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Tussie Mussie - Männermode anno dazumal


Serdo

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Seit dem Mittelalter trug man gerne duftendes Gemüse am Revers, um schlechte Gerüchte leichter ertragen zu können - oder sich sogar vor Seuchen zu schützen. Auch wenn man letztere Wirkung eher in das Reich der Mythen verbannen darf, ist es wohl unzweifelhaft, dass gerade in Städten dank mangelnder bzw. nicht vorhandener Kanalisation der Gestank oft überwältigend war. Distinguierte Herren banden sich Blümchen oder kleine Sträußchen an den Mantelaufschlag, um bei Gelegenheit eine Nase voll Wohlgeruch zu inhalieren. Auch in viktorianischer Zeit war dies durchaus Brauch. Und um auch seinen Wohlstand zu zeigen, nutzte man die Gelegenheit, daraus ein Schmuckstück zu machen.

Im anglosächsischen Raum kannte man diese Sträußleinhalter unter den Namen

Tussie Mussie - ein Sträußlein (Tussie) mit etwas feuchtem Moos (Mussie) um die angeschnittenen Blümchen länger frisch zu halten.

Nosegay - die Nasenfreude (als "gay" noch glücklich bedeutete...)

Auch Frauen trugen Tussie Mussies. Auch in größerer Variante, dann allerdings unter dem Namen Mussie Posy, um Hände frei zu haben zum Tanzen, aber dennoch die Sträußlein ihrer Verehrer bei sich zu tragen.

(Schön finde ich dieses Bild aus einem Agatha-Christie-Krimi, wo Hercule Poirot ein kleines Tussie Mussie trägt, das mehr den Charakter eines Schmuckstücks als den eines Schnüffelstraußes hat.)

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