit lauter Stimme zu Jakchos gesprochen werden. (Alle Wundertaten zählen als materielle Zauber, mit dem Zaubermaterial Opfergaben (2GS) für sämtliche Sprüche. Wundertaten, die bereits von Haus aus bereits materiell sind (z.B. Vision) funktionieren wie gehabt.)
  • Regelmäßig Jakchos Opfer darbringen, insbesondere Trankopfer bei jedem Öffnen eines Weinkrugs.
  • Die Jakchanalien sind das wichtigste Fest und müssen begangen werden, in der Fremde notfalls durch das Stiften einer Orgie.

Andreia

  • Einen mit Jakchos als Zeugen angerufenen heiligen Eid niemals brechen. (Einfache Versprechen fallen nicht hierunter.)
  • Missetaten gegen die eigene Polis, die eigene Familie und gegen Jakchos und seine treuen Anhänger vergelten, insbesondere solche durch finstere Mächte.

Phronesis

  • Fleisch darf nur von rituell geopferten Tieren gegessen werden, deren Fleisch danach für den unmittelbaren Verzehr mit jedermann geteilt wird.
  • Wein muss stets mit Wasser verdünnt werden, außer bei speziellen rauschhaften Riten (wie der Wundertat Vision).

Xenia

  • Wein und Opferfleisch müssen mit jedem geteilt werden, der sich an die Tafel setzt.
  • Keine Annäherungsversuche leichtfertig verschmähen. (WM-4 auf Widerstandswürfe gegen Verführen, Anziehen, Liebeszauber u.ä.)

Vorzüge

Nymphen, Faune, Satyre und Silenen sind einem Jakchos-Priester eher wohlgesonnen als einem anderen Menschen.

Sie können den Dweomerzauber "Naturgeist rufen" als Wundertat erlernen, bei der die obligatorische Opfergabe Weißdornpfeife bzw. Schamanentrommel ersetzt. Sie können damit auch anderes als Nymphen und Faune rufen, haben aber keine von Haus aus freundliche Beziehung zu fremdländischen Wesen wie Krosnyaten etc.

 

Durch Jakchos' Vorliebe für Opfergaben als direkte Gegenleistung für jegliche Gunst erhalten Jakchos-Priester beim Einsatz von GG für Wunder für Große Opfer WM+2 statt WM+1, für Questen WM+4 statt WM+3.

 

Jakchos-Priester, die einen kritischen Fehlschlag bei einem WW gegen Verführen, Anziehen o.ä. werfen, erhalten für diese jakchosgefällige Ekstase 1 GG.

Bearbeitet von Skyrock
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