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Vielfalt im Rollenspiel


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On 11/13/2020 at 4:00 PM, Abd al Rahman said:

Wenn das nicht gemacht wird halte ich das für Weichspülerei. 

Wahrscheinlich wäre es hilfreich, das dem SL jeweils zu vermitteln. Ich glaube nicht, dass die meisten Spieler damit glücklich würden, wenn die Diskriminierung gesellschaftlicher Gruppen hart ausgespielt wird. Das würde nebenbei auch noch die Lösung von Abenteuern erheblich erschweren, weil man vieles einfach nicht so machen kann, wie es eventuell auch die Abenteuerautoren vorgesehen haben. Sozusagen Spiel auf Schwierigkeitsstufe "very hard".

Ein Ansatz dafür, das Thema im Spiel zu handhaben, könnte das Vor/Nachteile kaufen bei GURPS sein. Da kann man sich so ein Handicap nehmen, und bekommt dafür Punkte, für die man sich kompensierende Vorteile kaufen kann. Das ist bereits mit Würfelwürfen vorgegeben. Aus dem Kopf: es könnte sein, dass Diskriminierung und Glückspilz punktemäßig passen (also sich auf Null wegheben). Diskriminierung würde in einer gegebenen Szene dann bei z.B. bis zu 9 auf 3W6 (verdeckter Wurf des SL) eintreten, und der Spieler könnte in einer gegebenen Szene, wenn er in einer Klemme ist, bei bis zu 9 auf 3W6 "einfach Glück" haben. So kommt insgesamt doch noch ein spielbares Konstrukt heraus.

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Was man immer im Hinterkopf behalten muss:

Es ist leicht, das Ganze nur als Herausforderung zu sehen (also z.B. Buluga in Alba, Frau in Eschar), wenn man selbst von der Art Diskriminierung im richtigen Leben nicht betroffen ist.

Für Betroffene kann das ganz anders aussehen. Deshalb sollte man es immer im Voraus klären. Rollenspiel sollte einen aus dem Alltag herausführen und nicht die Alltagsprobleme in anderer Form wiederholen.

 

Ich bin selbst da ja auch in relativ privilegierter Position (weiß, männlich ...) und übersehe daher vielleicht Manches. Ich versuche es aber auf jeden Fall zu berücksichtigen.

Zum Beispiel hatte ich in meinen Midgard-Runden immer mehrere Frauen. Da habe ich bei Abenteuern in Eschar die Benachteiligung von Frauen immer nur schwach angedeutet.

Bei meiner derzeitigen 1880-Runde hingegen spielen nur Männer mit, von denen jedoch eine eine weibliche Figur. Da lasse ich die zeitgenössische Benachteiligung schon etwas stärker durchscheinen, weil nicht die gleiche Gefahr besteht, einen persönlichen Nerv zu treffen. Aber auch da versuche ich aufzupassen, dass die Figur spielbar bleibt. Zum Beispiel wollten sie bei einem Abenteuer in Kairo Verdächtige in einem Hammam belauschen. Da konnte die Figur abends nicht mit den Männern rein. Zum Ausgleich konnte sie aber tagsüber rein (wenn die Frauen dran sind), und so die Location schon einmal erkunden.

 

Was Publikationen betrifft, empfehle ich, da umso vorsichtiger zu sein, umso erdähnlicher es ist (also z.B. 1880 mehr als Midgard und Midgard mehr als Talislanta), weil man eher einen Nerv treffen könnte. Klare Hinweise und Warnungen in den Bücher sind da mE ein Minimum.

 

Das Buch Roll Inclusive habe ich inzwischen auch. Es wird aber noch dauern, bis ich zum Lesen komme, da meine Stapel ziemlich hoch sind. 

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On 8/1/2020 at 10:23 AM, Eleazar said:

Die Probe aufs Exempel ist eigentlich immer: Würde eine Frau mit einer Frauenfigur sich auf dieser Welt genau so wohlfühlen und entfalten können wie ein Mann mit einer männlichen Figur. Gleiches gilt für SpielerInnen aus Afrika, Asien ... oder müsste man als Weltenbuchautor an irgendeiner Stelle peinlich ertappt zusammenzucken? Insofern sollte jede Ethnie im Spiel kulturell Licht und Schatten zu bieten haben.

Na ja, es ist - meine persönliche Beobachtung - in Midgard durchaus etwas härter/historischer als in anderen Rollenspielen. DSA zieht, wenn ich das richtig erinnere (und es ist lange her, dass ich von denen etwas gelesen habe), das Gleichheitsding durch. Die machen sich nicht mal die Mühe mit einem Konstrukt wie Eagrel, da hat's einfach keinen Unterschied (was dann natürlich zu einer anderen Welt führt, als Midgard, halt insgesamt mehr eine aus einem Comic-Buch, als aus einem Geschichtsbuch - wiederum, so einfach nur mein Eindruck). Midgard drückt sich da nicht, sondern trifft z.T. knallharte Aussagen zum Verhältnis der Geschlechter. Damit schafft man reizvollere Situationen, muss aber auch erheblich mehr Gehirnschmalz investieren (Beispiel Eagrel, Beispiel die diversen Völker und Aufteilungen bei den Schariden), um auch weibliche Figuren voll spielbar zu machen (für weibliche KanThai ist das z.B. immer noch schwierig), und alle zufrieden wird man damit auch nicht stellen (woher dann das Ignorieren dieser Spielweltbeschreibungen kommt).

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Am 13.11.2020 um 14:40 schrieb Godrik:

Ein Vorzug von Midgard ist, dass man sich aufgrund der Stereotypen (und der Parallelen zur irdischen Realgeschichte und -kultur) schnell zurechtfindet. Das bietet genug Konfliktpotential, nicht nur innerweltlich, sondern ungewollt auch manchmal zwischenmenschlich. Nicht alles davon lässt sich über den Gruppenvertrag lösen. Aber wer bestimmt, ob das bei einem Küstenstaatler in Ordnung ist, bei einem Bulugi hingegen nicht? Muss ich dann immer jemanden anrufen, wenn ich im Zweifel bin? Was legitimiert diese anzurufenden Experten, außer die eigene Gewissheit?

Oder gibt es auch Kriterien, die begründet sind? Dann würde ich mich damit auseinandersetzen.

Kann ja sein, dass mein Gedanke einfach uninteressant ist. Aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass sich für jeden Standpunkt Argumente finden.

Welchen Stellenwert soll die Rücksicht auf mögliche Empfindlichkeiten haben; soll das für alle denkbaren Konstellationen als Vorsichtsmaßnahme rausgewaschen werden? Wieviel Verantwortung und Eintreten für die eigenen Bedürfnisse darf und soll erwartet werden? Was ist bei einseitiger Kommunikation (Print) zu berücksichtigen?

In einer meiner Runden spielte ein neuer Spieler eine ausschweifend bisexuelle Figur. Das (zusammen mit extremem und unberechenbarem Verhalten der Figur) hat einige Spieler in der Runde überfordert. Ein offenes Gespräch darüber kam nicht zustande. Aus meiner Sicht, weil das Kind da schon in den Brunnen gefallen war und sich Antipathien manifestiert hatten. Der Spieler ging aus der Gruppe raus und es herrschte wieder „Ruhe“. Ein für mich unbefriedigendes Ergebnis, das mit vorheriger Abstimmung vermeidbar gewesen wäre.

In diesem Zusammenhang für mich interessant: Wäre es Aufgabe der vorhandenen Spieler oder der Spielwelt gewesen, offen für alles zu sein? Wäre es Aufgabe des neuen Spielers gewesen, sich auf das bereits ausdefinierte zu beschränken? Soll der SL diese Entscheidungen treffen? Ich denke, all dies sollte so wenig wie möglich vom Spielsystem vorgegeben werden (dann aber klar), und der Gruppenvertrag muss von Zeit zu Zeit neu ausgehandelt werden und ggf. um solche Besonderheiten ergänzt werden. Und: Wer nichts sagt, dem kann nicht geholfen werden. Ansonsten werden munter die eigenen Vermutungen zur Grundlage der Spekulation darüber gemacht, was die Wünsche und Bedürfnisse der anderen sind.

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Ich frage mich, was fahre als SL auf?

Als Spieler ist es mir ziemlich egal und ich habe noch keine SL erlebt, der mich mit irgendetwas geschockt hat oder mich durch eine Schilderung mit Ekel erfüllt hat.

Aber würde ich bestimmte Szenen schildern oder doch nur andeuten?

Sexuelle Gewalt, Folter, Rassismus etc. würde ich nicht jeder Spielerin oder jedem Spieler angedeihen lassen wollen. Als unerfahrener SL hat es schon gereicht, mal zu erleben, wie die Schilderung von körperlicher Bedrängung ihrer SF eine Spielerin "beeindruckt" hat. Glücklicherweise hat sie im waffenlosen Kampf dann eine 20 gewürfelt. Damals war mir nicht klar, was sowas auslösen kann. Heute wäre ich da vorsichtiger.

Wenn ich aber weiß, dass dies kein Problem ist, kann ich auch fies. Es ist dann ja "nur" ein Spiel.

Also ganz klar, vorher heikle Dinge klären.

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vor 4 Stunden schrieb Ma Kai:

was dann natürlich zu einer anderen Welt führt, als Midgard, halt insgesamt mehr eine aus einem Comic-Buch, als aus einem Geschichtsbuch - wiederum, so einfach nur mein Eindruck

Spannend, jeder DSA-Fanboy würde das bestreiten. Im Gegenteil erlebe ich dort ähnllich "harte" Historizitätsdiskussionen" wie hier. 

Dabei sind beides bestenfalls historisierende Konstrukte in jeweils einer Fantasywelt. 

Letztendlich ist Historizität bei Fantasy-Rollenspielen nichts als ein Scheinargument. Sogar ein doppeltes, weil es ein (durchaus diskussionswürdiges) Vergangenheitskonstrukt auf ein Fantasiekonstrukt pappt und dann als "wahr" deklariert wird. 

Keine der Midgardkulturen ist ist eine 1:1-Kopie einer irdischen. Keine würde so, wie sie konstruiert wurde, wirklich dauerhaft funktionieren. Vor allem nicht, mit den jeweiligen Nachbarkulturen.

Da wurde viel gesetzt, damit es für moderne Spieler überhaupt verständlich und interessant wäre.

 

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1 hour ago, Kazzirah said:

Spannend, jeder DSA-Fanboy würde das bestreiten

Das dürfen sie gerne. Ich habe ja gesagt, dass ich meinen Eindruck von (ich präzisiere:) vor dreißig Jahren wiedergegeben habe.

Aber im Ernst (und auch so als Blick über den Tellerrand): wie ist heute die Stellung der Frau in Aventurien?

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1 hour ago, Kazzirah said:

Letztendlich ist Historizität bei Fantasy-Rollenspielen nichts als ein Scheinargument. Sogar ein doppeltes, weil es ein (durchaus diskussionswürdiges) Vergangenheitskonstrukt auf ein Fantasiekonstrukt pappt und dann als "wahr" deklariert wird.

Das ist ein Punkt, der gleichzeitig hochinteressant und irgendwie auch irrelevant ist. Irrelevant wäre er von dem Standpunkt aus, dass die Welt Midgard nun, wie sie sich aus den Siebzigern und Achtzigern entwickelt hat, und nun in QBs usw. abgebildet ist, definiert ist. Für Alba hat Midgard nun einmal eine primär männliche Welt mit dem Konstrukt Eagrel gesetzt - auch wenn der heutige Forschungsstand sein sollte, dass das frühmittelalterliche England gar nicht so männlich dominiert gewesen sei, würde das in den Midgard-QBs nicht notwendigerweise oder gar sofort nachgezogen.

Hochinteressant finde ich persönlich trotzdem alles, was mit den tatsächlichen Verhältnissen in der Vergangenheit zu tun hat.

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(herübergezogen)

On 11/8/2020 at 3:59 PM, Abd al Rahman said:

Die Frage ist, wie möchte ich als Spieler (bzw. Gruppe) eine historische Gesellschaft darstellen. In wie weit möchte ich z.B. Fremdenfeindlichkeit darstellen. Wenn ich meinen Bulugi spiele, bin ich regelmäßig genervt, wenn seine Hautfarbe z.B. in Albe keine Rolle spielt. Wenn er genauso behandelt wird wie der Abenteurer z.B. aus Erainn. Ich will diesen Unterschied fühlen. Deswegen spiele ich einen Exoten in Alba.

Das genau ist eine Schlüsselfrage, Abd. Ich glaube, Du stehst da relativ auf einer Außenposition. Die meisten Spieler - mich eingeschlossen - würden einen Bulugi in Alba nicht spielen, wenn sie dann die geballte Ladung Diskriminierung mitbekommen würden, mit der eine Gesellschaft "andere" abstößt. Um den Reiz des Exotischen mitzunehmen, um selbst einen Kontrast Wildnis/Zivilisation auszuspielen - macht Spaß (oder auch bloß, um die Tätowierungen mitzunehmen...). Aber bei praktisch jeder Interaktion als "Neger" behandelt zu werden - mir wäre das zu hart. Du müsstest Dich da bei mir echt durchbeißen - meins wäre es nicht. Aber wenn Du's mir vorher sagst, könnte ich das als SL für Dich bedienen. Es wäre nur nicht mein Standard für einen mir unbekannten neuen Spieler, von dem ich von meiner Sicht her annehmen würde, dass ihm oder ihr das sehr schnell zu viel werden würde.

Bearbeitet von Ma Kai
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3 hours ago, Godrik said:

In einer meiner Runden spielte ein neuer Spieler eine ausschweifend bisexuelle Figur. Das (zusammen mit extremem und unberechenbarem Verhalten der Figur) hat einige Spieler in der Runde überfordert. Ein offenes Gespräch darüber kam nicht zustande. Aus meiner Sicht, weil das Kind da schon in den Brunnen gefallen war und sich Antipathien manifestiert hatten. Der Spieler ging aus der Gruppe raus und es herrschte wieder „Ruhe“. Ein für mich unbefriedigendes Ergebnis, das mit vorheriger Abstimmung vermeidbar gewesen wäre.

In gewisser Weise würde ich mir wohl wünschen, dass das extreme und unberechenbare Verhalten der Figur zur Abstoßung geführt habe. Das wäre dann von der sexuellen Orientierung wohl relativ unabhängig gewesen. Allerdings gibt es wohl doch auf die sexuelle Orientierung auch (noch?) emotionale Reaktionen, die ihrerseits zu einer zumindest gewissen Befremdung führen bzw. eine anderwertige Abstoßung verstärken können.

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3 hours ago, Godrik said:

Wäre es Aufgabe der vorhandenen Spieler oder der Spielwelt gewesen, offen für alles zu sein?

Ja und nein. Ein für mich legitimer Ablehnungsgrund wäre, "ich möchte die fantastischen abenteuer von Alfwyn, Brearn, Caedwyl und Deanne spielen und nicht Emils Inszenierung der Konflikte eines ausschweifenden Homosexuellen mit der Gesellschaft". Wenn das Sonderinteresse eines Spielers am Ausspielen von bliebigen - sexuellen und anderen - Macken seiner Figur den Spielspaß der anderen an den Rand zu drängen beginnt, dann geht das zu weit.

Nur weil jetzt eine Spielerin Homosexualität als solche ausspielen will, z.B. eine weibliche Figur sich zu Frauen statt Männern hingezogen spielt, sähe ich kein Problem. Da wären wir aus meiner Sicht bei einer Diskriminierung der sexuellen Orientierung als solcher, die sich im (heutzutage) vollkommen normalen Rahmen bewegt. Hier würde ich auch (wie oben ausgeführt, entgegen Abds Ansicht) die fantastische Gesellschaft nicht negativ reagieren lassen.
Seine Grenze fände das z.B. bei Pädophilie. Das wäre eine sexuelle Orientierung, die für mich grenzverletzend ist und für die ich nicht offen wäre.

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2 hours ago, Jürgen Buschmeier said:

ich habe noch keine SL erlebt, der mich mit irgendetwas geschockt hat oder mich durch eine Schilderung mit Ekel erfüllt hat.

Ich würde es, ehrlich gesagt, auch nicht heraus finden wollen, ob ich es in mir hätte, Dich so zu schocken oder zu ekeln.

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vor 1 Stunde schrieb Ma Kai:

Aber im Ernst (und auch so als Blick über den Tellerrand): wie ist heute die Stellung der Frau in Aventurien?

Nominell: quasi gleichgestellt, bzw.: SC sind unabhängig ihres Geschlechts jeweils kulturell gleichgestellt. Es gibt eher männlich dominierte Kulturen, es gibt eher weiblich dominierte Kulturen (Aranien z.B.). 

Es gibt explizit Enbies und Transcharaktere. Letztendlich obliegt es der konkreten Gruppe, wie sie diesen Rahmen nutzen und ausgestalten will. 

Ich hab von vielen gehört, dass so etwas für nicht-norm-männliche Personen durchaus ein Grund ist, es mit diesem Rollenspiel zu versuchen. Gleichwertige, nicht stereotypisierend-diskriminierende Darstellung verschiedener Hautfarben tut da ein übrigens. 

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vor 4 Minuten schrieb Jürgen Buschmeier:
vor einer Stunde schrieb Ma Kai:

Ich würde es, ehrlich gesagt, auch nicht heraus finden wollen, ob ich es in mir hätte, Dich so zu schocken oder zu ekeln.

Das ist auch keine Aufforderung gewesen. Ich weiß eben, dass ich nicht so empfindlich bin, andere aber schon.

Ja, bei manchen klingt es nach einer Art Wettbewerb, wer überschreitet mehr Grenzen, sobald es um das Thema geht.

Dabei ist doch eher die Frage, wie vermeiden wir, dass es überhaupt in eine Eskalation mündet. Und zwar möglichst, ohne dass sich darüber die Leute zerstreiten. 

In 99% der Spielsituationen dürfte es egal wie unkompliziert sein. Aber es gibt in der Masse der möglichen Situationen offensichtlich immer wieder grenzwertige Situationen. Die wurden schon immer individuell verschieden schwer wahrgenommen, nur halt früher gerne über die macht der gefühlten Mehrheit definiert, was bei "unterlegenen" zu Bauchgrummeln führt. Und stillschweigenes Aussteigen von Leuten, die damit nicht zurecht kommen. Klar, gehöre ich zu denen, deren Sicht sich durchsetzt, könnte mir das egal sein. Ist ähnlich wie beim Mobbing, 24 von 25 Beteiligten finden das Verhalten völlig okay. :dunno:

Erste Versuche dagegen waren aushandeln vor der Gruppenfindung, bzw. quasi immer mal Reviews zu machen. Aber so richtig befriedigend ist das auch nicht, weil: Die Hürde, sich gegen eine (gefühlte) Mehrheitsmeinung rechtfertigen zu müssen, ist sehr hoch. Was dazu führt, dass man zwar glaubt, alles geklärt zu haben, aber das Bauchgrummeln dennoch existiert. Und manche Sachen fallen dir auch erst in konkreten Situationen auf. Und eventuell möchtest du nicht jedem erläutern, warum Vergewaltigungsszenen bei dir unangenehme Dinge auslösen, während du eventuell mit sonstigem Blood & Gore kein Problem hast. Nicht jeder möchte individuelle Lebenserfahrungen in dem Kreis als Rechtfertigung diskutieren.

Und daraus kamen so Konzepte wie X-Card, dass du eben sagst: Hey, wir sind ne Gruppe cooler Leute, die sich ganz sympathisch finden, wir spielen jetzt einfach mal los. Wichtigste Sozialregel: Respektiert euch. Und wir haben die X-Card, will heißen, wenn irgendjemand warum auch immer was gerade nicht haben mag, zeigt er die und wir hören alle einvernehmlich damit auf. 

In meiner einen Gruppe wurde die ein einziges Mal genutzt (bzw, das war der Anlass, die danach formal einzuführen) : Wir hatten einen leichten internen Machtkonflikt angespielt. Eine Spielerin hatte gerade im RL selbst einen solchen auszutragen, das war... unangenehm. Den anderen hatte das zwar viel Spaß gemacht, aber ab da war das nie wieder Thema. Und das war auch gut so. Wir hätten es wieder anspielen können, wenn es für sie einfach nur temporär zu viel gewesen wäre,

Aber entscheidend ist: Wir nehmen Rücksicht auf den schwächsten Teilnehmer der Runde. 

Und dafür ist X-Card im Zweifel auch ein Symbol. Allein ihre Gültigkeit hilft viel in der gegenseitigen Wahrnehmung als Mitspieler:in

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vor einer Stunde schrieb Kazzirah:

Und daraus kamen so Konzepte wie X-Card, dass du eben sagst: Hey, wir sind ne Gruppe cooler Leute, die sich ganz sympathisch finden, wir spielen jetzt einfach mal los. Wichtigste Sozialregel: Respektiert euch. Und wir haben die X-Card, will heißen, wenn irgendjemand warum auch immer was gerade nicht haben mag, zeigt er die und wir hören alle einvernehmlich damit auf. 

Ja. So hanhabe ich das auch. Ok, nicht so formell. Da wird halt gesagt, dass man das im Spiel nicht haben will. Ende der Diskussion. 

Hab ich als Spieler bisher 2x gezogen und als SL einmal erlebt.

Bearbeitet von Abd al Rahman
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vor 21 Minuten schrieb Jürgen Buschmeier:

Ich finde, wenn ein SL bestimmte Dinge im Abenteuer bringen will, sollte er das ankündigen. Nicht exakt was, aber z. B. sagen, dass er die Vidhingfahrt mit allem Übel schildern will. Dann können die Leute sich drauf einstellen und sagen, wenn sie etwas nicht möchten. Oder man meldet sich auf einem Con nicht an.

Ich halte es für schwierig sowas vorher auszudiskutieren. Da stoßen Vorstellungswelten aufeinander. 

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vor 13 Minuten schrieb Abd al Rahman:
vor 36 Minuten schrieb Jürgen Buschmeier:

Ich finde, wenn ein SL bestimmte Dinge im Abenteuer bringen will, sollte er das ankündigen. Nicht exakt was, aber z. B. sagen, dass er die Vidhingfahrt mit allem Übel schildern will. Dann können die Leute sich drauf einstellen und sagen, wenn sie etwas nicht möchten. Oder man meldet sich auf einem Con nicht an.

Ich halte es für schwierig sowas vorher auszudiskutieren. Da stoßen Vorstellungswelten aufeinander. 

Ja, ich glaube auch nicht, dass es vollständig funktionieren kann. Wohl aber, zu erkennen, ob sich die SL Gedanken zu dem Thema gemacht hat. Es wird zwangsweise nie möglich sein, jede triggernde Situation vorherzusehen. Dafür kann das zu individuell verschieden sein. Das weiß manchmal nicht mal die getriggerte Person im Voraus, geschweige denn kann sie es immer erklären warum.

Daher halte ich eben Safety-Tools für hilfreich, um angstfreies Spielen zu ermöglichen. Für alle.

Natürlich hilft es immer, auch über die eigene Wahrnehmung zu reden und die aufeinander abzustimmen. Ist in jeder Beziehung echt hilfreich. Besser als: Wir kennen uns so lang, ich weiß doch, was du willst! 

Auch jemand, der sonst eher auf BDSM steht, mag eventuell ab und an nur in Stimmung für Blümchen sein. Das gilt auch für Rollenspiel: Es gibt Tage, da watest du ohne mit der Wimper zu zucken durch Meere von Blut und Eingeweiden, weidest dich an Rachephantasien, und dann gibt es Tage, da willst du mit dem gleichen Charakter lieber Kätzchen von Bäumen retten. 

Ich spiele aktuell u.a mit großer Freude ein Enby. In den meisten Situationen ist das völlig egal. Ab und an kann es angespielt werden. Meist sogar nur in Form von: Du bist unsicher, ob das Mann oder Frau ist. 

Ich hab da sehr viel Freude dran. Gerade weil es nicht das wichtigste definierende Element ist. In den meisten Fällen ist der Aspekt "Hochadel mit Nummer in der Reichsnachfolge" relevanter. Und natürlich "hat nen Pardel" als Pet und ab und an: "Ist ne Hex" schmerzlich für viele auch: "Neigt zu unwillkürlichen Gewaltausbrüchen". 

Natürlich könnte auch das Geschlecht zum wesentlichsten Schicksalsfaktor benannt werden, aber: Das ist doch traurig und langweilig! Warum sollte es in einer Fantasywelt zwar sehr viele Optionen für (weiße) männliche SC geben, aber für weibliche faktisch nur "Frau", die eventuell noch was nützliches kann. Warum nicht Waelische Kriegerin, die nebenbei auch weiblich ist, neben ganz vielen anderen spannenden Eigenschaften? 

Die Spielwelt muss doch nicht unflexibler als die reale Welt sein? Da waren durch die Zeiten weitaus mehr Geschlechterrollen möglich als wir uns teilweise heute vorstellen können. Und eargel ist da eher eine der langweiligeren Auswege. 

Hey, so what! 

Aufgabe von Regelschreibern ist es, einzuladen, Ideen zu geben, Kreativität zu fördern, mit Beispielen Optionen zu eröffnen, Denkfallen zu brechen. Ob die jemand wahrnimmt, liegt bei demjenigen. 

Aber das eine schließt das andere doch nicht aus. Nur weil es erlaubt ist, dass in irgendeiner Midgard-Runde eine Scharidin schleierlos und bad ass unterwegs ist, hindert es doch keine andere Gruppe daran, das "hard core" zu spielen. Wenn es allen Spieler:innen gefällt: Fein für euch!

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12 hours ago, Jürgen Buschmeier said:

Ich finde, wenn ein SL bestimmte Dinge im Abenteuer bringen will, sollte er das ankündigen. Nicht exakt was, aber z. B. sagen, dass er die Vidhingfahrt mit allem Übel schildern will. Dann können die Leute sich drauf einstellen und sagen, wenn sie etwas nicht möchten. Oder man meldet sich auf einem Con nicht an.

Man kann nicht an alles denken was einem Spieler nicht passt (*) - und btw dem SL auch nicht passt. Ich habe eine latente Aversion gegen Folter und wenn ich SL bin und mir jemand detailiert beschreibt einer wie er jezt einen NSC Foltert - gut ich bin in der Position das dann schnell abzubügeln. Und ja ich kenne mittlerweile einige Leute auch in den Midgardkreisen (auch hier im Forum) welche dann schon für mich unangenehm ins Detail gehen.

Sicher kann ich viele der einfachen Dinge eben wie das mit Folter oder etwa einer Spinnenphobie der Extraklasse (habe ich eine Spielerin) gleich in den Gruppenvertrag "reinschreiben" aber an manche solche "Probleme" welche auftauchen können hat man vieleicht nicht gedacht. Das können Dinge sein welche sich eben ergeben haben, bei jemanden der so in der Sache nie viel über sein Privatleben erzählt und dann kommt im Spiel eine Situation welche assoziationen auslöst - da wusste vieleicht nicht mal der Betroffene das es ihn so trifft. Hier exemplarisch: Jemand hatte vor kurzem seine Schwester verloren und in der Gruppe wird ein NSC thematisiert der den Verlust seines Blutsbruders nicht überwindet - da es keiner in der Gruppe wusste (und es auch keine X-Card s.u. gab) - standen da einige ??? im Raum als der aufstand und ging.

Dafür wurde dann irgendwann mal die X-Card entworfen - eigentlich denke ich das man das nicht unbedingt nötig hat, oft reicht es auch einfach zu sagen "Halt" - aber das macht man dann doch auch nicht gerne den Spielfluss so zu unterbrechen, da ist es einfacher die Karte hochzuheben oder auf das passende Feld zu tippen (man suche selbst im netz wie die Karte funktioniert). Und es ist an der stelle völlig akzeptabel wenn eben jemand meint das die Karte auf dem Tisch liegen sollte (im nachhinein betrachtet hätte ich sie bei der ein oder anderen Foltergeschichte oben auch gerne gehabt, wäre zumindest eine Runde vieleicht anderst gelaufen).

Con ist,... nochmal was ganz anderes - Hardcore gehört imho nicht auf den Con. Du weist nicht ob hinter dem Schrank nicht vieleicht gerade ein Kind steht und gebannt mitlauscht. Natrülich kann man es machen aber dann sollte man nochmal besonderst aufmerksam sein.

---

Was ich bezüglich der "Rassismusdiskriminierung" etwas traurig finde ist das die Herkunft in vielen Spielen auch regeltechnisch nichts ausmacht. Will sagen: Wenn ich einen Zauberer eines Reitervolkes Spiele dann lernt der Reiten genauso schlecht oder gubt wie der Zauberer eines Bergvolkes der nie ein Pferd gesehen hat. Ich wünschte mir da auch vom Regelwerk etwas mehr Diversität.

Edith: vieleicht dazu nochmal etwas: Sicher ist es einfach jemanden zu diskriminieren wegen seiner Herkunft, aber wenn man dann ggf sieht was der wegen seiner Kultur eben besonderest "Toll" kann so ist man ggf eher bereit dann doch zu akzeptieren das anderst eben anderest und nicht notwendigerweise "böse" oder "schlechter" ist, aber so ist "anderst eben einfach nur anderst"

Bearbeitet von Irwisch
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vor 4 Stunden schrieb Irwisch:

Was ich bezüglich der "Rassismusdiskriminierung" etwas traurig finde ist das die Herkunft in vielen Spielen auch regeltechnisch nichts ausmacht. Will sagen: Wenn ich einen Zauberer eines Reitervolkes Spiele dann lernt der Reiten genauso schlecht oder gubt wie der Zauberer eines Bergvolkes der nie ein Pferd gesehen hat. Ich wünschte mir da auch vom Regelwerk etwas mehr Diversität.

Edith: vieleicht dazu nochmal etwas: Sicher ist es einfach jemanden zu diskriminieren wegen seiner Herkunft, aber wenn man dann ggf sieht was der wegen seiner Kultur eben besonderest "Toll" kann so ist man ggf eher bereit dann doch zu akzeptieren das anderst eben anderest und nicht notwendigerweise "böse" oder "schlechter" ist, aber so ist "anderst eben einfach nur anderst"

Interessanter Aspekt. Für Theia plane ich genau das: Jedes Volk bekommt kulturbedingt einen Bonus auf ein oder zwei Fertigkeiten oder kann teilweise zwischen zwei Fertigkeiten wählen. Finde ich eigentlich gut und ist bei Menschen komplett von der Ethnie unabhängig, wenn man denn komplett in der Fremde aufgewachsen ist.

Aber greifst du dann nicht auch zu einem (rassistischen) Klischee?: Jeder "Mongole" kann super reiten?

Bearbeitet von Eleazar
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17 minutes ago, Eleazar said:

Aber greifst du dann nicht auch zu einem (rassistischen) Klischee?: Jeder "Mongole" kann super reiten?

Wenn du so willst,... frag meinen Reitlehrer der ist Mongole! (nein ist er nicht, ich mag reiten nicht ich hab keinen reitlehrer, aber wenn ich einen hätte - warum nicht mongolischstämmig?)

Und: ist reiten können etwas negatives? Ich hab ja nicht geschrieben "Der is xyz - die klauen immer (haben einen bonus auf Taschendiebstahl)"

Natürlich kann man mit so etwas ein Vorurteil untermauern. Ich würde das aber nutzen um vieleicht es ins Gegenteil umzukehren: mach was positives draus! Du hast ein Problem mit deinem Pferd! Geh zum Mongolen - der kennt sich aus!. Es kommt immer darauf an wie man etwas darstellt.

Rassismus lebt davon kleine unterschiede oder sogar keine unterschiede negativ auszulegen. Ich plädiere für mehr positive Auslegungen.

In einem Rollenspielregelwerk sollte man so etwas auch berücksichiten können. Allerdings auch nicht unbedingt als festbetonierte Regeln (ich verweise auf Warhemmer 4ed "but i want to play a wood elf flaggelant")

(ps.:das RMSS hat so ein System wo man nach Rasse: Mensch das Volk: Reiternomade nehmen kann Oder Elf: Waldelf oder Zwerg: Hügelzwerg - jedenfalls wenn ich mich richtig erinnere ist auch schon Jahre her)

Bearbeitet von Irwisch
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vor 3 Stunden schrieb Eleazar:

Aber greifst du dann nicht auch zu einem (rassistischen) Klischee?: Jeder "Mongole" kann super reiten?

Schon, aber ich würde das von der Rasse entkoppeln und eher als Merkmal der Umgebung ansehen. Wer in einem Reitervolk aufgewachsen ist, hat den Bonus weil man von klein auf von Pferden und Reitern umgeben ist und allein durch zuschauen vieles mitbekommt, was jemand der z.B. in einem Fischerdorf aufgewachsen ist erst mühsam lernen muss. Wenn der "Mongole" als Baby ausgesetzt wurde und bei eben diesen Fischern aufgewachsen ist, hilft die "Rasse" überhaupt nichts beim Reiten, aber dafür fällt es dem Mongolen leichter Schwimmen oder Bootfahren oder Angeln zu lernen als seinen Stammesangehörigen.

Bearbeitet von Nadrarak
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Am 15.11.2020 um 18:59 schrieb Ma Kai:

In gewisser Weise würde ich mir wohl wünschen, dass das extreme und unberechenbare Verhalten der Figur zur Abstoßung geführt habe. Das wäre dann von der sexuellen Orientierung wohl relativ unabhängig gewesen. Allerdings gibt es wohl doch auf die sexuelle Orientierung auch (noch?) emotionale Reaktionen, die ihrerseits zu einer zumindest gewissen Befremdung führen bzw. eine anderwertige Abstoßung verstärken können.

Nach meiner Wahrnehmung war es das Gesamtpaket, zusammen mit dem Umstand, dass vorher nicht darüber gesprochen wurde. Und ich stellte bei dieser Gelegenheit fest, dass zwei Mitspieler Schwierigkeiten mit Homosexualität haben - eher unbeholfen als ablehnend.

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vor 5 Stunden schrieb Irwisch:

Und: ist reiten können etwas negatives? Ich hab ja nicht geschrieben "Der is xyz - die klauen immer (haben einen bonus auf Taschendiebstahl)"

Natürlich kann man mit so etwas ein Vorurteil untermauern. Ich würde das aber nutzen um vieleicht es ins Gegenteil umzukehren: mach was positives draus! Du hast ein Problem mit deinem Pferd! Geh zum Mongolen - der kennt sich aus!. Es kommt immer darauf an wie man etwas darstellt.

Rassismus lebt davon kleine unterschiede oder sogar keine unterschiede negativ auszulegen. Ich plädiere für mehr positive Auslegungen.

Auch mit (vermeintlich) Positivem können Menschen/Gruppen diskriminiert werden, dieses Argument ist also nicht gültig. Auch die Aussage "Ich wollte schon immer mal einen schwulen Freund haben, mit denen kann man so gut shoppen gehen", ist diskriminierend, selbst wenn keine böse Absicht dahinter steht und eine positive Eigenschaft (gut shoppen gehen können) genannt wird.

Eine sehr schwierige Diskussion, in die ich mich eigentlich gar nicht einmischen wollte und es nun doch tue.

Ich sehe hier ein prinzipielles Spannungsfeld zwischen Rollenspiel, was auch (oder gerade) von Stereotypisierungen und Konflikten zwischen Gruppen (Stichwort Ständegesellschaft) lebt und dem Bestreben, möglichst die Diskriminierung von Menschen/Gruppen, die es auch im RL gibt, zu vermeiden. Keine Ahnung ob man dieses Widerspruch komplett aufgelöst bekommt und dann immer noch Lust auf Midgard hat.

Unabhängig davon ist es meines Erachtens wichtig, zwischen tatsächlicher Diskriminierung und persönlichen Empfindlichkeiten , die wir nun einmal alle haben, zu unterscheiden. Letzteres kann ich unmöglich alles mitbedenken. Das muss dann mit jeder Gruppe neu ausdiskutiert werden, wenn es zu entsprechenden Situationen kommt. Bei den persönlichen Grenzen bewegen wir uns rein auf der individuellen Ebene. Bei ersterem sehe ich das anders, hier kommt neben der individuellen Ebene auch eine gesellschaftliche dazu.  Hier sollte man(n) schon sensibel sein und die in unserer Gesellschaft vorherrschenden Diskriminierungsformen und -mechanismen mitdenken (und sich vielleicht auch erst mal damit beschäftigen).

Ich finde es interessant, dass hier bisher nur (oder fast ausschließlich? Ich kenne euch leider nicht alle von Cons und kann es nur anhand der Namen abschätzen) weiße Männer schreiben, die wahrscheinlich auch noch alle cis und die meisten hetero sind (so unterstelle ich das jetzt einfach mal). Aber hey teilweise sagt ihr richtig tolles Zeug :thumbs: (z.B. dass wir auf die Geschichte mit unserem eurozentristischen und kolonialistisch geprägten Weltbild schauen).

Wo wir schon gerade dabei sind, für mich macht es einen Unterschied wer was wie spielt. Manche Darstellungen z.B. von weiblichen Figuren von Spielern (bewusst nur die männliche Form) finde ich schräg bis problematisch. Auch die Verknüpfung, die hier mehrmals genannt wurde, von Bisexualität und sexueller Freizügigkeit ist mir aufgefallen. Man kann sich schon mal fragen, warum man einen Charakter so oder so spielen möchte und was möglicherweise für Bilder und Stereotype dahinter stehen, die man dann auch im Spiel transportiert und reproduziert. Das heißt ja nicht, dass man das Konzept dann sein lässt, aber ein verantwortungsvoller und bewusster Umgang damit wäre wünschenswert, vor allen Dingen, wenn man eine Figur darstellen möchte, die (im RL) einer diskriminierten Minderheiten angehört (z.B. Transpersonen).

Es grüßt
die Hexe

PS: Passend zum Thema: Vor kurzem beim Spielen des Abenteuerbands Sandobars 6. Reise sind wir auf eine so krasse rassistische Beschreibung von KanThais gestoßen, die möchte ich hier gar nicht wiedergeben. Sowas darf einfach nicht sein und sollte es da eine Neuauflage geben, muss das dringend geändert werden. Das ist nur ein Beispiel, ich bin mir sicher, dass in einigen Publikationen Änderungsbedarf hinsichtlich dem Thema Vielfalt/Anti-Diskriminierung besteht.

Edith: Musste gerade lachen, weil ich nachdem ich den Post abgeschickt habe in der gendersensiblen Pädaogik-Gruppe auf Facebook folgenden Post gesehen habe: "Hey 🙂Ich bin tatsächlich diesmal auf der Suche nach Pen and Paper, welche nicht heteronormativ sind." :D

Bearbeitet von Die Hexe
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