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Vielfalt im Rollenspiel


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vor 15 Minuten schrieb Abd al Rahman:

Aber zu bestreiten, dass das keine europäische Beschreibung ist, halte ich für falsch. 

Das sehe ich auch so. Ich meine, wie könnten wir verneinen, dass es keine europäische Beschreibung ist? Wer hat die Kultur den für Midgard beschrieben? Europäer, oder irre ich mich da?

Es wäre natürlich großartig, wenn es Autor*innen gäbe, deren Wurzeln nach Afrika, Lateinamerika, Asien reichen, aber ich fürchte, das ist nicht so und dann hat man eben bei den Autor*innen nur die europäische Sozialisierung. Und dann kann man nur auf eine gewisse Sensibilität bei denen hoffen.

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vor 1 Stunde schrieb Jürgen Buschmeier:

Das sehe ich auch so. Ich meine, wie könnten wir verneinen, dass es keine europäische Beschreibung ist? Wer hat die Kultur den für Midgard beschrieben? Europäer, oder irre ich mich da?

Es wäre natürlich großartig, wenn es Autor*innen gäbe, deren Wurzeln nach Afrika, Lateinamerika, Asien reichen, aber ich fürchte, das ist nicht so und dann hat man eben bei den Autor*innen nur die europäische Sozialisierung. Und dann kann man nur auf eine gewisse Sensibilität bei denen hoffen.

Was überaus verständlich ist: Midgard ist ein deutsches Rollenspiel, das nur auf dem deutschen Markt und nur in deutscher Sprache erscheint. Entsprechend sind die Spieler beinahe ausnahmslos Deutsche. Ebenso die Autoren.

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vor 4 Stunden schrieb Kazzirah:

Rawindra ist als klassischer Place of Wonder für weiße Entdecker beschrieben. :dunno:

Es ist sie typische fremde Kultur mit merkwürdigen Sitten, die Abenteurer anziehen soll. Der Blick ist sehr 'weiß'. 

Und das Thema des Kolonialismus wird durch die Sritras, die sich den Subkontinent unterworfen hatten, explizit aufgegriffen.

vor 3 Stunden schrieb Abd al Rahman:

Ja. Ich finde das klasse so. Sense of Wonder ist wichtig. Aber zu bestreiten, dass das keine europäische Beschreibung ist, halte ich für falsch. 

Es ist immer auch eine Frage, wie die Geschichten (Abenteuer) die in den entsprechenden Settings spielen, gestaltet werden, um den sense of wonder herbeizuführen. Darüber können durchaus dargebotene Stereotypen gebrochen bzw. eine Auseinandersetzung z. B. mit dem Thema Kolonialismus herbeigeführt werden.

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vor einer Stunde schrieb Patrick:

Entsprechend sind die Spieler beinahe ausnahmslos Deutsche. Ebenso die Autoren.

Was nicht gleichbedeutend damit ist, dass diese Autoren keine Migrationsgeschichte haben könn(t)en. Genau das zeigt bspw. der Band Roll inclusiv. Diversität und Repräsentation im Rollenspiel. Es gibt durchaus Autoren in Deutschland, die nicht "bio-deutsch" sind und Rollenspiel betreiben.

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vor 3 Stunden schrieb Jürgen Buschmeier:

Das sehe ich auch so. Ich meine, wie könnten wir verneinen, dass es keine europäische Beschreibung ist? Wer hat die Kultur den für Midgard beschrieben? Europäer, oder irre ich mich da?

Es wäre natürlich großartig, wenn es Autor*innen gäbe, deren Wurzeln nach Afrika, Lateinamerika, Asien reichen, aber ich fürchte, das ist nicht so und dann hat man eben bei den Autor*innen nur die europäische Sozialisierung. Und dann kann man nur auf eine gewisse Sensibilität bei denen hoffen.

Da wir alle Europäer sind, können wir ohnehin nur Sachen als Europäer beschreiben. Es sei denn, wir hätten Menschen mit nicht-europäischen Wurzeln, die gerne Midgard spielen. Das wird aber eine kleine Minderheit sein, und ob die dann auch Lust hat, an der Welt mitzuarbeiten, ist dann die Frage...

Bearbeitet von Alas Ven
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vor einer Stunde schrieb Patrick:

Was überaus verständlich ist: Midgard ist ein deutsches Rollenspiel, das nur auf dem deutschen Markt und nur in deutscher Sprache erscheint. Entsprechend sind die Spieler beinahe ausnahmslos Deutsche. Ebenso die Autoren.

Für ein Land, in dem gut ein Viertel der Bevölkerung einen Migrationshintergrund hat, ist das schon eine gewagte Aussage. Im Ende schließt du damit dieses Viertel als legitime Spielerschaft aus. 

Aber du hast durchaus recht, aktuell ist in meiner Wahrnehmung Midgard das Deutscheste und männlichste unter den Systemen. 

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Eine absolut neutrale Sicht eines heimatlosen Weltbürgers, der mit allen Geschlechtern durch alle Epochen gelebt hat, wäre weder machbar noch interessant oder spielbar.

Z.B. den Reiz des Fremden zu verdammen, weil es den Kolonialismus gab, halte ich für Spielverderberei. Da muss es doch bessere Lösungen geben, als Exotisches als nicht-exotisch darzustellen, auch wenn beispielsweise Indien für Inder nicht exotisch ist.

Ich würde nur das herausnehmen wollen, was nicht in mein persönliches Wertesystem passt:

  • Abwertung fremder Menschen und Kulturen (In den Kulturbeschreibungen. Die beschriebenen Menschen dürfen durchaus schlecht übereinander denken und reden.)
  • Idealvorstellungen der Lebensführung (ob Religion, Sexualität oder sonstwas. Auch hier: Gemeint ist die Haltung der Autoren, nicht der beschriebenen Menschen.)
  • Aber auch der erhobene moralische Zeigefinger darf mir erspart bleiben. Es ist ein Rollenspiel, kein sozialemanzipatorisches Pamphlet.

Soweit historische Vorbilder herangezogen werden, wünsche ich mir die Perspektiven der Gewinner und der Verlierer (und in diesem Zusammenhang besonders auch der Gewinnerinnen und Verliererinnen). Ausbeutung und Drangsal und auf der Gegenseite Unmut und Widerstand sind wichtige Konfliktfelder.

 

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vor 1 Minute schrieb Kazzirah:

Für ein Land, in dem gut ein Viertel der Bevölkerung einen Migrationshintergrund hat, ist das schon eine gewagte Aussage. Im Ende schließt du damit dieses Viertel als legitime Spielerschaft aus. 

Aber du hast durchaus recht, aktuell ist in meiner Wahrnehmung Midgard das Deutscheste und männlichste unter den Systemen. 

Leider kenne ich persönlich nur wenig Rollenspieler und Rollenspielerinnen, die nicht aus einer weißen Kultur stammen. 

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vor einer Stunde schrieb Kazzirah:

Für ein Land, in dem gut ein Viertel der Bevölkerung einen Migrationshintergrund hat, ist das schon eine gewagte Aussage. Im Ende schließt du damit dieses Viertel als legitime Spielerschaft aus. 

Aber du hast durchaus recht, aktuell ist in meiner Wahrnehmung Midgard das Deutscheste und männlichste unter den Systemen. 

Um von der Behauptung über die vorherrschende Spielerschaft (die man gerne in Frage stellen darf) auf einen Ausschluß aller anderen rückzuschließen muss man aber schon arg die Worte im Mund herumdrehen...

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Am 13.8.2022 um 11:46 schrieb Jürgen Buschmeier:

Das sehe ich auch so. Ich meine, wie könnten wir verneinen, dass es keine europäische Beschreibung ist? Wer hat die Kultur den für Midgard beschrieben? Europäer, oder irre ich mich da?

Es wäre natürlich großartig, wenn es Autor*innen gäbe, deren Wurzeln nach Afrika, Lateinamerika, Asien reichen, aber ich fürchte, das ist nicht so und dann hat man eben bei den Autor*innen nur die europäische Sozialisierung. Und dann kann man nur auf eine gewisse Sensibilität bei denen hoffen.

Da bin ich (mal wieder) vollkommen anderer Meinung.

Erst einmal, geschrieben wird primär für Durchschnittsdeutsche (zumindest deutsche Freaks). Es ist also natürlich und normal, wenn diese Kultur die Referenz/Grundlinie ist. Die zu kennen, kann demgemäß nicht schaden, oder? 

Zweitens, was wünscht Du Dir denn sonst? Wer dürfte denn dann über Valian schreiben (1)? Heutige Tunesier? Nachgewiesene Abkommen von Hannibal Barka? Dürfte ich etwas in Alba schreiben, ich habe immerhin ein paar Jahre in England (aber nicht Schottland) gelebt? Über Rawindra, ich habe immerhin ein paar Jahre eine Fabrik dort betreut? Hätte ich den "Bombi" im letzten Gildenbrief veröffentlichen dürfen, wo ich doch mit Schwarzafrika so gar keine Berührungspunkte habe? Hätte ich den Artikel Sarandira zum Korrekturlesen geben müssen, die war immerhin schon mal da? 
Dann wäre es doch besonders doof, dass es auf Midgard kein an Deutschland angelehntes Land gibt - mangels Heimatkongruenz wäre für jede/n von uns erst einmal die gesamte Welt "verboten"! 

Echt jetzt... 

(1) ein Korrelation damit, dass das tatsächlich kaum jemand tut, mag sogar existieren... es ist schon eine Herausforderung für jede/n Autor/in, andere Kulturen auch anders heraus zu bringen, also so, dass man sie nicht mit bloßer Namensänderung direkt nach Alba teleportieren könnte. Habe ich das z.B. beim Kupfermarkt von Meknesch geschafft? Sag Du's mir. 

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Am 13.8.2022 um 15:03 schrieb Kazzirah:

Für ein Land, in dem gut ein Viertel der Bevölkerung einen Migrationshintergrund hat, ist das schon eine gewagte Aussage. Im Ende schließt du damit dieses Viertel als legitime Spielerschaft aus. 

Aber du hast durchaus recht, aktuell ist in meiner Wahrnehmung Midgard das Deutscheste und männlichste unter den Systemen. 

Ich glaub' das ist der Demographie und Historie geschuldet. Midgard hat halt einen wesentlichen Spielerstamm von bevor Deutschland multikulti wurde. Das ist bei neueren Systemen viel weniger so. Ich glaube aber auch, dass Midgard wunderbar viele Möglichkeiten bietet, um auch z.B. Migrationshintergründe auszuleben. Ich habe jedenfalls zumindest bei ein paar Sachen in der Pipeline meine diversen Auslandserfahrungen recht schön einbringen können. 

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vor 1 Stunde schrieb Ma Kai:

Midgard hat halt einen wesentlichen Spielerstamm von bevor Deutschland multikulti wurde.

Entschuldige, welches Deutschland meinst du? Mit "Multikulti" (was auch immer genau du damit meinst?) hatte ich lange vor Midgard Berührung (Grundschule, Alltag, Geschäfte, Lokale usw.)!

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vor 2 Stunden schrieb Ma Kai:
Am 13.8.2022 um 11:46 schrieb Jürgen Buschmeier:

Das sehe ich auch so. Ich meine, wie könnten wir verneinen, dass es keine europäische Beschreibung ist? Wer hat die Kultur den für Midgard beschrieben? Europäer, oder irre ich mich da?

Es wäre natürlich großartig, wenn es Autor*innen gäbe, deren Wurzeln nach Afrika, Lateinamerika, Asien reichen, aber ich fürchte, das ist nicht so und dann hat man eben bei den Autor*innen nur die europäische Sozialisierung. Und dann kann man nur auf eine gewisse Sensibilität bei denen hoffen.

Da bin ich (mal wieder) vollkommen anderer Meinung.

Erst einmal, geschrieben wird primär für Durchschnittsdeutsche (zumindest deutsche Freaks). Es ist also natürlich und normal, wenn diese Kultur die Referenz/Grundlinie ist. Die zu kennen, kann demgemäß nicht schaden, oder? 

Zweitens, was wünscht Du Dir denn sonst? Wer dürfte denn dann über Valian schreiben (1)? Heutige Tunesier? Nachgewiesene Abkommen von Hannibal Barka? Dürfte ich etwas in Alba schreiben, ich habe immerhin ein paar Jahre in England (aber nicht Schottland) gelebt? Über Rawindra, ich habe immerhin ein paar Jahre eine Fabrik dort betreut? Hätte ich den "Bombi" im letzten Gildenbrief veröffentlichen dürfen, wo ich doch mit Schwarzafrika so gar keine Berührungspunkte habe? Hätte ich den Artikel Sarandira zum Korrekturlesen geben müssen, die war immerhin schon mal da? 
Dann wäre es doch besonders doof, dass es auf Midgard kein an Deutschland angelehntes Land gibt - mangels Heimatkongruenz wäre für jede/n von uns erst einmal die gesamte Welt "verboten"! 

Echt jetzt... 

(1) ein Korrelation damit, dass das tatsächlich kaum jemand tut, mag sogar existieren... es ist schon eine Herausforderung für jede/n Autor/in, andere Kulturen auch anders heraus zu bringen, also so, dass man sie nicht mit bloßer Namensänderung direkt nach Alba teleportieren könnte. Habe ich das z.B. beim Kupfermarkt von Meknesch geschafft? Sag Du's mir. 

Du siehst mich verwirrt. Was siehst du anders als ich? Das geht für mich aus deiner Antwort nicht hervor.

Meinst du, es ist keine europäische Beschreibung?

Meinst du, Nichteuropäer haben die Kulturen Midgards beschrieben?

Meinst du, es sei nicht wünschenswert, dass Leute mit nichteuropäischem kulturellen Hintergrund für Midgard schrieben?

Meinst du, man sollte nicht auf eine Sensibilität bei der Beschreibung von Kulturen hoffen?

 

Dass es ein deutschsprachiges System ist und sich demzufolge an Deutsch lesende Menschen richtet, scheint mir klar. Stelle ich das irgendwie infrage? Ob unsere Kultur deswegen die Grundlinie sein muss, kann ich nicht beantworten, da ich nicht verstehe, was du damit meinst.

Es irritiert mich, dass du Nichtdeutsche, welche auch Deutsch können, scheinbar nicht zur Zielgruppe zählst.

 

Zum roten Teil:

Habe ich explizit geschrieben oder meinetwegen angedeutet, dass ich jemandem aus unserem Kulturkreis verbieten möchte, für Midgard zu schreiben? Habe ich mich geweigert, als du mich mal gefragt hast, ob ich eines deiner Abenteuer korrekturlesen würde? Habe ich mich geweigert, bei dir zu spielen, weil du etwas aus dem Ikengabecken benutzt hast? Und müsstest du mich folgerichtig nicht fragen, warum ich denn dann überhaupt noch Midgard spiele, wenn diese Forderungen stelle?

 

Und nicht nur nebenbei, die Sensibilität habe ich bei deinem Abenteuer mit Ikengahintergrund nicht vermisst. Nichts anderes habe ich mir gewünscht neben Autor*innen, die eben einen anderen kulturellen HIntergrund haben.

Ich fürchte aber, dazu gab es ja die Vierstundensendung von Orkenspalter-TV - @Kazzirah hatte das damals verlinkt, meine ich - dass die europäische Sichtweise viele abschrecken könnte, weil eben unsere Kultur mit unserem Rassismus unser Denken und Bild geprägt haben und somit auch die Beschreibungen.

Und somit wird wohl mein Wunsch nach Multikultiautorinnen noch eher lange unerfüllt bleiben.

 

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vor 15 Stunden schrieb Fabian:

Entschuldige, welches Deutschland meinst du? Mit "Multikulti" (was auch immer genau du damit meinst?) hatte ich lange vor Midgard Berührung (Grundschule, Alltag, Geschäfte, Lokale usw.)!

Du lebst in Berlin, nicht? Da war schon immer mehr los als im Durchschnitt, glaube ich. 
Ich habe in meiner Lebenszeit eine wesentliche Veränderung miterlebt. Als ich in der Schule war, gab es hinsichtlich Migrationshintergründen in ganz geringer Zahl welche mit türkischen, eventuell noch italienischen oder russlanddeutschen Eltern. Heute die Klassen meiner Kinder sind unendlich viel bunter. Auf diese Veränderung beziehe ich mich. 

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Am 13.8.2022 um 11:46 schrieb Jürgen Buschmeier:

Es wäre natürlich großartig, wenn es Autor*innen gäbe, deren Wurzeln nach Afrika, Lateinamerika, Asien reichen, aber ich fürchte, das ist nicht so

Ich habe diese Aussage als abwertend („fürchte“) gegenüber denjenigen von uns empfunden, denen der so stark gewünschte („natürlich großartig“) Migrationshintergrund sozusagen fehlt. 

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vor 42 Minuten schrieb Ma Kai:
Am 13.8.2022 um 11:46 schrieb Jürgen Buschmeier:

Es wäre natürlich großartig, wenn es Autor*innen gäbe, deren Wurzeln nach Afrika, Lateinamerika, Asien reichen, aber ich fürchte, das ist nicht so

Ich habe diese Aussage als abwertend („fürchte“) gegenüber denjenigen von uns empfunden, denen der so stark gewünschte („natürlich großartig“) Migrationshintergrund sozusagen fehlt. 

Wenn das bei dir als Abwertung angekommen ist, dann bedaure ich das und kann nachvollziehen, dass du empört ("Echt jetzt") auf deine übertriebenen und vorwurfsvollen Fragen und Unterstellungen gekommen bist. Mir erschließt sich zwar immer noch nicht schlüssig, wie du durch meine Worte auf das Ausschlusskriterium gekommen bist, laut mir z. B. nicht mehr schreiben zu dürfen, aber es wurde deutlich, du kamst zu dieser Interpretation.

Ich finde das sehr interessant, weil mir wieder einmal deutlich wird, dass da, in diesem Fall für dich, nachvollziehbar als Autor, sehr viele Emotionen drinstecken. Ich verwendete den Konjunktiv, weil ich deutlich machen wollte, dass mir keine Autor*innen mit anderem als mitteleuropäischem Hintergrund bekannt sind, mir aber gefallen würde, wenn es solche gäbe.

Es mutet aus meiner Sicht absurd an, fehlenden Migrationshintergrund als Vehikel für eine Ablehnung aller bisherigen mitteleuropäisch gelesenen Midgardautor*innen zu benutzen, vor allem, weil du weißt, dass ich bei dir und Midgard generell sehr gerne spiele, sogar auf Cons komme. Deiner Logik nach müsste ich in letzter Konsequenz nicht mehr spielen und mich hier abmelden.

Für mich bleibt die Erfahrung, wie sehr man fehlinterpretiert werden kann, selbst wenn man glaubt, klar und deutlich formuliert zu haben und wie sehr manchmal nur leicht unterschiedliche Haltungen zu einem Themenbereich Emotionen auslösen.

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vor 23 Stunden schrieb Jürgen Buschmeier:

Leute, die da leben, wo man Deutsch spricht und das sind eben auch viele Nichtdeutsche.

... oder "andere Deutsche". Der Umgang mit den Begrifflichkeiten ist hier sehr schwierig und führt ganz schnell zu Missverständnissen, denn viele Menschen mit Migrationsgeschichte in ihren Familien sind schon seit mehreren Generationen hier und sind selbstverständlich Deutsche, also Menschen mit deutschem Pass, aber ggf. ausländischen Wurzeln, die manchmal vielleicht auch in irgendeiner Form von Tradition gepflegt werden. Ob diese deshalb besonders taugliche Autor:innen für sogenannte "exotische Settings" von Rollenspielen wären steht nochmal auf einem ganz anderen Blatt - ich denke, nein. Bei den Fragen von Diversität, Repräsentation und sogenannter kultureller Aneignung, geht es in erster Linie um Machtfragen, Herrschaftsverhältnisse und Privilegien: Wer kann wie über wen schreiben usw.? Wer hat die Definitionsmacht über die "Anderen"? Wer nutzt die andere "Kultur/Tradition" um sich finanziell oder in Bezug auf seine Identitätsgestaltung zu bereichern?

Das ganze Feld ist hochkomplex, sprachlich vermint und gesellschaftpolitisch brisant.

Bearbeitet von Fabian
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vor 22 Stunden schrieb Ma Kai:

Du lebst in Berlin, nicht? Da war schon immer mehr los als im Durchschnitt, glaube ich. 
Ich habe in meiner Lebenszeit eine wesentliche Veränderung miterlebt. Als ich in der Schule war, gab es hinsichtlich Migrationshintergründen in ganz geringer Zahl welche mit türkischen, eventuell noch italienischen oder russlanddeutschen Eltern. Heute die Klassen meiner Kinder sind unendlich viel bunter. Auf diese Veränderung beziehe ich mich. 

Nicht nur Schulen, nur so am Rande. Eine unsere Runde ist durchaus bunt gemischt. In der kleine runde besitzen drei von vier deutsche Pässe aber dafür alle haben Migrationshintergründe, Deutsch/Italianisch, Türkisch, Deutsch/Tunesien, und Amerikanisch.

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