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Charaktermord mal anders


Gast

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Neulich:

Die Gruppe ist noch nicht zusammengeführt. Einer der Charaktere fühlt sich durch die Handlung eines anderen dazu genötigt, diesen anzugreifen. Dieses Fiasko endete mit dem Tod gleich zweier Charaktere.

 

Nun ist es so, daß ich mich in Streitigkeiten unter den Spielern kaum einmische, wenn ich leite. Aber so eskaliert wie diesmal ist es eh noch nicht.

 

Ich hätte das natürlich schon verhindern können, aber

a) ich dachte nicht, daß der Angreifer so bescheuert wäre, seinen Mitspieler zu killen.

b) ich mische mich nicht ein, wie die Spieler ihre Charaktere zu spielen haben. Wenn der Spieler meint, sein Charakter müßte angreifen, dann werde ich ihm nicht sagen, daß er es lassen solle.

Was hättet ihr gemacht?

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Hallo Mr. X!

 

Ich denke, wenn jemand seinen Charakter gut spielt, und dieses ist dann das Ergebnis, nun dann muß halt einer ins Gras beißen. Das ist mir bei meinem allerersten Charakter so ähnlich gegangen.

Ich spielte einen Assassinen, der einen etwas merkwürdigen Gefährten hatte, dem wegen seines Verhaltens, eine weitere Figur das Familien Erbstück stahl, welches dann weg war.

Daraufhin wurde der Bestohlene sehr sauer und bedrohte all seine Freunde. Einer davon war deswegen sehr ungehalten und riet ihm so etwas nie wieder zu tun, es sei denn bis zum bitteren Ende. Er tat es, jedoch nicht endgültig und nun weilt er nicht mehr auf Midgard.

Ausgespielt haben wir das nach dem Regelwerk.

 

Gruß,

Jürgen

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Quote:

<span id='QUOTE'>Zitat von Anonym am 5:02 pm am Mai 9, 2001

 

[...] Ich hätte das natürlich schon verhindern können, aber

a) ich dachte nicht, daß der Angreifer so bescheuert wäre, seinen Mitspieler zu killen.

b) ich mische mich nicht ein, wie die Spieler ihre Charaktere zu spielen haben. Wenn der Spieler meint, sein Charakter müßte angreifen, dann werde ich ihm nicht sagen, daß er es lassen solle.

Was hättet ihr gemacht?

</span>

 

Hallo Anonymer Spielleiter,

zu a)

Nach einer Weile bekommt man als Spielleiter ein Gefühl dafür, zu was die einzelnen Spieler fähig sind mit ihren Charakteren anzufangen. Ein neuer Spieler in der Gruppe kann aber die Balance stören und manchmal neigen vor allem Rollenspielneulinge zu ganz extremem Verhalten. Die sind sich dann der Macht ihres Charakters garnicht so bewußt - das kann dann schon mal eskalieren...

 

zu b)

ich schreibe auch niemandem vor, wie er zu spielen hat, aber wenn es mir und dem Abenteuer nicht in den Kram passt, interveniere ich auf spielleitertypische Weise. Notfalls wird ein Deus-Ex-Machina fabriziert z.B. ein NSpF tritt unerwartet dazwischen und trennt die Streitenden (oder wird selbst Opfer der jähzornigen SpF).

 

Wäre ja noch schöner, wenn sich die Spieler nach belieben killen könnten ;)

 

Herzliche Grüße,

Triton

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Tja, der Killer-Spieler ist allerdings echt erfahren. Er sollte und wollte aber mit einem neuen Charakter (also Gr.1) zur Gruppe stoßen. Man lese: er wollte zur Gruppe stoßen! Nicht: er wollte die Gruppe zerstören.

 

Aus seiner Sicht hatte ein Gruppenmitglied gegen ein Gebot des Glaubens des Killers verstossen. Deswegen hat er diesen angegriffen.

 

Allerdings war ich der Meinung, daß der Verstoß weder gravierend noch seine Reaktion angemessen war.

 

Mal angenommen, daß das Gebot eines Or so heisst:

"Du (Glaeubiger dieses Gottes) darfst im Wald keine Baeume faellen."

Dann stoesst der Or auf eine Gruppe Menschen, die eben einen Baum gefaellt hat, weil sie ein Kanu bauen will. Ich denke nicht, dass der Or dann die Gruppe angreifen muesste. Der Fall in meiner Gruppe war sogar noch mehr an-den-Haaren-herbeigezogen.

 

Den deus-ex-machina habe ich absichtlich nicht gezogen, weil ich sehen wollte, ob der Angreifer wirklich so weit gehen wuerde, jemanden notfalls auch zu toeten. Was er leider tat. Ich finde es auch nicht schade um ihn.

 

Haette ich den deus ziehen muessen oder nicht?

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Hallo.

 

so ein Zwischenfall ist immer tragisch - und nicht einfach zu bewerten.

 

Zum einen denke ich, jeder Spieler sollte den Charakter spielen, den er möchte - mit allen Stärken, Schwächen, Macken, usw. Und das alles sollte man auch ausspielen!

 

Auf der anderen Seite sollte sich der Spieler des Charakters vielleicht einmal überlegen, wie er einen solchen Gruppenmitglieder-Killer in dieser Gruppe spielen will. Ich halte es für ausgeschlossen, daß die Gruppe sagt: "Kein Problem, daß Du XY wegen ... erschlagen hast - hier nimm Dir 'nen Keks ... und herzlich willkommen in unserer Runde."

 

Um allen das weiterspielen zu ermöglichen, stehen Dir als SL doch recht viele Möglichkeiten zur Verfügung - und ich denke, Du solltest auf die eine oder andere Weise eingreifen. Der von Triton (@Triton: laß Dich mal nicht vom dafür berüchtigten Anwalt wegen des Names abmahnen wink.gif ) erwähnte NSC ist da eine gute Möglichkeit. Auf der anderen Seite sagst Du, daß die Reaktion nicht angemesen war - denkt mal nach. Du BIST seine Gottheit - also kannst du auch direktere Zeichen setzen. Vielleicht ein wenig übertrieben: Ein Blitz vom Himmel und eine Stimme in seinem Kopf, die den "Sünder" zum Heiligen erklärt...

 

Am sinnvollsten erscheint es mir, vorher mit den Spielern über ihre Charaktere zu sprechen - dann lassen sich viele Probleme entschärfen.

 

cu

Thentias

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@Thentias:

Bzgl. Vorabgespräche sehe ich es ähnlich. Viele derartige, aber auch generelle Problem rühren aus Mißverständnissen her, die im Vorfeld aus dem Weg geräumt werden können.

 

Was ich allerdings als SpL vermeide, ist der Einsatz von NSC's, die einen Mord verhindern "müssen". Lieber lasse ich KONSEQUENZ walten - ein ermordeter Spieler-Charakter spricht sich auch außerhalb der Gruppe herum. Wirklich - das kannst Du mir glauben :biggrin:

 

-gruß,

Arbo Moosberg

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Ist mir schon mehrfach aufgefallen, dass Glaubenskämpfer und Priester gerne so gespielt werden, dass sie anderen mit Gewalt ihre Glaubensvorschriften aufdrängen wollen. Ist aber kein gutes Rollenspiel! Glaubensvorschriften gelten für diejenigen, die dran glauben und einer Gottheit dienen, nicht für Nicht- oder Andersgläubige, denn die brennen nach Ansicht des Gläubigen wahrscheinlich für ihre Untaten eh irgendwann in der Hölle.

Sogar ein rappelköpfiger Scharide, der in seiner Heimat hitzig darauf achten wird, dass auch Fremde Ormut nicht beleidigen, indem sie versehentlich oder absichtlich das Lagerfeuer löschen, wird die Bestrafung eines Frevlers normalerweise nicht in die eigene Hand nehmen. Und wenn er im Ausland ist, wird er zähneknirschen hinnehmen müssen, dass die Gesetze, die er kennt dort nicht zur Anwendung kommen.

 

Ich würde glaube ich nicht untätig zusehen, wenn ein Spieler aus fadenscheinigen Gründen die Figur eines anderen Spielers tötet. Gerade bei einer sehr gläubigen Figur würde ich in die Haut der Gottheit schlüpfen und den Eiferer stoppen, indem ein Blitz in die Waffe fährt, oder indem ich ihn mit Blindheit schlage oder was auch immer. In einer Stadt kann man auch weltliche Intervention auftauchen lassen, zB die Stadtwache.

 

Es ist immer sehr unglücklich wenn eine Figur durch die Dummheit oder gar böse Absicht eines Anderen zu Tode kommt. Das würde ich daher versuchen zu verhindern.

 

Estepheia

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Quote:

<span id='QUOTE'>Zitat von Anonym am 8:51 am am Mai 10, 2001

 

 

Mal angenommen, daß das Gebot eines Or so heisst:

"Du (Glaeubiger dieses Gottes) darfst im Wald keine Baeume faellen."

Dann stoesst der Or auf eine Gruppe Menschen, die eben einen Baum gefaellt hat, weil sie ein Kanu bauen will. Ich denke nicht, dass der Or dann die Gruppe angreifen muesste. Der Fall in meiner Gruppe war sogar noch mehr an-den-Haaren-herbeigezogen.

 

 

</span>

 

Dieser Spieler hat meiner Meinung nach gegen eines der wichtigsten Gebote für Rollenspieler verstoßen:

 

Gestalte Deine Figur so, daß andere Figuren spielbar bleiben.

 

So sehr ich eigentlich direkte Eingriffe des SL ablehne: in der Situation wäre es sinnvoll und notwendig gewesen.

 

nice dice

Mike Merten

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...mal abgesehen davon, dass der Gott sein seltsames Gebot nicht über die ganze Welt, sondern offenbar nur über diese eine Figur verhängt hat.

 

Nebenbei ist ein Gott, der seine Anhänger keine Bäume fällen läßt, ein Depp. Woraus sollen die Anhänger denn ihre Häuser bauen? Womit machen sie Feuer? Wie schmieden sie ihre Waffen? Er ist sogar ein Riesendepp, wenn er sein "Gesetz" auf der ganzen Welt durchsetzen will...dann hat er nämlich bald niemanden mehr, den er schikanieren kann. Das hätte eigentlich vor Spielbeginn mal auffallen müssen.

 

Ich finde es wichtig, dass der SL sich VOR dem Abenteuer mit einem neuen Char auseinandersetzt, um Unstimmigkeiten zu klären und Fragen zu stellen. Wenn diese kleine Regel eingehalten wird, passieren solche Sachen eigentlich auch nicht.

 

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Quote:

<span id='QUOTE'>Zitat von Anonym am 8:51 am am Mai 10, 2001

 

Mal angenommen, daß das Gebot eines Or so heisst:

"Du (Glaeubiger dieses Gottes) darfst im Wald keine Baeume faellen."

Dann stoesst der Or auf eine Gruppe Menschen, die eben einen Baum gefaellt hat, weil sie ein Kanu bauen will. Ich denke nicht, dass der Or dann die Gruppe angreifen muesste.

</span>

Naja Ordenskrieger sind berümt dafür nicht zu unterscheiden, wer jetzt die Gesetze des Ritus einzuhalten hat und an wen die sich nicht richten. Sie scheren oftmals alles über einen Kamm. War er ein Fanatiker? Ich meine Grad eins hieße ja er hat noch nicht die Relativierungen, die einem die Welt langsam aufzwängt kennengelernt und glaubte hier konsequent sein zu müssen, ohne halt über alle konsequenzen nachzudenken. Und er ist dann ja auch kein missionar sondern GlaubensKÄMPFER. Nun ja war bei Euch ja vielleicht kein Or, alos ist mein kommentar eh hinfällig. Aber vielleicht zeigt die meine Sicht des Beispeils doch auch die andere Seite. Letztlich ist es gut das er selbst dabei draufgegangen ist, denn dann hat ihn halt die Realität eingeholt.

 

Glaub mir ich weiß wovon ich rede, bin  selbst Or seit vielen in- und outtime Jahren. smile.gif

Euer Syre !

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Quote:

<span id='QUOTE'>Zitat von Donnawetta am 10:47 am am Mai 10, 2001

 

Nebenbei ist ein Gott, der seine Anhänger keine Bäume fällen läßt, ein Depp. Woraus sollen die Anhänger denn ihre Häuser bauen? Womit machen sie Feuer? Wie schmieden sie ihre Waffen? Er ist sogar ein Riesendepp, wenn er sein "Gesetz" auf der ganzen Welt durchsetzen will...dann hat er nämlich bald niemanden mehr, den er schikanieren kann. Das hätte eigentlich vor Spielbeginn mal auffallen müssen.

 

</span>

 

Also meine Zwerge benutzen zum Feuermachen eigentlich immer Tot-Holz. Das brennt besser und qualmt weniger. Das Fällen von Bäumen ist dazu nicht notwendig.

 

Ebenso ist es beim Schmieden (was ja zunächst einmam Metallurgie voraussetzt; auf den Inseln unter dem Westwind und den Feuerinseln wäre das wegen der steinzeitlichen Technologie nie nicht ein Problem). Wenn nur wenig geschmiedet wird UND viele Wälder da sind, könnte dafür auch genug Tot-Holz da sein.

 

Und je nach geologischen und klimatischen Vorbedingungen kann es sogar zum Hausbau reichen. Gelologisch: wenn man Abris (Felsvorsprünge) nutzen kann. Klimatisch: wenn es selbst im Winter recht warm ist. Ach ja, größere Lehmvorkommen entschärfen das Problem auch noch mal.

 

Wenn das Tot-Holz für seine Anhänger also ausreicht: Warum sollte der Gott dann nicht dieses Gebot erlassen?

 

nice dice

Mike Merten

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Quote:

<span id='QUOTE'>Zitat von Rochnal McLachlan am 12:09 pm am Mai 10, 2001

 

Naja Ordenskrieger sind berümt dafür nicht zu unterscheiden, wer jetzt die Gesetze des Ritus einzuhalten hat und an wen die sich nicht richten. Sie scheren oftmals alles über einen Kamm. War er ein Fanatiker? ...

</span>

 

Womit wir bei einem meiner Lieblings-Sätze wären:

Nicht jede Figur ist in jeder Combo spielbar.

 

Einen Fanatiker kann man meiner Meinung nach nur in einer Combo mit gleichen Glaubensgrundsätzen spielen. In anderen Combos hat eine solche Figur bei mir als SL nichts verloren.

 

nice dice

Mike Merten

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Quote:

<span id='QUOTE'>Zitat von Mike am 1:03 pm am Mai 10, 2001

Quote:

<span id='QUOTE'>

Wenn das Tot-Holz für seine Anhänger also ausreicht: Warum sollte der Gott dann nicht dieses Gebot erlassen?

</span>

 

Ja, wenn...aber ein wenig konstruiert ist das schon, oder? Und wo ist dann die Krux? Da kann ich auch sagen: als Wüstenkrieger darfst du keinen Brunnen bohren, wenn neben dir eine Oase ist.

 

Außerdem geht es vor allem darum, dass es kaum göttlicher Wille sein kann, jeden Nicht-Anhänger, der Bäume fällt, umzunieten. Da müssten wahrscheinlich mindestens 80% aller Kulturen ausgerottet werden. Als Druidin klatsche ich ja auch keine Leute, nur weil sie Metallwaffen tragen und mir das untersagt ist. Wenn der Spieler des OK sich so aufführt, sollte der SL vielleicht mal einen Intelligenzwurf für den OK durchführen (für den Spieler vielleicht auch...). Und wenn das nix hilft, bin ich für den Blitz :wink:

 

Das gehört jetzt zwar nicht hierhin, aber eins habe ich mich schon immer gefragt: warum machen die meisten  Ordenskrieger auf mich den Eindruck, als wären sie geistig behindert oder Psychopathen? Ich kenne wirklich nur einen einzigen Spieler, der seinen OK mit Würde führt. Der hat zwar seine ehernen Grundsätze und ist in Glaubensfragen unbeugsam, aber er kann troztdem sprechen, denken und sich auch mal friedlich mit anderen Leuten einigen. Das wollte ich nur mal so vor mich hinmurmeln.

 

Grüßchen

 

Donnawetta

 

(Geändert von Donnawetta um 1:38 pm am Mai 10, 2001)

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Hallo Donnawetta,

 

Deinen letzten beiden Abschnitten kann ich nur voll und ganz zustimmen.

So, wie Zwerge angeblich immer besoffen sind und stinken, so sind OK anscheinend (fast) immer gehirnamputiert ...

 

Konstruiert fand ich an dem von mir gesagten nichts. Es gibt dann nämlich für Ungläubige immer noch genug Anlässe, Bäume zu fällen: Brandrodung statt weiter zu ziehen; Bequemlichkeit der Leute, weil der Baum dort stört; Minenbau (Tot-Holz als Ausgangsbasis für Stempel hört sich für meine Zwerge nicht so überzeugend an) ...

 

Für Zwerge wäre so ein Gebot die Hölle, für Elfen wohl weniger.

 

nice dice

Mike Merten

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Hallo, Mike,

 

konstruiert deshalb, weil es unwahrscheinlich ist, dass der Region nicht irgendwann das "Tot-Holz" ausgeht, vor allem dann, wenn es als Bau- und Feuermaterial genutzt wird - und weil dieses Material sicher nicht für alles zu verwenden sein wird, wozu man sonst Holz benutzt. Natürlich KÖNNTE es sein, dass es funktioniert, aber ich halte es für unwahrscheinlich. Ist aber auch nicht so wichtig; mir ging es eher um den Punkt, ob die Handlung des OK - bzw. die Billigung der Handlung durch den Gott - logisch war.

 

Tja, zu den stinkenden Zwergen bin ich meinen Senf schon losgeworden. Manche Leute lesen das Regelwerk offenbar durch einen Filter, der alles auf Schwarz/Weiß reduziert. Die Tatsache, dass Zwerge Wasser fürchten, weil sie nicht schwimmen können, impliziert eiogentlich nicht, dass sie schluchzend vor einem Waschzuber und Seife davonlaufen - ebesowenig, wie ein Glaubenskämpfer sein Hirn am Eingang des Tempels abgegeben haben muss, um seinem Gott oder Orden zu dienen. Ach, wo sind sie bloß hin, die Ritter der Tafelrunde?

 

Liebe Grüße

 

Donnawetta

 

 

 

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Okay, mal die wahre Geschichte. Ich oute mich als Mr Anonym:

 

Es ging auch nicht um Bäume.

Aber von vorn:

Meine Gruppe begegnete einer Tigerschamanin, die auch von anderen Katzen, u.a. Wildkatzen beschützt wurde. Sie wurde geplättet, die Katzen gleich mit. Die Katzenfelle haben sie auch gleich eingesteckt. Übrigens von einem Kopfgeldjäger, auf dessen Kopf eine Belohnung in Geltin ausgesetzt wurde.

 

Jener Kopfgeldjäger namens Jindritsch verstarb an diesem Abend. Die Felle wurden weiter mitgeschleppt. Der Spieler des Toten erwürfelte einen neuen Charakter, einen Wildkatzenschamanen. Da ich diesen wieder zur Gruppe zuführen wollte, begegnete dieser dem Rest der vorherigen Gruppe. "Natürlich" stellte er sofort fest, daß die Gruppe Felle seines Totems dabei hat. Erst wollte er sie abkaufen. Den Preis, den der eine Charakter haben wollte, wollte oder konnte er nicht bezahlen. Deshalb hat er die Gruppe verlassen und sie beschattet.

 

Mitten in der Nacht schleicht er sich an die Wache, einen friedlichen Dr, heran, um ihn niederzuschlagen. Gr.1-Charaktere betäuben recht schlecht, weshalb der Anschlag daneben ging. Es entwickelt sich ein Gefecht. Bis der Rest aufwacht, hat der Dr einen tödlichen Treffer eingesteckt. Der Schamane wird überwältigt und ebenfalls getötet.

 

Weshalb ich nicht eingegriffen habe:

Meiner Meinung nach hat der Schamanenspieler ein Gebot seines Totems falsch ausgelegt und das ist seine Sache. Das Gebot lautet "Du darfst kein Tier deines Totems töten." Du, nicht: keiner! Also ein klarer Fall von Fanatismus, IMHO. Weil ich das dumm gespielt fand, hatte ich auch nix dagegen, daß der Schamane getötet wurde. Der Dr hatte Glück und weilt nun, Wiederkehr sei Dank, in einem neuen Körper. Aber das ist eine andere, noch witzig werdende Geschichte.

 

Hättet ihr also anders gehandelt als ich?

Hornack

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Ja. Hätte ich.

 

Ich weiß ja über den Vorfall nur das, was Du jetzt geschrieben hast.

 

Wenn ein Wildkatzenschamane versucht zu verhindern, daß Felle seines Totemtieres

wie Ware behandelt werden, dann ist das zunächst einmal absolut in Ordnung. Seine Versuch, den Abenteurern die Felle abzukaufen (vielleicht um die dann "ordnungsgemäß" zu bestatten) paßte da hervorragend. Ein Stehlen der Felle, nachdem das mißlang, paßt da auch. Aus der Tatsache, daß der Schamane versuchte, die Wache zu betüuben, schließe ich das jetzt als die Absicht des Schamanen. Nur ist dieser Versuch dann aus dem Ruder gelaufen.

 

So wie Du den Fall jetzt geschildert hast, hat der Spieler alsso nicht versucht, die Katzen zu rächen, sondern die Felle zu retten.

 

Das finde ich überhaupt nicht "dumm gespielt".

 

Wahrscheinlich ist Dir genau der Fehler unterlaufen, der mir wohl auch passiert wäre: Nach dem Erwürfeln des Totemtieres mit dem Spieler klären, wie sein Schamane auf die Felle reagieren wird ...

 

Nice dice

Mike Merten

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Mit "dumm gespielt" meinte ich weder den Versuch die Felle zu erhandeln noch den Betäubungsversuch. Aber der Schamane hätte sich ergeben können, als er merkte, daß der Überfall danebengeht oder davonlaufen, ohne sich oder andere im Kampf umzubringen. Der Spieler wollte aber wohl seinen Dickkopf durchsetzen, deswegen hab ich auch nicht eingegriffen.

 

Und warum hätte ich die Reaktion des Spielers in Bezug auf die Felle ansprechen sollen? Der Spieler wußte, daß die Felle da sind, er ist erfahren genug und leitet selbst. Er konnte auch wissen, daß die anderen sich nicht einfach so überfallen lassen würden oder die Felle kampflos rausrücken, wenn er ihnen nicht genug Geld anbietet. Er hat es also bewußt auf einen Kampf ankommen lassen. Deswegen hab ich auch zugesehen, wie er starb.

Hornack

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Quote:

<span id='QUOTE'>Zitat von Hornack Lingess am 3:22 pm am Mai 16, 2001

Mit "dumm gespielt" meinte ich weder den Versuch die Felle zu erhandeln noch den Betäubungsversuch. Aber der Schamane hätte sich ergeben können ...

</span>

 

o.k. hatte ich anders verstanden.

 

Mike

 

 

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Als SL hast Du denke ich keinen Fehler gemacht. So wie Du den Fall beschrieben hast, war es eindeutig Dickköpfigkeit/böser Willen des Spielers. Mach Dir da keinen Kopf drum :)

 

Als SL hätte ich wahrscheinlich kurz bevor der KAmpf anfängt mal kurz das Geschehen gestoppt und die betreffenden Spieler gefragt, ob wir hier zusammengekommen sind um uns an den Hals zu gehen...

 

Viele Grüße

HJ

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Quote:

<span id='QUOTE'>Zitat von Hornack Lingess am 2:14 pm am Mai 16, 2001

Weshalb ich nicht eingegriffen habe:

Meiner Meinung nach hat der Schamanenspieler ein Gebot seines Totems falsch ausgelegt und das ist seine Sache. Das Gebot lautet "Du darfst kein Tier deines Totems töten." Du, nicht: keiner! Also ein klarer Fall von Fanatismus, IMHO. Weil ich das dumm gespielt fand, hatte ich auch nix dagegen, daß der Schamane getötet wurde.</span>

 

An der Stelle, wo klar wird, daß sich der Schamane nicht mehr schamanenmäßig oder im Sinne seines Totems verhält, hätte ich als SL den Spieler mal beiseite genommen und seine Beweggründe hinterfragt. Vielleicht war es ja keine Absicht des Spielers, sich so "blöd" zu verhalten, sondern nur Unwissenheit über schamanistische Verhaltensweisen und Weltanschauung. Da würde ich als SL nicht zögern und in einem kleinen privaten Gespräch korrigierend eingreifen. Gerade, wenn man mit einem neuen Typ anfängt, macht man leicht Fehler und Schamanen sind sowieso schwierig zu spielen.

 

Es gibt, denke ich, immer zwei mögliche Ursachen für "dummes Spielen": Unvertrautheit des Spielers mit seinem Charakter oder Fehleinschätzung der Situation. Wenn letztere ins Chaos führt, dann ist das halt Pech.

 

Zum "Hinterfragen": Als SL sollte ich nicht nur über die Beweggründe meiner NSpF bescheid wissen, sondern auch über die der SpF. Erst dann weiß ich was läuft und kann entsprechend reagieren.

 

Herzliche Grüße,

Triton

 

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