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Spielleiter Willkür bei Fertigkeitswürfen


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Zum Thema SL-Willkür greif ich noch mal BFs Beispiel auf: Spielerin BF spielt eine Figur mit Beredsamkeit +16, würfelt eine 10 und meint, sie versuche die Wache zu überreden, die Figur in die Burg zu lassen und zu vergessen, dass sie sie gesehen hat.

Der SL entscheidet, dass ist zu wenig ausgespielt, gibt -8 auf den EW und lässt die Aktion deshalb scheitern.

 

Spielerin Issi spielt eine Figur mir Beredsamkeit +8, würfelt eine 5, kann den SL (als Wache) aber minutenlang erfolgreich bereden und anflirten, was ihn schwer beeindruckt, und weshalb er ihr +8 auf den EW gibt und die Aktion gelingen lässt.

 

Das ist dann in meinen Augen SL-Willkür und das versuchen wir die ganze Zeit über zu sagen.

Ich habe mal einen eigenen Strang aufgemacht, nach meiner Suche haben wir diesen Aspekt noch nicht.

 

Er greift in das Thema ein:

 

Ich kann/will nicht beschreibend rollenspielen, sondern primär etwas erreichen. Die Figur, die ich lang auf ein Ziel hin entwickelt habe, kann das nun, was ich persönlich nciht kann.

Hier Beispiel: Beredsamkeit

 

Meiner Meinung nach sollte sich der SL schon mit seinen WM zurückhalten. +-8 finde ich da zu stark.

 

Das kann schon dazu führen, dass der Spieler keinen Spass mehr hat.

 

Das so was aufffällt, ist natürlich gering.

 

Wenn ich Klettern +18 mit vielen EP und Gold gelernt habe und eine Wand erklimmen will, dann sage ich als Spieler:

 

A) Ich klettere da hoch!  

B) Ich schaue mir die Wand an, suche einen guten Pfad, prüfe voher, welche Haken wohl gut geeignet sind, Mache Dehnübungen und wärme mich auf. Dann klettere ich mit offenen Augen und Ohren (Knacken im Stein) da rauf.

 

Der SL nun:

 

A) bringt mir WM -8 weil unstylisch

B) bringt mit WM +8 weil nett.

 

Was soll das?

 

 

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Worum gehts jetzt genau?

 

Bei +-8 WM verliere ich Spielspass, das ich für viele EP etwas mit der Figur gelernt habe und auch nciht jedesmal und evtl. überhaupt beschreibend dem SL erklären will.

 

Beispiel Klettern.

 

Das ist für mich dann ein schlechter SL und SL-Willkür, was ich nicht gut finde.

Bearbeitet von Panther
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Die Wand wird vom SL beschrieben und danach machen sich SL und SP Gedanken. Hoffentllich kommen sie auf die gleichen WM. Evtl. (wohl meist) werden diese kommuniziert und dann würfelt der Sp seinen Kletternwurf.

 

Wenn der SL die Wand mit einigen Ritzen und Simsen zum Stehen beschreibt und es trocken ist, dann

 

denkt sich der SL WM -2

und der Sp vielliecht WM -4

 

Er würfelt dann (auf seine Klettern +18) und sagt dann durch...

 

18 gelernt, 3 gewürfelt, oh ich glaube, ich schaffe es nicht.

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Ma Kai:
 

Nun ist es aber andererseits so, daß das Ausspielen sozialer Fertigkeiten mit überschaubarem Aufwand möglich ist und vielen Mitspielern Spielspaß bereitet. Daher kann man begründet durchaus von der o.g. Konsistenz abweichen. Es ist damit möglich, sich in einem Kontinuum von "wir würfeln alles einfach aus" bis "was wir ausspielen können, das spielen wir aus, egal was auf dem Bogen steht" ganz nach Wunsch zu orientieren.
 
Meine "Goldene Mitte" liegt dabei bei "wer Ausspielen will, der darf, ich gebe positive WMs im überschaubaren Rahmen von +2, selten +4, ich mache dann auch in wörtlicher Rede mit und bemühe mich, die Nichtspielerfiguren dabei adäquat rüberzubringen. Wer einfach würfeln will, der würfelt, und ich weise auf diese Möglichkeit auch aktiv hin".
 
Damit bin ich bisher bei allen Spielern gut gefahren.

Also ein vorier Konsens zwischen SL und Sp, keine SL-Willkür.

Bearbeitet von Panther
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Die Wand wird vom SL beschrieben und danach machen sich SL und SP Gedanken. Hoffentllich kommen sie auf die gleichen WM. Evtl. (wohl meist) werden diese kommuniziert und dann würfelt der Sp seinen Kletternwurf.

 

Wenn der SL die Wand mit einigen Ritzen und Simsen zum Stehen beschreibt und es trocken ist, dann

 

denkt sich der SL WM -2

und der Sp vielliecht WM -4

 

Er würfelt dann (auf seine Klettern +18) und sagt dann durch...

 

18 gelernt, 3 gewürfelt, oh ich glaube, ich schaffe es nicht.

 

 

Versteh ich nicht. Als SPL habe ich doch als einziger die Wand im Kopf. Und ich lege fest, ob sie einen Abzug vorsieht oder einen Bonus. Das kann der Spieler doch gar nicht beurteilen. Woran sollte er die WM abschätzen können? An der Wandbeschreibung? Wenn diese nicht mit der WM übereinstimmt, dann ist halt die Beschreibung nicht so dolle. Deshalb sagt man auch als SPL am besten:"Wenn du da kletterst, gibts WM XY." Dann weiß jeder, was ihn erwartet.

Bearbeitet von Einskaldir
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Ich sehe es so:

 

Es gibt unterschiedliche Gruppen. Die einen gehen streng nach den Werten der Figuren vor, würfeln und fertig ist die Laube. Da würde man den SL sowieso vom Hof jagen.

 

 

Die anderen spielen die sozialen Fertigkeiten oder Gespräche gerne live in wörtlicher Rede aus und haben ihren Spaß daran. Dann liegt es nahe, entsprechend herausragende Beiträge etwas zu belohnen. Denn wo man düngt, da wächst es.

 

Das könnte ein kleiner Bonus sein, das könnten aber auch zum Beispiel Erfahrungspunkte für gutes, weil für alle unterhaltsames Rollenspiel sein. Das ist eine gewisse Bevorzugung redegewandter, schlagfertiger oder witziger Spieler. Das ist nicht ganz astrein, aber intelligente, kreative, aktive, beliebte, charismatische oder durchsetzungsstarke Spieler werden beim Rollenspiel auch belohnt. Außerdem kann man die Boni / Mali ja auch unabhängig von der objektiven Darstellungen verteilen und gucken, wie der Spieler sich im Rahmen seiner Möglichkeiten geschlagen hat.

 

Man kann das also machen, wenn alle hinter dieser Spielweise stehen. Aber mehr als +1 oder +2 würde ich nicht geben. Und bei solchen Spielern, die in sich der Regel Boni erarbeiten, würde ich bei einem Blackout oder einem saftigen Fehler auch Abzüge gewähren.

 

Was nicht geht, ist einen Spieler zu so einer Spielweise zu zwingen oder einen nicht sonderlich redebegabten Spieler hier die gleichen Leistungen abzuverlangen, wie einem Rhetoriktalent. Man kennt ja seine Pappenheimer und wenn alle am Ausspielen Spaß haben, dann hat der unbeholfene Spieler eben mit Sprüchen Erfolg, mit denen der Rhetoriker gerade eben gescheitert ist.

 

Dann ist das Ausspielen mit drin, aber die persönliche Begabung des Spielers ist außen vor. So geht es.

 

Was gar nicht läuft, auch in "Ausspieler"-Gruppen, ist dass das Ausspielen den Fertigkeitswurf quasi ersetzt. Und mit + oder -8 ist das der Fall. Die Figur hat für ihre Fertigkeiten Erfahrung investiert und das kann nicht zunichte gemacht werden, nur weil der Spieler auf den Mund gefallen ist.

 

So würde ich nicht spielen wollen.

 

Also wie gesagt: Wenn die Gruppe das Ausspielen sozialer Fertigkeiten fördern möchte, dann kann man mit geringen Boni arbeiten. Aber so wie es geschildert wurde, klingt das echt übel.

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Hallo Panther!

 

Die Wand wird vom SL beschrieben und danach machen sich SL und SP Gedanken. Hoffentllich kommen sie auf die gleichen WM. Evtl. (wohl meist) werden diese kommuniziert und dann würfelt der Sp seinen Kletternwurf.

 

Ich verwende als Spielleiter folgendes Prinzip: Wenn im Vorfeld dem Spieler ein EW:Klettern gelingt, kann er die Schwierigkeit derart einschätzen, dass ich ihm die Würfelmodifikationen direkt mitteile. Vielleicht kann Dir und Deiner Gruppe das helfen, um den Vorwurf der Spielleiter-Willkür abzumildern.

 

Liebe Grüße, Fimolas!

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Wand: Wenn es keine geheimen Schwierigkeiten gibt, dann weiß ich als Spieler, welche Modifikationen es gibt, bzw. der SL muss mir das sagen.

 

Bei M4 gab es Tabellen, anhand derer Spieler wie SL mühselig ausrechnen konnten: Wie oft muss ich mit welchen Modifikationen würfeln. Buchhaltung aber komplette Klarheit.

 

Da der Vorschlag, dass jetzt wie aktuell in M5 zu regeln, von mir kam, sage ich mal, was die Absicht dahinter war und was nicht. Die Neuerung von M5 sollte das Tabellenstudieren und Faktorenaddieren überflüssig machen. Du kommst an eine Wand, der SL beschreibt sie für das Feeling, danach erfährst du 3x würfeln: -2, +2, -4. Und dann kann der Spieler überlegen, ob seine Figur das schafft. Und dann zeigen die Würfel, ob er mit seiner Einschätzung richtig lag. Die Spielerkompetenz sollte dadurch nicht vermindert, sondern lediglich das Spiel beschleunigt und das Regelwerk entschlackt werden.

 

Und wenn dann in der zweiten Kletterrunde ein Erdwespennest entdeckt wird, dann sind die +2 meinetwegen doch eine -6...

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Fimolas, so passiert das in meinen Gruppen auch, die WM werden kurz mitgeteilt und gut ist.

 

Wenn danach ein ein "Ausspieler" noch beschreibt, wie er die Wand klettern will, gibt es - sorry - keine WM dafür.

 

Ebenso bekommt der "Ausspieler", der beschreibt, wie er sein Langschwert viermal rechts, dann links und überraschend unten ins Knie haut, auch keine WM, auch wenn es sich für einige schön anhört.

Als SL bin ich ja auch kein "Ausspieler" der NSCs.

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Hallo Panther!

 

Die Wand wird vom SL beschrieben und danach machen sich SL und SP Gedanken. Hoffentllich kommen sie auf die gleichen WM. Evtl. (wohl meist) werden diese kommuniziert und dann würfelt der Sp seinen Kletternwurf.

 

Ich verwende als Spielleiter folgendes Prinzip: Wenn im Vorfeld dem Spieler ein EW:Klettern gelingt, kann er die Schwierigkeit derart einschätzen, dass ich ihm die Würfelmodifikationen direkt mitteile. Vielleicht kann Dir und Deiner Gruppe das helfen, um den Vorwurf der Spielleiter-Willkür abzumildern.

 

Liebe Grüße, Fimolas!

 

Das finde ich im Prinzip schon mal zu hart, weil die Kompetenz des Spielers gegenüber M4 gemindert wird. Das ist meiner Meinung nach aber nicht die Intention der Änderung von M5.

 

Bei M4 hätten Spieler und SL die ganze Wand in Klettersequenzen zerlegen könne und dann aus der Tabelle die Werte rausholen können. Hätte 10 Minuten gedauert und keinem Freude gemacht, aber es hätte bis dahin keines EWs bedurft.

 

Jetzt sollten sich SL und Spieler einfach abstimmen und nach 10 Minuten geht das Spiel weiter.

 

Deinen Vorschlag würde ich nur für größere, unübersichtliche Klettertouren empfehlen: Mit einem EW:Klettern wählst du die leichtere Route.

 

M5-Kletterer sollten nicht dümmer sein und mehr würfeln müssen als M4-Kletterer.

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Hallo Panther!

 

Worin liegt dann genau das Problem? Geht es darum, dass manche Spielleiter die Modifikationen erst nach dem Wurf mitteilen, oder darum, dass Dir die Begründungen ("unstylisch"/"nett") missfallen? Oder ist Dir der Wert von +/-8 zu hoch?

 

Liebe Grüße, Fimolas!

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Hallo Eleazar!

 

 

Ich verwende als Spielleiter folgendes Prinzip: Wenn im Vorfeld dem Spieler ein EW:Klettern gelingt, kann er die Schwierigkeit derart einschätzen, dass ich ihm die Würfelmodifikationen direkt mitteile. Vielleicht kann Dir und Deiner Gruppe das helfen, um den Vorwurf der Spielleiter-Willkür abzumildern.

 

Das finde ich im Prinzip schon mal zu hart, weil die Kompetenz des Spielers gegenüber M4 gemindert wird. Das ist meiner Meinung nach aber nicht die Intention der Änderung von M5.

 

Bei M4 hätten Spieler und SL die ganze Wand in Klettersequenzen zerlegen könne und dann aus der Tabelle die Werte rausholen können. Hätte 10 Minuten gedauert und keinem Freude gemacht, aber es hätte bis dahin keines EWs bedurft.

 

Jetzt sollten sich SL und Spieler einfach abstimmen und nach 10 Minuten geht das Spiel weiter.

 

Deinen Vorschlag würde ich nur für größere, unübersichtliche Klettertouren empfehlen: Mit einem EW:Klettern wählst du die leichtere Route.

 

M5-Kletterer sollten nicht dümmer sein und mehr würfeln müssen als M4-Kletterer.

 

Es liegt keine "Kompetenzminderung" zwischen M4 und M5 vor, sondern es ist die Art, wie man Modifikationen grundsätzlich anwendet. Das ist meines Wissens nach in keiner Regeledition von der Handhabung her klar geregelt (und wäre auch nicht wirklich notwendig, weil eine gelebte Freiheit sich dem Geschmack des jeweiligen Spielstils anpassen kann). Darüber hinaus spielt die Frage von M4 und M5 hier in diesem Themenstrang (s. Eingangsbeitrag) doch gar keine Rolle.

 

Liebe Grüße, Fimolas!

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Bei M4 hätten Spieler und SL die ganze Wand in Klettersequenzen zerlegen könne und dann aus der Tabelle die Werte rausholen können. Hätte 10 Minuten gedauert und keinem Freude gemacht, aber es hätte bis dahin keines EWs bedurft.

 

Jetzt sollten sich SL und Spieler einfach abstimmen und nach 10 Minuten geht das Spiel weiter.

 

Das ist aber dann ein schlechter SL, der normale SL weiß ja, das die Wand kommt und hat sich vorbereitet und weiß, was er dann den Spielern sagt, das dauert keine 10min.

 

Weiter habe ich alle relevanten Tabellen von M4 extrahiert und griffbereit hinter Elefantenfolie liegen, das geht bei mir als SL so schnell, das ich zig WMs sofort nennen kann. (Stichwort: für SL-Workshop)

 

Bei M5 ist dies durch die WM-Harmonisierung noch einfacher geworden. Die Geschwindigkeit ist mMn ziemlich gleich bei 5sec.

 

---

 

Mir missfällt bei der Sache die negativen WM. Die positiven WM sind meist auch blöd, bei einigen könnte man sagen, OK WM+1 / +2 (zB wenn ich beschreibe, wie ich bei "Landeskunde+X" in der Bibliothek nach Infos suche... Aber generell sollte es die Aussaage des SL schon sein. Das ist auch nichts schlimmes meiner Meinung nach, wenn der SL sagt..... die Wand macht -2/+2/-4 oder die Suche in der Bibliothek kosten 10 GS, 4 Stunden und du hast WM -6."

Bearbeitet von Panther
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Hallo Panther!

 

Mir missfällt bei der Sache die negativen WM.

 

Wie würdest Du dann Erschwerungen abhandeln wollen? Sollte es nicht grundsätzlich die Möglichkeit geben, in Situationen zu kommen, die eben ungemein schwierig sind?

 

Alternativ könnte man mit einer Hausregel die negativen Modifikationen abschaffen und dafür pauschal den Erfolgswert herabsetzen. Ob man damit aber wirklich besser spielt, liegt wohl stark im Auge des Betrachters.

 

Liebe Grüße, Fimolas!

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Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich als SL dankbar bin, wenn die Spieler ihre Fähigkeiten ausspielen und ich entsprechende Modifikatoren nutzen kann. Erfahrene Spieler, die die Zähne nicht auseinander kriegen (ob aus Faulheit, Schüchternheit, aus Desinteresse, Introvertiertheit oder übertriebener Rücksichtnahme auf andere) konnte ich noch nie gut versorgen. Ich frage mich in solchen Fällen meist, warum solche Menschen überhaupt rollenspielen wollen, wenn es ihnen so schwer fällt, mehr als ihre Ausrüstung zu beschreiben und natürlich zu würfeln. Ausnahme sind Rollenspielneulinge, aber die klammere ich aus der Betrachtung aus.

 

Ich finde es überhaupt nicht unfair, einen Bonus zu vergeben, wenn ein Spieler mit erklärt, mit welchen Mitteln er seine Chancen oder die eines anderen auf Erfolg zu vergrößern sucht. Ich finde es auch nicht unfair, jemanden per fettem Malus an einer Steilwand abglitschen zu lassen, der sich einfach auf sein Würfelglück verlässt, obwohl er ein erfahrener Rollenspieler ist und alt genug, um zu wissen, dass man im wahren Leben auch nur als erfahrener Klettter mit Ausrüstung und entsprechender Vorbereitung da hoch geht. Das Ausspielen sozialer Fähigkeiten oder das Planen vereinfachender Maßnahmen für erhöhte Erfolgswahrscheinlichkeiten (bei eigentlich allen wichtigen EW, egal welcher Fähigkeit) macht die Rollenspielrunde mMn nur besser und lebendiger. Dazu kommt: Wenn es mir in den SL-Kram passt (weil es z.B. einen Verlauf eines Abenteuers unterstützt, auf den ich am besten vorbereitet bin oder den ich für weitere Abenteuer oder Szenarien brauchen kann o. ä.), unterstützte ich die ausgespielten Bemühungen der Spieler ebenfalls gern mit kleinen, unauffälligen Boni.

 

Will sagen: Spielleiterwillkür ist überall, ich habe noch nie einen SL erlebt, der in jeder Hinsicht neutral gewesen wäre. Bei der „Willkür“ macht aber wie immer die Dosis das Gift. Für einen +8 Bonus würde ich als SL das Maximum an aktiver Vorbereitung durch die Spieler UND das Vorhandensein zusätzlicher, unterstützender Fähigkeiten sowie eine astreine Planung voraussetzen. Also beispielsweise ein gerüttelt Maß an Menschenkenntnis, Beredsamkeit und/oder Verstellen als Unterstützung für ein Verhör – plus vorherige, selbstinitiative Recherchen über den zu Verhörenden. Und das Ausspielen der Fragen an ihn ist sowieso Ehrensache. Wenn aber jemand zu mir sagen würde: „Ich hab eine errechnete 24 auf Verhören, was kann mir der Typ erzählen?“, sehe ich keinen Grund, einen Bonus zu vergeben.

 

@Panther: Generell sind Boni und Mali wichtige Stellschrauben - nicht, um SL-Willkür Vorschub zu leisten, sondern um extreme Gegebenheiten der Umwelt realistisch darstellen zu können. Die Chance für einen schlechten Schwimmer, bei Schlechtwetter und ohne Hilfsmittel durch hohe See von A nach B zu kommen, sollte eben minimal sein. Und der Barde, der monatelang an einer Ballade geschrieben und sie schon zig mal vorgetragen und verbessert hat, wird sie immer überzeugender "performen" und an die Zuhöhrerstimmung anpassen können als jemand, der sie gerade zum ersten Mal vom Blatt spielt. Alles andere wäre mMn unrealistisch.

Bearbeitet von donnawetta
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Hallo Eleazar!

 

 

Ich verwende als Spielleiter folgendes Prinzip: Wenn im Vorfeld dem Spieler ein EW:Klettern gelingt, kann er die Schwierigkeit derart einschätzen, dass ich ihm die Würfelmodifikationen direkt mitteile. Vielleicht kann Dir und Deiner Gruppe das helfen, um den Vorwurf der Spielleiter-Willkür abzumildern.

 

Das finde ich im Prinzip schon mal zu hart, weil die Kompetenz des Spielers gegenüber M4 gemindert wird. Das ist meiner Meinung nach aber nicht die Intention der Änderung von M5.

 

Bei M4 hätten Spieler und SL die ganze Wand in Klettersequenzen zerlegen könne und dann aus der Tabelle die Werte rausholen können. Hätte 10 Minuten gedauert und keinem Freude gemacht, aber es hätte bis dahin keines EWs bedurft.

 

Jetzt sollten sich SL und Spieler einfach abstimmen und nach 10 Minuten geht das Spiel weiter.

 

Deinen Vorschlag würde ich nur für größere, unübersichtliche Klettertouren empfehlen: Mit einem EW:Klettern wählst du die leichtere Route.

 

M5-Kletterer sollten nicht dümmer sein und mehr würfeln müssen als M4-Kletterer.

 

Es liegt keine "Kompetenzminderung" zwischen M4 und M5 vor, sondern es ist die Art, wie man Modifikationen grundsätzlich anwendet. Das ist meines Wissens nach in keiner Regeledition von der Handhabung her klar geregelt (und wäre auch nicht wirklich notwendig, weil eine gelebte Freiheit sich dem Geschmack des jeweiligen Spielstils anpassen kann). Darüber hinaus spielt die Frage von M4 und M5 hier in diesem Themenstrang (s. Eingangsbeitrag) doch gar keine Rolle.

 

Liebe Grüße, Fimolas!

 

Das sehe ich anders, mit der Ausnahme, dass man sich natürlich alles nach seinem Geschmack anpassen kann.

 

Bei M4 konnte sich ein Spieler unabhängig vom Erfahrungswert seiner Figur aufgrund der Beschreibung des SLs exakt ausrechnen, mit welchen Modifikationen er beim Klettern zu rechnen hat. Bei im Wortsinn "überschaubaren" Klettertouren konnte selbst der Ungelernte sein Risiko exakt ausrechnen. Klar hätte ein SL in der Höhe von 4 Metern plötzlich einen Überhang oder Glitschmoos auftauchen lassen können, aber das hätten ihm die Spieler wohl kaum durchgehen lassen.

 

Bei M5 sind die Beschreibung der Wand und der Schwierigkeitsgrad zumindest formal voneinander abgekoppelt. Spätestens beim nächsten Spielabend oder Spielleiter kann die gleiche Beschreibung ganz andere Ergebnisse nach sich ziehen. Der Spieler kann im Prinzip mit der Beschreibung nichts mehr anfangen. Sie ist reiner Fluff - um das Spiel schneller und die Regeln kürzer, aber nicht um die Spieler inkompetenter zu machen.

 

Die Information, die dem Spieler jetzt bei M5 fehlt, sollte der Spielleiter einfach rausrücken. Warum? Weil der Spieler das Risiko und seine Chancen einschätzen muss und die ja immer tut - unabhängig von seinem Erfolgswert. Dass eine glatte, glitschige, überhängende Wand schwerer zu erklettern ist als eine nicht so steile, trockene, raue - das weiß ich. Dafür muss ich nicht mal Klettern können. Und ich weiß es nicht besser als Anfänger oder als Profi. Also kann der Diagnosewurf entfallen, der ja nicht nur die Anfänger benachteiligt, sondern die nur mehr als die Profis. Eine 1 ist immer drin.

 

Die Erfahrung zahlt sich hingegen aus bei der Risikobewertung und im Vollzug: Klettern +8, Abzug von 4, dreimal Würfeln: "Das ist Selbstmord, das mache ich nicht!" oder 16,17, 18 gewürfelt: "Ziemlich schwer und riskant, aber machbar."

 

Oder eben Klettern +18: "Wenn es einer schafft, dann ich!" 13, 18, 4 und platsch.

 

Ich mache ja auch keinen Pflanzenkundewurf, um herauszufinden, dass ich eine seltene, ausländische Pflanze vor mir habe, die mir gleich -4 bei meinem eigentlichen Wurf bereiten wird.

 

Was gewinnt man dadurch, dass man als SL im Kletterfall die "offensichtlich wahrnehmbaren" Modifikatoren für sich behält oder hinter einer Hürde platziert? Die Spieler haben etwas weniger Kompetenz zur Führung ihrer Figuren, als sie es sonst hätten.

 

Kein schönes Ziel.

 

Ebensowenig weiß der wortkarge oder auch nur beim SL unbeliebte Bardenspieler, was gleich seine Beredsamkeit +18 wert sind, wenn er erst den SL in freier Rede begeistern muss.

 

Es gibt Hürden, Unwissenheiten oder Überraschungen, die gehören zum Spiel dazu. Bei anderen ist es mir lästig und bevormundet es mich, wenn der SL diese platziert, wo es nicht hingehört. Genau sieht das jeder Einzelne oder jede Gruppe anders.

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Hallo Panther!

 

Mir missfällt bei der Sache die negativen WM.

 

Wie würdest Du dann Erschwerungen abhandeln wollen? Sollte es nicht grundsätzlich die Möglichkeit geben, in Situationen zu kommen, die eben ungemein schwierig sind?

 

Du hast mich wohl falsch verstanden, ich habe nichts dagegen, ist sogar gut, dass der SL sagt, WM-8 für die Kletterwand, ich finde das nur nicht gut, wenn der SL wegen einer fehlenden Beschreibung WM -8 oder X vergibt.

 

 

Die Information, die dem Spieler jetzt bei M5 fehlt, sollte der Spielleiter einfach rausrücken.

 

Ich sehe das nicht so, dass sich da was von M4 nach M5 was geändert hat. Überraschend ändernde WM gabs und gibts.

Bearbeitet von Panther
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Hej Eleazar, ich sehe das wie du - Diagnose-Würfe sind oft unangebracht bzw. nicht "gerecht" zu verteilen, wie dein Pflanzekundebeispiel zeigt. Auch sollte Unkenntnis der Gefährlichkeit einer (gut gelernten) Aktion nicht dazu führen, dass eine Figur stirbt oder auf mittlere oder lange Sicht unter Nachteilen leiden muss. Das ist dem Regelwerk vielleicht egal :-) aber weder dem SL noch den Spielern. Dennoch: wer munter und ohne Vorbereitung die Steilwand anspringt, um hochzuklettern, kann durchaus auf den ersten 2 Metern einen Abgang machen, ohne das Leib und Leben riskiert würden. Der SL könnte selbst bei einem gelungenen Wurf inklusive Malus darauf hinweisen, dass dem Spieler auffällt, dass es ungewöhnlich schwierig ist, die Wand hochzukommen. Mir macht es als SL nichts aus, auch Zahlenwerte rauszuhauen, aber als Spielerin gefällt es mir beispielsweise  besser, NICHT genau zu wissen, wie hoch mein Malus oder Bonus (oder auch der meines Gegners) ist. Allerdings bin ich auch kein Freund epischen Rollenspiels - wer letzteres liebt, "versagt" meist deutlich unwilliger. Darüber hinaus halte ich es als SL wie meine eigenen SL: Ich lasse niemanden an Zufall oder einem Missverständnis verrecken. Wenn meine Steilwand gefährlich ist, sieht man ihr das an - und wer will, kriegt auch Zahlen dazu. Wer dann etwas von "Willkür" murmelt, muss Feldforschung betreiben, recherchieren und beim nächsten Mal einen Fachmann mitbringen, dessen Expertise durch eine Power-Point Präsentation leicht verständlich für alle aufbereitet werden muss. Vielleicht weiche ich dann um +1  ab. :P

Bearbeitet von donnawetta
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