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Schamanen - Ideologie beim Zaubern


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Seit dem Arkanum sind die Grundzauber von Schamanen Wundertaten. Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr Probleme habe ich leider damit.

 

Der Grund für meine Bauchschmerzen:

Für Wundertaten braucht der Zauberer, also auch der Schamane, keine Zaubermaterialien.

 

In vielen irdischen Kulturen und auch in meiner Vorstellung sind die Schamanen allerdings mit vielerlei Amuletten, Tierfetischen etc. behängt, sie wedeln mit Knochen, wenn sie zaubern und allgemein gehören zu ihren Ritualen immer möglichst beeindruckende Effekte. Das beißt sich leider völlig mit der Vorstellung, dass ein Schamane Wunder wirken kann, denn das bedeutet, dass er auf diesen ganzen Krempel verzichten könnte (zumindest bei den für Schamanen typischen und somit häufig verwendeten Zaubern). Für mich ist ein Schamane im Gegenteil stark abhängig von diesen Fetischen und ohne sie würde er viele Zauber nicht hinbekommen.

 

Wie könnte man dieses Problem lösen? Ist das überhaupt ein Widerspruch oder nicht?

 

Wichtig: Mir geht es weniger um eine Regel als um die Ideologie von Schamanen. Deswegen befindet sich der Thread auch hier und nicht im Regelforum!

 

Hornack

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Ich könnte mir folgende Lösung vorstellen: Ein Schamane verbraucht keine Materialien, nutzt aber seine Fetische usw. wie ein Beschwörer seine speziellen Kleidungsstücke. Die Fetische sind nicht wirklich nötig, aber ohne sie verliert ein Schamane sein Selbstbewußtsein, genauso wie in Metallrüstung.

 

Versucht ein Schamane in großer Verzweiflung seine Zauber ohne Fetisch oder lernt er als Gildenmitglied im Ausland, dass sein Fetisch nicht unbedingt nötig ist, dann kann er danach darauf verzichten. Allerdings sollte jeder Schamane wissen, dass er ohne Verwendung von Fetischen etwas von seiner Machtposition gegenüber Uneingeweihten verliert.

 

Solwac

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mein vorschlag: so wie ein priester sich richtig verhalten muss, damit sein gott ihm nicht irgendwann die wundertaten verweigert, muss ein schamane dies auch tun. dazu braucht er die fetische und so weiter, denn mit diesen beschwichtigt er geister, es sind opfergaben an sein totemtier und so weiter... das tragen der fetische ist also ein teil des richtigen verhaltens des schamanes seinem totem und den geistern der natur gegenüber.

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  • 3 Monate später...

Ich denke mein Schamane wird auf allerlei Brimborium nicht verzichten wollen, das er beim Wirken seiner "Wundertaten" vollführt. Er hat eben von seinem alten Lehrmeister gelernt, dass bei dem Wortzauber "Schwingenkeule" der Atem über die Keule geblasen wird.

 

Also ich finde der kann sich gar nicht vorstellen, dass das auch ohne geht... ;-)

 

 

 

 

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  • 1 Monat später...

schamanen leben und bewahren traditionen.wenn also die tradition sagt, ohne fetische und sonstigem brimborium geht es nicht, dann ist das so und der schamane wird nicht ohne entsprechendes seine wunder vollbringen. der schamane ist einfach an diese traditionen gebunden, wenn er noch als schamane gelten will. ob das jetzt im regelwerk verankert ist oder nicht, als spielleiter und auch als spieler bestehe ich einfach darauf, dass sich ein schamane ohne seine fetische oder seine rituale nackt fühlt und dementsprechend auch keine wunder wirkt. es wird einfach nicht funktionieren, weil er eben an diese rituale und fetische glaubt. und glaube versetzt bekanntlich berge.

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Ich denke, dass die Vorgehensweise unterschiedlicher Schamanen, auch innerhalb eines Kulturkreises, stark von der Art des Schamanentums geprägt ist und eine einfache Festlegung auf ein bestimmtes Zaubermaterial nicht möglich ist.

Es mag Schamanen geben die keine Zaubermaterialien benötigen, es mag Schamanen geben, die diese brauchen um die Geister gnädig zu stimmen und andere werden sie zwar nicht brauchen, aber wenn sie mit anderen Menschen verkehren, Materialien zu Showeffekten benutzen.

 

Hans Findeisen beschreibt alleine für Nordeurasien die unten stehenden 12 Arten der Schamanenwerdung, ich finde hieraus lässt sich ganz gut ableiten, warum manche Schamanen Materialien benötigen oder benutzen und andere nicht.

 

Myrdin

 

Zitat[/b] ] Hans Findeisen/Heino Gehrts, Die Schamanen

1.) Durch Berufung seitens der Ahnengeister und im Zusammenhang mit der Sippenorganisation

2.) Durch die Berufung eines Schamanengeistes, ohne dass der Berufene unter seinen direkten Vorfahren väterlicherseits Schamanen gehabt hat (als Ausnahme)

3.) Die Hilfsgeister des Vaters eines Schamanen erwählen sich in dem Sohn einen neuen Herren

4.) Besitzergeister der Berge oder des Wassers wollen sich in einem neuen Schamanen manifestieren und machen ihn dazu

5.) Ein Geist der Oberen Welt, d.h. des Himmels, ergreift Besitz von einem Menschen und macht ihn zum Schamanen.

6.) Die Seele eines Verstorbenen wird von dem Himmels bzw. Schicksalsgeistern in den Himmel gebracht und dort auf dem Schamanenbaum von der Tiermutter ernährt. Nach Ablauf einer bestimmten Frist wird sie wieder auf die Erde zurück gebracht bzw. hinabgestürzt, worauf sie mit der Bestimmung, Schamane zu werden, wiedergeboren wird.

7.) Ein Sohn des himmlischen Beherrschers des Schicksals steigt aus dem Himmel auf die Erde und vereinigt sich dort mit einem irdischen Mädchen. Die von ihr zu Welt gebrachten jungen Raben verwandeln sich nach drei Tagen in Knaben und werden später zu Schamanen

8.) Die Schamanewerdung vollzieht sich dadurch, dass sich Himmelsgeister in die zum Schamanentum bestimmte Person verlieben und mit letzterer ein inniges, Im Bessenheitszustand sich realisierendes mythisches Liebesverhältnis eingehen

9.) Die Tiermutter begibt sich mit der Seele des zum Schamanen Berufenen in die Untere Welt und ernährt sie dort.

10.) Man kann Schamane aus dem Wasser des Verderbens eines anderen Schamanen werde,

11.) Die krankheitserregenden Dämonen entführen die Seele eines werdenden Schamanen in die Unterwelt, wo sie die Eigenschaften dieser Dämonen annehmen muß

12.) Man kann auch gelegentlich Schamane durch Studium bei einem anderen Schamanen werden, worin wir allerdings ein Degenerationsmerkmal der alten schamanischen Traditionen zu erblicken habe.

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Wir haben das recht pragmatisch geregelt. Die im Arkanum beschriebenen Zaubermaterialien braucht der Schamane nicht. Weder regeltechnisch, noch in unserer Gruppe. Allerdings: Ohne seinen Fellmantel, den 4 verschiedenen Tierknochen, diversen Büscheln Haaren und Federn, einigen unbedingt notwendigen Rauchkräutern und ohne sein Pferd (er ist Pferdeschamane) fühlt er sich so unwohl, daß er nicht denkt, daß sein Zauber gelingen kann. Er wäre einfach nicht mit seinen Geistern und Ahnen in Verbindung.

 

D.h.: Die Arkanum-Zauberzutaten braucht er nicht, seine kulturspezifischen Zauberutensilien sind aber unbedingt erforderlich (und verbrauchen sich auch zum Teil)

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meine Meinung ist wahrscheinlich weitgehend Deckungsgleich mit der von Solwac und Nix.

 

Ich denke ein Schamane sollte sich für jeden Zauber den er lernen und ausüben möchte eine Zeremonie und Fetische ausdenken, die zu seinem gewählten Kulturkreis passend ist. Das ganze sollte ruhig etwas ausführlicher sein, als die Vorgaben des Arkanums.

 

Ich selbst finde allerdings im Gegensatz zum Arkanum oder Nix Meinung, daß es nicht um ein Unwohlsein/Selbstbewußtsein des Schamanen geht, sondern, daß der Schamane einen Katalysator benötigt um die Verbindung zur Anderswelt zustande zu bringen. (Aber das sind Details, die wahrscheinlich keine Rolle spielen)

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