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Wehrloses Kind getötet, was mache ich mit der Figur meines Mitspielers und wie verhalte ich mich ihm gegenüber?


Gormat

Empfohlene Beiträge

44 minutes ago, Gormat said:

Die Auflösung wird allerdings ein wenig dauern. Wir spielen erst im Oktober wieder.

Ich kann jezt nicht in dich hineinschauen, aber gegebenenfalls solltest du überdenken ob es nicht früher vieleicht besser wäre. Vieleicht ein Telefonat oder eine Email, wobei bei Dingen die mit Emotionen behaftet sind beides nicht der goldene Weg ist und von Auge zu Auge einfach die beste möglichkeit ist. Sicher relativiert sich "über die zeit" manches aber vieleicht ist es dir dann auch vordergründig nicht mehr so wichtig und hintergründig bleibt trozdem ein Kratzer zurück.

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Hallo zusammen,

ich war auch bei der Spielsitzung dabei. Mein Charakter war zwar noch dabei, den Mann zu verarzten, der uns angegriffen hat, während die anderen schon das Kind in dem Lager gefunden haben, aber ich war als Spieler zumindest die ganze Zeit anwesend.

Nach meiner Erinnerung lief das so ab, dass da ein offensichlich krankes Kind mit Schaum vor dem Mund wie der Mann vorher, allerdings hilflos zuckend auf dem Boden lag. Als die anwesenden Charaktere das Kind untersuchten, hat es unwillkürlich und anscheinend unbewusst nach einem von ihnen geschnappt, nach welchem genau weiß ich nicht mehr. Und der besagte Spieler wollte das Kind dann mit der flachen Seite seines Schwertes betäuben, was der Spielleiter nicht zuließ, weil es dafür der Fertigkeit Betäuben und wahrscheinlich einer geeigneteren Waffe bedurft hätte. Daraufhin hat er dann normal zugeschlagen, worauf das Kind tot war.

Hinterher hat der Spieler seine Aktion noch damit begründet, dass sein Charakter ja keine andere Option gehabt hätte. Meinen Einwand, er hätte es zum Beispiel mit Raufen versuchen können, ließ er dabei nicht gelten. Wobei er eher selten Midgard spielt und die Aktion vielleicht wirklich nicht auf dem Schirm hatte.

Zunächst war ich jedenfalls auch einfach fassungslos, aber inzwischen wirkt das für mich wie eine spontane Trotzreaktion gegenüber dem Spielleiter, weil der Spieler nicht einsehen wollte, dass das mit dem Betäuben nicht so einfach geht. Das ist jedenfalls die netteste Erklärung, die mir einfällt.

Nachher kamen jedenfalls noch ein paar NSCs vorbei und haben sich den Tatort näher angesehen und unser Spielleiter hat schon mal sehr klar gemacht, dass zumindest den Charakter (und ich hoffe, nicht die ganze Gruppe) der Strick wegen Mordes erwartet, wenn uns nicht eine brilliante Verteidigung einfällt.

Und zumindest ich habe keinerlei Bedarf, diesen Charakter zu verteidigen. Für die Gruppe ist er meiner Meinung nach in keinem Fall mehr tragbar. Ob ich mit dem Spieler weiter zusammenspielen möchte, dazu habe ich noch keine abschließende Meinung. Ich werde versuchen, in unser kommendes Gespräch möglichst offen hineinzugehen.

Ich kenne den Spieler aber auch nur vom Rollenspielen und längst nicht so gut oder lange wie Gormat.

Liebe Grüße
Saidon

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vor 1 Stunde schrieb Saidon:

... Und der besagte Spieler wollte das Kind dann mit der flachen Seite seines Schwertes betäuben, was der Spielleiter nicht zuließ, weil es dafür der Fertigkeit Betäuben und wahrscheinlich einer geeigneteren Waffe bedurft hätte. Daraufhin hat er dann normal zugeschlagen, worauf das Kind tot war.

Hinterher hat der Spieler seine Aktion noch damit begründet, dass sein Charakter ja keine andere Option gehabt hätte...

...aber inzwischen wirkt das für mich wie eine spontane Trotzreaktion gegenüber dem Spielleiter...

Hallo allerseits,

das war sicherlich eine unschöne Szene mit einer Verkettung unglücklicher Umstände, Situationseinschätzungen und mehr. Ich kenne den besagten Spieler nicht und weiß nichts über seine Motivation, kann aber seine Argumentation nachher nachvollziehen. Das Problem liegt da mMn auch, wie so oft, in der Regelauslegung, bzw. vermeintlichen Regeltreue. 

Grundsätzlich hatte der Spieler ja schon vor die Sache unblutig zu lösen und mit der flachen Seite des Schwertes zuzuschlagen (zum Betäuben). Dann musste er feststellen (ich übertreibe im Folgenden absichtlich), dass sein trainierter Kämpfer für viel EP, Gold und Zeit zwar gelernt hat mit der Schwertschneide Gegner zu malträtieren, jedoch motorisch nicht in die Lage versetzt worden war mit der flachen Schwertseite zuzuschlagen. Dazu hätte er eine teurere Fertigkeit erlernen müssen, für noch mehr EP, Gold und Zeit, um dann noch in der Situation die Waffe zu wechseln (bitte den PW:Gewandheit nicht vergessen) und, vorausgesetzt er hätte eine erworben und dabei gehabt, einer Spezialwaffe zuzuschlagen.

Ich persönlich denke man hätte die Spielsituation auch anders, wenn auch weniger regeltreu, lösen können.

Oder anders gesagt, ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass ich einen meiner Charaktere hätte ebenfalls so handeln lassen, da ich die mir verbliebenen Handlungsoptionen mit hoher Wahrscheinlichkeit als absurd angesehen hätte. 

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vor 28 Minuten schrieb Gandubán:

Hallo allerseits,

das war sicherlich eine unschöne Szene mit einer Verkettung unglücklicher Umstände, Situationseinschätzungen und mehr. Ich kenne den besagten Spieler nicht und weiß nichts über seine Motivation, kann aber seine Argumentation nachher nachvollziehen. Das Problem liegt da mMn auch, wie so oft, in der Regelauslegung, bzw. vermeintlichen Regeltreue. 

Grundsätzlich hatte der Spieler ja schon vor die Sache unblutig zu lösen und mit der flachen Seite des Schwertes zuzuschlagen (zum Betäuben). Dann musste er feststellen (ich übertreibe im Folgenden absichtlich), dass sein trainierter Kämpfer für viel EP, Gold und Zeit zwar gelernt hat mit der Schwertschneide Gegner zu malträtieren, jedoch motorisch nicht in die Lage versetzt worden war mit der flachen Schwertseite zuzuschlagen. Dazu hätte er eine teurere Fertigkeit erlernen müssen, für noch mehr EP, Gold und Zeit, um dann noch in der Situation die Waffe zu wechseln (bitte den PW:Gewandheit nicht vergessen) und, vorausgesetzt er hätte eine erworben und dabei gehabt, einer Spezialwaffe zuzuschlagen.

Ich persönlich denke man hätte die Spielsituation auch anders, wenn auch weniger regeltreu, lösen können.

Oder anders gesagt, ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass ich einen meiner Charaktere hätte ebenfalls so handeln lassen, da ich die mir verbliebenen Handlungsoptionen mit hoher Wahrscheinlichkeit als absurd angesehen hätte. 

MIt dieser Argumentation kann ich ehrlich gesagt wenig anfangen. Es gibt nunmal bei Midgard die Fertigkeit Betäuben und die würde komplett entwertet, wenn das so einfach per Langschwert ginge. Im übrigen handelt es sich bei diesem speziellen Charakter um einen Glücksritter mit Langschwert +15. Allein für die Kosten um Einhandschwerter von +14 auf +15 zu steigern hätte er Betäuben komplett neu auf +14 lernen können, das nur zu "teuerere Fertigkeit erlernen".

Als nächstes (und ich übertreibe im Folgenden ebenfalls absichtilich) kann er sich dann Verführen sparen, weil er so elegant mit dem Schwert herumwedeln kann, und Verhören, weil er so berohlich mit dem Schwert herumwedeln kann und so weiter und so fort.

Natürlich kann man so spielen, aber ich bin damals unter anderem zu Midgard gewechselt, weil es da im Gegensatz zum damaligen DSA und dem damaligen D&D ein Fertigkeitensystem jenseits von Waffen und Zaubersprüchen gab, und dann möchte ich das auch verwenden.

Und so zu handeln, weil einem die regelgerechten Handlungsoptionen nicht gefallen, ist für mich das gleiche, wie zum Beispiel beim Schach das Spielbrett vom Tisch zu werfen, weil man seinen Turm nicht diagonal ziehen darf.

Liebe Grüße
Saidon

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vor 7 Minuten schrieb Saidon:

...

Natürlich kann man so spielen, aber ich bin damals unter anderem zu Midgard gewechselt, weil es da im Gegensatz zum damaligen DSA und dem damaligen D&D ein Fertigkeitensystem jenseits von Waffen und Zaubersprüchen gab, und dann möchte ich das auch verwenden.

Hallo Saidon, 

warum verwendest du es dann nicht - aber bitte regelkonform. Die Fertigkeit Betäuben ist, und auch deshalb sprach ich von vermeintlicher Regeltreue, in der genannten Situation nämlich gar nicht zulässig. Die ist nur bei ahnungslosen Gegnern einsetzbar. Zumindest behauptet es meine Version des Kodex so...

vor 12 Minuten schrieb Saidon:

Und so zu handeln, weil einem die regelgerechten Handlungsoptionen nicht gefallen, ist für mich das gleiche, wie zum Beispiel beim Schach das Spielbrett vom Tisch zu werfen, weil man seinen Turm nicht diagonal ziehen darf.

Wir sollten wohl besser nie gemeinsam Schach spielen... :zwinkern:

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vor 13 Minuten schrieb Gandubán:

warum verwendest du es dann nicht - aber bitte regelkonform. Die Fertigkeit Betäuben ist, und auch deshalb sprach ich von vermeintlicher Regeltreue, in der genannten Situation nämlich gar nicht zulässig. Die ist nur bei ahnungslosen Gegnern einsetzbar. Zumindest behauptet es meine Version des Kodex so...

Hast recht, ich dachte, es ginge generell bei wehrlosen Opfern, aber im Regeltext steht explizit ahnungslos. Dann hätte es eben doch ein Handgemenge mit festhalten oder zur Not Faustkampf sein müssen. Wäre jetzt auch keine unlösbare Aufgabe gewesen, gegen ein unbewaffnetes Kind, das sich gerade in einer Art epileptischem Anfall auf dem Boden wälzt...

Und nur um das nochmal klarzustellen, ich war MItspieler, nicht Spielleiter. Aber ich kann die Entscheidung des Spiellleiters nachvollziehen.

Liebe Grüße
Saidon

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vor 4 Minuten schrieb Saidon:

Wäre jetzt auch keine unlösbare Aufgabe gewesen, gegen ein unbewaffnetes Kind, das sich gerade in einer Art epileptischem Anfall auf dem Boden wälzt...

Dafür braucht es weder Faustkampf noch Raufen. Es genügt bei einem epileptischen Anfall einfach mal zwei Schritt zurück zu treten und zu warten, bis der Kranke aufhört zu zucken.

Aber wenn man nur einen Hammer hat, sieht eben alles in der Welt aus wie ein Nagel...

Es ist einfach eine Frage der Spielphilosophie und wie ernst man die Spiel-Umwelt gelten lässt. Wir hatten einmal einen Spieler in der Gruppe, der in einem Dorf angefangen hat, die Leute abzumurksen. Danach von uns Spielern zur Rede gestellt meinte er: "Wieso? Das sind doch NSCs. Und NSCs sind zum Töten da." Das passiert halt, wenn man vorher nur Computer-Rollenspiele (die in meinen Augen keine Rollenspiele sind) spielt.

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Ich halte die Reaktion des Spielleiters nicht für optimal: Wenn ein Spieler mir sagt, was er machen will (betäuben), dann sage ich ihm, wie er das machen kann. Dann haut er mit dem Schwertknauf zu, dann aber nicht mit dem EW: Langschwert. Oder ich sage ihm, dass er es in der Decke im Handgemenge festhalten und fesseln lassen kann. Mir scheint es so zu sein, dass der Eindruck entstanden ist, der Abenteurer hätte keine Alternative dazu, als sein Schwert auf die normale Weise zu benutzen.

Mir blitzt da zu viel Regelmechanik auf, wo doch die Regeln bei der Umsetzung von Ideen helfen sollen. Geübte Midgardiander können mit so was vielleicht gut umgehen, weil sie die Aktionen ihrer Figuren abstrakt betrachten. Ein ungeübter Spieler ärgert sich, dass er etwas Naheliegendes nicht im Spiel umsetzen kann. Konkret: Der SL hat "Nein" gesagt, wo er lieber "Dann versuch es so" hätte sagen sollen. Denn wenn diese Aktion als Trotzreaktion anzusehen ist, dann ist  ja eben ein Konflikt zwischen SL und Spieler der Auslöser gewesen und keine geplante Aktion der Spielfigur.

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Wenn ich das hier so lese, wollt Ihr möglichst regeltreu spielen. Es wird aber immer wieder Situationen geben, das die Regeln eine Situation nicht zufriednstellend abdecken (zuschlagen mit flacher Schwertseite). Dann ist ein guter SL gefragt. Da kann nun schon mal was schiefgehen... Ihr solltet auch offgame mit dem SL sprechen. So eine Situation ist für SL und SC eben Stress!

Ansonsten: Unstimmigkeiten, die aus einem Spiel herrühren, sollten nie so wichtig werden, dass sie eine jahrelange Freundschaft beenden! Ich hatte ähnliche Situationen auch schon in meinen Gruppen, wir konnten die Angelegenheiten immer ohne Bruch einer Freundschaft klären.

So was passiert, ist normal und man kommt da durch! Wichtig wie gesagt: Redet offgame darüber!

Bearbeitet von Panther
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Ich muss Panther recht geben. Alles lässt sich nicht mit den Regeln lösen und die Situation hätte von dem SL mehr Fingerspitzengefühl benötigt und eventuell auch mal einen Hint oder einen Ausweg wie die Situation im Sinne des Spielers zu lösen ist. Ein Raufen mit ordentlich Bonus die Situation deeskaliert. In der Beschreibung des SLs halt mal mit den Schwertknauf eins auf die 12. Die Reaktion des Spielers entweder eine Verzweiflungstat des Spielers oder reine Trotzreaktion.

Passiert und wie schon mehrfach geschrieben nochmal drüber reden und eventuell die Szene noch mal neu starten ohne Kindsmord als Resultat ... soll schließlich Spaß machen und nicht unnötig frusten.

Bearbeitet von Rufus1347
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vor 8 Stunden schrieb Eleazar:

Ich halte die Reaktion des Spielleiters nicht für optimal: Wenn ein Spieler mir sagt, was er machen will (betäuben), dann sage ich ihm, wie er das machen kann. Dann haut er mit dem Schwertknauf zu, dann aber nicht mit dem EW: Langschwert. Oder ich sage ihm, dass er es in der Decke im Handgemenge festhalten und fesseln lassen kann. Mir scheint es so zu

Gewagte These. Ich war nicht dabei, ich habe aber aus der Beschreibung einen völlig diametralen Eindruck gewonnen. Niemand mit gesundem Menschenverstand, weder Figur noch Spieler, "betäubt" einen geschwächten NPC (egal ob Kind oder Erwachsenem) mit einem Langschwert. Wie bescheuert ist denn das bitte. Selbst der Trinkbecher wäre zum "auf die Rübe hauen" besser geeignet. Und auch das wäre bei einem Kind wohl ein schon kein Betäuben mehr oder würdest du einem Kind einen Gegenstand  auf die Rübe hauen und erwarten, es so nicht ernsthaft bis tödlich zu verletzen?

Wenn ich so handle, dann riskiere ich IMMER den Tod der zu betäubenden Person. Und zwar bewusst. Das Schwert wurde aus meiner Sicht nur gezuckt, weil dort der höchste Erfolgswert bestand.

Als SPL kann man an der Stelle noch mal nachfragen und deutlich machen, dass der Spieler mit einer solchen Aktion den Tod der anderen Figur riskiert. Aber mehr Verantwortung hat ein SPL in so einer Situation auch nicht für das Spielerverhalten. Der SPL ist ja nicht der Kindergärtner der Spieler.

Bearbeitet von Einskaldir
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vor 22 Minuten schrieb Einskaldir:

Gewagte These. Ich war nicht dabei, ich habe aber aus der Beschreibung einen völlig diametralen Eindruck gewonnen. Niemand mit gesundem Menschenverstand, weder Figur noch Spieler, "betäubt" einen geschwächten NPC mit einem Langschwert. Wie bescheuert ist denn das bitte.

Wenn ich so handle, dann riskiere ich IMMER den Tod der zu betäubenden Person. Und zwar bewusst.

Gewagt sind deine beiden Thesen in der Tat, es sind deine Vermutungen... Lass sie reden, wir sollten nicht spekulieren. Auch spekulierst du, dass der SC bewusst den Tod in Kauf genommen hat, ich vermute das nicht. Und wenn, es kann aus dem Kontext des Abenteuers und der Stress-Situation eben dazu kommen.

Es war auf jeden Fall eine Stress-Situation für den SL und die SC

Das mit dem Betäuben eines NSC habe ich genauso so mit flacher Seite eines Schwertes auch schon mal gemacht mit meiner Kriegerin - es war nicht bescheuert! Es war zur Hand ging schnell und nach einem "Toc" fertig.

 

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vor 15 Minuten schrieb Einskaldir:

Der SPL ist ja nicht der Kindergärtner der Spieler.

Gleich so ein freundlicher Unterton...

Der Spieler ist mit Midgard, eventuell mit Rollenspielen insgesamt nicht vertraut. Ich erlebe bei neuen Spielern öfters, dass sie meinen, dass ihre Figuren nur das können, was sie auf dem Zettel haben. Und da ist ein hoher EW dann eine gute Sache und erforderlich, dass ich mein Ziel erreichen kann. Dass man sein Langschwert nur zum normalen Zuhauen benutzen kann, steht weder auf dem Datenblatt noch bei der Beschreibung der Waffe. Ist der Gedanke, dass ich mit dem Langschwert ebenso meisterhaft auch mit der flachen Seite zuhauen kann wirklich so abwegig?

In jedem zweiten Western oder Krimi werden Leute mit einem Schlag mit der Pistole oder dem Gewehrkolben meisterhaft und zuverlässig betäubt. Keiner bleibt wach, keiner stirbt an einer Schädelfraktur. Das schien der Spieler offensichtlich übertragen zu wollen. Der SL aber sagte: "Das geht nicht, dafür brauchst du einen anderen Skill (, den du nicht hast)." Wenn es nur das Langschwert und keinen Kaffeebecher und keinen Boxhandschuh ... auf dem Datenblatt gibt, wenn man seinen Schwertknauf nicht wie den Griff eines Colts einsetzen kann, dann bleiben nur noch Hammer und Nagel. Aber für meinen Geschmack hat gerade der Spielleiter das Langschwert zum Nagel und die Spielfigur zum Schwert/Hammerträger gemacht.

Von einem erfahrenen Spieler hätte ich hier erwartet, dass er das mit dem Raufen selber weiß oder dass er mit dem SL eine Diskussion anfängt. Bei einem unerfahrenen kann ich genau die Reaktion verstehen: "Ich biete dem SL eine gewaltfreie Lösung an. Er sagt mir, dass meine Figur dazu nicht in der Lage ist. Dann mache ich das, worauf meine Figur ja scheinbar reduziert wird." Und das führt jetzt auch zu einem allgemeinen Aufschrei.

 

Dass der Spieler auf die Wahl des Langschwerts bestanden hätte, wenn es noch andere Möglichkeiten gegeben hätte, kann ich mir kaum vorstellen. Er kam ja von sich aus mit der nicht tödlichen Idee. Und wenn jetzt ausgemachte Sache zu sein scheint, dass der SL den Strang für die Figur vorgesehen hat, dann hat sich die Frage doch ohnehin gleich erledigt. Ich würde jedenfalls keine neue Figur auswürfeln, sondern gehen.

 

Ich vermute mal, dass es nach der Sache nicht nur einen Konflikt in der Gruppe gibt, sondern mindestens zwei. Auch noch zwischen Spielleiter und dem neuen Spieler.

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vor 13 Stunden schrieb Saidon:

Nach meiner Erinnerung lief das so ab, dass da ein offensichlich krankes Kind mit Schaum vor dem Mund wie der Mann vorher, allerdings hilflos zuckend auf dem Boden lag. Als die anwesenden Charaktere das Kind untersuchten, hat es unwillkürlich und anscheinend unbewusst nach einem von ihnen geschnappt, nach welchem genau weiß ich nicht mehr. Und der besagte Spieler wollte das Kind dann mit der flachen Seite seines Schwertes betäuben, was der Spielleiter nicht zuließ, weil es dafür der Fertigkeit Betäuben und wahrscheinlich einer geeigneteren Waffe bedurft hätte. Daraufhin hat er dann normal zugeschlagen, worauf das Kind tot war.

Hinterher hat der Spieler seine Aktion noch damit begründet, dass sein Charakter ja keine andere Option gehabt hätte. Meinen Einwand, er hätte es zum Beispiel mit Raufen versuchen können, ließ er dabei nicht gelten.

Nenn meine Ton unfreundlich, ich nenn ihn klar, denn genau so sehe ich das. Der Spielleiter lässt die Aktion nicht zu. PUNKT. Er sagt dem Spieler, du kannst nicht mit der flachen Klinge betäuben. Der Spieler macht es trotzdem. Ja was erwartet denn jetzt der Spieler? Dass der SPL sagt "Toll, dass du meinen EInwand völlig ignorierst und es trotzdem machst. Zur Belohnung war das natürlich erfolgreich!" ?

Wenn der Spieler es an der Stelle trotzdem macht, macht er einen Angriff mit einem Schwert, denn "Betäuben" geht ja nicht, wie ihm gesagt wurde. Mit allen Konsequenzen. Ob der Spieler etwas Abwägiges aus einem Film übertragen will, ist doch völlig egal. Ihm wurde vorher gesagt, das ginge nicht. Wenn ich dann trotzdem eine Handlung durchführe, hat das Konsequenzen. Die Frage ist nur welche. Dass der Junge hopps geht, war klar, wenn man mit dem Schwert draufhaut.

Die Konsequenzen sollte man aber genauso differenziert aus Spielweltsicht und den dortigen Moralvorstellungen betrachten und nicht unsere Maßstäbe ansetzen. Ich glaube kaum, dass in der Spielwelt in dem Fall grundsätzlich ein Hahn danach kräht, ob das Kind stirbt. Die Obrigkeit dürfte das null interessieren. Die würden dem Spieler eher danken, dass der Abkömmling des Verbrechers, der offensichtlich hochinfektiös war und die Dorfgesundheit bedrohte, erlöst wurde. Und die anderen Spieler sollten sich auch fragen, ob die Moralvorstellungen IHRER Figuren, das Verhalten als so verwerfenswert erachten oder eher unter "Och komm, dass musste doch nicht sein, abhaken".

Das hat aber alles nichts mit den Empfindungen von Gormat zu tun. Die sind real, und sollten auch real besprochen werden. Nur redenden Menschen kann geholfen werden. 

Bearbeitet von Einskaldir
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vor 1 Stunde schrieb Einskaldir:

Als SPL kann man an der Stelle noch mal nachfragen und deutlich machen, dass der Spieler mit einer solchen Aktion den Tod der anderen Figur riskiert. Aber mehr Verantwortung hat ein SPL in so einer Situation auch nicht für das Spielerverhalten. Der SPL ist ja nicht der Kindergärtner der Spieler.

Vorschläge für passendere Regeln wie man das anders lösen könnte*), soll er also keine machen?
 

*) betäubend geht nicht, ausser bspw. per Schwertknauf was aber als ungelernte Nahkampfwaffe gelten würde (+(4)), Faustkampf, Handgemenge und festhalten, ...

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10 hours ago, Saidon said:

... das sich gerade in einer Art epileptischem Anfall auf dem Boden wälzt...

Ich habe bei der Beschreibung vorhin eher an Tollwut im dritten Stadium gedacht,...  und auch "bei uns" ist Tollwut immer noch hochgradig tödlich und die wenigen überlebenden sind stark hirngeschädigt.

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Betäuben war schon immer ein Problem.

Wenn der SL das Betäuben mit der flachen Schwertseite nicht zu lässt wird Betäuben noch schwieriger. Normale Krieger haben nun mal selten eine mit Sand gefüllte Socke bei sich.

Der Erfolgswert, selbst ungelernt, für Betäuben ist mit 8 gegen Grad 0 Gegner gar nicht so schlecht.

Als SL lasse ich Betäuben grundsätzlich mit jedem stumpfen Gegenstand zu. Und wer WaLoKa hat auch mit der bloßen Hand. Das mag eine Hausregel sein. Aber wenn Betäuben zu schwierig ist muss man als SL mit gelegentlichen vermeidbaren Todesopfern rechnen, z.B. Passanten, die die heran schleichenden Abenteurer verraten könnten.

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2 minutes ago, Airlag said:

. Und wer WaLoKa hat auch mit der bloßen Hand. Das mag eine Hausregel sein.

Keine Hausregel,... WaLoKa ist zuläassig.  KOD 106

Mit WaLoKa kann ich auch jemanden Bewustlos schlagen. KOD 142

Aber WaLoKa ist eben auch recht teuer zu lernen,...  Wenn da nur Langschwert +15 vorhanden ist (von dem ich mal +2 für Spezialwaffe ggf abziehe) liest es sich nicht gerade wie hochgradige Spielfiguren.

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5 minutes ago, Airlag said:

Betäuben war schon immer ein Problem.

Bis der Zauberer Schlaf konnte,.... (und die Gegner unter grad 7/10 waren/sind)
Mit Magie wäre die Sache einfach zu lösen gewesen,... mit anderen Fertigkeiten auch. Ich bin auch der meinung das man als SL da seinen Spielern eine Hilfestellung geben sollte. Das "unterbinden" mit der flachen Seite des Schwertes - damit habe ich aber keine Probleme. Gegebenenfalls auch einfach mit weggehen und abwarten eine gute Option (im falle eines Epileptischen Anfalles kann es dann auch genausogut daran sterben). Ich muss mich ja nicht um das Kind kümmern,.... (jedenfalls habe ich keinen Grund in der Beschreibung gesehen es nicht einfach rumliegen zu lassen).

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vor 14 Minuten schrieb seamus:

Vorschläge für passendere Regeln wie man das anders lösen könnte*), soll er also keine machen?
 

*) betäubend geht nicht, ausser bspw. per Schwertknauf was aber als ungelernte Nahkampfwaffe gelten würde (+(4)), Faustkampf, Handgemenge und festhalten, ...

Er kann, er muss nicht.

Wenn er es nicht tut, exkulpiert das keineswegs den Spieler, der nochmal, mit einem SCHWERT auf ein geschwächtes, sich windendes Kind einschlägt. Wer da nicht auf die Idee kommt, dass der Einsatz eines Schwertes, wie auch immer und ob mit Knauf oder nicht, völlig unverhältnismäßig und dämlich ist (ja DÄMLICH!), trägt halt Konsequenzen.

Der Spieler muss ja keine Regeln konkret benennen, aber auch jemand, der das erste Mal an einem Tisch sitzt, kann erklären, dass er das Kind "festhalten" will, die Arme ergreifen, ihn fixieren oder so. Er muss nicht Raufen oder Ringen oder Angriff mit bloßer Hand benutzen.

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vor einer Stunde schrieb Einskaldir:

Der Spielleiter lässt die Aktion nicht zu. PUNKT. Er sagt dem Spieler, du kannst nicht mit der flachen Klinge betäuben. Der Spieler macht es trotzdem. Ja was erwartet denn jetzt der Spieler? Dass der SPL sagt "Toll, dass du meinen EInwand völlig ignorierst und es trotzdem machst. Zur Belohnung war das natürlich erfolgreich!" ?

Ich habe den letztendlichen Schlag nicht als Betäubungsversuch verstanden. Eher: "Betäuben kann ich nicht, sich beißen lassen geht auch nicht, also haue ich drauf."

Offensichtlich ist die Situation zu mehrdeutig für eine Ferndiagnose.

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vor 4 Minuten schrieb Einskaldir:

Er kann, er muss nicht.

Wenn er es nicht tut, exkulpiert das keineswegs den Spieler, der nochmal, mit einem SCHWERT auf ein geschwächtes, sich windendes Kind einschlägt. Wer da nicht auf die Idee kommt, dass der Einsatz eines Schwertes, wie auch immer und ob mit Knauf oder nicht, völlig unverhältnismäßig und dämlich ist (ja DÄMLICH!), trägt halt Konsequenzen.

Der Spieler muss ja keine Regeln konkret benennen, aber auch jemand, der das erste Mal an einem Tisch sitzt, kann erklären, dass er das Kind "festhalten" will, die Arme ergreifen, ihn fixieren oder so. Er muss nicht Raufen oder Ringen oder Angriff mit bloßer Hand benutzen.

Du vergreifst dich definitiv im Ton und bist beleidigend. Mit Klarheit hat das nichts zu tun. Mit Unhöflichkeit unterstrichen und in Großbuchstaben schon.

Zur Sache: Wenn ich das richtig verstanden habe, fällt in der Beschreibung zwar das Wort "hilflos", aber zu versuchten Zubeißen reicht es noch. Hilflos ist wohl offensichtlich eine falsche persönlich Wahrnehmung. Musste die Spielfigur einen Abwehrwurf machen? Sollten sich die Spieler erschrecken? Irgendwas in der Richtung wohl schon. Ein zuschnappendes Kind mit Schaum vor dem Mund ist alles andere als harmlos. Wer da mit "Wird schon alles nicht so schlimm sein" reagiert, ist wirklich in jedem einschlägigen Film in der nächsten Szene infiziert.

Wenn man Tollwut im Kopf hat, wäre ein Biss ohne magische Behandlung tödlich. Und wenn man mit einer Keule oder einem Totschläger oder mit einer Männerfaust in der Realität auf ein krankes Kind schlägt, dann kann man auch die flache Schwertseite oder den Knauf nehmen. Überleben ist dann Glückssache. So viel zum Thema "Realismus".

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vor 13 Minuten schrieb Einskaldir:

mit einem SCHWERT auf ein geschwächtes, sich windendes Kind einschlägt. Wer da nicht auf die Idee kommt, dass der Einsatz eines Schwertes, wie auch immer und ob mit Knauf oder nicht, völlig unverhältnismäßig und dämlich ist (ja DÄMLICH!), trägt halt Konsequenzen.

nicht dämlich und unverhältnismäßig, nein. Wir kennen den Kontext doch gar nicht, die Situation. Könnte ja auch sein, dass in das Kind gerade ein Dämon fährt und der nächste Runde angreifen wird. Wer weiß das? Daher muss das Kind/der Dämon schnell betäubt / ausser Gefecht gesetzt werden.

 

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