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Sprachstil im Rollenspiel


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Mich würde mal interessieren, wie es in anderen Gruppen aussieht. Wie sprechen Eure Figuren mteinander, mit NSF, mit wichtigen Persönlichkeiten.

 

Mir ist in einer Gruppe aufgefallen, daß man besonders höflich war und alle Fremden gesiezt hat.

Außerdem gibt es einige Spieler, die doch einen relativ modernen Wortschatz gebrauchen, was ich persönlich auch im alltäglichen Leben fürchterlich finde, im Rollenspiel aber nicht haben möchte.

Ich habe auch schon einmal einem Mitspieler meine Meinung dazu gesagt, daß es für mich nicht in die Rollenspielatmosphäre paßt.

Meine Figuren duzen Niedrigergestellte und Freunde, Ihrchen Höher- und Gleichgestellte. Ich sieze niemanden im Rollenspiel.

 

Wie läuft das in euren Gruppen?

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Hmmm, meine beiden Barbaren duzen so ziemlich jeden. Sogar fremde Fürsten. Es sei denn sie werden mal darauf hingewiesen, dass man das besser nicht machen sollte.

Des weiteren haben beide einen recht einfachen Wortschatz und drücken sich meist sehr direkt aus.

 

Mein adliger Hexer dagegen ist sehr höflich und siezt so ziemlich jeden aus allen Gesellschaftsschichten.

 

Kommt bei mir also sehr auf den Hintergrund an.

 

Gruß

Eike

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Der Sprachstil kommt stark auf den Charakter (und dessen Charakter) und seinen Stand an. Da ich bisher eigentlich nur Charaktere aus maximal Mittelschicht habe, ist es mit dem geIHRe und geEUCHe eher weniger vertreten. Natürlich gegenüber höheren Ständen vielleicht auf jeden Fall.

 

Überwiegend wird geduzt und auf modernen Wortschatz verzichtet. Allerdings reden meine Charaktere nie dieses Pseudo-Mittelalterlich, weil das albern ist und in der Realität nie so stattgefunden haben dürfte.

 

mfg

Detritus

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Beim SüdCon habe ich das erste Mal 1880 gespielt, und soweit ich sehen kann, haben wir den ganzen Abend die affektierte Siezerei snobistischer junger Männer des 19. Jahrhunderts durchgehalten. Es war zum Schießen! lol.gif

 

Ansonsten bin ich für gewöhnliche Sprache beim Rollenspiel, höher stehende NSCs werden "geihrt und geeucht", das ist aber schon alles.

 

Gruß von Adjana

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Ich bin auch dafür es vom Hintergrund abzuleiten ... es also rassen-, schicht- und vorallem charakterabhängig handzuhaben.

 

Die Halblinge in unserer Gruppe reden Leute die sie als höhergestellt halten (oder sich sehr wichtig nehmen) mit "Herr ..." an biggrin.gif mein Gnom neigt eher zum lebensfrohen und unkomplizierten "du", mein Barbar ist sehr ... familiär und bleibt deshalb auch beim "du", weil er sich, ob seines Stolzes nicht bewußt unterordnet.

 

Normalerweise habe ich einigermaßen gebildete Charaktere 'ihr'en und 'euch'en lassen ...

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Bei uns wird durch die Bank geIHRzt, es sei denn, es handelt sich um sehr gute Freunde, der Charakter kommt aus einer unzivilisierten Gegend oder man bringt seinem Gegenüber Gleichgültigkeit/Verachtung entgegen (König zu Lakai, Held zu Schurke).

 

Einen modernen Wortschatz lehnen wir auch kategorisch ab, wobei wir uns da aber nicht unbedingt am mittelalterlichen Wortschatz orientieren.

"O.K.", "Stunde", "Sekunde", "Minute", "Information", "Kilometer/-gramm", "Klasse", "Gaststätte", "Kneipe" und dergleichen haben wir über die Zeit aus unserem RSP-Wortschatz verbannt.

 

Ich finde schon, daß man sich Mühe geben sollte, angemessen zu sprechen, gerade um auch den Spielspass seiner Mitspieler nicht zu verderben. Ein dümmlich-modernes Gelabere, wie z.B. im Film "Dungeons & Dragons" ist IMO absolut stimmungstötend, und hat nichts mit Fantasy zu tun ! Solche Leute gehören eher ins Cyberpunk-Lager.

 

Wörter, wie z.B. "Geschmeide", klingen auch einfach viel atmosphärischer als "Schmuck"...

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Man könnte ja auch den Meter einfach in "Schritt" umtaufen, das klänge dann rustikaler, würde aber keine Kopfrechenkunstücke verlangen. Die Menschen tun sich ja noch immer mit dem Euro schwer, da würde ich nicht verlangen (und es auch nicht tun) für 1x die Woche Rollenspielen das metrische System umzuwerfen, nur damit es authentischer klingt. Denn richtig authentisch wären dann lokale Maße, die mal gleich sind und mal vollkommen anderes (Landmeilen, Seemeilen, englische Meile, preußische Meile) und Münzen, die nur in einer Stadt/Land/Grafschaft gelten und die wildesten Umrechnungskurse haben (12 Pennies sind ein Schilling, 20 Schilling sind ein Pfund und das sind 6,123 Franken - alles Hausnummern im Zweifelsfall wink.gif )

 

Zur Sprechweise: Ich hatte das einmal erlebt, dass die Spieler versuchten mit Betonung zu sprechen. Allerdings klangt das ziemlich hölzern, ohne das es aber die Absicht war, die meinten das ernst - und ich und ein anderr fanden das sooo seltsam, dass wir "geflohen" sind. Deshalb habe ich daran so meine Zweifel. Wenn es gut klingt o.k. , aber nicht weil man meint es müsse so sein. NPCs werden je nach Rang allerdings im Gespräch schon entsprechen angesprochen, aber es wird dabei nicht gehörspielt. Außerdem lassen wir uns selten ein Wortspiel entgehen biggrin.gif .

 

 

 

 

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Wir haben auch einfach "Meter" in "Schritt" umgetauft ! Desweiteren verwenden wir Zeit-/Entfernungsangaben wie "Ein Tagesritt", "Einen Tagesmarsch" oder "Einen halben Mond". Nur bei der näheren Zeitangabe tun wir uns schwer, da man ja eigentlich zeitlich nur Sonnenaufgang und Sonnenuntergang bestimmen kann. Im günstigen Falle kommt noch der Mittag hinzu (bei gutem Wetter)... alles andere ist eigentlich ohne Uhren undefinierbar z.B. Mitternacht. Mönche haben dieses früher anhand von Kerzen bestimmt (zum Beten), aber macht das auch ein Abenteurer ?

 

Der SL verwendet natürlich eine Zeit/Stundentafel um den Fortlauf des Tages zu bestimmen, aber die Spieler ?

 

Gruß

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Was die Ansprachen anbelangt, so hängt es natürlich vom Charakter ab. Gleichgestellte werden in der Regel mit "Du" angesprochen, Höhergestellte mit "Ihr", bzw. "Euch".

 

Längenangaben werden schon meist in Metern, bzw. Kilometern angegeben, aber wenn man sie in Sprache einbaut, auch öfters in Schritt, Fuß, Meilen oder ähnlichem. In D&D ist das etwas praktischer, da dort die Maßeinheiten (zumindest im Original) ohnehin auf Fuß basieren (auf deutsch mittlerweile auch in Metern, früher waren es ja noch Ellen), bei Midgard geht das nicht ganz so einfach, da muß man teilweise etwas Kopfrechnen (obwohl Schritt ja eine ausreichend genaue Annäherung darstellt)... aber ein bissl Übung schadet ja niemandem! biggrin.gif

 

Bye

Thanee

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Zitat[/b] (Thanee @ Dez. 17 2002,22:10)][...] In D&D ist das etwas praktischer, da dort die Maßeinheiten (zumindest im Original) ohnehin auf Fuß basieren (auf deutsch mittlerweile auch in Metern, früher waren es ja noch Ellen) [...]

In der deutschen Version von D&D wurden die Angaben mit einem Faktor von 0.3 m/Fuß in m umgerechnet. Die dabei entstandenen, manchmal recht 'krummen' Werte hätte man ruhig runden können.

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Zitat[/b] (Brynias @ Dez. 17 2002,16:34)][...] Ein dümmlich-modernes Gelabere, wie z.B. im Film "Dungeons & Dragons" ist IMO absolut stimmungstötend, und hat nichts mit Fantasy zu tun ! [...]

Die deutsche Übersetzung kenne ich zwar nicht, aber ich empfehle bei derartigen Filmen immer, sich die englischsprachige Originalversion anzuschauen. Zwischen 'You' und 'You' wird nämlich nicht unterschieden!  wink.gif

 

Im Ernst, viele Filme verlieren eine Menge durch die Übersetzung. Bei Büchern ist das auch der Fall (z.B. der 'Herr der Ringe' oder die 'Dragonlance'' Reihe).

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Zitat[/b] (Athor SilverBlade @ Dez. 18 2002,08:14)]Die deutsche Übersetzung kenne ich zwar nicht, aber ich empfehle bei derartigen Filmen immer, sich die englischsprachige Originalversion anzuschauen. Zwischen 'You' und 'You' wird nämlich nicht unterschieden!  wink.gif

 

Im Ernst, viele Filme verlieren eine Menge durch die Übersetzung. Bei Büchern ist das auch der Fall (z.B. der 'Herr der Ringe' oder die 'Dragonlance'' Reihe).

Da kann ich Dir nur beipflichten !

 

Allerdings lag´s bei D&D nicht nur am munteren Geduze, sondern vielmehr an den Dialogen (z.B. Nervtöter Snails oder am "Kindliche Kaiserin-Padme-Verschnitt").

 

Das Krasseste, was ich im Hinblick auf synchronisationsbedingte Verfremdung bisher gesehen habe, war wohl "Red Sonja": um die Alterfreigabe wohl eine Stufe niedriger anzusetzen, wurden Kommentare eingefügt, die im Original überhaupt NICHT vorhanden sind ("Geht klar, Chef", "Mein liebes Schmusemonster" angryfire.gif ) !

Naja, daran kanns nicht wirklich gelegen haben, dann wäre der Film im Original ja erst ab 18 freigegeben.

 

Rätsel in der Finsternis...

 

 

P.S.: die Dragonlance-Chronicles im englischen rulen wie Sau thumbs-up.gif

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Da ich meistens mit jüngeren Spielern spiele, ist es schwer, solche Redearten durchzusetzen. Ich versuche, wenn möglich, zumindest selbst eine passende Sprache zu verwenden, was mir aber auch nicht immer gelingt. Wenn es zu krass wird, ermahne ich meine Spieler auch schon mal, bzw. lasse NSCs mit Unverständnis reagieren.

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Ich denke der Stil hängt doch sehr vom SL ab. Gibt dieser sich Mühe, einen atmosphärischen Sprachstil zu verwenden, dann steigen auch die Spieler darauf ein.

 

Bei uns ist es übrigens so, dass die Beschreibungen des SL (und auch der Spieler) meistens moderne Maße beinhalten. Das ist einfacher, weil sich alle dann etwas, was sie nicht sehen, leichter vorstellen können. Ist ein Schiff also bei der Frage an den Eigner "wohl an die 40 Ellen lang", so wird es bei der gleichen Frage an den beschreibenden SL mit ungefähr 10 Metern angegeben.

 

Es ist zwar manchmal schwierig dies durchzuhalten, erleichtert aber andererseits die Vorstellung des Lebensgefühles wie auch der tatsächlichen Dinge.

 

 

Barmont, für eine angepsste "Maßnahme".

 

 

 

 

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Hi!

 

Wir benutzen Kilometer, Stunde, weil es einfacher für das Verständnis ist, aber sonst wird auf einen möglichst normalen Stil ohne allzu moderne Ausdrücke geachtet. (Also kein Geil oder Krass)

Sonst kann es passieren, dass jemand aus den Küstenstaaten sehr geziert tut und etwas französelt.. So ist das, n´est pas?

Alles Gute

Wiszang

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  • 2 Wochen später...

Ich lege sehr, sehr hohe Wert auf die Sprache, weil sie es meiner Meinung nach ist, die in dem "Medium", in dem wir spielen, die beste Möglichkeit darstellt, einer Figur Charakter zu verleihen. Die Sprache nimmt eine zentrale Position ein, daher bemühe ich mich erst recht als SL jeder NspF eine eigene, unverwechselbare Stimme zu verleihen, die je nach ihrem Stand und Herkunftsland dann entweder "posh" oder "bodenständig" ist, so haben Schariden einen arabischen, Albai einen englischen und Rawindri einen indischen Akzent, so gut wie ich es halt hinbekomme (bin aber ganz gut im Imitieren von Akzenten, glaube ich). Elben reden ruhig und ausgeglichen, Orks grunzen eine gutturale Quatschsprache, usw.

Anachronismen werden von mir gejagt und verbannt und im schlimmsten Fall sogar mit Punktabzug belegt.

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Interessant ist es auch, daß Spieler nicht auf 'ihren' Heimatakzent verzichten wollen, auch wenn ihre Figuren die entsprechenden Fremdsprachen mit +15 (oder mehr) beherrschen...

 

Deshalb lasse ich in meinen zukünftigen Gruppen immer nur einen Küstenstaatler zu. Mehr schadet meinen Nerven.  wink.gif

 

 

Best,

 

der Listen-Reiche

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