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Wehrloses Kind getötet, was mache ich mit der Figur meines Mitspielers und wie verhalte ich mich ihm gegenüber?


Gormat

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Hallo Eleazar!

vor 2 Minuten schrieb Eleazar:

Offensichtlich ist die Situation zu mehrdeutig für eine Ferndiagnose.

Sie muss auch nicht diagnostiziert werden. Für Gormats Problem ist es nachrangig, wie wir hier im Forum die Eingangssituation, welche die meisten von uns nicht selbst erlebt haben und bislang nur aus der Sicht einzelner Mitspieler (also noch nicht einmal des Spielleiters oder des betroffenen Spielers) wiedergegeben wurde, nun situativ, regeltechnisch oder moralisch bewerten - zumal wir nicht um eine derartige Einschätzung gefragt wurden. Es liegt nicht an uns, den Spielstil anderer zu beurteilen oder dem, noch immer nicht zu Wort gekommenen, Spielleiter Ratschläge zu erteilen, wie er die Situation hätte besser lösen können. Die vermeintliche Klärung einer "Schuldfrage" verbietet sich hier aus meiner Sicht einfach.

Liebe Grüße, Fimolas!

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vor 21 Minuten schrieb Eleazar:

Du vergreifst dich definitiv im Ton und bist beleidigend. Mit Klarheit hat das nichts zu tun. Mit Unhöflichkeit unterstrichen und in Großbuchstaben schon.

Zur Sache: Wenn ich das richtig verstanden habe, fällt in der Beschreibung zwar das Wort "hilflos", aber zu versuchten Zubeißen reicht es noch. Hilflos ist wohl offensichtlich eine falsche persönlich Wahrnehmung. Musste die Spielfigur einen Abwehrwurf machen? Sollten sich die Spieler erschrecken? Irgendwas in der Richtung wohl schon. Ein zuschnappendes Kind mit Schaum vor dem Mund ist alles andere als harmlos. Wer da mit "Wird schon alles nicht so schlimm sein" reagiert, ist wirklich in jedem einschlägigen Film in der nächsten Szene infiziert.

Wenn man Tollwut im Kopf hat, wäre ein Biss ohne magische Behandlung tödlich. Und wenn man mit einer Keule oder einem Totschläger oder mit einer Männerfaust in der Realität auf ein krankes Kind schlägt, dann kann man auch die flache Schwertseite oder den Knauf nehmen. Überleben ist dann Glückssache. So viel zum Thema "Realismus".

Ich kenne das Abenteuer, auch wenn ich nicht in der Szene dabei war. Du kannst dich gerne in Rage reden, aber ich habe an keiner Stelle gesagt, dass das Einschlagen mit was auch immer an dieser Stelle angemessen gewesen sei. Wir haben die Szene völlig anders gelöst.

Aber so ziemlich alles dürfte besser sein, als mit dem Schwert draufzukloppen. Ja, auch die Faust. Es sei denn, ich will das Kind definitiv umbringen. Dann ist es nicht dämlich, das stimmt. Dann ist es sogar sehr clever. Und kann auch völlig angemessen sein aus Figurensicht. Nur über den Tod wundern, muss man sich nicht.

 

Bearbeitet von Einskaldir
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Stellt doch mal die Grundsatzfragen:

Wir spielen im Prinzip ein Mittelalter-Szenario + Magie. Wie viel ist in diesem Kontext das Leben einer gesellschaftlich unbedeutenden Person wert?

Spielen wir eine Rolle im Rollenspiel oder projezieren wir unsere moralischen Vorstellungen auf die Spielwelt?

Wie kommen wir als Spieler und Spielleiter, als moralisch/humanistisch/religioös sensibilisierte, moderne, zivilisierte Menschen damit zurecht, dass das Leben und der Tod unbedeutender Personen in der Spielwelt (und im Mittelalter) kaum Bedeutung haben?

Ich kenne Spieler, denen geht es schon an die Nieren, wenn in einem Freiland-Abenteuer unschuldige Kaninchen gejagt, gegrillt und gegessen werden. Ober noch schlimmer, wenn beschrieben wird wie ein wild lebender Adler ein wild lebendes Kaninchen schlägt und frisst. Darauf kann man auf Spieler-Ebene Rücksicht nehmen indem man solche Szenen nett umschreibt/weg lässt oder ihnen empfehlen, sich langfristig ein Hobby mit weniger Fantasy-Blut zu suchen.
Ich entschuldige mich dafür, dass das jetzt möglicherweise etwas hart formuliert war.

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vor 9 Stunden schrieb Eleazar:

Der Spieler ist mit Midgard, eventuell mit Rollenspielen insgesamt nicht vertraut. Ich erlebe bei neuen Spielern öfters, dass sie meinen, dass ihre Figuren nur das können, was sie auf dem Zettel haben. Und da ist ein hoher EW dann eine gute Sache und erforderlich, dass ich mein Ziel erreichen kann. Dass man sein Langschwert nur zum normalen Zuhauen benutzen kann, steht weder auf dem Datenblatt noch bei der Beschreibung der Waffe. Ist der Gedanke, dass ich mit dem Langschwert ebenso meisterhaft auch mit der flachen Seite zuhauen kann wirklich so abwegig?

Wir spielen seit mindestens 20 Jahren zusammen Midgard. Er mag eingerostet sein, weil es nur noch sporadisch war in den letzten paar Jahren, aber er ist kein Anfänger.

vor 7 Stunden schrieb Irwisch:

Aber WaLoKa ist eben auch recht teuer zu lernen,...  Wenn da nur Langschwert +15 vorhanden ist (von dem ich mal +2 für Spezialwaffe ggf abziehe) liest es sich nicht gerade wie hochgradige Spielfiguren.

Wir sind Grad 20 zurzeit, die +15 sind gelernt, Boni kommen noch obendrauf.

vor 7 Stunden schrieb Eleazar:

Zur Sache: Wenn ich das richtig verstanden habe, fällt in der Beschreibung zwar das Wort "hilflos", aber zu versuchten Zubeißen reicht es noch. Hilflos ist wohl offensichtlich eine falsche persönlich Wahrnehmung. Musste die Spielfigur einen Abwehrwurf machen? Sollten sich die Spieler erschrecken? Irgendwas in der Richtung wohl schon. Ein zuschnappendes Kind mit Schaum vor dem Mund ist alles andere als harmlos. Wer da mit "Wird schon alles nicht so schlimm sein" reagiert, ist wirklich in jedem einschlägigen Film in der nächsten Szene infiziert.

Meines Wissens war kein Abwehrwurf nötig, es schien nur ein reflexhaftes Zuschnappen zu sein. Das Kind schien mir im Delirium zu sein.

vor 7 Stunden schrieb Panther:

nicht dämlich und unverhältnismäßig, nein. Wir kennen den Kontext doch gar nicht, die Situation. Könnte ja auch sein, dass in das Kind gerade ein Dämon fährt und der nächste Runde angreifen wird. Wer weiß das? Daher muss das Kind/der Dämon schnell betäubt / ausser Gefecht gesetzt werden.

Möglich, darauf lag uns aber keinerlei Hinweis vor. Auf den Mann, der uns vorher angegriffen hat, hatte ich Erkennen der Aura und Erkennen von Besessenheit gezaubert, beides ohne Befund.

Liebe Grüße
Saidon

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Ich wollte euch für eure Antworten noch einmal von ganzen Herzen danken.

Es ist aber für mich wahrscheinlich ehr ein emotionales als ein durch Regeln und Mechanismen zu erklärendes Problem.

Vielleicht hab ich mehr oder etwas anderes von meinem Mitspieler/Freund erwartet, auch wenn sich die Aktion im Nachhinein, nach dem Gespräch, plötzlich ganz anders darstellt. 

Ich kenne ihn schon so lange, dann hatten wir uns aus den Augen verloren, ich bin aus unserer Heimatstadt weggezogen, er hat eine Familie gegründet dann ich meine, und ich bin froh mit ihm, über diese Runde, wieder etwas Zeit  verbringen zu können.

LG Gormat

Bearbeitet von Gormat
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  • 1 Monat später...

Hallo ihr Lieben

Wir hatten nun unsere nächste Spielsitzung und sie war wirklich gut. Ich hatte im Vorfeld schon ein paar mal mit meinem Freund geschrieben und er war sofort einsichtig und versöhnlich. Er war  sogar ohne murren und zetern bereit die jetzige Figur zu den Akten zu legen und eine neue zu erstellen. Am Spielabend selbst haben wir uns beim Fürsten gestellt und alle Figuren, außer die meines Freundes, sind freigekommen. Obwohl mein Freund auf der Burg bleiben musste und nicht mit uns unterwegs war schien ihm das nichts aus zu machen. Er spielte so wie ich es von ihm gewohnt war und wir hatten echt Spaß, auch er. Er durfte ein wenig auf der Burg ermitteln, so das er nicht ganz außen vor war.

LG Gormat

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