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Selbstbeschränkung im Rollenspiel


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Die sind einfach nur wild, Orcs aber sind BÖSE!!!

Orcs sind der widernatürliche Feind der Menschen, Zwerge, Gnomen oder Elfen!!!

Die Orcköpfe als Trophäen am Gürtel finde ich für gewisse (fast alle) Figuren (so sie Orcs aus der Nachbarschaft oder Sagen kennen) erstens passend und zweitens könnten sie andere Orcs abschrecken.

Orcs sind nicht böse. :nono:

Orcs sind primitiv und haben ein Wertesystem, das nur auf Stärke basiert, was den Orc als böse erscheinen lassen mag, aber ein Orc ist nicht böse. Wenn ein Mensch (Albai oder nicht) bisher keine persönliche schlechte Erfahrung mit Orcs gemacht hat, warum sollte er einen Orc als böse klassifizieren und entsprechend erschlagen? Orcs sind kein besonderer Feind der "freien Völker", man kann durchaus auch mit Orcs handeln und arbeiten, solange man sich der deutlich unterschiedlichen Kulturen bewußt bleibt.

Ich denke, ein Albai, der einen Orc sofort tötet, ohne eine entsprechende Geschichte zu haben, ist äußert suspekt und wahrscheinlich steckt in ihm ein blutrünstiges Monster. So ein Albai gehört wahrscheinlich in die Kirgh, entweder als Patient oder als Ordenskrieger ;)

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Top-Benutzer in diesem Thema

Hallo Jürgen, hallo Raistlin!

 

Die sind einfach nur wild, Orcs aber sind BÖSE!!![/Quote]Orcs sind nicht böse. :nono:
Begriffe wie "gut" und "böse" sind im höchsten Maße subjektiv und daher frei verwendbar. Wir werden bei einer Diskussion darüber, ob Orcs nun gut oder böse sind, zu keinem Ergebnis kommen können, da der Standpunkt des jeweiligen Betrachters, sei es des Spielers oder seines Abenteurers, der ausschlaggebende ist.

 

Mit freundlichen Grüßen, Fimolas!

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  • 2 Jahre später...
Zum letzten Satz: Ja. Uns fehlt einfach die Vorstellungskraft. Wir als Westeuropäer mit der Vorstellung, jeder Mensch sei frei etc. haben Schwierigkeiten, uns das vorzustellen.

 

Sklave ist nicht gleich Sklave. Ein Galeerensklave oder einer, der im Bergwerk schuften muss, steht auf einer ganz anderen Ebene als einer, der als Hauslehrer die Kinder seines Herrn unterrichtet. Ersterer ist schlechter dran als ein Stück Vieh, letzterer ist sicher wohlhabender als ein einfacher Bauer und alles, was ihm fehlt, ist die Freiheit, kommen und gehen zu können, wann es ihm passt.

 

(...)

 

Ja, so haben (historisch gesehen) Sklavenhalter zu allen Zeiten argumentiert.

 

Man sollte als SpFen nicht den Fehler machen, grundsätzlich der Sklavenbefreier zu sein. Solch nervige Mitspieler hatte ich mal in einer Palladium-Runde. Egal welches Abenteuer, egal welche Kampagne: Es mussten unbedingt alle Sklaven in die Freiheit geführt werden! Wie öde... Dabei spielte ich einen Ritter, der durchaus nichts gegen Sklaverei hatte: "Man soll den Sklaven (und andere Diener mit im Prinzip derselben Rechtsstellung) gut behandeln, d.h., nicht über Gebühr schlagen und auch nicht ohne Grund, ihm ausreichend zu essen und trinken geben, etc. Immerhin sind Sklaven ein wichtiges Eigentum und man behandelt ja auch sein Pferd gut, oder?"

 

Wenns Dir Spaß macht, einen Sklavenhalter zu spielen. Ok, aber eben nicht mit jedem. Das hast Du ganz richtig erkannt.

 

Malódian

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Auch ich habe Erfahrungen damit gesammelt, weil eine meiner Spielfiguren, ein albischer Söldner, sich einen Sklaven gekauft hat. Diesen nutzt er ähnlich wie ein Ritter seinen Knappen. Die Reaktionen von Mitspielern auf Cons sind unterschiedlich und teilweise merkt man schon, dass die modernen Menschen nichts damit anfangen können, wenn ein Charakter einen Sklaven hat, was ich schade finde, wenn unsere modernen Ansichten auf eine archaische Gesellschaft wie Midgard so übertragen werden.

 

Euer

 

Bruder Buck

 

Hey super,

 

lieber Bruder Buck.

A) würdest Du auch einen Sklaven spielen wollen?

B) Ich wüßte 5 bis 15 weitere Dinge, die wir den "archaischen Gesellschaften überstülpen", beim Spiel (Frauen, Vergewaltigung, Folter - und was alles so Spaß macht, oder?) - und auf die ich gerne verzichte.

 

Zum Glück kann man solche Überlegungen vor dem Start einer Runde anstellen. Wenn nicht... zur Verdeutlichung:

 

Die allererste Runde, die ich leitete (zu Beginn der 80er), lauter junge Leute (20-30), Studenten, Schachspieler. Es ging darum eine entführte Prinzessin (oder Tochter aus wohlhabendem Haus) zu befreien. Hat die Gruppe auch erfolgreich gemacht. Dann hat einer das Mädchen vergewaltigt. Als SL konnte ich wenig machen, ich wartete auf die Reaktion der anderen. Die war so: *pfeif*, *wegguck*, *an die türgeh* etc.

Mir machte das keinen Spaß. Aber ich habe wohl meine "modernen Ansichten" einer "archaischen Gesellschaft" übergestülpt... Ob das "Archische" nicht doch eher in uns, den Spielern, liegt?

 

Denk mal drüber nach, Malódian

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Auch ich habe Erfahrungen damit gesammelt, weil eine meiner Spielfiguren, ein albischer Söldner, sich einen Sklaven gekauft hat. Diesen nutzt er ähnlich wie ein Ritter seinen Knappen. Die Reaktionen von Mitspielern auf Cons sind unterschiedlich und teilweise merkt man schon, dass die modernen Menschen nichts damit anfangen können, wenn ein Charakter einen Sklaven hat, was ich schade finde, wenn unsere modernen Ansichten auf eine archaische Gesellschaft wie Midgard so übertragen werden.

 

Euer

 

Bruder Buck

 

Hey super,

 

lieber Bruder Buck.

A) würdest Du auch einen Sklaven spielen wollen?

B) Ich wüßte 5 bis 15 weitere Dinge, die wir den "archaischen Gesellschaften überstülpen", beim Spiel (Frauen, Vergewaltigung, Folter - und was alles so Spaß macht, oder?) - und auf die ich gerne verzichte.

 

Zum Glück kann man solche Überlegungen vor dem Start einer Runde anstellen. Wenn nicht... zur Verdeutlichung:

 

Die allererste Runde, die ich leitete (zu Beginn der 80er), lauter junge Leute (20-30), Studenten, Schachspieler. Es ging darum eine entführte Prinzessin (oder Tochter aus wohlhabendem Haus) zu befreien. Hat die Gruppe auch erfolgreich gemacht. Dann hat einer das Mädchen vergewaltigt. Als SL konnte ich wenig machen, ich wartete auf die Reaktion der anderen. Die war so: *pfeif*, *wegguck*, *an die türgeh* etc.

Mir machte das keinen Spaß. Aber ich habe wohl meine "modernen Ansichten" einer "archaischen Gesellschaft" übergestülpt... Ob das "Archische" nicht doch eher in uns, den Spielern, liegt?

 

Denk mal drüber nach, Malódian

Ho, reg dich mal ab, Malódian.

 

Deine Einwände mögen zwar berechtigt sein und dich daran hindern Sklaven in deiner Runde zuzulassen, aber es gibt halt Leute, die wollen es vielleicht spielen und von der Midgardwelt wird es nicht ausgeschlossen - immerhin gibt es Sklavenhalterkulturen (siehe Eschar). Außerdem heißt das zulassen von Sklaverei nicht automatisch, dass auch andere Dinge zugelassen werden. Eine sachliche Diskussion zu diesem Thema wird ja wohl erlaubt sein.

 

Und was dein Beispiel betrifft: Dem betreffenden Spieler hätte ich persönlich in den Hintern getreten, aber das wäre natürlich keine angemessene Reaktion in Gruppen, wo sich alle Spieler lieb haben müssen.

Ansonsten hat die Vergewaltigung von NSC hier in diesem Strang nichts zu suchen.

 

Detritus

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Ja, so haben (historisch gesehen) Sklavenhalter zu allen Zeiten argumentiert.

 

[...]

 

Wenns Dir Spaß macht, einen Sklavenhalter zu spielen. Ok, aber eben nicht mit jedem. Das hast Du ganz richtig erkannt.

 

Malódian

Das ist auch wieder so typisch hier: Eine kleine unterschwellige Beleidigung am Rande. Wo steht denn, dass es mir Spaß macht, einen Sklavenhalter zu spielen? Im sogenannten "echten Leben" würde ich nie so etwas unterstützen, im Rollenspiel spiele ich Leute, die Gegner auch notfalls mal einen Kopf kürzer machen (Schock!) und von denen einer (!) mal einen Knappen hatte (den er als Sklaven gekauft und vor der Einstellung als Knappen befreit hat) und der im Prinzip nichts gegen Sklaverei per se hatte. Himmel nochmal. Lass uns hier über Sklaverei im Rollenspiel reden. Moralisches Gesülze über die tatsächliche Verwerflichkeit von Sklaverei im "wahren Leben" ist hier echt fehl am Platze. Leute wie Du sind es denn vermutlich auch, die jedes Mal eine Sklavenbefreiungsorganisation aufbauen, egal, wen oder was sie spielen. Das mag hin und wieder amüsant und spannend sein, die Zwanghaftigkeit solchen Handelns nervt auf die Dauer.
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Für mich gibt zwei Probleme beim Umgang mit Sklaven durch die Spieler:

 

  • Unterschiedliche Ansichten der Spieler
  • Unterschiedlicher kultureller Hintergrund der Figuren

 

Bei den Spielern hilft nur ein Gespräch außerhalb des Spiels. In vielen Kulturen gibt es Sklaverei, natürlich in mehreren Spielarten. Wollen Spieler dies nicht akzeptieren, dann bedeutet dies, dass ein Großteil Midgards nicht bespielt werden kann. :dunno:

Ansonsten sollte im Gespräch geklärt werden, wie die Sklaverei den Spielspaß behindert. Geht es um peitschenschwingende Sklaventreiber oder um das Prinzip der Nicht-Freiheit an sich? Letzteres trifft den albischen, freien Kleinbauern genauso, der zwar nicht Sklave ist, aber auch massiven Einschränkungen unterliegt.

 

Sind sich Figuren uneins, dann sollte versucht werden, im Spiel einen Konsens zu finden, so wie dies z.B. bei Tomcat und BF wohl der Fall war. :thumbs:

 

Solwac

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Salut,

 

natürlich wollte ich niemanden beleidigen. Und ich weiß auch ganz gut zwischen den verschiedenen Ebenen von Spiel und Realität zu unterscheiden.

Allerdings gehe ich davon aus, daß jede/r das spielt, was ihm/ihr Spaß macht.

Ist das unlogisch?

 

Wer also einen Sklavenhalter spielt, hat Spaß daran. Ist das unlogisch?

 

Ähnliches gilt für mich für andere, eher unappetitliche Bereiche des Lebens, die ich nicht im Rollenspiel (wieder) erleben möchte.

Wenn jemand zB einen Kannibalen spielen will, soll er das tun. Aber ich spiele dabei nicht mit. So einfach ist das.

[Hey, ich rede von mir - und mache niemanden Vorschriften. Höre auch ganz

gerne, was andere meinen. Gelegentliche kleine Spitzen (sorry, Bro) kann ich mir nicht komplett verkneifen]

 

Und ich habe noch nie eine Sklavenbefreiungsorganisation aufgezogen (wird anscheinend höchste Zeit, um gewissen Ansprüchen zu genügen :uhoh: ). Und noch nie einen weißen Ritter gespielt.

 

"Gebrochene" Charaktere finde ich spannend. Solche, die eine echte Entwicklung nehmen können. Beispiel: Sita Cuisses (Earthdawn), die aus einer herrschaftlichen Sklavenhalterfamilie aus Thera stammt, auf den (barbarischen) Kontinent Barsaive fliehen mußte und nun mit ihrer Sklavenhaltermentalität zwischen den potentiellen "Sklaven" lebt. Ihre Einstellung zur Sklaverei (im Allgemeinen wie Konkreten) ändert sich im Lauf des Spiels beträchtlich. So viel zu meiner Spielweise.

 

@ Bryn ap Ywain: ja, solche Ideen finde ich Klasse. Bringt ein beträchtliches Potential an Spielmöglichkeiten, die weit über das "hier Beutel Gold, da drin Artefakt, rausholen und abliefern!" hinausgehen.

 

--------------

@ Solwac:

Daß ich Sklavenhaltung als Element in vergangenen und Fantasy-Kulturen akzeptiere, habe ich ja wohl deutlich gemacht. Mit der Leibeigenschaft der Bauern ist es im Prinzip genauso.

Aber: auch in unserer eigenen (realen) Geschichte waren die Helden (oder Abenteurer) nicht die, die sich geduckt angepaßt haben, sondern die, welche auf- und ausgebrochen sind. Und möglicherweise dabei entdeckten, daß die eigene Freiheit was mit der Freiheit der anderen zu tun hat.

 

Grüße vom freewheeling Malódian

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Salut,

 

natürlich wollte ich niemanden beleidigen. Und ich weiß auch ganz gut zwischen den verschiedenen Ebenen von Spiel und Realität zu unterscheiden.

Allerdings gehe ich davon aus, daß jede/r das spielt, was ihm/ihr Spaß macht.

Ist das unlogisch?

 

Wer also einen Sklavenhalter spielt, hat Spaß daran. Ist das unlogisch?

 

Nein, aber im Rahmen des Rollenspiels ziemlicher Unsinn. Sonst würde man jedem Rollenspieler vorwerfen können, er habe Spaß daran, andere Leute zu töten.

 

Grüße

Prados

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Salut,

 

natürlich wollte ich niemanden beleidigen. Und ich weiß auch ganz gut zwischen den verschiedenen Ebenen von Spiel und Realität zu unterscheiden.

Allerdings gehe ich davon aus, daß jede/r das spielt, was ihm/ihr Spaß macht.

Ist das unlogisch?

 

Wer also einen Sklavenhalter spielt, hat Spaß daran. Ist das unlogisch?

 

Nein, aber im Rahmen des Rollenspiels ziemlicher Unsinn. Sonst würde man jedem Rollenspieler vorwerfen können, er habe Spaß daran, andere Leute zu töten.

 

Grüße

Prados

Das hast Du schön gesagt!

 

Oder jeder, der einen Spitzbuben spielt, hat Spaß daran, einzubrechen und Leute zu bestehlen.

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Salut,

 

natürlich wollte ich niemanden beleidigen. Und ich weiß auch ganz gut zwischen den verschiedenen Ebenen von Spiel und Realität zu unterscheiden.

Allerdings gehe ich davon aus, daß jede/r das spielt, was ihm/ihr Spaß macht.

Ist das unlogisch?

 

Wer also einen Sklavenhalter spielt, hat Spaß daran. Ist das unlogisch?

 

Nein, aber im Rahmen des Rollenspiels ziemlicher Unsinn. Sonst würde man jedem Rollenspieler vorwerfen können, er habe Spaß daran, andere Leute zu töten.

 

Grüße

Prados

 

Hier dürfte es sich um ein Mißverständnis handeln. Malodian behauptet nicht, dass jemand, der einen Sklavenhalter spielt, Spaß am Sklaven halten hat, sondern, dass jemand der einen Sklavenhalter spielt, Spaß daran hat, einen Sklavenhalter zu spielen.

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Hier dürfte es sich um ein Mißverständnis handeln. Malodian behauptet nicht, dass jemand, der einen Sklavenhalter spielt, Spaß am Sklaven halten hat, sondern, dass jemand der einen Sklavenhalter spielt, Spaß daran hat, einen Sklavenhalter zu spielen.

Wo siehst du (und Melodian) im Rahmen des Rollenspiels einen Unterschied?

 

Oder anders gefragt: Wo siehst du im Falle eines Rollenspielers, der einen Assassinen spielt den Unterschied, ob es ihm Spaß macht, einen gedungenen Mörder zu spielen, oder Menschen zu töten?

 

Viele Grüße

Harry

 

PS: Mir ist klar, dass - insbesondere auf Midgard - ein Assassine kein gedungener Mörder sein muss. Aber er kann...

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Hallo!

 

Wer also einen Sklavenhalter spielt, hat Spaß daran. Ist das unlogisch?
Nein, aber im Rahmen des Rollenspiels ziemlicher Unsinn. Sonst würde man jedem Rollenspieler vorwerfen können, er habe Spaß daran, andere Leute zu töten.
Hier dürfte es sich um ein Mißverständnis handeln. Malodian behauptet nicht, dass jemand, der einen Sklavenhalter spielt, Spaß am Sklaven halten hat, sondern, dass jemand der einen Sklavenhalter spielt, Spaß daran hat, einen Sklavenhalter zu spielen.
Egal was ich spiele: Ich habe Freude daran, andernfalls würde ich es nicht tun. Das ist doch gerade das Schöne am Rollenspiel, dass man einmal in andere Rollen Einblicke erhalten kann, die einem selbst völlig fremd sind.

 

Liebe Grüße, :turn: , Fimolas!

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Moderation :

Es wäre nun nett, wenn sich nur Leute an Diskussionen beteiligen würden, die auch ernsthaft dazu bereit sind, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen

 

 

Bei Nachfragen bitte eine PN an mich oder benutzt den Strang Diskussionen zu Moderationen

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Hier dürfte es sich um ein Mißverständnis handeln. Malodian behauptet nicht, dass jemand, der einen Sklavenhalter spielt, Spaß am Sklaven halten hat, sondern, dass jemand der einen Sklavenhalter spielt, Spaß daran hat, einen Sklavenhalter zu spielen.

Wo siehst du (und Melodian) im Rahmen des Rollenspiels einen Unterschied?

 

Oder anders gefragt: Wo siehst du im Falle eines Rollenspielers, der einen Assassinen spielt den Unterschied, ob es ihm Spaß macht, einen gedungenen Mörder zu spielen, oder Menschen zu töten?

 

Viele Grüße

Harry

 

PS: Mir ist klar, dass - insbesondere auf Midgard - ein Assassine kein gedungener Mörder sein muss. Aber er kann...

 

Der Beitrag ist mir nur schwer verständlich. Soll ich jetzt wirklich ernsthaft darlegen, warum ich glaube, dass nicht jeder, der im Rollenspiel einen Assasinen spielt, auch im realen Leben gerne Menschen umbringt?

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Hallo!

 

Wer also einen Sklavenhalter spielt, hat Spaß daran. Ist das unlogisch?
Nein, aber im Rahmen des Rollenspiels ziemlicher Unsinn. Sonst würde man jedem Rollenspieler vorwerfen können, er habe Spaß daran, andere Leute zu töten.
Hier dürfte es sich um ein Mißverständnis handeln. Malodian behauptet nicht, dass jemand, der einen Sklavenhalter spielt, Spaß am Sklaven halten hat, sondern, dass jemand der einen Sklavenhalter spielt, Spaß daran hat, einen Sklavenhalter zu spielen.
Egal was ich spiele: Ich habe Freude daran, andernfalls würde ich es nicht tun. Das ist doch gerade das Schöne am Rollenspiel, dass man einmal in andere Rollen Einblicke erhalten kann, die einem selbst völlig fremd sind.

 

Liebe Grüße, :turn: , Fimolas!

 

Ich vermute aber, dass es auch für dich bestimmte Rollen gibt, die du nicht gerne spielen würdest. Vermutlich gibt es auch bestimmte Rollen, bei denen du auch keinen Spaß hättest, wenn einer deiner Mitspieler sie besetzen würde.

 

Ich zum Beispiel hätte keine Lust daran in einer Gruppe zu spielen, in der jemand einen psychopathischen Massenmörder, einen Vergewaltiger, einen Kannibalen (Malodians Beispiel), einen Leichenschänder, einen Pädophilen,... spielt.

Vermutlich hat jeder seine persönliche Liste von Charakterzügen, die er nicht nur bei seiner eigenen Spielfigur sondern auch bei den Spielfiguren seiner Mitspieler nicht akzeptieren würde.

 

Ich habe Malodian so verstanden, dass er nur darauf hinweist, dass es absolut legitim ist Sklavenhaltertum in seine persönliche Liste auf zu nehmen.

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Der Beitrag ist mir nur schwer verständlich. Soll ich jetzt wirklich ernsthaft darlegen, warum ich glaube, dass nicht jeder, der im Rollenspiel einen Assasinen spielt, auch im realen Leben gerne Menschen umbringt?

Schon gut, beim nochmaligen Lesen deines Beitrages ist mir vieles klar geworden.

 

Was mir allerdings immer noch nicht klar ist, wieso jemand Vorbehalte dagegen hat, wenn jemand Spaß daran hat einen Sklavenhalter zu spielen, aber keine Vorbehalte, dass im Rollenspiel auch durch die Spieler bzw. ihre Figuren andere Figuren getötet werden.

 

Natürlich hat jeder seine persönliche Schmerzgrenze. Scheinbar wird jedoch der gegenseitige Totschlag als zum Rollenspiel gehörend akzeptiert.

 

Viele Grüße

Harry

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Natürlich hat jeder seine persönliche Schmerzgrenze. Scheinbar wird jedoch der gegenseitige Totschlag als zum Rollenspiel gehörend akzeptiert.
Das liegt daran, dass wir die Vorbilder für unsere Rollen oder das Rollenverhalten überwiegend nicht aus dem alltäglichen Leben beziehen, sondern hauptsächlich aus Filmen und Literatur. Was darin mehrheitlich akzeptiertes Verhalten ist, ist es dann auch beim Rollenspiel. Wenn James Bond einen Widersacher über die Klinge springen lässt, finden wir das in Ordnung. Wenn er eine Frau vergewaltigen würde nicht.

 

Herzliche Grüße,

Triton

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Natürlich hat jeder seine persönliche Schmerzgrenze. Scheinbar wird jedoch der gegenseitige Totschlag als zum Rollenspiel gehörend akzeptiert.
Das liegt daran, dass wir die Vorbilder für unsere Rollen oder das Rollenverhalten überwiegend nicht aus dem alltäglichen Leben beziehen, sondern hauptsächlich aus Filmen und Literatur. Was darin mehrheitlich akzeptiertes Verhalten ist, ist es dann auch beim Rollenspiel. Wenn James Bond einen Widersacher über die Klinge springen lässt, finden wir das in Ordnung. Wenn er eine Frau vergewaltigen würde nicht.

Danke für diesen Einblick. An diesen eigentlich recht einfachen Umstand, habe ich gar nicht gedacht.

 

James Bond vergewaltigt nicht nur niemanden, er hält auch keine Sklaven. :thumbs:

 

Viele Grüße

Harry

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Noch ein Argument, was für viele das Töten verträglicher macht als Vergewaltigen oder das Halten von Sklaven:

 

James Bond bzw. die Helden eines Abenteuers töten immer die Bösen (subjektiv, aber trotzdem). D.h., man tötet also jemanden, der das durch sein böses Tun eh verdient hat. Das kann man selbst heute noch akzeptieren (der Rachegedanke ist halt weit verbreitet und immer noch populär).

 

Sklaven, die von jemandem gehalten werden, oder Frauen, die vergewaltigt werden, sind allerdings immer die Guten und der Sklavenhalter bzw. Vergewaltiger ist der Böse. Deswegen möchte man sich am Bösen rächen und kann ihn nicht ausstehen.

 

Die Rollen von Gut und Böse werden automatisch zugewiesen und sind dann der Grund dafür, ob man sich aufregt oder nicht.

 

Hornack

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Sklaven, die von jemandem gehalten werden, oder Frauen, die vergewaltigt werden, sind allerdings immer die Guten und der Sklavenhalter bzw. Vergewaltiger ist der Böse. Deswegen möchte man sich am Bösen rächen und kann ihn nicht ausstehen.

 

Die Rollen von Gut und Böse werden automatisch zugewiesen und sind dann der Grund dafür, ob man sich aufregt oder nicht.

Das Täter-Opfer-Prinzip: die Täter sind die Bösen, die Opfer die Guten. Sklavenhalter sind Täter, Sklaven die Opfer. Bei Vergewaltigungen ist das eh klar...

 

Ja, danke auch für diese Hinweise. :thumbs:

 

Viele Grüße

Harry

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Hallo zusammen,

 

sowohl das "Medien-Vorbild" Argument von Triton als auch das "Opfer-Täter" Schema von Hornack unterstütze ich ausdrücklich.

 

Hinzufügen möchte ich aber, dass es auch moralisch einen Unterschied zwischen "töten" und "vergewaltigen" bzw. "Sklaven halten" gibt: Man denke nur an die Diskussion (und Gesetzgebung) um den "finalen Rettungsschuss" und "Notwehr": Während es in bestimmten Situationen vollkommen akzeptiert ist, dass der Staat (zum Schutz Unschuldiger) bzw. normale Bürger zum Selbstschutz töten, ist es grundsätzlich verboten zu vergewaltigen bzw. Sklaven zu halten. "Töten" ist in diesem Sinne weniger tabuisiert und strafrechtlich sanktioniert als "vergewaltigen" oder "Sklaven halten".

 

Da rollenspielen eine reale Handlung ist, kann (und sollte) man solche moralischen Grundeinstellungen nicht völlig aus der Betrachtung lassen, wenn man beurteilt, was als Spielhandlung statthaft ist und was nicht. Zugespitzt gesagt: Töten spielen geht, Vergewaltigung und Sklaven halten nicht.

 

Zu unterscheiden wäre dabei außerdem noch zwischen den verschiedenen Funktionen von Spielleitern und Spielern. Spielleiter haben meistens die abstrakteren Rollen darzustellen, wenn sie NSpF spielen, als Spieler, wenn sie ihre eigenen Figuren spielen. D.h. wir sehen während des Spiels im Spielleiter weniger die Charakterzüge der NSpF, als in unseren Mitspielern die Charakterzüge ihrer Figuren. Es ist deshalb eher "gestattet", dass sich Spielleiter Sklaven- bzw. Vergewaltigungsszenen ausdenken und spielen, als wenn Spieler das tun. Kritisch gesehen wird die Position des Spieleiters in solchen Fällen oft eigentlich erst dann, wenn Spieler (besonders dabei Spielerinnen-) Figuren vergewaltigt werden.

 

Ich glaube, dass es eine eindeutige Abstufung von Spieler/Spielleiter-Spiel gibt: Töten ist praktisch nicht tabuisiert, Sklaven halten ist bei Spielern relativ tabuisiert, Vergewaltigung ist sowohl bei Spielleitern als auch bei Spielern stark tabuisiert, besonders wenn es Spielerinnen betrifft.

 

Für mich persönlich möchte ich hinzufügen, dass ich diese Abstufungen für vollständig richtig im Sinne eines gedeihlichen Zusammenspiels unter den Mitspielern finde.

 

Zwei zugegeben drastische Beispiele:

Man stelle sich vor, die Spielerfigur eines valianischen Magiers kauft sich in Thalassa (auf Myrkgard) eine hübsche Sklavin (Aussehen 99), vergewaltigt sie und töte sie, als ihm auf dem Sklavenmarkt eine noch hübschere Sklavin (Aussehen 100) über den Weg läuft. Er ist zu faul, die alte Sklavin wieder zu verkaufen und möchte sich den Unterhalt sparen.

Angenommen das wäre im valianischen Imperium auf Myrkgard alles legal und gesellschaftlich üblich, so würden die meisten Spieler ihren Mitspieler (nicht dessen Figur) doch ziemlich klar verurteilen.

 

Und jetzt stellen wir und das ganze Mal mit der Figur einer elfischen Mitspielerin vor… Spieler-Magier kauft sie auf dem Sklavenmarkt, vergewaltigt sie und bringt sie wegen einer hübscheren um. In Thalassa wäre das legal und vielleicht sogar rollengerecht gespielt, trotzdem würde ich davon ausgehen, dass der Spieler des Magiers aus der Gruppe fliegt und man ihm eine Therapie anrät– zu Recht!

 

Ich bestreite nicht, dass das zwei sehr drastische und zugespitzte Beispiele sind und ich betone ausdrücklich, dass ich niemanden der hier Diskutierenden solches Spiel zutraue, aber es macht galube ich deutlich, dass im Rollenspiel eben nicht alles geht und auch nicht alles gehen sollte. Das man bei Sklavenhalterei durch Spieler eine Grenze sehen kann, akzeptiere ich deshalb sofort. Vor diesem Hintergrund kann ich auch sehr gut verstehen, dass Malodian erhebliche Probleme damit hat, wenn jemand in einer Gruppe einen Sklavenhalter spielt.

 

Gruß

 

Jakob

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Hallo zusammen,

 

sowohl das "Medien-Vorbild" Argument von Triton als auch das "Opfer-Täter" Schema von Hornack unterstütze ich ausdrücklich.

 

Hinzufügen möchte ich aber, dass es auch moralisch einen Unterschied zwischen "töten" und "vergewaltigen" bzw. "Sklaven halten" gibt: Man denke nur an die Diskussion (und Gesetzgebung) um den "finalen Rettungsschuss" und "Notwehr": Während es in bestimmten Situationen vollkommen akzeptiert ist, dass der Staat (zum Schutz Unschuldiger) bzw. normale Bürger zum Selbstschutz töten, ist es grundsätzlich verboten zu vergewaltigen bzw. Sklaven zu halten. "Töten" ist in diesem Sinne weniger tabuisiert und strafrechtlich sanktioniert als "vergewaltigen" oder "Sklaven halten".

 

Da rollenspielen eine reale Handlung ist, kann (und sollte) man solche moralischen Grundeinstellungen nicht völlig aus der Betrachtung lassen, wenn man beurteilt, was als Spielhandlung statthaft ist und was nicht. Zugespitzt gesagt: Töten spielen geht, Vergewaltigung und Sklaven halten nicht.

 

[...]

 

Das ist in dieser Form eine doch sehr einseitige Verkürzung. Es müsste nach der ganzen Vorrede nämlich heißen, Notwehrtötungen spielen geht. Deine gesamten Überlegungen ignorieren die Tatsache, dass die SpF gar nicht selten die Initiatoren der Gewalt sind.

 

Grüße

Prados

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Hallo zusammen,

 

sowohl das "Medien-Vorbild" Argument von Triton als auch das "Opfer-Täter" Schema von Hornack unterstütze ich ausdrücklich.

 

Hinzufügen möchte ich aber, dass es auch moralisch einen Unterschied zwischen "töten" und "vergewaltigen" bzw. "Sklaven halten" gibt: Man denke nur an die Diskussion (und Gesetzgebung) um den "finalen Rettungsschuss" und "Notwehr": Während es in bestimmten Situationen vollkommen akzeptiert ist, dass der Staat (zum Schutz Unschuldiger) bzw. normale Bürger zum Selbstschutz töten, ist es grundsätzlich verboten zu vergewaltigen bzw. Sklaven zu halten. "Töten" ist in diesem Sinne weniger tabuisiert und strafrechtlich sanktioniert als "vergewaltigen" oder "Sklaven halten".

 

Da rollenspielen eine reale Handlung ist, kann (und sollte) man solche moralischen Grundeinstellungen nicht völlig aus der Betrachtung lassen, wenn man beurteilt, was als Spielhandlung statthaft ist und was nicht. Zugespitzt gesagt: Töten spielen geht, Vergewaltigung und Sklaven halten nicht.

 

[...]

 

Das ist in dieser Form eine doch sehr einseitige Verkürzung. Es müsste nach der ganzen Vorrede nämlich heißen, Notwehrtötungen spielen geht. Deine gesamten Überlegungen ignorieren die Tatsache, dass die SpF gar nicht selten die Initiatoren der Gewalt sind.

 

Grüße

Prados

 

Hallo Prados,

 

Du hast natürlich Recht: es ist verkürzt, keine Frage.

 

Betönen möchte ich allerdings schon, dass "töten" und "Sklaven halten" weniger tabuisiert ist als "vergewaltigen". Das sieht man z.B. auch dran, dass "töten" und "Sklaven halten" in den Medien in weiten Grenzen gezeigt werden darf, "vergewaltigen" hingegen fast gar nicht.

 

Ich vermute die Spielart bezüglich des "Tötens" geht etwa so: Die Spielergruppe hält sich per Definition für "gut" bzw. "richtig" (auch wenn "böse" Figuren gespielt werden). Aus dieser Position heraus kann es dann schon mal kaum möglich sein, dass "töten" durch die Gruppe schlechtes Spiel ist. Außerdem setzt hier der "Abstraktionsmechansimus", "Es ist ja nur ein Spiel" ein, der "töten" in Ordnung erscheinen lässt.

 

Das funktioniert bei "Vergewaltigungen" und "Sklaven" offensichtlich nicht so gut.

 

Gruß

 

Jakob

 

PS.: Im übrigen spielt Dein Argument bei "Notwehr" und "Finalem Rettungsschuss" eine starke Rolle. Das Argument heißt dann: Wenn man "töten" in bestimmten Situationen erlaubt, dann enttabuisiert man das auch in anderen Situationen. Könnte sein, dass man auf abstrakter Ebene im Rollenspiel ein Beispiel für die Richtigkeit diese Argumentes sieht (ok, ist eine "steile" These...).

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