Zum Inhalt springen

Motivation, Kreative Pause, Ideenlosigkeit...


Patrick

Empfohlene Beiträge

Guten Abend Forum,

aktuell stecke ich, wie der eine oder andere vielleicht schon weiß, in einer Art Formtief... Mir kommen kaum Ideen mehr, gerade jetzt wo ich viel Zeit hätte, diese umzusetzen.

Deshalb möchte ich von euch (ganz allgemein) wissen: Wie motiviert ihr euch? Wo holt ihr euch Ideen her? Was macht ihr, wenn ihr längere Zeit Ideen vermisst, sei es für Abenteuer oder Kulturbeschreibungen an denen ihr schreibt, andere Projekte und ähnliches?

Vielleicht hilft das ja mir und anderen weiter.

Mit freundlichen Grüßen,

Patrick

Link zu diesem Kommentar

Als allererstes: Druck von mir nehmen.

Den Schreibkram beiseite legen, was anderes machen, mehr meinen Fokus auf mich denn auf die Schreibtätigkeit legen.

Wenn das nicht reicht, mal Abstand von der gesamten Thematik nehmen. Die Regelwerke und alles andere für einen gewissen Zeitraum aus der direkten Wahrnehmung verbannen (meistens reicht bei mir der Versuch, weil es mich dann doch wieder in den Fingern juckt).

Im PnP hat es bei mir gereicht, einfach mal meine SL-Tätigkeit zurückzuschrauben und mehr als Spieler die Welt bei anderen SL zu erleben. Beim Schach habe ich schon mehrfach eine längere Pause vom Turnierschach eingelegt, weil ich merkte, dass meine Partien keinen Esprit mehr hatten (und häufig auch die Ergebnisse nicht mehr passten). Einige Zeit später reizte es mich aber wieder. Und witzigerweise, machte ich fast jedes Mal danach einen Sprung in der Spielstärke.

  • Like 1
  • Thanks 1
Link zu diesem Kommentar

Das ist natürlich wahnsinnig individuell, aber ich schmeiße einfach mal rein, was mir einfällt:

• Wenn ich eine lange sehr stressige Phase hatte, passiert es mir danach oft, dass ich mich wahnsinnig freue, wieder Zeit für kreative Dinge zu haben, ich aber gleichzeitig vollkommen ideenlos bin. Da sind dann glaube ich Körper und Geist noch gestresst, obwohl die Anstrengung vorbei ist. Da hilft es mir, das Stresslevel runterzufahren (bei mir persönlich geht das über Bewegung/ auspowern, für andere hilft da eher etwas ruhiges, meditatives, ... )

• Es ist völlig normal, dass mal keine Kreativität da ist. Mir hilft es da sehr, gedanklich einen Perspektivwechsel zu machen: Kreativ zu sein ist für mich etwas sehr chaotisches, Ideen sind plötzlich "einfach da" und ich denke nicht strukturiert. Aber zB wenn man einen Plot für ein Abenteuer/ ein Buch/ einen Film entwickelt, dann ist da auch sehr viel "Handwerk" drin. Mir ging es dann beim Schreiben oft so, dass es mir geholfen hat, zu schauen, was braucht es eigentlich, was macht etwas für mich "interessant" und mir zB einen Text von mir, der mir gefällt, anzuschauen und die Struktur zu analysieren. Und mich in ein Mindset zu bringen, in dem ich garnicht unbedingt versuche, kreativ zu sein, sondern eher "analytisch"/strukturiert denke. Dadurch komme ich dann auch von dem ständigen inneren Versuch, jetzt bitte auf Knopfdruck kreativ zu sein, weg, der ja oft eher blockiert.

• Inspiration: Critical Role! Ansonsten finde ich im Moment alle Arten von Escape-Games sehr inspirierend und lese für Rätsel "Was hat Pythagoras mit Girlanden zu tun?"

• Als ich beruflich im Kreativbereich gearbeitet habe, hat mir total geholfen, die Tageszeiten zu variieren, zu denen ich schreibe - und herauszufinden, wann mein Kopf eigentlich frei genug für kreative Gedanken ist und welches Umfeld ich dafür brauche (chaotischer oder aufgeräumter Tisch, warme Farben oder kalte Farben, ...). 

• "Blind" schreiben: Einfach aufschreiben, was einem gerade so in den Kopf kommt, ohne auf das Blatt oder die Tastatur/ den Bildschirm zu schauen. Das kann den Gedankenfluss anregen, ist eigentlich eine Methode aus eher therapeutischen Bereichen aber könnte auch für Kreativität funktionieren, zB wenn man sich vorher ein bestimmtes Thema nimmt, zu dem man Ideen entwickeln möchte. 

• Teamarbeit. Da braucht es natürlich die passenden Menschen, mit denen man gerne zusammen kreativ ist. Aber das habe ich als sehr hilfreich erlebt, wenn ich irgendwo stecken geblieben bin. :)

  • Like 2
  • Thanks 1
Link zu diesem Kommentar

Lesen. Und zwar nicht irgendeinen Fantasyfirlefanz sondern gutes Zeug, richtig gutes Zeug. Geil formulierter, inspirierender Kram (Wassermusik von T. C. Boyle, Panaroma von Tom Robbins), verstörende und/oder politische Science Fiction (Der Montag fängt am Samstag an von den Gebrüdern Strugatzki, Das Orakel vom Berge, Philip K. Dick, Im Land der letzten Dinge, Paul Auster) oder voll entspannte und farbenfrohe Reisetagebücher von Truman Capote aus den 50ern (bevorzugt Süditalien und Andalusien).

  • Like 1
  • Thanks 1
Link zu diesem Kommentar

Du wirst doch zu irgendwas Lust haben?
Dieser Tage will ich nähen, keine Ahnung, warum. Ich will nicht an einem Spielleitergeschenk arbeiten, nicht weben, keine Miniaturen anmalen.
Also nähe ich eben. Und höre mir währenddessen Curator´s Corner (vom Britischen Museum) an, oder sitze neben meinem Mann, derweil er ein Computerspiel spielt. 
Das andere wird schon wiederkommen. 

  • Thanks 1
Link zu diesem Kommentar

Ich kenne das nur zu gut. Man weiß, man sollte was vorbereiten, aber dieses verdammte weiße Blatt Papier vor einem will sich nicht von alleine füllen. Und sonderlich motivierend ist das auch nicht.

Mein Geheimtipp: Zufallstabellen. Richtig angewandt sind die der HAMMER! Schau Dir mal diese Videoliste von Trevor Devall eines Voice Actors aus dem Umfeld von Matt Mercer an. Was der da aus diesen Zufallstabellen rausholt, ist der Wahnsinn!

  • Like 1
  • Thanks 1
Link zu diesem Kommentar

Zurück zu den Anfängen: Man durchforstet alte Notizen, Pläne etc. und nimmt liegengelassene Fäden wieder auf.

Ich sitze z.B. momentan wieder an einer alten Tabellen- und Listensammlung für 1880, welche ich eigentlich schon seit langer Zeit vervollständigt haben wollte.

Bei dieser Aufarbeitung sind mir bis jetzt schon ein, zwei 'neue alte' Ideen gekommen, welche später weiterverfolgt werden sollen... :ody:

Best,

der Listen-Reiche

  • Like 1
  • Thanks 1
Link zu diesem Kommentar

Ich antworte ganz kurz: Konzentration und Zeit für sich nehmen! Kreativität entsteht meist aus Langeweile. Also größtenteils raus aus dem Forum und dem Schwampf, es gibt meines Erachtens kaum etwas, das Kreativität mehr zerstört, da man sich permanent gefordert und abgelenkt fühlt. Nimm dir geplante Zeiten für diese ablenkenden Aktivitäten, aber mach sie nicht, wenn du kreativ sein möchtest.

  • Like 3
  • Thanks 2
Link zu diesem Kommentar
vor 8 Stunden schrieb Christin:

• Teamarbeit. Da braucht es natürlich die passenden Menschen, mit denen man gerne zusammen kreativ ist. Aber das habe ich als sehr hilfreich erlebt, wenn ich irgendwo stecken geblieben bin. :)

Das ist ein Punkt, der bei mir immer sehr gut funktioniert hat, wenn ich Abenteuer für Cons entworfen habe. Die Grundidee als Plot hatte ich meist im Kopf.

Ich habe dann immer alles mit einem Freund besprochen, der auf Cons die Abenteuer mit mir parallel leitete. Dazu reicht sogar oft ein langes Telefonat. Meist haben wir das zwei Tage vorm Con erst gemacht. Und in dem Gespräch kam dann in einer Art Brainstorming alles aus uns raus. Jede Idee des anderen befeuerte eine neue von einem selbst. Oder wenn man eine Lösung für ein Problem nicht wusste, hatte der jeweils andere dazu einen Vorschlag. Das hat für uns immer sehr gut funktioniert.

 

Dann gibts den klassischen Inkubationseffekt. Also die Technik, ein Problem bei Seite zu legen, wenn man nicht weiterkommt. Nicht dran zu denken. Und dann kommen einem Lösungen. Das funktioniert aber nur, wenn man komplett abschaltet. @Christin verwies da schon auf Sport oder Meditation. Kopf frei kriegen. Körperliche Betätigung ist da ohnehin super, weil es auch Cortisol abbaut, welches sich in dem Stress, nicht kreativ zu sein, aufgebaut hat.

 

 

  • Like 2
  • Thanks 2
Link zu diesem Kommentar
vor 12 Stunden schrieb Patrick:

Wo holt ihr euch Ideen her? Was macht ihr, wenn ihr längere Zeit Ideen vermisst, sei es für Abenteuer oder Kulturbeschreibungen an denen ihr schreibt, andere Projekte und ähnliches?

Für Abenteuer hab ich ein recht einfaches Verfahren.

Ich überlege mir eine coole Endszene und gehe Schritt für Schritt zurück und beschreibe, wie es zu diesem Finale gekommen sein könnte. So entwickelt sich ein Abenteuer, ein ganzes Setting von ganz alleine. 

Beispiel:

- Ich hätte gerne einen Endkampf mit einem Drachen auf einer Klippe

Fragen: Woher kommt der Drache? Warum sind die Abenteurer auf der Klippe?

- Der Drache lebt in menschlicher Gestalt in einem Anwesen auf dieser Klippe

Fragen: Warum lebt der Drache dort? Was macht er da?

- Der Drache hat ein Labor im Keller und versucht dort ein permanentes Tor zu einer Ebene der Finsternis zu öffnen

Fragen: Warum will er das? Und was braucht er dazu?

- Der Drache entführt Jungfrauen um mit ihrem Blut die notwendigen Rituale durchzuführen. Er ist ein uralter Drache und sieht das ende seines Lebens langsam aufziehen

Fragen: Woher nimmt der Drache die Jungfrauen? Ein Dorf? Wei0 das Dorf vom Drachen?

- Das Dorf hat einen alten Vertrag mit dem Drachen. Opferung von einer Jungfrau pro Jahr. Dafür sorgt der Drache für gute Ernte

usw. 

Obiges hab ich ganz stur eben beim schreiben ohne groß nachzudenken entwickelt. Das geht auch mit kleineren Ideen. 

  • Like 1
  • Thanks 1
Link zu diesem Kommentar
vor 12 Stunden schrieb Patrick:

Wie motiviert ihr euch? Wo holt ihr euch Ideen her?

Wir hatten doch leztens im Discord über Thurisheim gesprochen, war das nichts?

Generell würde ich sagen - die Ideen bringen die Motivation schon selbst mit. Hochmotiviert und keine Ideen - ich denke das ist im Kretivitätbereich eher mau. Da sollte man die Motivation schnell auf was anderes umleiten bevor sie weg ist (vieleicht in die Steuererklärung? *pöff* weg ist sie,... die Motivation - oder vieleicht doch rasenmähen?).

Du kannst Kreativität imho nicht erzwingen, du kannst sie fördern, dazu schrieben hier einige schon etwas. Du musst aber auch deinen eigenen Weg finden was für dich gut ist. Aber manches was für dich heute gut funktioniert muss auch nicht in Zukunft gut funktionieren - und umgekehrt (man neigt eher dazu dinge die nicht funktioniert haben nie wieder auszuprobieren).

Manche Projekte sind auch wie Wein und Bier oder gar Whiseky - die brauchen manchmal etwas Zeit zum Ruhen bevor man sich ihnen wieder zuwendet. (Wer zieht jezt wieder Parallelen zum Liveschwampf auf Cons?) (Der vergleich von mir ^^)

  • Thanks 1
Link zu diesem Kommentar

Wenn ein Abenteuer oder eine Sandbox mal angelaufen ist drauf hören was die Spieler befürchten bzw. erwarten. Alleine daraus ergeben sich zahllose wahrscheinliche Stränge (Den Freiraum für die Chars vorausgesetzt, sich auch mal zwanglos ic zu unterhalten).

Beim Figuren machen Vorgeschichten machen lassen und daraus mal eine Handlung spinnen.

  • Like 1
  • Thanks 1
Link zu diesem Kommentar

Ich muss selbst viel kreativ arbeiten.

Meine erste Erkenntnis: Wenn es nicht geht, geht es nicht. Wenn das Hirn blockiert ist, dann muss man sich auch nicht vor den Bildschirm zwingen. Der Krampf wird bloß größer. Aufstehen, was anderes machen, was aufräumen, was kochen, mal hinlegen, unter die Dusche gehen oder an die frische Luft - ganz egal. Hauptsache, du bekommst das: "Du musst! Du musst!" aus dem Kopf. Oft schießt mir fünf Minuten, nachdem ich gedöst habe oder locker gelassen habe, von selbst eine Idee ein. Und dann kann es losgehen!

Zweite Erkenntnis: Wenn das Eine nicht geht, geht vielleicht das Andere. In jedem Projekt gibt es unterschiedliche Aufgaben und Herausforderungen. Für manches musst du superkreativ sein, anderes ist bloß Routine. Nutze deine kreative Zeit für Kreatives und den Rest für einfaches Hand- und Kopfwerk.  Skizziere in kreativen Phasen die großen Linien und arbeite daran in den mauen Phasen weiter.

Drittens: Suche und schaffe deine optimale Kreativsituation. Friedrich Schiller konnte nur schreiben, wenn er einen faulenden Apfel roch, den er in seiner Schreibtischschublade aufbewarte. Manche schreiben nachts, andere am morgen. Manche brauchen eine Kanne Tee, andere ihre Kreativschlabberhose. Stelle diese äußeren Rahmen her.

Viertens: Schreibblockaden kannst du durch automatisches Schreiben überwinden: Schreibe jeden Gedanken sofort mit der Hand auf. Schreibe also: "Scheiße, ich sitze hier und mir fällt nichts ein. Die Sonne schein draußen, aber wahrscheinlich ist es zu kalt. Ich würde jetzt gerne was schreiben, aber was soll ich nur? Irgendwas mit Turisheim. Darauf reimt sich Haferschleim..." Irgendwann springt dein Kreativgehirn an. Oder das Papier geht dir aus.

Fünftens: Schnappe dir irgendeinen x-beliebigen Roman. Schlag das Buch irgendwo auf und tippe auf ein Wort. Das nächste Verb, Adjektiv oder Substantiv schreibst du raus. Nächste Seite zufällig aufschlagen und tippen. Das machst du, bis zu fünf Verben, fünf Substantive und zwei Adjektive zusammen hast. Diese Worte kommen alle auf der ersten Seite einer neuen Geschichte, einer Sage, einer Schaupplatz- oder Nichtspielerfigurenbeschreibung vor. Dein Hirn kann aus nichts nichts machen. Aus unzusammenhängenden Blödsinn aber doch. Google Stichwörter und gucke dir die Bilder dazu an. Mit den Bildern in unserem Kopf sind Geschichten verbunden, mit Wörtern eher nur Wörterbücher.

Sechstens: Wähle ein Schlüsselwort zu deinem nächsten Projekt. Assoziiere auf einer Mind-Map dazu.

Siebtens: Denke dir ein langweiliges, ödes Standardabenteuer in ein bis drei Sätzen aus. Und jetzt schreibe ein Gegenteilabenteuer. Variiere die Ideen, indem du einzelne Elemente austauschst. Aus "Befreie die Prinzessin aus dem Palast ihres alten, fiesen Verlobten" wird "Brich mit der Prinzessin heimlich in das Wohnhaus ihres bürgerlichen Geliebten ein, damit sie ihm ihre Liebe gestehen kann". "Brich mit dem Geliebten in das Schloss der Prinzessin ein." "Versuche als ehrenwerter Bräutigam aus dem Palast der Prinzessin zu entfliehen". "Versuche im Auftrag der Prinzessin ihre Hochzeit mit einem ungeliebten Bräutigam zu sabotieren." Erkläre mir, warum du das machst und wozu das führt und was dabei dazwischen kommt. Erkläre mir, welches Problem dabei dir im Weg steht.

Achtens: Schreibe einfach irgendwas. Versuche nicht, was Gutes zu schreiben. Wenn du viel aufgeschrieben hast und später das Schlechte wieder streichst, bleibt automatisch das Gute übrig.

  • Thanks 2
Link zu diesem Kommentar
vor 45 Minuten schrieb Eleazar:

Ich muss selbst viel kreativ arbeiten.

  1. Meine erste Erkenntnis: Wenn es nicht geht, geht es nicht. Wenn das Hirn blockiert ist, dann muss man sich auch nicht vor den Bildschirm zwingen. Der Krampf wird bloß größer. Aufstehen, was anderes machen, was aufräumen, was kochen, mal hinlegen, unter die Dusche gehen oder an die frische Luft - ganz egal. Hauptsache, du bekommst das: "Du musst! Du musst!" aus dem Kopf. Oft schießt mir fünf Minuten, nachdem ich gedöst habe oder locker gelassen habe, von selbst eine Idee ein. Und dann kann es losgehen!
  2. Zweite Erkenntnis: Wenn das Eine nicht geht, geht vielleicht das Andere. In jedem Projekt gibt es unterschiedliche Aufgaben und Herausforderungen. Für manches musst du superkreativ sein, anderes ist bloß Routine. Nutze deine kreative Zeit für Kreatives und den Rest für einfaches Hand- und Kopfwerk.  Skizziere in kreativen Phasen die großen Linien und arbeite daran in den mauen Phasen weiter.
  3. Drittens: Suche und schaffe deine optimale Kreativsituation. Friedrich Schiller konnte nur schreiben, wenn er einen faulenden Apfel roch, den er in seiner Schreibtischschublade aufbewarte. Manche schreiben nachts, andere am morgen. Manche brauchen eine Kanne Tee, andere ihre Kreativschlabberhose. Stelle diese äußeren Rahmen her.
  4. Viertens: Schreibblockaden kannst du durch automatisches Schreiben überwinden: Schreibe jeden Gedanken sofort mit der Hand auf. Schreibe also: "Scheiße, ich sitze hier und mir fällt nichts ein. Die Sonne schein draußen, aber wahrscheinlich ist es zu kalt. Ich würde jetzt gerne was schreiben, aber was soll ich nur? Irgendwas mit Turisheim. Darauf reimt sich Haferschleim..." Irgendwann springt dein Kreativgehirn an. Oder das Papier geht dir aus.
  5. Fünftens: Schnappe dir irgendeinen x-beliebigen Roman. Schlag das Buch irgendwo auf und tippe auf ein Wort. Das nächste Verb, Adjektiv oder Substantiv schreibst du raus. Nächste Seite zufällig aufschlagen und tippen. Das machst du, bis zu fünf Verben, fünf Substantive und zwei Adjektive zusammen hast. Diese Worte kommen alle auf der ersten Seite einer neuen Geschichte, einer Sage, einer Schaupplatz- oder Nichtspielerfigurenbeschreibung vor. Dein Hirn kann aus nichts nichts machen. Aus unzusammenhängenden Blödsinn aber doch. Google Stichwörter und gucke dir die Bilder dazu an. Mit den Bildern in unserem Kopf sind Geschichten verbunden, mit Wörtern eher nur Wörterbücher.
  6. Sechstens: Wähle ein Schlüsselwort zu deinem nächsten Projekt. Assoziiere auf einer Mind-Map dazu.
  7. Siebtens: Denke dir ein langweiliges, ödes Standardabenteuer in ein bis drei Sätzen aus. Und jetzt schreibe ein Gegenteilabenteuer. Variiere die Ideen, indem du einzelne Elemente austauschst. Aus "Befreie die Prinzessin aus dem Palast ihres alten, fiesen Verlobten" wird "Brich mit der Prinzessin heimlich in das Wohnhaus ihres bürgerlichen Geliebten ein, damit sie ihm ihre Liebe gestehen kann". "Brich mit dem Geliebten in das Schloss der Prinzessin ein." "Versuche als ehrenwerter Bräutigam aus dem Palast der Prinzessin zu entfliehen". "Versuche im Auftrag der Prinzessin ihre Hochzeit mit einem ungeliebten Bräutigam zu sabotieren." Erkläre mir, warum du das machst und wozu das führt und was dabei dazwischen kommt. Erkläre mir, welches Problem dabei dir im Weg steht.
  8. Achtens: Schreibe einfach irgendwas. Versuche nicht, was Gutes zu schreiben. Wenn du viel aufgeschrieben hast und später das Schlechte wieder streichst, bleibt automatisch das Gute übrig.
  1. Das hab ich schon ab und an versucht, es ist allerdings auch bei angenehmen Tätigkeiten zu viel "du musst" hängen geblieben.
  2. Das hab ich gemacht, nur... jetzt hab ich zwar vier Projekte, aber alle benötigen (aktuell) recht viel Kreativität und/oder "Mitarbeiter", die nicht zwingend immer Zeit haben :worried:
  3. Gute Idee, jetzt muss ich nur noch raus finden, wie ich am Besten arbeiten kann :notify: Am liebsten arbeite ich alleine, am späten Nachmittag, mit Musi auf den Ohren... aber ob ich da die beste Kreativsituation habe...

Die anderen Ideen klingen alle lustig und effektiv, danke :)

Link zu diesem Kommentar
vor 31 Minuten schrieb Patrick:
  1. Das hab ich schon ab und an versucht, es ist allerdings auch bei angenehmen Tätigkeiten zu viel "du musst" hängen geblieben.
  2. Das hab ich gemacht, nur... jetzt hab ich zwar vier Projekte, aber alle benötigen (aktuell) recht viel Kreativität und/oder "Mitarbeiter", die nicht zwingend immer Zeit haben :worried:
  3. Gute Idee, jetzt muss ich nur noch raus finden, wie ich am Besten arbeiten kann :notify: Am liebsten arbeite ich alleine, am späten Nachmittag, mit Musi auf den Ohren... aber ob ich da die beste Kreativsituation habe...

Die anderen Ideen klingen alle lustig und effektiv, danke :)

Zu 1.: Dann brauchst du vielleicht mal eine Woche Kreativ-Urlaub. Also Urlaub vom Kreativ-Sein.

  • Thanks 2
Link zu diesem Kommentar
vor 6 Stunden schrieb Abd al Rahman:

Für One-Shots (oder One-Shots, die sich wie üblich zu Three-Shots+ entwickeln) nutze ich gerne folgendes Template:

https://drive.google.com/file/d/1uXQy-ZX1AKbrRajgajoBc5oeNmAMoIya/view

Interessant. Da kann man in wenigen Schritten mal schnell ein Abenteuer entwickeln.

Was bedeutet denn in der Spalte Events and Triggers das S und C bei den Zeilen?

Der Bereich Discover Not Plot steht für den Teil, dass die Abenteurer am Plot vorbei laufen? Oder wie muss man sich das vorstellen?

Link zu diesem Kommentar
vor 26 Minuten schrieb Serdo:

Interessant. Da kann man in wenigen Schritten mal schnell ein Abenteuer entwickeln.

Was bedeutet denn in der Spalte Events and Triggers das S und C bei den Zeilen?

Der Bereich Discover Not Plot steht für den Teil, dass die Abenteurer am Plot vorbei laufen? Oder wie muss man sich das vorstellen?

S steht für Social encounter. Also im Prinzip mit NPCs reden C steht für Combat encounter. Wobei Combat generell für den Einsatz von Fertigkeiten steht um ein Hindernis zu überwinden. Ob das jetzt ein Kampf ist, das untersuchen eines Tatorts, das unbemerkte eindringen in eine Festung ist, ist dabei egal. Es geht darum, dass etwas auf dem Spiel steht. Die Abenteurer also ein Hindernis zu überwinden haben.

Discover not the plot ist ein Plot-Twist. Die Abenteurer stellen fest, dass die Hintergründe ganz andere sind. z.B: Der Drache hat nicht die Prinzessin entführt, sondern die Prinzessin hat den Drachen unter magischer Kontrolle und der Drache muss gerettet werden. Oder man erkennt, dass man noch nicht am Ende angekommen ist, dass da noch etwas zu entdecken gibt. 

Trigger heißt, was zieht die Abenteurer in die Geschichte rein. 

Edit:

Der Wechsel zwischen Combat und Social encounter hilf beim Pacing des Abenteuers. So hat man Actionsequenzen und Übergangsszenen die sich abwechseln. 

 

Bearbeitet von Abd al Rahman
Link zu diesem Kommentar
vor 14 Minuten schrieb Hop:

Alpha-Wellen

Ich habe dazu einen Artikel gefunden, wo mein Lieblingsinspirationsort genannt wird. Dusche.

Schlecht, um das dann aufzuschreiben.

 

Mein Lehrer fürs Schreiben sagte, dass es im Gehirn zwei Gedächtnisse gibt: Ein quasi unerschöpfliches Bilder- und Geschichtengedächtnis, das du als Quelle für deine Kreativität nutzen kannst, und ein Karteikartengedächtnis, unter dem sachliche Informationen abgespeichert sind. Das Bildergedächtnis liefert eigentlich immer, variiert, assoziiert, verknüpft. Das Karteikartengedächtnis sucht nach einer bestimmten Information, einer Vokabel, einem Fakt. Wenn es das nicht findet, kommt absolut nichts.

Das Problem ist, dass wir beim Schreiben oder in sehr statischen Situationen schnell in das Karteikartengedächtnis wandern. Wir produzieren dann Wortketten oder Faktenketten. Wenn wir uns da verrennen, ist Schluss. Dann hilft es, einfach aufzustehen, was anderes zu machen oder tatsächlich zweimal durchs Zimmer zu gehen. Die anderen visuellen Eindrücke schalten das Bildergedächtnis wieder ein.

Man kann das auch ganz schön an sich selbst beobachten: Versuche mal, einen Film oder ein besonderes Erlebnis jemand anderem zu erzählen: Du kannst 30 Minuten ohne Punkt und Komma reden. Selbst wenn du inhaltlich oder von den Abläufen durcheinanderkommst, formulierst du in Sekundenbruchteilen einen neuen Übergang, eine Schleife oder oder oder. Aber versuch mal eine Geschichte oder ein Brief zu schreiben: Wie oft bleibst du hängen und weißt nicht, welches Wort oder welchen Satz du als nächstes schreiben sollst? Wie schnell bist du angestrengt. Wenn du aus deinem Bildergedächtnis heraus schreibst, geht es viel flüssiger.

Und natürlich "show, don't tell": Also den unmittelbaren Eindruck erlebbar machen, statt mit der Sprache was zu konstruieren.

  • Like 1
Link zu diesem Kommentar

Neben den schon genannten Möglichkeiten (einfach mal abschalten und was anderes machen), hat bei mir oft das rumblödeln mit 1-2 Kumpels in ner Kneipe geholfen. Wir haben bei den Scheiss-DSA5-Regeln angefangen, mit der schlechten Bindung von bestimmten Chthulu-Büchern weitergemacht, dann versucht die Stabi-probe nach Babel oder Shadowrun zu übersetzen, zwischendurch überschlagen, ob John MacLane Ki-Adept oder einfach nur ein Edge-Monster ist, die physikalische Unmöglichkeit von Star Wars mit Ghost in the shell verglichen usw. usw. 

und irgendwie hatte ich am Ende des Abends meist ein paar neue Ansätze für meine Abenteuer oder Chars.

Kneipe geht leider grade nicht, aber so ein gemeinsames Rumspinnen war immer toll.

 

Sport ist bei mir ne gute Sache. Bringt den Kreislauf und damit Adrenalin und Serotonin in Schwung und hilft dem Gehirn mit besserer Durchblutung.

 

Als Anregung für einfache Sachen benutze ich gerne die Story cubes. https://www.storycubes.com/de/ Ein paar Sets mischen und mal gucken, ob was interessantes liegt.

 

Was Kreativität definitiv schadet ist Streß. Wenn man beruflich, schulisch oder sonstwie schon viel emotional oder geistig hochkonzentriert beschäftigt ist, dann ist der Akku einfach mal leer. Dann bringt es einfach nichts mehr. Ausspannen, mal nen Tag treiben lassen, vom TV rumgammeln, nichts tun... und dann kommt der kreative Impuls schon wieder.

Bearbeitet von TwistedMind
  • Like 1
Link zu diesem Kommentar
vor einer Stunde schrieb TwistedMind:

Was Kreativität definitiv schadet ist Streß. Wenn man beruflich, schulisch oder sonstwie schon viel emotional oder geistig hochkonzentriert beschäftigt ist, dann ist der Akku einfach mal leer. Dann bringt es einfach nichts mehr. Ausspannen, mal nen Tag treiben lassen, vom TV rumgammeln, nichts tun... und dann kommt der kreative Impuls schon wieder.

Lustig, dass das so viele schreiben. Ich hab eine ganz andere Erfahrung gemacht: Immer, wenn ich ohnehin wenig Zeit hatte, kamen die Ideen dann. Jetzt, wo ich Zeit hätte... nichts.

Aber danke für deine Vorschläge.

Das mit dem Rumalbern kenn ich :lol: (auch wenn wir das mit der Kneipe weglassen)

Link zu diesem Kommentar

Hallo Patrick!

vor 20 Minuten schrieb Patrick:

Lustig, dass das so viele schreiben. Ich hab eine ganz andere Erfahrung gemacht: Immer, wenn ich ohnehin wenig Zeit hatte, kamen die Ideen dann. [...]

Diesen Reflex kenne ich von mir auch: Wenn ich durch viel Ablenkung wie etwa Arbeit einmal längere Zeit nicht dazu komme, kreative Dinge in die Tasten zu hauen, staut sich ein gewisses Potential an, das sich irgendwann unkontrolliert Bahn bricht. Es muss halt irgendwie raus ... :lookaround:

Liebe Grüße, Fimolas!

  • Thanks 2
Link zu diesem Kommentar

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
  • Wer ist Online   0 Benutzer

    • Keine registrierten Benutzer online.
×
×
  • Neu erstellen...