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Falsche Vorstellungen vom Aussehen


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Ich spiele seit kurzem mit meinen Brüdern Midgard mit den DAB-Regeln und schon nach kurzer Zeit ist mir aufgefallen, dass sich meine Mitspieler das Aussehen von Orten und Personen gänzlich anders vorstellen als ich es ihnen suggerieren will. Ich habe immer ein bestimmtes Bild vor meinem geistigen Auge, wie ein Ort oder eine Person aussieht, was es z. B. in einem Raum für Möbel gibt, wie ein Artefakt verziert ist, welche Gesichtsform eine Person hat, wie sie sich bewegt etc. Schon nach kurzer Spielzeit ist mir aufgefallen, dass meine Mitspieler trotz meinen redlichen Bemühungen, alles möglichst genau zu schildern, damit sicherlich keine Irrtümer aufkommen, eine gänzlich andere Vorstellung vom Aussehen eines Ortes oder Wesen hatten, als ich sie hatte. Da ich das als sehr schade empfinde, möchte ich euch fragen, was ihr in euren Gruppen macht, damit jeder die Dinge so sieht, wie er es sollte (klingt ein bisschen nach Diktatur und Meinungsbeeinflussung, aber ich hoffe, dass jeder versteht, was gemeint ist...)

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Um eine Eindruck von einem Menschen zu vermitteln, musst du nicht unbedingt sehr genau werden. Es genügt, wenn du Stereotypen anführst (Tevar, hochgewachsener, blonder und kräftig gebauter Bauernjunge schaut euch etwas dümmlich an). Wenn es dir sehr wohl auf das exakte Aussehen eines Menschen ankommt (kann in speziellen Fällen ja auch von Bedeutung sein) kannst du ja auch Bilder verwenden. Druchstöbere Zeitschriften, Bilderbücher, Comis usw. bis du ein passendes Bild findest.

 

Bei Ortlichkeiten kann es schon mal schwieriger werden. Hier sind Karten sehr hilfreich, vor allem wenn es auf die Position des Inventars ankommt. Entweder zeichnest du Karten von Hand oder du kannst Computerprogramme wie den Campaign Cartographer dazu verwenden.

 

Viele Grüße

Harry

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Zum CC2 gibt es bereits einen thread, der einiges erklärt und auch ein paar Alternativen nennt:

Campaign Cartographer

 

Zum allgemeinen "Problem":

Ich würde mir da nicht allzuviele Sorgen/Gedanken machen. Auch z.B. wenn man ein Buch liest und dann die Vorstellungen mit anderen (und speziell einer Verfilmung) vergleicht, so werden sich große Unterschiede ergeben.

Wenn deine Spieler ein abweichendes Bild haben... ja klar, weil sie sich auf einen anderen Erfahrungsschatz stützen. Da du mit deinen Brüdern spielst, könntest du gemeinsame Bekannte oder Landschaften zumindest insoweit nutzen (der Tümpel sieht etwa so aus wie der, an dem wir vor einem Jahr im Urlaub bei der Wanderung gerastet haben)

 

Solltest du allerdings (gerade in Bezug auf Pläne) Probleme haben, daß die Spieler nicht wissen, wo sie sind, oder wo jetzt das Fenster war, empfiehlt sich im besten Fall natürlich ein echter Plan, meistens reicht aber eine schnell hingekritzelte Skizze auch.

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Ich vermute, deine Schilderungen sind sehr ausführlich und detailliert. Das ist eigentlich positiv, weil viele SLs eher faul sind, wenn es um die Beschreibung der Spielwelt geht. Es kann aber dazu führen, daß die wichtigen Informationen zwischen dem ganzen Beiwerk untergehen. Deine Spieler sind möglicherweise überfordert, weil sie sich nicht alles merken können. Dann bleiben oft nur ein paar Brocken hängen. Wenn sie dann nicht nachfragen (was sie tun sollten, wenn sie etwas nicht richtig mitgekriegt haben), dann kann es zu Mißverständnissen kommen.

 

Wenn Du parallel zu den Beschreibungen eine Skizze auflegst, oder einen Spieler mitzeichnen läßt, bleiben die Details viel besser hängen.

 

Wegen Campaign Cartographer: Es handelt sich um ein Programm zum Zeichnen von Karten und Gebäudeplänen für Rollenspiele. Ich würde es aber an deiner Stelle erst mal mit handgezeichneten Karten versuchen (es müssen ja keine Kunstwerke sein). Mehr Info zum CC gibt es bei Profantasy.

 

Herzliche Grüße,

Triton

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hi

ich kenne das problem, meine spieler waren in der wüste unterwegs und ich habe es auc beschrieben, heißer wüstensand, 40 Grad und als meine spieler ein stück holz brauchten meinte einer: ein stück holz wird hier schon zu finden sein, da hab ich an mir gezweifelt.

 

auch bei raumvorstellung hapert es, wenn ich karten zeichne geht das zwar aber es nimmt ziemlich viel fantasy raus und zerstört auch ein stück atmosphäre wie ich finde.

aber wenn ich es so beschreib haben manche probleme damit es sich genau vorzustellen.

 

bei gegner unbekannten ursprungs hatten wir acuh schon das problem, das man den gegner sich nicht vorstellen konnte, man kann halt kein macht über unbelebte natur machen wenn das ding gar kein tier is.

 

habt ihr ideen

 

mfg

 

Calandryll

 

 

 

 

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Das mit den verschiedenen Vorstellungen der Spieler lässt sich selbst mit genausten Zeichnungen nicht vermeiden. Selbst wenn sie ein Foto des Ortes oder der Person hätten, werden sie diese trotzdem anders Empfinden und dadurch verändern sie schon ihr Bild. Aber eigentlich finde ich das nicht so störend. Ich beschreibe Personen fast gar nicht, ausser den sofort auffallenden Merkmalen. D.h.: hat eine Person einen Bart, so sage ich das. Was für einen Bart meine Spieler dann sehen ist ihnen überlassen. Stimmung kommt meines Erachtens eher durch die Interaktion der Personen. Bei Orten machen wir immer kleine Skizzen, die reichen normalerweise auch.

 

Was auch immer wieder lustig ist, wenn man sich nach dem Abenteuer die Figuren gegenseitig beschreibt. Manchmal könnte man denken die Spieler hätten andere Abenteuer gespielt.  dozingoff.gif  tounge.gif  colgate.gif

 

@Calandryll

Das kenne ich auch, ich meinen Spieler damals einfach Knochen eines Kamels finden lassen. Später kamen sie dann auch endlich auf die Idee, den Kameldung zu sammeln für ihre Feuer in der Wüste.

Zitat[/b] ]

bei gegner unbekannten ursprungs hatten wir acuh schon das problem, das man den gegner sich nicht vorstellen konnte, man kann halt kein macht über unbelebte natur machen wenn das ding gar kein tier is.

 

confused.gif  confused.gif Ist das Problem, das deine Spieler nicht erkennen, daß es sich um ein Tier handelt. Ich verstehe die Frage jetzt nicht ganz. Wenn es ein neuer Gegner ist, wie sollen sie auch wissen ob es sich um ein Intelligente Spezies handelt oder um eine Tierische Form. Sie werden es schon noch rausfinden, wenn der Spruch nicht funktioniert.

 

 

 

 

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Zitat[/b] (alberik @ 10 März 2004,00:08)]Stimmung kommt meines Erachtens eher durch die Interaktion der Personen.

Das ist ein sehr richtiger und wichtiger Punkt. Ich behaupte mal, wenn ich eine Nichtspieler Person auffallend oder witzig agieren lasse, dann bleibt die auf jeden Fall den Spielern in Erinnerung, egal wie sie sich nun genau vorstellen.

 

Euer

 

Bruder Buck

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Ich persönlich halte es nicht für so schlimm, wenn Spieler unterschiedliche Ansichten über das aussehen von NSC und ähnlichem haben, sofern ein gewisses maß an Übereinstimmung gegeben ist. Frage mal ein paar Leute, die das gleiche Buch gelesen haben wie sie sich eine bestimmte Person bzw. Ort vorstellen. In den wenigsten Fällen wirst Du eine 100% Übereinstimmung finden.

 

Dennoch kann es ärgerlich sein, wenn die Vorstellungen zu weit auseinander gehen. Da hilft nur, wenn man als Spielleiter die Spieler nochmal darauf aufmerksam macht wenn man es bemerkt und es noch nicht zu spät sein sollte.

 

Viele Grüße

hj

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Vielleicht zwei kurze Beispiele: Viele haben Herr der Ringe bzw. Harry Potter gelesen, aber sicher gab es viele verschiedene Vorstellungen von den Personen, Örtlichkeiten, dem Charakter der Figuren etc.

 

Diese beiden Filmreihen haben versucht, möglichst wenige Leser in der filmischen Darstellung zu enttäuschen, aber trotzdem werden nicht alle ihre Vorstellungen in den Filmen wiederfinden können ...

 

Mit den Beschreibungen ist es das gleiche, schon "schweres Eisentor" kann sehr unterschiedlich interpretiert werden. Wenn es ein besonderes Tor ist oder die Beschreibung an der Stelle sehr wichtig ist, so muss man als SL mehr ins Detail gehen, ansonsten genügt das, was sich die Spieler darunter allgemein vorstellen.

 

/Randver MacBeorn.

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Ich finde es gut, daß sich jeder Spieler die Dinge anders vorstellt, schließlich ist das auch völlig natürlich.

 

Z.B. die Täterbeschreibungen von Augenzeugen oder ein Tathergang wird doch niemals gleich geschildert, da könnte man meinen, daß da drei leute unterschiedliche Dinge schildern.

Das wird in den meisten Krimis, ob Buch oder Film jedenfalls immer wieder erzählt.

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Ich hatte früher auch immer die gleiche Sorge. Bis ich festgestellt habe, dass das ganz und gar unwichtig ist. Wichtig ist die Intensität des Erlebnisses, nicht die Exaktheit der Vorstellung.

 

Klar kann es mal ein wenig störend sein, wenn sich die Spieler irgendwas wichtiges ganz anders vorstellen - aber man kann doch miteinander reden und ggf. die Vorstellung (so sie denn abenteuerrelevant ist) korrigieren.

 

Grüße...

Der alte Rosendorn

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Also wegen der Stimmung mache ich mir keine Sorgen, da hat sowieso jeder sein eigens Bild im Kopf.

Aber ich habe es schon häufig erlebt, dass Mißverständnisse ein Abenteuer entscheidend beeinflussen.

 

Gerade gestern sprachen wir von 'Zellen' in einem Gebäude (der Magiergilde). Ich (als SL) stellte mir darunter karg eingerichtete Kammern (wie Mönchszellen) vor, mindestens ein Spieler nahm aber gleich an, es handele sich um sowas wie Gefängniszellen mit Gittern vor den Fenstern und Riegeln von Außen.

 

Als Spieler sagte mir ein SL mal, dass es in einem dunklen Raum 'bestialisch stinke'. Vor meiner geistigen Nase entstand ein Gestank nach Abfall oder Fäkalien oder einem Raubtier. Ich zündete eine Fackel an und das ganze flog mir um die Ohren (was ich nur knapp überlebte). Gemeint war halt der Gestank, der sich daraus ergab, dass diverse Reagenzen eines alchimistischen Labors freigesetzt waren.

Beides stinkt, aber das Adjektiv 'bestialisch' ließ mich automatisch in die eine Richtung denken, während es der SL vermutlich nur als Bekräftigung gemeint hatte.

 

Sowas kommt relativ oft vor und nicht immer bemerkt man das Mißverständnis rechtzeitig. Tatsächlich kommen solche Mißverständnisse auch im RL vor.

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Gerade bei den Beispielen hätte ich mehr Beschreibung erwartet. "Zelle" und "bestialischer Gestank" sind ja nun ziemlich knappe Erläuterungen. Auch wenn der Geruch vielleicht nicht gleich erkannt werden kann/soll, kann man doch trotzdem genauer erklären, wonach es riecht.

Beispiel:Dir weht ein starker, beißender Gestank entgegen, der die Augen tränen lässt und dir den Atem raubt. Es riecht ätzend und unnatürlich. Wenn die Spielerfigur es wissen könnte, kann man gleich anhängen, dass es ähnlich wie in einem alchimistischen Labor riecht.

Damit ist noch nicht beschrieben nach welchen Chemikalien es im einzelnen riecht, aber ein Pumakäfig und eine Müllhalde sollte man damit ausschließen können.

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Seit ich Rollenspiele leite, war es mein Bestreben, Atmosphäre die ich in bestimmten Situationen emfand oder erlebt hatte wiederzugeben. Vermutlich ist es jedem schon so gegangen: Man geht durch eine zauberhafte oder dramatische Landschaft bei stahlendem oder auch garstigem, dräuendem Wetter und denkt, dass müsste man den Spielern vermitteln, wenn sie das nächste mal auf der Reise sind. Und dann versuche ich diesen Eindruck zunächst für mich zu konservieren um ihn später überhaupt wiedergeben zu können. Schon da geht was verloren. In dem Moment, wo ich versuche, das Erlebte,also den "gefühlten Moment" mit Worten wiederzugeben, ist der Zauber aber verflogen. Irgendwie klappt das nicht. Die Spieler sehen immer etwas anderes, als ich es ihnen vermitteln wollte.

 

Das Schöne ist jedoch, sie sehen nicht das Falsche, sondern nehmen trotzdem wahr, dass die Situation eine besondere ist! Wenn man versucht Atmosphäre zu erzeugen, dann muss man wohl damit leben, dass nicht jeder als SL die literarischen Qualitäten aufweist, die nötig sind, um mit wenigen Worten die richtigen Bilder zu erzeugen. Hauptsache alle haben an dem was am Spieltisch geschieht ihren Spaß.

 

 

Barmont, Beschreibungsdilletant.

 

 

 

 

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Zitat[/b] (Barmont @ 11 März 2004,15:39)]Seit ich Rollenspiele leite, war es mein Bestreben, Atmosphäre die ich in bestimmten Situationen emfand oder erlebt hatt wiederzugeben. Vermutlich ist es jedem schon so gegangen: Man geht durch eine zauberhafte oder dramatische Landschaft bei stahlendem oder auch garstigem, dräuenden Wetter und denkt, dass müsste man den Spielern vermitteln, wenn sie das nächste mal auf der Reise sind. Und dann versuche ich diesen Eindruck zunächst für mich zu konservieren um ihn später überhaupt wiedergeben zu können. Schon da geht was verloren. In dem Moment, wo ich versuche, das Erlebte,also den "gefühlten Moment" mit Worten wiederzugeben, ist der Zauber aber verflogen. Irgendwie klappt das nicht. Die Spieler sehen immer etwas anderes, als ich es ihnen vermitteln wollte.

 

Das Schöne ist jedoch, sie sehen nicht das Falsche, sondern nehmen trotzdem wahr, dass die Situation eine besondere ist! Wenn man versucht Atmosphäre zu erzeugen, dann muss man wohl damit leben, dass nicht jeder als SL die literarischen Qualitäten aufweist, die nötig sind, um mit wenigen Worten die richtigen Bilder zu erzeugen. Hauptsache alle haben an dem was am Spieltisch geschieht ihren Spaß.

 

 

Barmont, Beschreibungsdilletant.

Aha, ein Leidensgenosse!

 

/Randver MacBeorn.

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  • 1 Monat später...

Rosendorn

Zitat[/b] ]Wichtig ist die Intensität des Erlebnisses, nicht die Exaktheit der Vorstellung.

 

Dem kann ich mich nur anschließen. Ansonsten hilft nur Übung - Übung - Übung. Es ist bekanntlich noch kein Meister vom Himmel gefallen und desewegen fasse dich in Geduld. Um eine Beschreibung zum Erfolg werden zu lassen stelle sie dir genau vor und schreibe eine stichwortartige Beschreibung, die Du dann im Abenteuer flüssig ausschmücken kannst.

 

Dreamweaver

Don`t dream it - be it

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