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Erfahrungspunktevergabe bei MIDGARD


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Ich mache mal einen umfassenderen Ansatz: Nicht nur die EP für gutes Rollenspiel, das ganze EP-Vergabesystem sind ein Relikt aus alten Zeiten.

 

Warum?

 

Ich habe allzu oft Situationen erlebt, in denen sich einige Mitspieler das ganze Abenteuer lang eingebracht haben, Ideen entwickelt haben, aktiv mitgespielt haben und die Geschichte voran brachten. Andere waren stiller oder haben gar zwischendurch geschlafen...

 

Und dann kommen so Situationen, in denen einer der aktiven Spieler (oder Spielerinnen) eine Idee hat, für die die Fähigkeiten des Charakters des passiven Mitspielers benötigt werden. Beispiel: Spieler 1: "Hey, dein Schamane kann doch Vision, befrage doch mal deine Geister, damit wir einen Tipp bekommen, wie es weiter gehen könnte." Spieler 2 würfelt den Zauber, verbrät alle 35 AP seines mittelhochgradigen Schamanen, bekommt dafür dann 105 ZEP und Spieler 2 bekommt bei einem aufmerksamen SL dann noch 5 AEP für die gute Idee.... :dozingoff:

 

Und das ist nur EIN Beispiel. Bei Kämpfen wird es noch absurder. Deshalb halte ich seit Jahren schon die rein regelgerechte EP-Vergabe für nicht mehr zeitgemäß für den Spielstil, den ich in den meisten Gruppen erlebe, in denen ich mit spiele.

 

Grüße

 

Bruder Buck

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@ Bruder Buck:

Deswegen sehe ich gerade drei Grundsätze, nach denen EPs vergeben werden sollen:

 

Ein Teil der EPs wird pauschal vergeben (sei es nun wegen der Spielzeit oder Überlandreisen oder allgemein, alle betreffende Ereignisse oder Punkte für die gemeinsame Lösung eines Abenteuers oder ein Klacks Pauschal-EP vom SL oben drauf): Diese Punkte stellen eine Grundversorgung der Abenteurer da und federn extremes Würfelpech in einer Spielsitzung etwas ab.

 

Ein Teil der EPs wird nach Erfolg vergeben: Gelungene Treffer und EWs belohnen den Spieler dafür, dass er seine Spielfigur einer gefährlichen Situation ausgesetzt hat (z.B. Kampf) oder dass er sie nützliche Sachen lernen lassen hat. Die Zahl der EPs unterscheidet sich wegen der verschiedenen Einsatz- und Durchhaltemöglichkeiten niedrig- und hochgradiger Spielfiguren, was ein angepasstes Aufsteigen ermöglicht als eine allein gleichförmige EP-Vergabe. Der Spieler mag schlafen, seine Spielfigur löst dann aber eventuell das Abenteuer, weil die GFP gut eingesetzt waren.

 

Ein dritter Teil der EPs werden für besondere Leistungen eines Mitspielers gemäß des Gruppenkodexes vergeben. "Gutes Rollenspiel" ist die Spielweise, die die Mehrzahl der Spieler gerne haben und gerner erleben wollen. Genauer baucht man es nicht zu definieren.

 

Alle drei Teile der EP-Vergabe sind für sich allein betrachtet problematisch. Gemeinsam werden die jeweils anderen Schwächen aber ausgebügelt.

 

Ich kann damit gut leben.

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Moderation :

So, ich hab das mal selbst raus gelöst.

 

Bei Nachfragen bitte eine PN an mich oder benutzt den Strang Diskussionen zu Moderationen

 

@Ele: Ich mache das als SL eh schon lange so ähnlich.

 

Aber das ist halt nicht die regelgerechte Methode. Mir würde für das Midgard der Zukunft eine schlankere Methode zur Erfahrungspunktevergabe gefallen, kein solches Rechenmonster wie jetzt und eine Methode, die mehr Gerechtigkeit nach Spielanteilen vermittelt und nicht die Würfler und Kabumm-Macher über Gebühr bevorzugt.

 

Grüße

 

Bruder Buck

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Hihi...

 

Würde ich ein Rollenspielsystem schreiben und käme, dann zu irgendwelchen Punkten, mit welchen der Charakter verbessert werden soll, dann würde ich eher den Satz schreiben, dass sich diese Sache die Spielrunde doch selbst überlegen soll. Die Ansicht darüber "Wer für was wie viel Punkte bekommt" ist eh von Runde zu Runde so verschieden, dass es meiner Meinung nach wenig Sinn macht eine Regelung vorher festzulegen.

 

Das "für erfolgreiche Würfe gibt es x Punkte" hat für mich nur einen Vorteil. Als Spielleiter kann man sich daran halten und die Verantwortung der Punktevergabe in irgendwelche anderen Hände legen. Anderweitig muss man immer irgendwie entscheiden, begründen, bewerten oder sonst irgendwie festlegen, wofür es Punkte gibt. Wenn das die Spielleitung alleine aber nicht will, dann muss es die Gruppe ausmachen womit wir wieder bei obiger Aussage wären.

 

Sobald ich für meine Leute, aber weiß, was gut ist, kann ich diese Bewertung auch sehr unabhängig vom Rollenspielsystem verwenden.

 

 

Ich vergebe gerne Punkte dafür, wenn Charaktere etwas gelernt haben. In meiner SL-Hauptrunde, hat einer der Charaktere das letzte Mal gelernt, dass Pflanzen im eigenen Garten kaputt gehen, wenn man ein paar Monate nicht zu Hause ist. Zwei andere hatten die Erkenntnis, dass wenn man nach dem Weg fragt und dann dorthin geht, man sich die Wegbeschreibung auch merken muss.

 

Würde ich länger Midgard spielleitern wäre dies auch ein ähnlicher Weg. Dazu würde ich wahrscheinlich Praxispunkte vergeben, wenn ich sehe, dass irgendeine Fertigkeit in den letzten Spielsitzungen zum Einsatz kam. Wobei Einsatz auch heißen kann, dass niemals darauf gewürfelt wurde, sondern einfach nur weil der Charakter damit konfrontiert wurde...

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Midgard unterstützt mit dem Punktevergabesystem stark die Konkurrenz unter den Spielern. Das ist eine DER Stärken Midgards überhaupt. Ich mag das. Ich trete beim Rollenspiel als Spieler gerne in einen freundschaftlichen Wettbewerb. Dieser Wettbewerb bedarf allerdings eines (möglichst) objektiven Bewertungssystems. Und genau das erledigt Midgard mit Bravour. Alternativ müßte man die Kosten für Fertigkeiten, Zauber und Waffen irgendwie harmonisieren. Bei pauschaler Vergabe erzeugt es bei mir immensen Frust, wenn ich z.B. als Kämpfer zichtausend EP für eine Waffe von +17 auf +18 ausgebe und dafür keinen Gegenwert in KEP bekomme. Ich war bisher mit noch keiner einzigen Punktevergabe bei Midgard zufrieden, die auf pauschalen Werten beruht.

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Dieser Wettbewerb bedarf allerdings eines (möglichst) objektiven Bewertungssystems. Und genau das erledigt Midgard mit Bravour.
Und genau das sehe ich nicht so. Die Gewichtung der offiziellen Regeln auf erfolgreichen Würfelwürfen als EP-Spender ist mir viel zu stark.

 

Noch ein Beispiel gefällig? Ein Krieger steht vorne und geht in die konzentrierte Abwehr, um seinen Kameraden hinten das Zaubern und Bogen schießen zu ermöglichen. KEP bekommt er dafür keine. Höchstens ein paar AEP für die Idee.

 

Würde er statt dessen ungeachtet einer sinnvollen Gruppenstrategie um sich schlagen wie ein wilder, hätte er mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit deutlich mehr EP gesammelt im gleichen Kampf.

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Dieser Wettbewerb bedarf allerdings eines (möglichst) objektiven Bewertungssystems. Und genau das erledigt Midgard mit Bravour.
Und genau das sehe ich nicht so. Die Gewichtung der offiziellen Regeln auf erfolgreichen Würfelwürfen als EP-Spender ist mir viel zu stark.

 

Noch ein Beispiel gefällig? Ein Krieger steht vorne und geht in die konzentrierte Abwehr, um seinen Kameraden hinten das Zaubern und Bogen schießen zu ermöglichen. KEP bekommt er dafür keine. Höchstens ein paar AEP für die Idee.

 

Würde er statt dessen ungeachtet einer sinnvollen Gruppenstrategie um sich schlagen wie ein wilder, hätte er mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit deutlich mehr EP gesammelt im gleichen Kampf.

Ja, und über die Distanz gesehen, gleicht sich das wieder aus. Ich gebe Dir Recht, wenn es sich z.B. um Spielrunden auf Cons handelt oder man sich mal am Wochenende zum Rollenspiel trifft. Dort komm ich nicht ohne pauschale Vergabe aus. In regelmäßigen Runden bildet sich aber ein ganz guter Mittelwert.

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Ich glaube, dass bei sich bei Midgard durchaus eine Punktevergabe nach weitestgehend objektiven Kriterien erzielen ließe (auch wenn man in dem einen oder anderen Falle eine Hausregel bemühen müsste). Ich halte das Wettbewerbssystem aber bereits im Ansatz für falsch, weil es das Spiel in eine, m. E. falsche Richtung verlagert. Einen ganz wichtigen Punkt bei Rollenspielen war für mich immer, dass die Spieler miteinander und nicht gegeneinander Spielen. Ich habe zwar nichts gegen Gesellschaftsspiele, die gegeneinander gespielt werden, aber bei einem Spiel, wie Midgard, halte ich den Wettbewerbsgedanken für wenig zuträglich. Man gewinnt durch ihn nichts. Warum soll man aber die ganze Bürokratie auf sich nehmen, wenn am Ende kein Spaßgewinn herauskommt? Das ist Bürokratie als Selbstzweck. Die Prinzipien der Punkteverteilung halte ich aber deshalb nicht für schlecht. Auf irgendeiner Basis muss man ja die vergebenen Punkte errechnen oder überschlagen, egal ob man jedem die gleiche Anzahl EP gibt oder dies ausdifferenziert. Nach meiner Erfahrung unterscheiden sich die gesamt- EP zwischen dem „Besten“ und dem „Schlechtesten“ um weniger als 10%. Lohnt es da, die Punkte für jeden einzelnen auszuzählen?

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Also ich bin auch mit den Originalregeln unglücklich. Ich halte sie aus den genannten Gründen weder für gerecht noch für praktikabel, ganz zu schweigen von dem Verwaltungsaufwand. Wenn ich dann noch sehe, wie häufig es zu unterschiedlichen Interpretationen hinsichtlich der "richtigen" Punktevergabe kommt, ist es auch IMHO nötig, etwas zu ändern.

 

Zumindest auf Cons und bei unseren Spontanrunden gebe ich pauschal Punkte - in Abhängigkeit von der Schwierigkeit des Abenteuers. Diese schätze ich nach der durchschnittlichen Gradanforderung ab.

 

Zusätzlich habe ich begonnen, Zusatzpunkte für besondere Aktionen zu geben. Ja! Das ist höchst subjektiv. Hierbei gehe ich aber auch gerne auf Vorschläge der Spieler ein ("Hey, der Söldner hat doch den Kampf quasi alleine geführt." oder "Ohne den Zauber hätten wir das nicht geschafft.").

 

Ich denke, wenn man nicht zu geizig ist, sollte das kein Problem darstellen. Mit neidischen und (feindselig) konkurrierenden Spielern will ich eh' nicht spielen.

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Hi,

 

ich persönlich halte es so, dass ich bei der AEP-Vergabe die Regelvorgaben (außer bei den Fertigkeiten) schlicht ignoriere. KEP und ZEP vergebe ich klassisch, aber für gute Ideen, die die Gruppe der Lösung ihrer Aufgaben ein großes Stück näher bringen, vergebe ich meist zwischen 20 und 50 AEP - je nach Tragweite.

Anderes Beispiel: Ein Spieler hat eine gute Idee, wie der Kampf mit einem gefährlichen Gegner vermieden werden kann - also erhält er die AP dieses Gegners als AEP. Auch das kann beträchtlich sein.

Oder ein Spieler erweist sich als Motor der Gruppe und treibt die Handlung über Stunden voran - hierfür erhält er ebenfalls im zweistelligen Bereich AEP - da mache ich alle zwei, drei Stunden einen Check.

Und was ist mit Humor? Midgard soll Spaß machen und wenn ein Spieler seinen Char so ausspielt, dass es immer wieder Lachsalven hagelt, dann belohne ich das ebenfalls mit AEP in einer - allerdings nicht ganz so üppigen - Dosierung wie bei den vorherigen Beispielen.

 

Beste Grüße

SchneiF

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Mich stört am meisten der absolute Kontrast zwischen EP für Rollenspiel und EP für eingesetzte Fähigkeiten oder gar Kampf. Laut den Regeln kann man an einem Abend ja nur eine sehr geringe Anzahl an EP (hab das Regelwerk gerade nicht zur Hand, aber ich meine, es waren 20 oder 25) für Rollenspiel erhalten, egal wie bahnbrechend fantastisch man seine Rolle ausspielt - und das, obwohl Midgard sich "Rollenspiel" nennt, während man in einem Kampf auch gern mehrere hundert Erfahrungspunkte erhalten kann.

 

Und während mit zunehmendem Grad die Gegner stärker werden und man entsprechend mehr Erfahrungspunkte durch den Kampf erhalten kann, bleiben die EP für Rollenspiel im gleichen Limit - ebenso die EP für gute Ideen mit 5 EP. Bedeutet: Ein Würfelwurf für eine Attacke auf ein dickes Monster und ich bekomme 100 KEP, eine unheimlich clevere Idee, mit der ich einen potenziellen Attentäter von König Beren entlarven kann - 5 AEP. Da stimmt doch die Verhältnismäßigkeit nicht...

 

In unserer Gruppe können z.B. alle Erste Hilfe, weil das in den ersten Graden ein enormer Erfahrungspunkte-Booster war. Konnte nach jedem Kampf versucht werden und man bekam dadurch schnell PP, um es noch besser zu können. Vor allem liefert es auch noch AEP, die man für alles verwenden kann...

 

Aber ja, die Gefahr, dass sich jemand ungerecht behandelt fühlt, ist bei einer EP-Vergabe für "gutes" Rollenspiel durch den SL natürlich gegeben. Aber durch eine gut ausgearbeitete Hintergrundgeschichte, evtl. mit Charaktereigenschaften, gibt man dem SL eben auch eine Messlatte an die Hand, die es erleichtert. Da können sich Spieler nicht aus der Verantwortung ziehen...

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Moin Bruder Buck,

 

Und dann kommen so Situationen, in denen einer der aktiven Spieler (oder Spielerinnen) eine Idee hat, für die die Fähigkeiten des Charakters des passiven Mitspielers benötigt werden. Beispiel: Spieler 1: "Hey, dein Schamane kann doch Vision, befrage doch mal deine Geister, damit wir einen Tipp bekommen, wie es weiter gehen könnte." Spieler 2 würfelt den Zauber, verbrät alle 35 AP seines mittelhochgradigen Schamanen, bekommt dafür dann 105 ZEP und Spieler 2 bekommt bei einem aufmerksamen SL dann noch 5 AEP für die gute Idee.... :dozingoff:

 

Laut DFR 269 gibt es fuer Visionen nur 9 ZEPs, egal wie viele AP der Schamane vorher hatte. Ab um mal aufs grosse ganze zurueckzukommen: Was waeren denn die Alternativen?

 

Aktuell: Als Spielleiter schreib ich mit, wer was wann gemacht hab, notier die Praxispunkte, vergeb Erfahrungspunkte, biete Gold und die Moeglichkeit fuer Lehrmeister und schreib auch auf wer was fuer wie viel EP gelernt hat. Die Buchhaltung der Midgard EP ist leider so komplex, dass ich selbst mit meiner Software dafuer nach jedem Spielwochenende nochmal einen Abend dran sitze, um fuers naechste Treffen neue aktuelle Charakterzettel auszudrucken.

 

Und wer jetzt meint, dass die EP Vergabe einfach ist, mag nur kurz nach oben gucken, um zu sehen dass selbst ein Guru wie Bruder Buck dabei triviale Fehler macht und nachzaehlen, wie viele vor mir diesen trivialen Fehler uebersehen haben. Viele Spieler sind damit ueberfordert, so dass leider 'Papier ist Geduldig - das wird schon keiner nachrechnen' fuer die meisten Charakterzettel gilt.

 

Alternative 1. EP Pauschal: Andere Spielleiter in unserer Gruppe vergeben EP pauschal. Auch ich hab frueher EP pauschal fuers Scenario vergeben. Damit wird jedoch die Spielbalance ausgehebelt. Kaempfer bekommen auf einmal nicht mehr EPs als Zauberer oder gar Kampfzauberern. Es beschraenkt sich dann darauf, wer am gluecklichsten bei den Praxispunkten gewuerfelt hat, wer am gierigsten bei Gold und Schaetzen zugreift und ob jemand vielleicht das Pech hat nach Hause zu reisen um zu lernen.

 

Alternative 2. Strichliste: Bei anderen Spielen wie z.b. Runequest machen die Spieler selber eine Strichliste hinter ihren Fertigkeiten und wuerfeln am Ende drauf, ob sich diese verbessern. Dabei fallen jedoch die Aktionen der Figuren unter den Tisch fuer die nicht gewuerfelt werden musste, die aber haeufig die entscheidenden fuer die Loesung des Scenarios waren.

 

Alternative 3. Papier ist Geduldig: Jeder denkt sich seinen Wunschcharakter aus, mindestens drei 100ter sollten es schon bei den Attributen sein, danach kurz bis Grad X hochrechnen und wie ein Weihnachtsbaum mit Artefakten behaengen. Damit dann auf dem naechsten Con erscheinen und sich aergern, dass die anderen noch dickere Eier haben. Die muessen betrogen haben!

 

Fazit: Die Midgard EP Regeln sind gut ausbalanciert, nur leider viel Aufwand in der Buchhaltung, um sie richtig zu machen.

 

ciao,Kraehe

Bearbeitet von Kraehe
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Midgard unterstützt mit dem Punktevergabesystem stark die Konkurrenz unter den Spielern. Das ist eine DER Stärken Midgards überhaupt. Ich mag das. Ich trete beim Rollenspiel als Spieler gerne in einen freundschaftlichen Wettbewerb. Dieser Wettbewerb bedarf allerdings eines (möglichst) objektiven Bewertungssystems. Und genau das erledigt Midgard mit Bravour.

 

Mir würde Rollenspiel kein Spaß machen, in dem man mit den Mitspielern um Punkte konkurriert bzw. bei dem es ums "gewinnen" geht. Den Wettbewerbsgedanken mag ich bei Rollenspielen nicht (höchstens In-Game!)

Deswegen gefällt mir das offizielle Punktevergabesystem überhaupt nicht.

 

Für mich (in unserer Gruppe?) ist die Story und das Spielen wichtig, das Erfolgserlebnis ist dann das Bewältigen einer schwierigen Situation oder das lösen des Abenteurs, aber nicht der Punktegewinn. Die Punkteverteilung ist für mich ein vom Spielen losgelöster technischer Teil am Ende des Abends bzw. Abenteuers, hat aber eigentlich nichts mit dem Spielen oder dem Spielspaß zu tun.

Punkte für gute Würfelwürfe (komisches Wort... gibts das überhaupt :confused: ) sind unbefriedigend weil zufallsabhängig, und zu den Punkten für gutes Rollenspiel hab ich mich im betreffenden Thread schon geäußert.

 

Wir sind zum Glück seit langem zu einer pauschalen Punktevergabe übergegangen, die Motivation dazu ist in unserer Gruppe m.E. unterschiedlich, z.B.:

 

- Vermeiden von Konkurrenzdenken (warum kriegt der mehr Punkte als ich?)

- Eindämmen des Verwaltungsaufwandes für den Spielleiter (Ich hätte als Spielleiter besseres zu tun als über Punkte Buch zu führen, ich möchte mich um ein stimmiges Abenteuer und die Spielatmosphäre kümmern)

- Befreien des Spiels von der Punktejagd als Motivation (jeder soll so spielen können wie er will und wie er kann ohne dass sich dies in "Belohnungen oder Bestrafungen" durch Punkte niederschlägt)

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Nun, ich vergebe EP für Ideen und gute Pläne einzeln, war der Plan/die Idee sehr gut, gibt es 10 AEP pro Idee/Plan!. Da kann an einem Abend schon etliches zusammenkommen. Dasselbe gilt, wenn jemand mehrmals seine Figur gut ausspielt. Auch hier gibt es für jedes einzelne Mal AEP. Also können auch hier etliche Punkte zusammenkommen. Und außerdem gibt es eine große Spanne an pauschalen AEP, so wie Eleazar es beschrieben hat. Damit hat, je nach Herausforderung und Schwierigkeit, jeder in der Gruppe schon mal einen Grundstock an AEP, den er auf jeden Fall bekommt.

 

Desweiteren halte ich es (auf Wunsch der Spieler) so, dass jeder nur seine EP erfährt (frühestens am Tag nach dem Spiel), sodass unerwünschtes Konkurrenzdenken, dass es ja eigentlich nicht bei einem konstrukiven Spiel geben sollte, wegfällt. Wie dann jeder seine EP verlernt, bleibt dann jedem selbst überlassen, auch dass regle ich mit jedem Spieler alleine, in der Zeit zwischen den Abenteuern!

 

Ich schreibe die AEP deshalb auch hinter dem Sichtschirm mit, sodass auch hier wieder der Neid der Spieler möglichst hintangehalten wird, sofern er überhaupt gegeben ist: ich habe nämlich die Erfahrung gemacht, dass es wenn überhaupt, dann nur ganz wenige der Spieler im Endeffekt wirklich um jeden Punkt geht. Den meisten, vor allem weiblichen Spielerinnen, ist es aber sowas von egal, ob sie jetzt 10 EP mehr oder weniger haben, die freuen sich auch so über ihre Punkte. Und meistens gibt es sowieso eine gute Durchmischung an Abenteuern, sodass einmal der Eine, einmal die Andere sich mehr einbringen können.

 

Grüße, GP

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Ich finde es dann doch eher schwierig, wenn du etwas verurteilst, das du nicht kennst.
Offenbar habe nicht nur ich so meine Schwierigkeiten mit der Buchführung bei Midgard, wenn ich mir die Beiträge hier so anschaue.

 

Aber es ist das selbe wie in vielen anderen Diskussionen: Die, die kein Problem haben, wollen den anderen erzählen, es gebe keines, weil sie selber es nicht haben. So what?

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Moin,

 

Da kann man mal sehen, ich bin nicht mal regelfest, was die EP-Vergabe angeht, weil es mir zu umständlich und zu bürokratisch ist. :lol:

 

und da bist du warscheinlich nicht die Ausname, sondern die Regel! Ich denke nicht dass ein guter Spielleiter Rechnen+19 beherschen muss und vermute dass nur die wenigsten hier die Notwendigkeit haben, tatsaechlich nach Regeln EPs zu vergeben.

 

In unserer Gruppe rotieren wir die Spielleiter nach jedem Scenario, und Figuren koennen nur beim selben Spielleiter weitergespielt werden, und ich bin der einzige der mitschreibt und die Punkte (zum groessten Teil) nach Regeln vergibt. Hauptabweichung ist, dass ich fuer gute Aktionen und Ideen EP bis zur Hoehe entsprechend der Ueberwindung eines typischen Gegners fuer das Scenarios gebe. Das heist auf hoeherm Grad gibts auch mehr EP fuer die guten Ideen, weil nicht nur die Gegner sondern auch die Probleme schwerer werden.

 

Eine wichtige Erfahrung die ich bei diesem Experiment des Versuchs einer korrekten Midgard Buchhaltung zu machen gemacht habe, ist dass Kaempfer jetzt schneller an EPs kommen, die sie auch dringend brauchen, damit sie schneller als Zauberer oder gar Kampfzauberer im Grad steigen. Dabei waren die letzten Abende gar nicht kampflastig, sondern ein Intrigenspiel, dass bei einem voreiligen Kampf schnell toetlich ausgegangen waere. Dennoch war es so, dass bei den wenigen kaempfen der Kaempfer dann vorne stand und die KEPs gesammelt hat, wodurch er ca einen Grad hoeher als der durchschnitt der Gruppe ist und sich damit traut eben auch vorne zu stehen. Gute Ideen haben alle in der Gruppe, bei Fertigkeiten gluecklich wuerfeln koennen auch alle, so dass KEPs voll oder KEPs halbe bei Kampfzauberern oder kaum KEPs bei Zauberern den Unterschied ausmacht.

 

Wenn ich dies in einem pauschalen System abbilden wollte, so muesste ich sagen: Der (andere) Kaempfer bekommt 300 Punkte, die Zauberer 250 und der Kampfzauberer 200. Ich vermute, dann wuerden 4 von 5 Spieler jammern. Wenn ich aber mitschreibe und rechne und am Ende noch kurz bei jedem einen Kommentar abgebe dann sind (fast) alle zufrieden.

 

Einzig A. wuerde wohl gern zum Papier ist Geduldig System zurueckkehren, des unlesbaren Charakterzettels, der mit Bleistift beschrieben wurde und sich auf nicht nachvollziehbare Weise ploetzlich zwichen den Spielabenden aendert. Dass es in unserer Gruppe noetig ist eine korrekte Buchhaltung zu machen, damit nicht einer sich den Grad 15 Charakter zurechtluegt, ist vielleicht ein Manko unserer Gruppe. Dennoch ist A. einer meiner besten Freunde und ich moechte ihn nicht als Spieler missen, weil er eben auch ein guter Spieler ist.

 

ciao,Kraehe

Bearbeitet von Kraehe
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Befreien des Spiels von der Punktejagd als Motivation (jeder soll so spielen können wie er will und wie er kann ohne dass sich dies in "Belohnungen oder Bestrafungen" durch Punkte niederschlägt)

 

Naja, hier möchte ich doch noch mal was dazu sagen, weil ich zu dieser Gruppe erst vor recht kurzer Zeit als Spieler hinzu gestoßen bin. Bei einer pauschalen Punktevergabe - Friede, Freude, Eierkuchen, jeder erhält so und so viel GFP zum Verlernen plus drei Praxispunkte auf die Fähigkeiten, die er seiner Meinung nach am besten benutzt hat - fehlt mir als Spieler, der ein normales Vergabesystem gewohnt ist, einfach der Thrill.

 

Warum soll ich als Einbrecher (gepimpt Grad 4), der von Chars zwischen 6 und 8 begleitet wird, etwas riskieren? Egal was ich tue, die anderen Figuren werden der meinen auf immer überlegen sein, wegen ihres EP-Vorsprungs. Das hat für mich was von "Kommunismus" auf Spielweltebene.

 

Mein Charakter ist doch jung - und hungrig. Er will es riskieren, auf den Turm zu klettern, die gesicherte Truhe zu öffnen, einen Alleingang zu wagen und dem Endgegner womöglich alleine gegenüber zu stehen etc.

- aber nur, wenn sich das für ihn rechnet. Weil er ein geltungsbedürftiger Anfangzwanzigjähriger (wie so viele Abenteurer) ist, der es allen zeigen, alle anderen übertrumpfen will.

Dafür will er Spielleiteranerkennung - EP's, PP's na klar, was sonst?

 

Beste Grüße & liebe Grüße an Mies

SchneiF

Bearbeitet von Bruder Buck
Quote repariert
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Dieser Wettbewerb bedarf allerdings eines (möglichst) objektiven Bewertungssystems. Und genau das erledigt Midgard mit Bravour.
Jein. Midgard hat ein gutes System, aber es ist nicht konsequent genug. Wie von Adjana angemerkt geht bei den KEP eben nicht nur der EW ein, der Schadensbonus (und natürlich auch der Angriffsbonus) spielen ebenso eine große Rolle.

 

Gerechter wäre ein System, wo der stärkere Kämpfer zwar mehr Schaden macht (klar), für die EP aber Schadens- und Angriffsbonus rausgerechnet würden. Selbiges gilt auch für magische Waffen, die nicht durch die Figur selbst geschaffen wurden. Ein Priester z.B. mit Zauberschmiede würde also einen Bonus aus dem Zauber ziehen usw.

 

Der Nachteil ist eine erhöhte Verwaltung (wäre wohl nur mit einem Computer sinnvoll zu bewältigen) und es müsste überlegt werden, welcher Vorteil (z.B. WM+2 wegen Angriff von oben) berücksichtigt werden soll und welcher nicht (z.B. Segnen).

 

Solwac

 

P.S. Auch außerhalb von Kämpfen gibt es viele Beispiele, aber der Kampf zeigt schon gut das Problem.

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