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Winter und Schiffsbau


Abd al Rahman

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In punkto Neuauten bin ich mir nicht sicher. Allerdings wurden über die Wintermonate in denen die Fjorde vereist waren, wurden  die vorhandenen Boote und Schiffe repariert und für die Ausfahrt noch der Schnee / Eis -Schmelze vorbereitet.

So denke ich doch das dieses auch für Neubauten zutrifft. Denn wenn ein Schiff erst im Herbst fertig wird nützt es seinem Besitzer weniger.

 

Ich denke das ist auch immer noch ein wenig Abhänig von der Geografischen Lage der Bootswerft.

gruß

Mandrad

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Also, zumindest wurde das für den Schiffbau benötigte Holz definitiv in den Herbst und Wintermonaten geschlagen und dann im Wasser eingelagert. Wann es verbaut wurde, kann man archäologisch nicht genau festlegen, doch erscheint es mir durchaus plausibel, dass es durchaus im Winter verbaut wurde, u.a. aus den von Mandrad genannten Gründen. Über den Winter hatte man schliesslich sonst auch nichts vernünftiges zu tun...

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  • 2 Wochen später...

Lektorieren von Abenteuern bildet biggrin.gif

 

Ich habe zwar keine eindeutigen Beweise gefunden, dass Wikinger im Winter ihre Schiffe bauten, aber mehrere hinreichend plausible Erläuterungen warum das nicht anders gewesen sein kann.

 

Also bauen auch Waelinger ihre Schiffe über Winter. In den Sommermonaten müssen sie sich schließlich um Ackerbau, Viehzucht und Raubzüge kümmern biggrin.gif

 

Nach meinen Infos wurden die Stämme übrigens nicht direkt im Wasser, sondern in Sumpfgebieten eingelagert smile.gif

 

Viele Grüße

hj

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Zitat[/b] (hjmaier @ 11 Dez. 2003,13:16)]Danke für den Link smile.gif Allerdings wage ich den Wahrheitsgehalt dieser Seite anzuzweifeln. Die Seite formuliert für meinen Geschmack etwas zu platt. Hier ein Beispiel:

 

Zitat[/b] ]The majority of them spent their time farming and doing other nice things

Ist ja auch ein Schülerprojekt... Und die Literaturhinweise sind auch, hm, na ja, interessant.

 

Aber für Rollenspielzwecke durchaus geeignet.

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Hier eine sehr informative Seite über den Schiffbau:

 

Viking Ship Construction

 

Dort heißt es u.a.

Zitat[/b] ]The Bow and Sternposts were sometimes stored over winter in bogs, as a find from Scotland attests to. The archaeologists were stumped to find any other answer than the work had to come to a halt over the winter, and so the posts were stored in the water to prevent them from drying out prior to continued work in the spring, as all the timber on a Viking ship is worked essentially 'green', or straight off the tree.

 

Herzliche Grüße,

Triton

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Wir können hier nur nach den Aussagen der verschiedensten Archäologen und Historiker gehen und je nachderen Anschauung kann der einzelen dann zu dieser oder jehner Meinung tendieren. Wobei auch hier gilt was Heute noch Stand der Kenntnis ist ist Morgen schon von Vorgestern.

 

Aber mal von der Frage ob ein Schiff über Winter gebaut wurde oder nicht abgesehen. Halte ich einen Baubeginn im April für sehr spät. Dieses Schiff wird seinem Eigentühmer erst nach den nächsten Winter Nutzenbringen.

 

Unter modernen Methoden hat der Bau der WIKINGSAGA (Ein maßstabs gerechter, verkleinerte Nachbau des Osebergschiffes) auf der Poelerbootswerft 1990 / 1991 ein gutes dreivierteljahr Jahr gedauert.

 

Da m.E. um das Jahr 1.000 n.Ch. dieser Bau eher ein wenig länger gedauern würde. Denke ich, egal wann der Baubeginn tatsächlich ist, die Fertigstellung mit Sicherheit so geplant worden ist das es seinen Besitzer mit der Schneeschmelze hinaus auf die Meere getragen hätte.

 

Gruß

Mandrad

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Hi!

 

Also rein aus dem Bauch heraus würde ich auch sagen, man hat im Winter gebaut. Denn Erstens hatte man sonst eh Nichts zu tun, zweitens war man in den anderen Jahreszeiten eher mit Acherbau, Plünderfahrten und Jagd beschäftigt.

 

Aber vielleicht gabs auch Arbeitsteilung? Ein Teil der Leute bauen Schiffe, während die Anderen sie kaputt machen...

Alles Gute

Wiszang

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  • 1 Monat später...

Ich habe von Andrea Schäfer (befasst sich in FOLLOW damit...) folgendes bekommen (über Manfred Roth, dem eigtnlich das Recht gebührte, es zu posten...).

 

"Leider gibt da meine gesammelte Literatur keine genauen Zeitangaben her.

Sicher ist nur, daß eine geübte Mannschaft ein Schiff sehr schnell bauen konnte (und da sagt mir keiner, was "schnell" bedeutet...).

Grundsätzlich würde ich für den Schiffbau einen ganzen Sommer veranschlagen, denn Einar-Normalwikinger baut ein Schiff neben seiner Arbeit auf Hof und Feld.

Nach dem Winter muß das Holz erstmal trocknen, danach wird es bis zum Herbst vollständig verbaut. Das umgedrehte Schiff lagert dann über den Winter (da werden im Haus z.B. Tuch gewebt, Segel genäht, Taue gedreht, Schnitzarbeiten gemacht etc.) und im Frühjahr nach der Feldbestellung geht es auf Wiking-/Handelsfahrt. Zumindest sagen alle Quellen, daß die Seefahrt - von kleineren Plündertouren, quasi Nachbarschaftsbesuchen zu Valborg, abgesehen - i.d.R. im Frühjahr begann (z.B. waren die Entdecker Islands und

Grönlands im Frühjahr unterwegs, da sie sich ja über den Sommer in ihrer neuen Heimat einrichten mußten).

Vielleicht mag der Schiffbau auch mal schneller gegangen sein, aber während der Herbst- und Winterstürme kann man mit dem fertigen Schiff recht wenig anfangen.

Für's Rollenspiel würde ich daher für den Schiffbau 4-6 Monate

veranschlagen."

 

Insbesondere das Argument mit dem trockenden Holz (hier ja auch schon angeführt) sowie den zu erledigenden Zusatzarbeiten im Winter sagen mir zu.

 

In Waeland ist es zudem im Winter eher KALT (und zwar kälter als im realweltlichen mittelalterlichen Skandinavien). Die Docks sind nicht überdacht und auch nicht beheizt (technisch nicht machbar, und die waelische Magie ist dazu nicht entwickelt genug). Dass jeder Schiffsbauer jeden Morgen seinen "Aswas friert nie wieder" trinkt, halte ich auch für unwahrscheinlich (das würde die Kosten doch ganz schön in die Höhe schnellen lassen), genauso wenig wie ich mir die Heiduren oder Schamenen vorstellen kann, die jeden Morgen jedem Arbeiter einen Kälteschutz verpassen.

 

Die überdachte, magische beheizte Werft mag es in den Küstenstaaten geben, aber nicht in Waeland.

 

Rainer

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In einem Fachbuch habe ich die Notiz gefunden, die Wikinger hätten mit dem Schiffsbau "nach der Ernte im Herbst" begonnen. Wie lange in den Winter hinein, das stand leider nicht dabei. Man darf bei der Übertragung nach Midgard auch nicht vergessen, dass die Winter in Skandinavien seinerzeit wärmer waren als heutzutage.

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Zitat[/b] (Branwen @ 21 Jan. 2004,16:00)]In einem Fachbuch habe ich die Notiz gefunden, die Wikinger hätten mit dem Schiffsbau "nach der Ernte im Herbst" begonnen. Wie lange in den Winter hinein, das stand leider nicht dabei. Man darf bei der Übertragung nach Midgard auch nicht vergessen, dass die Winter in Skandinavien seinerzeit wärmer waren als heutzutage.

Ja. Mit dem Holzhacken. Es wurde ja durchaus im Winter "gebaut" (Segel genäht usw, wie in Andreas Beitrag beschrieben, von mir aus auch kleinere Einzelteile geschnitzt). Die Beschreibung des waelischen Winters auf S. 6 des Quellenbuchs scheint ihn mir aber nicht wirklich zu einem guten Zeitpunkt für den Schiffsbau zu machen...

 

"Okay, Männer, heute bauen wir am Schiff weiter. Das Wetter sieht ganz gut aus - gerade 'mal ein Meter Schnee. Hopp, Jungs, Schaufeln auspacken, dann sind wir in zwei Stunden an der Werft. Wäre doch gelacht, wenn wir den Rumpf dann nicht innerhalb weniger Stunden eisfrei hätten! Das langt dann noch für eine Ruderbank!"

 

Rainer

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Es ist hier schon angeklungen, aber da es sich um eines meiner Lieblingsthemen handelt, sei es nochmal erwähnt: Versteht man unter Schiffbau das komplett ausgestattete Schiff, dann hat das sicherlich eher das ganze Jahr gedauert, als sich auf die Sommermonate zu beschränken. Das ganze beginnt mit der Wahl der geeigneten Bäume, insbesondere für Kiel und Mastschwein, die dann im Herbst oder vieleicht Winter geschlagen wurden. Die Arbeiten mit Axt, Spalltkeilen, Stecheisen und um das Jahr 1000 herum auch schon mit dem Löffelbohrer  werden dann einfach schon aus Beweglichkeitsgründen (mit dicken Felljacken ist so ein Handwerker doch recht eingeengt) eher in wärmeren Jahreszeiten gelegen haben. Im Winter ging es dann an die Ausrüstung, wobei die Männer selber am Webstuhl gestanden haben umd die Segel zu fertigen.

 

Zitat[/b] ]Grundsätzlich würde ich für den Schiffbau einen ganzen Sommer veranschlagen, denn Einar-Normalwikinger baut ein Schiff neben seiner Arbeit auf Hof und Feld.

 

Soweit mir bekannt ist, gab es für die wirklich guten Langschiffe und Knarren durchaus Schiffsbauer, die sich ausschlißlich mit deren Bau beschäftigten. Die großen Bauern haben sicher nur kleine Fischereiboote oder höchstens Schniggen neben ihrer bäuerlichen Tätigkeit gebaut. Für die großen Schiffe war da doch zu viel Logistik und Wissen nötig.

 

Zitat[/b] ]Die Docks sind nicht überdacht und auch nicht beheizt (technisch nicht machbar, und die waelische Magie ist dazu nicht entwickelt genug).

 

Was die Docks angeht kann ich nichts sagen. Aber die Höfe, deren Besitzer eigene Schiffe hatten, verfügten teiweise über Booitsschuppen am Strand, wo die Schiffe den Winter über "lagerten". Warum soll soetwas nicht auch für Werften gelten? Und zu guter letzt: Im Winter hat man die Muße, in aller Ruhe den Drachenkopf mit den besonders schönen Verzierungen zu schnitzen, Ruder zu schneiden oder die (nur spekulativ vorhandene) Seesitzkiste zu bauen.

 

 

 

Barmont, vorlaut.

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Zitat[/b] (Barmont @ 22 Jan. 2004,23:55)]Und zu guter letzt: Im Winter hat man die Muße, in aller Ruhe den Drachenkopf mit den besonders schönen Verzierungen zu schnitzen, Ruder zu schneiden oder die (nur spekulativ vorhandene) Seesitzkiste zu bauen.

Sag' ich doch. Ich sage doch nur, dass das fertige Schiff nicht pünktlich zu Beginn der Schneeschmelze ins Wasser geht, sondern der Rumpf erst im Frühjahr fertig gestellt wird. Dass im Winter im Haus oder Schuppen gearbeitet wurde, steht ja auch für mich außer Frage.

 

Rainer

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Wenn ich alles vorgenannte zusammenfasse, komme ich zu dem Schluß das der Bootsbau einen gewisse Zeit in anspuch genommen hat. Da wir uns darüber einig sind, daß das Segel und die Schnitzarbeiten in den Wintermonaten aus geführt wurden. Ist es also  gut möglich das auch ein in waeland gebautes Boot im Frühjahr zur / nach der Schneeschmelze fertig gestellt wurde! Oder? Ich glaube nicht das ein waeländischer Bootsbauer erste die Schnitzarbeiten macht und denn das eigentliche Boot baut! Oder?

Damit währen wir dann wieder bei dem Schluß das ein in Auftrag gegebnes Boot zur Ausfahrt in Frühjahr zur Verfügung steht.

Gut dann stellt sich nur die Frage wann beginnt in Waeland das Frühjahr. Im frühmittelalterlichen Nordeuropa, begann es mit der Schneeschmelze. Zumindest wenn man den alten Skandinawischen Sagen glauben schenkt.

Gruß

Mandrad

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