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Gutes/schlechtes Rollenspiel


Detritus

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Wir hatten eine Zeit lang den Char-Bogen um einige Attribute erweitert, nämlich: Schlechte Eigenschaften (wie z.B. Goldgier, Neugier und Totenangst ähnlich DSA (man möge es mir verzeihen...)) und Vorlieben / Abneigungen.

Ich habe die Punkte eingeführt, um meine (wenig rollenspielende) Spieler zu mehr / besserem Rollenspiel zu zwingen. Die daraus entstehenden Situationen (Zwergenspieler mit Haß auf Orcs und niedriger Selbstbeherrschung versaute jeden Hinterhalt, da er beim Anblick von Orcs sofort losstürmte... die Gruppe hätte ihn am liebsten erschlagen, oder auch der neugierige Halblingsdieb, der in jede Falle tapste, wenn er von Goldgier getrieben irgendwo einen Schatz vermutete...) kamen meist sehr gut an, einige wurden gar zu running gags über die Jahre. Das ganze Rollenspiel hat sich daraufhin geändert und heute legen meine Spieler (naja, einige zumindest) mehr Wert auf einen schön gespielten Char als auf Gold oder Erfahrung.

Das ist für mich gutes Rollenspiel!

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  • 4 Monate später...

Um mal wieder zur ursprünglichen Frage zurückzukommen:

 

1. Ja, ich gebe Punkte für gutes Rollenspiel. Finde ich auch wichtig. Wenn ich Anfänger nicht vergraulen will, muß ich es nur richtig machen. Von jemandem, der das schon 20 JAhre macht, kann ich mehr erwarten als von einem Neuling, dementsprechend darf ich nicht dieselbe Messlatte benutzen.

 

2. Ich denke auch (wie sohl die meisten hier) dass man Rollenspiel in erster Linie an der Konsequenz bemißt. Die Charakterklasse ist eher "Richtlinienvoirschlag" am Anfang, die Figur entwickelt sich eh erst beim Spielen.

 

3. Ich finde, dass es gerade gutes Rollenspiel ist, sich in entscheidenden Situationen gegen die Gruppe zu stellen. Nur vor dem Abenteuer in der Kneipe kan jeder seine Rolle ausspielen, aber gerade die Konflikte in kritischen Situationen sind doch das spannende am Rollenspiel. Sich dann mit der Gruppe einigen und Lösungen zu finden, das ist die Herausforderung.

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  • 2 Monate später...
  • 3 Wochen später...
  • 2 Monate später...
Ich hab mal ne allgemeine Frage:

Wieviele AEP vergebt ihr für Charaktertreues spielen?

ich würde mich freuen wenn ihr ein maximum sagen könntet

weil ein minimum is ja klar ;) -->0

 

Grüße Amon

Das erste Problem, was du als Spielleiter meiner Meinung nach bekommst ist, dass zunächst mal definieren musst, wann der Spieler seine Figur charaktergerecht führt. Das finde ich deshalb so schwierig, weil nur der Spieler sagen kann, welches Verhalten in der jeweiligen Situation rollengerecht ist. Deshalb vergebe ich AEP auch eher für "glaubwürdiges" als für charaktergerechtes Rollenspiel. Aber dass sind letzten Endes nur Begrifflichkeiten.

 

Um auf deine Frage zurückzukommen: Ich verteile regelmäßig 10 - 30 AEP pro Spielabend (Spielzeit ca. 5 Stunden). Die absolute Maximalgrenze würde ich einem sehr story- und rollenspielbetonten Abenteuer bei 50 AEP pro Abend ansetzen. Bei uns machen die AEP allerdings auch den Großteil der vergebenen Erfahrungspunkte aus, da wir speziell im Bereich der KEP deutlich weniger Punkte verteilen, als die Regeln vorsehen. Das macht imho auch Sinn, da Midgard ein Rollenspiel und kein KoSim ist.

 

Norgel

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Wir hatten eine Zeit lang den Char-Bogen um einige Attribute erweitert, nämlich: Schlechte Eigenschaften (wie z.B. Goldgier, Neugier und Totenangst ähnlich DSA (man möge es mir verzeihen...)) und Vorlieben / Abneigungen.

Ich habe die Punkte eingeführt, um meine (wenig rollenspielende) Spieler zu mehr / besserem Rollenspiel zu zwingen. Die daraus entstehenden Situationen (Zwergenspieler mit Haß auf Orcs und niedriger Selbstbeherrschung versaute jeden Hinterhalt, da er beim Anblick von Orcs sofort losstürmte... die Gruppe hätte ihn am liebsten erschlagen, oder auch der neugierige Halblingsdieb, der in jede Falle tapste, wenn er von Goldgier getrieben irgendwo einen Schatz vermutete...) kamen meist sehr gut an, einige wurden gar zu running gags über die Jahre. Das ganze Rollenspiel hat sich daraufhin geändert und heute legen meine Spieler (naja, einige zumindest) mehr Wert auf einen schön gespielten Char als auf Gold oder Erfahrung.

Das ist für mich gutes Rollenspiel!

Um laue Spieler zum Spielen einer farbigeren Rolle zu ermuntern, ist das gar kein so schlechter Weg! :thumbs:

 

@Norgel: Naja, ich kann als SL in meiner Hausgruppe schon nach einer Weile beurteilen, ob ein Verhalten einer Figur rollengerecht ist, oder ob der Spieler hier gerade oportunistisch agiert und das Ausspielen seiner Rolle deshalb vernachlässigt. Denn meistens kommen eher charakteruntypische Reaktionen, wenn sich Spieler in der aktuellen Situation Vorteile erhoffen, bzw. Nachteile fürchten, wenn sie ihre Rolle ausspielen würden.

 

Beispiele siehe in dem von mir zitierten Beitrag von Torkvin.

 

Euer

 

Bruder Buck

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Ich finde, gutes Rollenspiel wird selten gewürdigt und noch seltener mit Erfahrungspunkten belohnt.

Gutes Rollenspiel erzeugt am Spieltisch oft gute Laune oder grosse Aufregung, weil sich daraus entsprechende Situationen ergeben. Unser zwergischer Kriegspriester hat das ziemlich gut drauf. Unsere Herrschaftspriesterin ebenfalls, wobei ich mir da nie sicher bin ob das gespielt ist oder ob der Spieler da mal wieder handelt bevor er darüber richtig nachgedacht hat ;)

Erfahrungspunkte gibts aber viel mehr wenn man einen Kampf provoziert oder permanent seine Fähigkeitenliste scannt welche Fähigkeit man gerade einsetzen kann um möglichst oft würfeln zu können.

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  • 4 Wochen später...

Schlechtes Rollenspiel ist u.a. die ganze Zeit über beschissene Regeln zu schimpfen aber nichts daran zu ändern. Auch deswegen finde ich D20 nicht mehr soooooo schlimm - ich lasse einfach die ganzen Teile weg die mir nicht passen (wie ZB die Miniaturen-Teile) und ändere jene Teile die etwas Anpassung benötigen, wie zB das es so Kampf-orientiert ist.

Gutes Rollenspiel ist es diese Defizite zu akzeptieren, das Regelwerk zu wechseln oder es entsprechend anzupassen.

....das ist natürlich nur die Management Seite. Und hat nichts mit Rollenspielen zu tun. Aber mit professionellem Rollenspielen. Versteht ihr was ich meine?

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  • 5 Monate später...

Vorschlag zur Vergabe der "Gutes-Rollenspiel-AEP" (gefunden im Envoyer): Laßt das mal die Spieler machen. Eine gewisse Menge AEP einfach so in die Runde werfen...zur freien Verteilung in der Gruppe. Ich fand die Idee ziemlich gut bin aber nie so richtig dazu gekommen das auszuprobieren. Der eine Versuch war aber ein voller Erfolg, da schlagartig mal die Spieler gesagt haben was ihnen am Spiel der anderen gefällt...oder eben auch nicht. Ich hab als SL da auch schlagartig viel mehr Feedback gekriegt was die Helden motiviert, interessiert bzw. überhaupt im Abenteurerleben hält. Keine Ahnung ob das andere auch schon mal ausprobiert haben...machte auf mich aber einen sehr guten Eindruck.

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Salut,

 

ich halte überhaupt nichts davon, "gutes Rollenspiel zu belohnen" wie es in den Regeln der meisten Systeme angeregt wird. Früher fand ich die Idee gut, aber in der Praxis führt sie zu vielen Ungereimtheiten/Ungerechtigkeiten. Einige sind hier schon benannt (v.a. Spielerfahrung und persönliche Fähigkeiten - des Spielers]. Verzichte jetzt mal auf Beispiele.

 

Als SL vergebe ich trotzdem oft (vor allem in shadowrun) Punkte für "gutes Rollenspiel". Ein Widerspruch? Vielleicht. In Wirklichkeit gibt es Punkte für die Gruppe, für Aufgaben/Probleme die sie erfüllt/gelöst hat.

Hier setze ich das "gute Rollenspiel" an. Mit nicht rollemgemäßen Verhalten/Vorgehen gibt es keinen Erfolg :cool: . Also auch weniger oder keine Punkte. Während ein Fehlschlag bei "korrektem" Rollenverhalten durchaus mit Punkten "belohnt" weden kann, weil die Charaktere was gelernt haben.

 

Einzelvergabe an "herausragende" Spieler halte ich für problematisch: es belohnt nicht nur die "Könner" und "Vorlauten", sondern fördert im Extremfall das Wettbewerbsdenken in der Gruppe (die US-amerikanische Spielweise des immerwährenden "currency", die mir zuwider ist. Im Rollenspiel, versteht sich, nicht in einer Eisenbahn-Aktien-Simulation :D )

 

Liebe Grüße, Malódian (der gerne, sehr gerne EP bekommt!)

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  • 2 Monate später...

Ich vergebe immer und ganz bewust nach jeder Sitzung Punkte für "gutes Rollenspie". Die werden den Spielern allerdings erst am Ende des Abenteuers in einer Summe mit den anderen AEP, zzgl. zu den KEP und ZEP, per Mail oder im Einzelgespräch mitgeteilt. Keiner weiß, was die Anderen bekommen haben. So vermeide ich Diskussionnen und kann gute Spieler trotzdem belohnen.

 

Was die Frage "was ist gutes Rollenspiel" angeht, so habe ich da meine eigenen Maßstäbe. Ich stelle mir jedesmal die Frage, wer hat den heutigen Abend (Sitzung) getragen, mitgetragen lediglich ertragen oder gar unterminiert? Mit dem getragen oder mitgetragen meine ich ein ganzes Sammelsurium von Dingen. Hat sein Charakter in- oder offplay agiert ("Hallo Schankmaid, bring mir bitte einen Humpen von eurem besten Bier" vs. "Ich bestell ein Bier"), hat er seine Fähigkeiten überhaupt genutzt und sinnbringend angewendet (kennt er die überhaupt? - ja sowas gibts auch!), hat er etwas zum Fortgang des Abenteuers beigetragen oder sich in sinnlosen Einzelaktionen verloren ("ich geh mal eben was klauen!", "Warum?", "Weil ich es auf +14 behersche!", "Aber das bringt uns dochhier nicht weiter?", "Mir macht das aber Spaß."), hat die Figur einen Platz in der Spielwelt (ausgespielter Hintergrund, Beziehung zu den anderen Spielern und zum Umfeld, etc.) oder ist sie nur zufällig in diesem System und kann auch in jeder anderen Welt agieren? Das ist nur ne kleine Auswahl an Überlegungen, die ich so allerdings nicht im Einzelnen abarbeite, sondern nur allgemein bewerte. Punkte hängen dabei von den Vorschlägen des Regelwerks, aber auch von meiner Tagesform und vor allem der der Spieler ab.

 

Natürlich ist so ein Vorgehen subjektiv, aber ich bin der Herr, dein SL! Du sollst MIR und niemenden anders zu gefallen sein! :D

 

Bislang waren meine SpielerInnen und ich uns in diesem Punkt letztlich immer einig.

 

 

Barmont, maßgebend.

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  • 2 Jahre später...

Gutes oder schlechtes Rollenspiel ist nicht unbedingt eine funktionierende Einteilung. Viel eher tendiere ich dazu, zu behaupten entweder man versucht sich am Rollenspiel oder man bleibt in der Spielerrolle (lediglich der "Würfler"). Außerdem kann das Rollenspiel sowieso nicht gänzlich durchgehalten werden - nach der 2. oder 3. Übernachtung immer noch den Abend im Gasthaus zu spielen wäre wohl übertrieben. Wichtiger ist es mir daher, in bestimmten Szenen in-time zu bleiben (Gespräch mit dem Auftraggeber/Sammeln von Informationen/Interaktionen zwischen den Charakteren, die die Gruppe formen/usw.). Und wenn man permanent drauf besteht, in der Figur zu bleiben, dann kann das sogar nervig sein (manchmal will ich einfach nur die 08/15 -Besorgungen machen, die bei jedem Krämer vorhanden und gleich teuer sind), das Leben des Brian lässt grüßen ("Burt, dieser Mensch will nicht feilschen!").

 

Zusätzlich zu diesen Szenen ist auch wichtig, ob sich eine Figur stimmig verhält. Verzichtet ein Spieler auf figurspezifische Reaktionen (macht es also keinen Unterschied, ob er einen Assassinen oder Priester Fruchtbarkeit spielt), dann lohnt es kaum, mit dieser Figur zu interagieren.

 

Ich werde jedenfalls beim nächsten mal den Posten Rollenspiel-AEP gesondert vergeben und mal schauen, wie meine Spieler reagieren...

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Ich habe das schon gemacht und es kommt auch sehr gut an.

 

Das finde ich sehr interessant. Kannst Du dazu ein bisschen mehr schreiben?

 

Gruß

 

Jakob

 

Gerne:

 

Ich hab gesagt, okay, ihr habt jetzt jeder 20 Punkte zu vergeben, frei nach Eurer Einschaetzung von Aktivitaet, gutem Rollenspiel, die Gruppe weiterbringen usw.

Und so gibt Spieler 1 4 Punkte an Spieler 2, 5 Punkte an Spieler 3, 5 Punkte an Spieler 4 und 6 Punkte an Spieler 5.

usw....

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