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Gold und Lernen  

53 Benutzer abgestimmt

  1. 1. Findest Du das Gold und das Wahrungssystem von Midgard stimmig und schlüssig und dem Spielspass förderlich oder zumindest nicht abträglich?

    • Ja, alles dupi
    • Nein, blöd weil ...
    • Mir egal, hab das immer per Hausregel "umschifft"
  2. 2. Ist das an Gold-gekoppelte Lernsystem (Gold Wandlung in Ep) ein tolles Feature von Midgard oder zumindest eines mit dem man gut leben/spielen kann?

    • Ja, es ist gut weil ....
    • Nein, ich find es nicht gut weil ...


Empfohlene Beiträge

Ich habe viele Jahre in einer Gruppe gespielt, in der (hoffentlich erinnere ich das noch richtig) Zehntelgold folgendermaßen umgesetzt wurde: alle Belohnungen durch 10, und Lernkosten durch 10. Die Sachkosten (Schwert und so) wurden gelassen, im Verhältnis zum Lernen also zehnmal teurer. Das hat ganz gut funktioniert, aber trotzdem war das Ergebnis, dass man sich am Anfang gekauft hat, was man an Sachen wollte, und danach das Gold praktisch komplett ins Lernen floss. Die Abwägungen "soll ich jetzt mehr lernen oder mir Sachen kaufen?", die dadurch ermöglicht werden, dass die gleiche Währung in Lernfortschritt und in Sachen umgesetzt werden kann, fanden also ziemlich selten statt und haben selbst für einen, der solche Abwägungen mag (mich), nicht nennenswert zum Spielspaß beigetragen.

Inzwischen spiele ich am liebsten geldlos, analog in etwa dem Vorschlag von Godrik eins über mir. Insbesondere Fimolas' Gedankenexperiment, Gold eben nicht in EP, sondern in "weltliche Vorteile" (insbesondere Macht und Einfluss) umzusetzen, finde ich sehr überzeugend dahingehend, die Übermengen Gold aus dem Spiel heraus zu lassen. Darüber hinaus habe ich meine Excel-Optimierungen ausgelebt (die entsprechenden Dateien mit komplett regelkonformer Umsetzung der M4-Lernregeln hatte ich für meine Con-Kampagnen-Figur ins Forum gestellt); heute reicht es mir, insgesamt abzuwägen, was ich lernen möchte (also das Verteilen der EP).

Yon Attans "virtuelles Lerngold" scheint auch mir die Komplexität nicht wert zu sein, nur um das Erlernen neuer Fertigkeiten (ein bisschen) zu erschweren. Ich habe es auch in einer Kampagne einmal erlebt, dass die Handlung zeitlich so getaktet war, dass der SL meinte, keine Lernpausen zulassen zu dürfen, und man deshalb über lange realweltliche Zeiträume hinweg nur bestehende Fertigkeiten und insbesondere keine Zauber lernen konnte. Das war sehr frustrierend.
Ist einem dieser Aspekt (d.h. die unterschiedlichen Goldkosten unterschiedlicher Lernziele) jedoch so viel Wert, so würde ich die Goldkosten mit einem zu bestimmenden Faktor (zwischen 3 und 10, denke ich) in EP umrechenen und aufschlagen. Also kein Geld mehr, aber was vorher 30 EP und 120 GS kostete, würde jetzt (Beispiel Faktor 3) 30 + 120/3 = 70 EP erfordern.

Sieht man sich an, dass die Frankes mit der letzten Regelversion die Trennung in AEP, KEP und ZEP abgeschafft haben und erheblich mehr kostengünstige Lernmöglichkeiten geschaffen haben, so denke ich, dass auch Gold als Lernfaktor nicht zwingend in alle Ewigkeit gesetzt ist. Es ist eben einerseits ein gewisses Urgestein des Rollenspiels (D&D, 1 GS = 1 EP - dass man für die EP dann nicht nur Gradaufstiege bekam, sondern auch Fertigkeiten "kaufen" konnte, war eine tolle Innovation der Frankes!) und andererseits irgendwie intuitiv logisch (klar kostet es Geld, zu lernen - und kann man für mehr Geld oft auch mehr lernen). Ich schätze, für die sehr pragmatischen Frankes dürfte das Verhältnis der Goldkosten des Lernens zum "Rest der Welt" (für meine Begriffe der hauptsächliche Ablehnungsgrund der Lerngoldkosten) schlicht kein großes Problem darstellen, so dass sich für sie die Frage gestellt hat, inwieweit eine für sie eher kosmetische Änderung den Aufwand, die Regel dann trotzdem mathematisch-statistisch nicht aus dem Ruder laufen zu lassen, gerechtfertigt hätte. Diese Abwägung kann aber zu unterschiedlichen Zeitpunkten zu unterschiedlichen Ergebnissen führen, deshalb denke ich, wenn es hinreichend Spieler hinreichend stört, dann geht da auch etwas. Bis dahin können wir ja jeweils unsere eigenen Vorlieben umsetzen.

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Ich glaube, das Problem ist hier rollenspieltheoretischer Natur.

Sehr viele Systeme sehen die Erfahrungspunkte als regeltechnische Verkörperung der Erfahrung, die eine Spielfigur gemacht hat. Diese ist besser geworden in den (mehr oder weniger) abenteuerrelevanten Dingen und hat daher das Recht, auf seinem Charakterbogen die Werte dahingehend anzupassen. Das "Lernen" geschieht also während des Spiels, genauer während die Figur "Abenteuer" erlebt. Die Punkte sind die regeltechnische Abbildung und werden zum Beispiel beim Stufenanstieg in bessere Spielwerte umgesetzt. 

MIDGARD hat sich da einfach für einen ganz anderen Weg entschieden. Hier muss man, will man Werte verbessern etwas "lernen" mit Lehrmeister, im Selbststudium usw. Dafür gibt man dann eben Geld aus. Die Erfahrungspunkte sind nur eine Art Zugangsvorraussetzung. Ganz konsequent ist man hier natürlich nicht, sonst würde man nur mit Gold lernen. 
Um den Aspekt von oben nicht ganz zu negieren, hat man die Praxispunkte.

Warum stößt es so vielen auf? Ich denke mal es liegt  daran, dass der Mechanismus "Ich zahle den Spielern Geld für das Bestehen von Abenteuern und nehme es ihnen beim Lernen wieder ab" eher gamistisch ist, MIDGARD aber ansonsten eher nicht so gamistisch daherkommt. Die Spieler wollen den Wert "Goldstücke" auf ihrem Charakterbogen nicht so sehr als abstrakte Zahl wie z.B. einen Resistenzwert begreifen, sondern als etwas, das die Spielfigur mit sich rumträgt, so wie einen Seidenmantel oder ein schönes Schwert. Er möchte mit dem Geld das tun, was man mit Geld halt normalerweise so tut: Schöne Dinge kaufen, Dienstleistungen in Anspruch nehmen usw. 

Die Frage ist also: Wie möchte ich mein Rollenspiel spielen und passt der Mechanismus "Geld als Mittel zum Steigern der Fähigkeiten des Charakters" dazu oder nicht. 

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vor 44 Minuten schrieb Widukind:

Überspitzt ausgedrückt: In anderen Systemen könnte man nach einem Stadtabenteuer mit Lügen und Intrigen mit den dort verdienten Punkten "Menschenkenntnis" steigern, bei MIDGARD braucht es dazu einen Lehrgang beim Psychiater. (Praxispunkte mal außen vor).

Und da sind wir dann wieder bei dem Punkt, dass man die Lernkosten eben durch Menschenbeobachtung in Gasthäusern samt Unterkunfts-, Getränke- und Speisekosten abbilden könnte und man dann aber auch nur über EP und ein wenig Geld lernen können dürfte. Und das wäre dann wohl endlich einigermaßen realistisch.😉

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vor 5 Stunden schrieb Jürgen Buschmeier:

Und da sind wir dann wieder bei dem Punkt, dass man die Lernkosten eben durch Menschenbeobachtung in Gasthäusern samt Unterkunfts-, Getränke- und Speisekosten abbilden könnte und man dann aber auch nur über EP und ein wenig Geld lernen können dürfte. Und das wäre dann wohl endlich einigermaßen realistisch.😉

Es ist wahrscheinlich kein Problem, Lernsituationen zu finden, für die ein plausibler Geldverbrauch den 10 GS pro Tag der M5-Lernregeln entspricht. Ebenso ist es kein Problem, andere Situationen zu finden. Wer Überleben in der Wildnis von +15 auf +17 steigern will, wird sich dazu für ein Jahr in die Wildnis begeben und dürfte Schwierigkeiten haben, jeden Tag 10 GS auszugeben. Für Etikette in besten Kreisen mögen ganz andere Geldsummen nötig sein.

Wer Gold in seinem Lernsystem haben will, kann das machen und muss keine tausend Tode sterben. Auch das System „Lerngold“ finde ich  ohne weiteres anwendbar. Und auch ohne Gold geht. Irgendwas ist dabei jeweils anders, und so kann jeder was schickes für sich finden.

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vor 1 Stunde schrieb Godrik:

Es ist wahrscheinlich kein Problem, Lernsituationen zu finden, für die ein plausibler Geldverbrauch den 10 GS pro Tag der M5-Lernregeln entspricht. Ebenso ist es kein Problem, andere Situationen zu finden. Wer Überleben in der Wildnis von +15 auf +17 steigern will, wird sich dazu für ein Jahr in die Wildnis begeben und dürfte Schwierigkeiten haben, jeden Tag 10 GS auszugeben. Für Etikette in besten Kreisen mögen ganz andere Geldsummen nötig sein.

Wer Gold in seinem Lernsystem haben will, kann das machen und muss keine tausend Tode sterben. Auch das System „Lerngold“ finde ich  ohne weiteres anwendbar. Und auch ohne Gold geht. Irgendwas ist dabei jeweils anders, und so kann jeder was schickes für sich finden.

... auf der Flucht vor einem Löwen den 3-Kilo-Goldsack weggeworfen, den 3-Kilo-Goldsack im Treibsand untergehen lassen, bei der Durschlageübung einen Riss in den 3-Kilo-Goldsack gerissen, schneeblind geworden und den 3-Kilo-Goldsack nicht wieder gefunden, in der Wüste einen 3-Kilo-Goldsack gegen einen Schluck aus der letzten Pfütze einer Oase bezahlt ... soll ich fortfahren? ;)

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vor 1 Stunde schrieb Eleazar:

... auf der Flucht vor einem Löwen den 3-Kilo-Goldsack weggeworfen, den 3-Kilo-Goldsack im Treibsand untergehen lassen, bei der Durschlageübung einen Riss in den 3-Kilo-Goldsack gerissen, schneeblind geworden und den 3-Kilo-Goldsack nicht wieder gefunden, in der Wüste einen 3-Kilo-Goldsack gegen einen Schluck aus der letzten Pfütze einer Oase bezahlt ... soll ich fortfahren? ;)

Ich merke mir: Bei Dir als SL keine 3-Kilo-Goldsäcke verwenden! Und regelkonform wäre es, verlöre ich beim Steigern von Überleben von +15 auf +17 exakt einmal den genormten Eleazar-Lern-Gold-Sack.

Jetzt komme ich erst darauf: Das ist dieses Lerngold!

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