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MIDGARD - Generelle Kritik an M5-Regeln und Welt


Hellgore

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Schaut man mal in die Leserbriefe in den alten Gildenbriefen, merkt man schnell, dass es schon damals Kritik an der Spielwelt gab.

Quote

Die Spielweit Midgard: Ich muß Kristian K. (GB20) zustimmen. sowohl Magira wie nun auch Midgard sind mehr oder weniger schlechte Abbilder unserer guten alten Erde. Warum kann eine Fantasywelt nicht auch eine Fantasywelt sein? Tolkien und selbst Howard, dessen Conan-Geschichten ansonsten recht schlicht sind, haben gezeigt, daß dies Möglich ist. Ich finde es enttäuschend, daß ein wirklich gutes Rollenspiel wie MIDGARD auf einer dermaßen abgekupferten (und dazu noch schlecht) Welt angesiedelt ist. Meine Spielergruppe und ich spielen nun schon recht lange MIDGARD, die Weiten Magira und Midgard haben wir aber immer tunlichst gemieden. Ich finde es schon beinahe peinlich, wenn die Samurai der Welt MIDGARD ebenfalls Samurai heißen (abgesehen von der recht platten Darstellung Japans). Auch finde ich es etwas ernüchternd, wenn ich auf meinen „Ausflügen“ in die Fantasywelt auf Römer, Kelten, Japaner, Azteken, Mongolen usw. treffe, auch wenn sie dort etwas anders heißen. Als besonders peinlich empfand ich in „Im Reich des Frosthexers“ den Besitzer von Thormunds Gehöft, nämlich Thormund; denn soweit ich informiert bin, gibt es in Waeland den Gott Thor nicht.

Es ist ja OK, wenn man einige Aspekte der Geschichte und auch ein paar Kulturinhalte übernimmt - aber doch bitte nicht alles (zusätzlich ein paar Aspekte der Fantasy, die oftmals etwas künstlich hineingesetzt wirken), dies kann ein passables Geschichtsbuch nun wirklich besser.

Quelle: Gildenbrief 21 S.5

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@EK

Wie witzig...

Ich finde es eigentlich nur interessant, dass andere schon damals, als es noch keine QBs gab, festgestellt haben, was das Problem von Midgard ist. Und wenn jemand schon aufgrund der Kurzbeschreibungen sowohl aus dem M2-Buch und der M3-Box sagt, das die Welt schlecht abgekupfert und zum teil sogar peinlich ist und das Phantastische wirkt als sei künstlich eingesetzt, wie wird diese Person dann auf die QBs reagiert haben?

 

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Barbarossa, das war krin Witz, das meinte ich ernst. Ist ein Lebensgestz.

Ein weiteres lautet: ziehe Konsequenzen. 

Wenn dir etwas nicht gefällt ändere es oder verlasse das System. Letzteres werde ich auch irgendwann tun, wenn mir Midgard nicht mehr gefällt.

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Der Punkt, um den es mir ging, ist doch, dass, was ich an Midgard kritisiere, schon vor über 25 Jahren von anderen kritisiert wurde!

Große Überraschung, die Welt Midgard hat sich in den letzten 30 Jahren ja auch nicht grundlegend geändert. Es sind viele Details hinzu gekommen und der Verlag sieht höhergradige Figuren anders. Ein Leser des GB21 von damals würde heute einfach mitspielen können.

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@Solwac

Dann hast Du das Zitat wohl ebenfalls nicht wirklich gelesen, denn das, was damals schon kritisiert wurde, hat sich in den letzten dreizig Jahren nun wirklich nicht verändert.

Zum Gruße!

*räusper*

Guter Barbarosse Rotbart, der in dem 25 jahre alten Brief und von Ihnen aktuell kritisierte Umstand ist einer der Gründe, aus denen ich seit den Zeiten von M1 Midgard spiele. In vielen Punkten ist mir die aktuelle Welten und Kulturbeschreibung bereits zu eng, die im M2 Regelwerk abgedruckten Kurzbeschreibungen und die Vorstellungen der einzelnen Gruppenmitglieder haben immer zu einer spannenden und für die Runde schlüssigen Welt geführt - und ich habe keinerlei Probleme mit der Tatsache dass ich in 3 verschiedenen Alba gespielt habe.

*nicken und einen tiefen Schluck aus dem Krug nehmen*

(aber ich bin auch kein Congänger)

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Ich möchte mal eine "Lanze" für die Welt Midgard brechen.

Ich finde sie stimmig, ausgewogen und klasse. Wer sich mit Geschichte gut auskennt, findet alle diese Punkte dort wiedergegeben. Auch kann man ins "Multiversum" Midgards ausweichen, gar ins Jenseits (Spirituelle Gefilden), wem es zu magie- bzw. zu fantasyarm ist. Vorausgesetzt man ist dazu bereit, sich dem Studium des Meister der Sphären zu widmen. Auch kann man mit viel "Grips" und "Fantasy" sehr viele Fantasy-Elemente jeglicher Färbungen und Art auf Midgard wiederfinden. Schließlich haben die Autoren und Verfasser auch eine Unmenge an Fantasy-Literatur auf dem literarischen Buckel und viel ihrer Lebenskraft investiert.

Wer jetzt eine Fantasy-Welt nach eigener Art und Idee haben möchte, dem steht immer ein Weltentor von Midgard zu dieser offen. Zudem wird einjeder Weltenbauer stereotypisch wieder all diejenigen Kulturen und historischen Ereignisse wiederholen bzw. in seiner "neuen" Fantasy-Welt einpflegen, die er sich wissentlich in seinem Leben aneignen konnte.

Bearbeitet von LarsB
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vor 21 Stunden schrieb Barbarossa Rotbart:

Die Spielweit Midgard: Ich muß Kristian K. (GB20) zustimmen. sowohl Magira wie nun auch Midgard sind mehr oder weniger schlechte Abbilder unserer guten alten Erde. Warum kann eine Fantasywelt nicht auch eine Fantasywelt sein? Tolkien und selbst Howard, dessen Conan-Geschichten ansonsten recht schlicht sind, haben gezeigt, daß dies Möglich ist. Ich finde es enttäuschend, daß ein wirklich gutes Rollenspiel wie MIDGARD auf einer dermaßen abgekupferten (und dazu noch schlecht) Welt angesiedelt ist. Meine Spielergruppe und ich spielen nun schon recht lange MIDGARD, die Weiten Magira und Midgard haben wir aber immer tunlichst gemieden. Ich finde es schon beinahe peinlich, wenn die Samurai der Welt MIDGARD ebenfalls Samurai heißen (abgesehen von der recht platten Darstellung Japans). Auch finde ich es etwas ernüchternd, wenn ich auf meinen „Ausflügen“ in die Fantasywelt auf Römer, Kelten, Japaner, Azteken, Mongolen usw. treffe, auch wenn sie dort etwas anders heißen. Als besonders peinlich empfand ich in „Im Reich des Frosthexers“ den Besitzer von Thormunds Gehöft, nämlich Thormund; denn soweit ich informiert bin, gibt es in Waeland den Gott Thor nicht.

Es ist ja OK, wenn man einige Aspekte der Geschichte und auch ein paar Kulturinhalte übernimmt - aber doch bitte nicht alles (zusätzlich ein paar Aspekte der Fantasy, die oftmals etwas künstlich hineingesetzt wirken), dies kann ein passables Geschichtsbuch nun wirklich besser.

Also ich halte für mich fest:

Barbarossa findet das System (Regelmechanismus) MIDGARDs so gut, dass er es seit Jahren spielt.

Barbarossa findet die Welt wegen der Kulturen schlecht, weil sie unzureichend/schlecht von den irdischen Kulturen abgekupfert und ausgearbeitet sind.

Für mich hingegen ist MIDGARD ein gutes System, weil der Mechanismus mir gefällt und die Kulturen auch. Ich mag die Kombinationen aus den irdischen, die zu midgardschen Kulturen führen. Ich mag es, wenn ich da bekannte Dinge wiederfinde, das macht mir das Verständnis einfacher.

Und die Kritik an der Übernahme der irdischen Vorbildern finde ich amüsant, denn die Veränderung macht sie zu Fantasykulturen und wie jemand seine Kreativität einsetzt, bleibt ihm doch überlassen. Man kann kreative Kritiken schreiben, Regel-, Verbesserungsvorschläge machen, (Teile von) Kulturen ausarbeiten. Kritiken können vernichtend geschrieben werden oder konstruktiv. Obige Kritik finde ich allerdings eher destruktiv.

 

Aber auch für mich gilt, das gute alte Meckern ist einfacher als zu Verbesserung beizutragen.

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Fantasykulturen für Rollenspiele müssen einen gewissen Wiedererkennungswert (= historisches/universelles literarisches Vorbild) haben, sonst sind sie nicht zu handhaben. Jede Kreativität geht weiterhin von einer Vorgabe aus, die sie kombiniert oder weiterentwickelt. Da bieten sich historische Vorlagen nun mal an, weil jeder sich selbst Material dazu beschaffen kann oder das im Zweifelsfall im Rahmen seiner Allgemeinbildung schon kennt.

Ob da bei Midgard besonders gut gelungen ist, steht auf einem anderen Blatt. Ich hätte gerne mehr Fantasy und auch aktivere Nichtmenschen. Aber das ist Geschmackssache.

Der Leserbrief verkennt, dass die historischen Vorlagen nur ein "um zu" für die Fantasywelt sind. Historische Genauigkeit ist überhaupt nicht gefragt und eine Nachbildung der irdischen Historie auch nicht.

Und überhaupt: Die Tücke liegt im Detail. Eine Rollenspielwelt zu entwerfen, ist komplizierter, als es aussieht. Und was in einem Quellenbuch zusammmengefasst wird, dass überschreitet das Material aus einer Fantasy-Romanserie in der Regel um ein Vielfaches.

Ich habe alle Gildenbriefe gelesen und kann nur sagen, dass ich die Abschaffung der Leserbriefe für eine der besten Entscheidungen überhaupt gehalten habe. Was haben sich da immer wieder auch für pubertierende, selbstgefällige Deppen hinter ihrerem Atari aufgepumpt und allgemeingültige Weisheiten von sich gegeben! Kritik ist was Feines, aber der Ton sollte angemessen sein. Oft kritisieren aber auch diejenigen am muntersten, deren kreativen Leistungen oder konstruktiven Gegenvorschläge überschaubar sind. Wer wenigstens schon mal ein Gefühl für die Probleme hat, der ist da vielleicht etwas vorsichtiger.

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2 hours ago, Eleazar said:

Ob da bei Midgard besonders gut gelungen ist, steht auf einem anderen Blatt. Ich hätte gerne mehr Fantasy und auch aktivere Nichtmenschen. Aber das ist Geschmackssache.

Und gerade das, was Du bemängelst, ist doch der Grund, weshalb es Migard-Spieler gibt, die die Spielwelt nicht mögen.

2 hours ago, Eleazar said:

Der Leserbrief verkennt, dass die historischen Vorlagen nur ein "um zu" für die Fantasywelt sind. Historische Genauigkeit ist überhaupt nicht gefragt und eine Nachbildung der irdischen Historie auch nicht.

Davon merkt man aber bei der Lektüre der QB oft nichts. Da kommt man eher den Eindruck, dass der Autor genau darauf Wert gelegt hat.

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vor 4 Minuten schrieb Barbarossa Rotbart:

Und gerade das, was Du bemängelst, ist doch der Grund, weshalb es Migard-Spieler gibt, die die Spielwelt nicht mögen.

Aber das ist doch kein Wunder. Irgendwer mag irgendwas sowieso nicht. Midgard ist Low-Fantasy und nahe am Historischen. Dem einen gefällt genau das, andere sind anderswo besser bedient. Wenn alles so wäre, das Rotbart nichts mehr auszusetzen hätte, dann würde es anderen trotzdem nicht gefallen. Ja und?

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2 minutes ago, Eleazar said:

Aber das ist doch kein Wunder. Irgendwer mag irgendwas sowieso nicht. Midgard ist Low-Fantasy und nahe am Historischen.

Da hätte man gleich auf der Erde spielen können... ;)

1 minute ago, Eleazar said:

Dem einen gefällt genau das, andere sind anderswo besser bedient. Wenn alles so wäre, das Rotbart nichts mehr auszusetzen hätte, dann würde es anderen trotzdem nicht gefallen. Ja und?

Das klingt immer gleich so, als ob ich der einzige wäre...

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vor 3 Minuten schrieb Barbarossa Rotbart:

Das klingt immer gleich so, als ob ich der einzige wäre...

OT: Du erweckst für mich recht häufig den Eindruck mit deinen vielen -teilweise auch leicht erweiterten- Wiederholungen deines Standpunktes, dass du andere Meinungen (partout) nicht gelten lassen willst. Damit bist du für mich hier im Forum schon ziemlich einzigartig.

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Ich finde die Spielwelt Midgard ist eine klassische Fantasywelt, Mittelerde gar nicht so unähnlich. In beiden Fällen werden irdische Geschichte und Mythologie miteinander kombiniert. Die Welt ähnelt in beiden Fällen der Erde nur scheinbar. Es werden Epochen, Kulturen und Mythologien miteinander kombiniert, die zu völlig fantastischen Konstrukten führen. Wie zum Beispiel einem antik-römisch-karthagischen Seekönig, der nominell das Oberhaupt eines frühneuzeitlichen, ansatzweise abendländischen Mittelmeerraumes ist. Ich bin darüber hinaus froh darüber, dass nicht hinter jeder Ecke ein siebenarmiger Hirnsammler und sein Freund, die Kontrollblitze verschießende fliegende Augenkugel lauern; Nein, auf Midgard muss mich in einer meketischen Grabanlage eher mit einer Mumie und in den waeländischen Bergen mit Trollen rumschlagen. Für mich ist Midgard sehr fantastisch und authentisch zugleich und steht damit in der Tradition von Glorantha, Hyperborea und Mittelerde. Und Barbarossa, nimm es hin, Du bist einer von ganz wenigen Midgardspielern, die die Welt nicht mögen. Ist einfach so.

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