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Angriff trotz misslungenem Scharfschießen


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Sollte ich trotz Suchhe übersehen haben, dass es diese Frage schon gab, bitte ich um Entschuldigung. Ich hoffe auch, dass die Kategorisierung korrekt war.

Der Regeltext lautet: "Misslingt der Wurf [auf Scharfschießen], findet er in dieser Runde keine sichere Schussmöglichkeit, und er verzichtet auf seinen Angriff." Darf ich also, wenn der Wurf für Scharfschießen misslungen ist, nicht für mich entscheiden, ob ich das Risiko eingehe meinen Mitstreiter zu treffen und einen Angriffswurf rollen? Weil es steht dort ja nicht, dass verzichtet werden kann.

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vor 13 Minuten schrieb Popanz:

Sollte ich trotz Suchhe übersehen haben, dass es diese Frage schon gab, bitte ich um Entschuldigung. Ich hoffe auch, dass die Kategorisierung korrekt war.

Der Regeltext lautet: "Misslingt der Wurf [auf Scharfschießen], findet er in dieser Runde keine sichere Schussmöglichkeit, und er verzichtet auf seinen Angriff." Darf ich also, wenn der Wurf für Scharfschießen misslungen ist, nicht für mich entscheiden, ob ich das Risiko eingehe meinen Mitstreiter zu treffen und einen Angriffswurf rollen? Weil es steht dort ja nicht, dass verzichtet werden kann.

Nein.

Warum?

Jedweder Nah- oder Fernkampfangriff bedeutet ja nicht, dass ich in Sekunde 1, 2, 3, ... oder 10 blindlinks mit meinem Schwert auf den Gegner haue und dann gegebenenfalls mit meiner Waffe einen Treffer erziele und Schaden mache. Ich mache Finten, führe diverse Schläge innerhalb der 10 Sekunden aus, lege mir den Gegner zurecht, um dann im günstigsten Moment zuzuschlagen. Oder ich treffe meinen Gegner vielleicht sogar zwei- oder dreimal gerade mal eben so, um dann am Ende 1W6+1 Schaden mit meinem Langschwert zu machen. Ein misslungener Angriffswurf muss dementsprechen auch nicht zwingend bedeuten, dass ich daneben gehauen habe. Eventuell habe ich gar nicht gehauen, weil sich der Gegner keine Blöße gegeben hat oder ich mit keine Blöße geben wollte.

Diese Einschätzung, dass der eine Angriffswurf pro Runde eine Abstraktion für das Gesamtgeschehen in den 10 Sekunden ist, wurde hier im Forum schon verschiedene Male von offizieller Seite bestätigt. Das deckt sich auch mit dem Regelmechanismus, dass ein Angreifer Abzüge bekommt oder gar nicht angreifen kann, wenn er sich zu weit bewegt hat und erst zu spät in Nahkampfdistanz kommt. Denn ein erhobenes Schwert niedersausen lassen, kann ich ja theoretisch auch in der letzten Sekunde der Runde.

Wie ist es beim Scharfschießen? Der Angreifer wartet 10 Sekunden auf den richtigen Augenblick, um den sicheren Schuss abzugeben. Er kann das mit seiner Fertigkeit im Unterschied zu einem normalen Bogenschützen erkennen. Der richtige Augenblick aber kann in der ersten Sekunde kommen, in der 5. oder in der 10. Oder eben bei einem vergeigten EW Scharfschießen auch nie. Ende der 10. Sekunde ist diese Gelegenheit vorbei und die nächste Runde beginnt. Da der EW aber am quasi am Schluss der Runde kommt - er fasst ja zusammen, was in der Runde passiert ist - kann man rückwirkend nicht noch was anderes machen. Das wäre in etwa wie: "Was, meine Figur fällt beim Klettern vom Baum? Dann bin ich lieber unten geblieben und hole mir eine Leiter".

Allenfalls könnte man überlegen, ob man per Hausregel zulassen könnte, dass man das Scharfschießen mitten in der Runde abbrechen könnte. Aber das würde ja keinen Sinn ergeben: Du würdest ja praktisch in der erste Hälfte mit Malus nach einer sicheren Schussmöglichkeit suchen und dann sicher auch überhastet schießen. Oder du schießt in der zweiten Hälfte der Runde auch noch überhastet mit Abzügen. Damit verminderst du die Chancen für jede Option.

Nein, es geht also nur so: Nach einem misslungenen EW: Scharfschießen überlegst du, in der nächsten Runde einfach mal dein Glück zu versuchen. Dir tut der Pfeil ja nicht weh. Und der Barbar und der Krieger mit den zweihändigen Waffen sind eh auch Optimisten.

(Ich bin da selbst ein gebranntes Kind: Einmal hatte mein Assassine einen Flüchtenden ins Handgemenge genommen. - Spezialwaffe Dolch, ordentlicher Schadensbonus, EW: überirdisch, ziemlich unverletzt, der Gegner schon verwundet - Der Rest der Gruppe war weit weg, nur ein Priester mit Anderhalbhänder kam zwei Runden später. Da war ich schon angekratzt, aber der Gegner war fast hinüber. Aber dann hat der Priester von außen beidhändig aufs Handgemenge gehauen - "Weißt du, was du da tust?" "Ich weiß genau, was ich da tue!"  Daraufhin kriegte mein Assassine den Maximalschaden verplättet, kam auf 3 LP, der Gegner stand auf, machte den Priester  kampfunfähig und spazierte mit bestimmt nicht mehr als 5 LP davon. Kommentar vom Priester: "Oh, das wollte ich nicht.")

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vor 12 Stunden schrieb Eleazar:

Nein.

Warum?

Jedweder Nah- oder Fernkampfangriff bedeutet ja nicht, dass ich in Sekunde 1, 2, 3, ... oder 10 blindlinks mit meinem Schwert auf den Gegner haue und dann gegebenenfalls mit meiner Waffe einen Treffer erziele und Schaden mache. Ich mache Finten, führe diverse Schläge innerhalb der 10 Sekunden aus, lege mir den Gegner zurecht, um dann im günstigsten Moment zuzuschlagen. Oder ich treffe meinen Gegner vielleicht sogar zwei- oder dreimal gerade mal eben so, um dann am Ende 1W6+1 Schaden mit meinem Langschwert zu machen. Ein misslungener Angriffswurf muss dementsprechen auch nicht zwingend bedeuten, dass ich daneben gehauen habe. Eventuell habe ich gar nicht gehauen, weil sich der Gegner keine Blöße gegeben hat oder ich mit keine Blöße geben wollte.

Diese Einschätzung, dass der eine Angriffswurf pro Runde eine Abstraktion für das Gesamtgeschehen in den 10 Sekunden ist, wurde hier im Forum schon verschiedene Male von offizieller Seite bestätigt. Das deckt sich auch mit dem Regelmechanismus, dass ein Angreifer Abzüge bekommt oder gar nicht angreifen kann, wenn er sich zu weit bewegt hat und erst zu spät in Nahkampfdistanz kommt. Denn ein erhobenes Schwert niedersausen lassen, kann ich ja theoretisch auch in der letzten Sekunde der Runde.

Wie ist es beim Scharfschießen? Der Angreifer wartet 10 Sekunden auf den richtigen Augenblick, um den sicheren Schuss abzugeben. Er kann das mit seiner Fertigkeit im Unterschied zu einem normalen Bogenschützen erkennen. Der richtige Augenblick aber kann in der ersten Sekunde kommen, in der 5. oder in der 10. Oder eben bei einem vergeigten EW Scharfschießen auch nie. Ende der 10. Sekunde ist diese Gelegenheit vorbei und die nächste Runde beginnt. Da der EW aber am quasi am Schluss der Runde kommt - er fasst ja zusammen, was in der Runde passiert ist - kann man rückwirkend nicht noch was anderes machen. Das wäre in etwa wie: "Was, meine Figur fällt beim Klettern vom Baum? Dann bin ich lieber unten geblieben und hole mir eine Leiter".

Allenfalls könnte man überlegen, ob man per Hausregel zulassen könnte, dass man das Scharfschießen mitten in der Runde abbrechen könnte. Aber das würde ja keinen Sinn ergeben: Du würdest ja praktisch in der erste Hälfte mit Malus nach einer sicheren Schussmöglichkeit suchen und dann sicher auch überhastet schießen. Oder du schießt in der zweiten Hälfte der Runde auch noch überhastet mit Abzügen. Damit verminderst du die Chancen für jede Option.

Nein, es geht also nur so: Nach einem misslungenen EW: Scharfschießen überlegst du, in der nächsten Runde einfach mal dein Glück zu versuchen. Dir tut der Pfeil ja nicht weh. Und der Barbar und der Krieger mit den zweihändigen Waffen sind eh auch Optimisten.

(Ich bin da selbst ein gebranntes Kind: Einmal hatte mein Assassine einen Flüchtenden ins Handgemenge genommen. - Spezialwaffe Dolch, ordentlicher Schadensbonus, EW: überirdisch, ziemlich unverletzt, der Gegner schon verwundet - Der Rest der Gruppe war weit weg, nur ein Priester mit Anderhalbhänder kam zwei Runden später. Da war ich schon angekratzt, aber der Gegner war fast hinüber. Aber dann hat der Priester von außen beidhändig aufs Handgemenge gehauen - "Weißt du, was du da tust?" "Ich weiß genau, was ich da tue!"  Daraufhin kriegte mein Assassine den Maximalschaden verplättet, kam auf 3 LP, der Gegner stand auf, machte den Priester  kampfunfähig und spazierte mit bestimmt nicht mehr als 5 LP davon. Kommentar vom Priester: "Oh, das wollte ich nicht.")

Die Ausführungen sind überzeugend, ich kenne dennoch viele Spielleiter die es anders handhaben. Da Fernkampf m.E. auf Midgard sowieso sehr schwach ist, sehe ich dadurch auch nicht das Spielgleichgewicht gefährdet.

Mfg     Yon

Bearbeitet von Yon Attan
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vor 11 Minuten schrieb Yon Attan:

Die Ausführungen sind überzeugend, ich kenne dennoch viele Spielleiter die es anders handhaben. Da Fernkampf m.E. auf Midgard sowieso sehr schwach ist, sehe ich dadurch auch nicht das Spielgleichgewicht gefährdet.

Mfg     Yon

Das erste kann ich mir gut vorstellen und sie sollen ihren Spaß damit haben und das zweite sehe ich genau so. Wobei ich aber ausgerechnet Scharfschießen bereits für sehr mächtig und effektiv halte und ich ein echtes Problem sehe, Nichtspielerfiguren diese Fertigkeit gegen Spielfiguren einsetzen zu lassen.

Dementsprechend würde ich wenn überhaupt eher den Schaden von Fernkampfwaffen allgemein raufsetzen und zum Beispiel den halben Schadensbonus oder mehr Bewegung beim Schießen zulassen wollen. Es bricht nicht die (Spiel)Welt zusammen, wenn man einen normalen Schuss ins Handgemenge zulässt, aber das unterstützt eben ein "falsches" Regelverständnis. Außerdem kommt es doch sicher eh nicht häufig vor, dass jemand diese Option wählt.

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Ich finde, wenn man Scharfschießen so einsetzt, wartet man auf den richtigen Moment. Man gefährdet seine Mitspielerfiguren dadurch nicht.
 Also kann es sein, dass man sich nicht traut.

Wenn man das Risiko eingehen will, muss man das von vorne herein machen.

Erst ansagen kein Risiko und dann nach misslungenem Wurf die andere Option ziehen wollen, finde ich unangemessen.

Erst scheitern und in der nächste Runde eine neue Entscheidung treffen, finde ich hingegen passend.

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Am 20.7.2019 um 20:12 schrieb Popanz:

Darf ich also, wenn der Wurf für Scharfschießen misslungen ist, nicht für mich entscheiden, ob ich das Risiko eingehe meinen Mitstreiter zu treffen und einen Angriffswurf rollen?

Nein, weil Du die Wahl schon getroffen hast. Durch Ansagen von Scharfschießen wird auf eine Lücke gewartet, die sich bei gescheitertem Erfolgswurf nicht geboten hat. Es widerspricht der Logik wie dem Regeltext, wenn jetzt rückwirkend doch einfach drauf gehalten wird.

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Ich habe zur Zeit zwei Waldläufer mit Hauptwaffe Bogen, die ich in zwei verschiedenen Gruppen spiele. In beiden Gruppen spielen wir Scharfschießen nach Regeln und ich komm gut damit zurecht. 

Wir spielen allerdings mit Gruppenpunkten in zwei Runden die sehr harmonisch sind. So ist keiner sauer wenn ich weniger Punkte in die Gemeinschaftskasse einzahle. So kann ich auch mal ein zwei Runden aussetzen ohne das geknurrt wird.

LG Gormat

Bearbeitet von Gormat
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vor 8 Stunden schrieb Gormat:

Wir spielen allerdings mit Gruppenpunkten in zwei Runden die sehr harmonisch sind. So ist keiner sauer wenn ich weniger Punkte in die Gemeinschaftskasse einzahle. So kann ich auch mal ein zwei Runden aussetzen ohne das geknurrt wird.

Darf ich fragen, was mit Gruppenpunkten gemeint ist? Falls das nichts mit Scharfschießen zu tun hat, die Antwort gerne auch als PN an mich :turn:

Mfg    Yon

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In meinem Gruppen werden die Punkte der Spieler und des Spielleiters zusammengezählt und durch die Anzahl der Spieler geteilt. So bekommen alle die gleichen Punkte und niemand, wie der Fernkämpfer, wird abgehängt.

LG Gormat 

Na ja, etwas neben dem Thema also nur so viel dazu. 

Bearbeitet von Gormat
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@Gormat

Ihr spielt also mit "Einzelvergabe" von Erfahrungspunkten (& nicht "Pauschal"/Meilenytein-EP)  und verteilt diese dann aber wiederum a la "pauschale" EP auf die ganze Gruppe.

Viel Summen-rechnerei aber hat den Charme, dass ein glücklicher Gegner-Ausschalter (oder die mit hohem Schadensbonus -ggf. war das noch M4-) meistens die EP abgreift/en.

Bearbeitet von seamus
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