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Erscheinungstermine - Verfügbarkeit - Veröffentlichungspolitik etc.


Empfohlene Beiträge

Mal ne ganz blöde Frage

 

Ist es wirklich so, dass die eigentlichen Midgard Regelwerke derzeit im Laden nicht zu bekommen sind? Und dass dieser Zustand bis zu einem bisher ungenannten Tag im nächsten Jahr anhalten wird? Ich war erstaunt, dass auf der Spiel in Essen kein Händler die Regelwerke mehr hatte. In zwei Läden in HH gibbet auch keine mehr.

 

Nicht sehr clever, wenn man ein sowieso schon in einer Nische angesiedeltes Produkt am Leben erhalten will.

 

Wie bringt ihr Neulingen oder Midgardwilligen denn jetzt dazu, Midgard zu spielen, wenn die sich nicht mal das DFR Grundbuch kaufen können?

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Mal ne ganz blöde Frage

 

Ist es wirklich so, dass die eigentlichen Midgard Regelwerke derzeit im Laden nicht zu bekommen sind? Und dass dieser Zustand bis zu einem bisher ungenannten Tag im nächsten Jahr anhalten wird? Ich war erstaunt, dass auf der Spiel in Essen kein Händler die Regelwerke mehr hatte. In zwei Läden in HH gibbet auch keine mehr.

 

Nicht sehr clever, wenn man ein sowieso schon in einer Nische angesiedeltes Produkt am Leben erhalten will.

 

Wie bringt ihr Neulingen oder Midgardwilligen denn jetzt dazu, Midgard zu spielen, wenn die sich nicht mal das DFR Grundbuch kaufen können?

Ja, es ist leider so. Branwens Kommentar dazu findet man hier.

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Mal ne ganz blöde Frage

 

Ist es wirklich so, dass die eigentlichen Midgard Regelwerke derzeit im Laden nicht zu bekommen sind? Und dass dieser Zustand bis zu einem bisher ungenannten Tag im nächsten Jahr anhalten wird? Ich war erstaunt, dass auf der Spiel in Essen kein Händler die Regelwerke mehr hatte. In zwei Läden in HH gibbet auch keine mehr.

 

Nicht sehr clever, wenn man ein sowieso schon in einer Nische angesiedeltes Produkt am Leben erhalten will.

 

Wie bringt ihr Neulingen oder Midgardwilligen denn jetzt dazu, Midgard zu spielen, wenn die sich nicht mal das DFR Grundbuch kaufen können?

Für Neulinge ist es wohl weniger problematisch, weil die mit Runenklinge anfangen können und wohl sollten. Bis die Runenklingen gespielt sind, wird es dann die neue Auflage geben. Ich glaube nicht, dass wir ewig auf die Neuauflage warten müssen. Ich glaube nicht, dass wir ewig auf die Neuauflage warten müssen. ...

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Mal ne ganz blöde Frage

 

Ist es wirklich so, dass die eigentlichen Midgard Regelwerke derzeit im Laden nicht zu bekommen sind? Und dass dieser Zustand bis zu einem bisher ungenannten Tag im nächsten Jahr anhalten wird? Ich war erstaunt, dass auf der Spiel in Essen kein Händler die Regelwerke mehr hatte. In zwei Läden in HH gibbet auch keine mehr.

 

Nicht sehr clever, wenn man ein sowieso schon in einer Nische angesiedeltes Produkt am Leben erhalten will.

 

Wie bringt ihr Neulingen oder Midgardwilligen denn jetzt dazu, Midgard zu spielen, wenn die sich nicht mal das DFR Grundbuch kaufen können?

 

Ich finde viel wichtiger, dass du in Essen warst und nicht Bescheid gegeben hast! :D

 

Das mit dem Grundregelwerk ist in der Tat doof. Muss man halt das Loch mit den Runenklingen überbrücken.

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Man kann es anders herum sehen... die Bücher haben sich unerwartet gut verkauft, deshalb ist der Ersatz zu spät angelaufen. Dazu kam, daß sich die Frankes dazu entschlossen haben, nicht einfach nur nach zu drucken, sondern ein M5 zu machen, was dann natürlich auch wieder Zeit gebraucht hat (es wird dann z.B. auch neue Bilder geben, was bei Midgard immer ein ziemlicher Zeitfresser zu sein scheint). In gewisser Weise gibt es also auch Grund zur Freude...

 

Der hypothetische Neuling müßte ja schon ganz ohne Kontakt zu einer existierenden Gruppe anfangen, um wirklich aufgeschmissen zu sein. Sonst kann er sich wahrscheinlich temporär existierendes Material leihen.

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Das Durchlesen dieses Threads bestärkt mich in meiner Ansicht, dass die Midgard Hardcore Fraktion in etwa mit den Jüngern der Apple Sekte zuvergleichen ist. Die lassen auch keinerlei Kritik an ihrem geliebten System gelten und versuchen, jeglichen Widerspruch zugrunde zu argumentieren.

 

Es beisst die Maus keinen Faden ab, ein Rollenspielsystem, dessen Grundregeln nicht erhältlich sind, ist wie ein Surface Tablet, zu dem du nur das Touch cover, nicht aber das eigentliche Tablet kaufen kannst.

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Das Durchlesen dieses Threads bestärkt mich in meiner Ansicht, dass die Midgard Hardcore Fraktion in etwa mit den Jüngern der Apple Sekte zuvergleichen ist. Die lassen auch keinerlei Kritik an ihrem geliebten System gelten und versuchen, jeglichen Widerspruch zugrunde zu argumentieren.
Hat dir irgendjemand widersprochen, dass die Situation "suboptimal" ist?

 

Aber was nützt es, darüber zu Jammern?

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Das Durchlesen dieses Threads bestärkt mich in meiner Ansicht, dass die Midgard Hardcore Fraktion in etwa mit den Jüngern der Apple Sekte zuvergleichen ist. Die lassen auch keinerlei Kritik an ihrem geliebten System gelten und versuchen, jeglichen Widerspruch zugrunde zu argumentieren.

 

Es beisst die Maus keinen Faden ab, ein Rollenspielsystem, dessen Grundregeln nicht erhältlich sind, ist wie ein Surface Tablet, zu dem du nur das Touch cover, nicht aber das eigentliche Tablet kaufen kannst.

 

eh, welchen Sinn hätte es, jetzt permanent zu lamentieren? Das die Situation momentan doof ist hat keiner bestritten.

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Und um die Schönfärberei auf die Spitze zu treiben: Es handelt sich bei Midgard um ein Hobbyprodukt. Das ist halt nicht total professionel aufgezogen und da kann es auch schon mal vorkommen, dass Regelwerke vergriffen sind, oder Veröffentlichungstermine nicht auf biegen und brechen gehalten werden (müssen). Das dauernde Gemecker ohne Hintergrundwissen nervt mich ganz schön an.

 

Gruß

Shadow

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Was bedeutet "Hobbyprodukt"? Ist das Regelwerk handgeklöppelt? Zahlt man nur Hobbygeld dafür?

 

Soweit ich weiß, ist das Betreiben des VF&SF Elsas Hauptberuf, die Werke sind durchaus professionell gelayoutet/gedruckt und es wird richtiges Geld zu einem marktüblichen Preis verlangt. Es ist ein Hobbyprodukt, weil es für ein Hobby benutzt wird. Die Produktion erfolgt neben- und hauptberuflich auf professionellem Niveau und Leute verdienen sogar echtes Geld damit.

 

Man könnte (!) sagen, dass manche Vorgehensweisen unprofessionell oder zumindest suboptimal sind, aber die oben implizite Bedeutung des Begriffs "Hobbyprodukt" als Entschuldigung ist in meinen Augen Unfug!

Bearbeitet von Rosendorn
Grammatik muss korrekt sein!
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Aber Recht hat er ja. Mich stört es auch, dass bestimmte Regelwerke momentan nicht auf regulärem Weg zu beziehen sind.

Allerdings scheinen sich Midgard-Materialien momentan recht gut zu verkaufen. Grundregelwerke sind vorzeitig ausverkauft. Die letzten Quellenbände sollen sich laut Berichten hier im Forum auch gut verkauft haben. Auch Faninitiativen wie die gedruckten Midgardkarten zeigen doch, dass es eine starke Nachfrage gibt.

Ein Spielladen in der nächsten größeren Stadt scheint auch regelmäßig nachzustellen.

 

Zum selbstkritischen Umgang mit dem eigenen Hobby gehört ja nicht nur das Erkennen der Schwächen, sondern auch das Anerkennen der Stärken. Wenn Mai Kai vorsichtig andeutet, dass es auch Grund zur Freude gibt, ist das doch keine Schönfärberei.

Ich hoffe auch, dass wir um Ostern mit nagelneuen und gelungenen Regelwerken Midgard spielen können. (falls ich bis dahin endlich meine Runde zusammen habe;-) )

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Hobbyprodukt ist von mir keineswegs negativ gemeint, wie man es aus Rosendorns Beitrag vielleicht vermuten könnte. In einem Hobbyprodukt steckt oft mehr Liebe zum Detail und mehr Herzblut als in anderen kommerziellen Produkten. Mit Hobbyprodukt meinte ich, dass hier keine riesige Apparatur eines großen Verlages mit vielen vielen Mitarbeitern dahinter steckt, sondern nur wenige Menschen sich mit dem Produkt Midgard befassen. Es wird mehr Wert auf Qualität als auf Quantität gelegt. Außerdem muss man immer das finanzielle Risiko berücksichtigen. Lieber weniger Regelwerke drucken und alle sind ausverkauft als das wertvolles Kapital in Regelwerken gebunden wird, die sich vielleicht nur langsam verkaufen.

 

Mir ist lieber, ich warte ein bißchen und bekomme für mein Geld gute Qualität als dass immer alles verfügbar ist.

 

Gruß

Shadow

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Das ist richtig. Für gestandene Midgardianer stellt dies auch keinerlei Problem dar. Für Neueinsteiger ins Rollenspiel oder für Spieler die Midgard kennenlernen wollen, aber keine Connections zu Midgardspielern haben, sind dies Ausschlusskriterien. Niemand würde sich ein Produkt kaufen, wo mehrere notwendige Teile momentan schlicht nicht käuflich vorhanden sind.

 

Aus dem Grund freue ich mich, dass eine Neuauflage vom DFR und ARK angekündigt wurde und evtl. zeitnah zum Gratisrollenspieltag erscheinen wird.

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Ich könnte jetzt auf den Apple-Fan-Vergleich irgend etwas mit "Deutschland", "Jammern" und so weiter erwidern, aber das bringt doch nichts.

 

Ich wehre mich ebenfalls gegen die Bezeichnung "Hobby" - das ruft auch bei mir die Assoziation "Fanzine" hervor. Und das ist Midgard nicht, es ist ein professionelles Produkt eines Kleinstunternehmens. Es gibt schon Gründe, warum solche Unternehmen z.B. für einen Großserienfertiger wie meinen Arbeitgeber als Lieferanten schlicht nicht in Frage kommen. Da ist eben kein Sicherheitsnetz dabei, es wird knapp kalkuliert, usw. Es gibt aber auch Gründe, warum z.B. der VFSF und Midgard so lange und so gut überlebt haben. Es ist schlicht ein saugutes Produkt und ich finde auch sehr nette Menschen dabei und dahinter (ha! Apple! Take That!).

 

Mei, no ham se sich halt verkalkuliert. Wenigstens war die Überraschung eine positive, nicht wie damals bei Kompendium, MDS oder Bestiarium umgekehrt, daß sich Sachen unerwartet schlecht verkauft haben. Ich finde echt auch, daß wir uns hier unnötig übermäßig fertig machen. Verdammt noch mal, die Sachen verkaufen sich so gut, daß der Verlag mit dem Nachdrucken nicht hinterher kommt, und hier herrscht das große Heulen und Zähneklappern. Wat zum Deubel?! Es ist auf vielfachen Forumswunsch erstmals ein Teil des Regelwerks als PDF herausgebracht worden, und zwar in hoher Qualität (also nix Buchscan). Der Jubelsturm hat mich jetzt nicht unbedingt von den Füßen gerissen. Es wird nicht nur einfach so nachgedruckt, sondern es gibt eine überarbeitete Neuauflage des Regelwerks, da macht sich also jemand richtig Arbeit. Und hier wird nur geklagt. Echt Leute, ich glaube, ich bin im falschen Film. Sind wir wirklich so ein Jammervolk??

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Ein Gedanke zu den Verkaufszahlen:

Man sollte unterscheiden zwischen Regelwerk (also DFR und Arkanum) und Zusatz (Bestiarium, Kompendium und MdS). Das Regelwerk braucht man auf jeden Fall und den haben wahrscheinlich auch viele Spieler, die nicht leiten. Den Zusatz kaufen sich eigentlich nur Sammelwütige und Spielleiter, damit dürfte der Käuferkreis deutlich kleiner ausfallen als für DFR und Arkanum. So gesehen ist die Entwicklung eigentlich nicht so überraschend.

 

Und man darf dann nicht die Interessenten vergessen, die sich DFR und Arkanum zum anspielen kaufen und dann feststellen, dass es doch nicht ihre Welt ist. Hm... Zählt vielleicht unter Sammelwütige.

 

Das läuft bei D&D und DSA bestimmt nicht anders. Nur dass da größere Verlage hinter stehen, die auch das Geld haben um einen großen Produktausstoß zu gewährleisten.

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Midgard ist für Neulinge sicher keine Option, da sie Dungeonslayer, Forsaken Colony oder Seelenfänger (ich hoffe die Produktnamen sind richtig) komplett und kostenlos im Internet bekommen können. Das sind Hobbyprodukte für mich, kostenlos, fein gestaltet und somit für jeden erreichbar und sofort nutzbar. Im Pad und Bookreader Zeitalter braucht man sie nicht einmal ausdrucken. Midgard ist somit nur etwas für Fans und von ihnen positiv beeindruckte Bekannte.

 

Die oben genannten Systeme zeigen auch, das wohl nicht das Geld entscheidend ist für ein gutes Produkt, sondern vielmehr die Freizeit und Liebe, die man unendgeldlich einbringt. Will Midgard mehr Menschen erreichen, muß es sich sicher in irgendeiner Form den Zeitgeist anpassen.

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Das Durchlesen dieses Threads bestärkt mich in meiner Ansicht, dass die Midgard Hardcore Fraktion in etwa mit den Jüngern der Apple Sekte zuvergleichen ist. Die lassen auch keinerlei Kritik an ihrem geliebten System gelten und versuchen, jeglichen Widerspruch zugrunde zu argumentieren.

 

Es beisst die Maus keinen Faden ab, ein Rollenspielsystem, dessen Grundregeln nicht erhältlich sind, ist wie ein Surface Tablet, zu dem du nur das Touch cover, nicht aber das eigentliche Tablet kaufen kannst.

 

Für alle, die es immer noch nicht mitbekommen haben: Ja, Midgard ist nicht lieferbar. Es war der Fehler des Verlages (also meiner). Wir haben halt sehr, sehr lange gebraucht, um uns zwischen einem Nachdruck und einer Neuauflage zu entscheiden und der Restbestand war schneller ausverkauft, als erwartet. Ich bedauere außerordentlich, dass es im Augenblick keinen Sinn macht, Interessenten MIDGARD zu empfehlen und dass so viele Neueinsteiger auf ein anderes Rollenspielsystem ausweichen müssen. An dem hierdurch entstehenden Image-Schaden werden wir lange zu knabbern haben und der wirtschaftliche Schaden ist auch nicht zu verachten.

 

Es berührt mich zu lesen, dass ihr euch Sorgen um euer Hobby macht. Ihr könnt euch zu dieser Problematik hier im Forum äußern, auch gern wöchentlich einen neuen Strang dazu aufmachen und wirklich jedem die Möglichkeit geben, sich über dieses Unding aufzuregen – aber das ändert nichts an den vorhandenen Tatsachen; deswegen wird die Neuauflage nicht schneller in den Läden sein. Und ich selber gehe sowieso schon in Sack und Asche.

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Was bedeutet "Hobbyprodukt"? Ist das Regelwerk handgeklöppelt? Zahlt man nur Hobbygeld dafür?

 

Soweit ich weiß, ist das Betreiben des VF&SF Elsas Hauptberuf, die Werke sind durchaus professionell gelayoutet/gedruckt und es wird richtiges Geld zu einem marktüblichen Preis verlangt. Es ist ein Hobbyprodukt, weil es für ein Hobby benutzt wird. Die Produktion erfolgt neben- und hauptberuflich auf professionellem Niveau und Leute verdienen sogar echtes Geld damit.

 

Man könnte (!) sagen, dass manche Vorgehensweisen unprofessionell oder zumindest suboptimal sind, aber die oben implizite Bedeutung des Begriffs "Hobbyprodukt" als Entschuldigung ist in meinen Augen Unfug!

 

Tja, was ist ein Hobbyprodukt? Ist Midgard ein Hobbyprodukt? Ja, ich denke schon. Die Leute, die etwas für MIDGARD tun, tun dies nämlich in ihrer Freizeit und ohne eine angemessene Bezahlung dafür zu erhalten.

 

Da mag ich ein bisschen aus dem Rahmen fallen, denn ich habe keinen (anderen) Job, sondern kümmere mich inzwischen ausschließlich um MIDGARD. Ich kann zwar meine Arbeit vom Aufwand her schon lange nicht mehr als "Hobby" bezeichnen (auch wenn sie mir meistens Spaß macht), aber ich erledige diese Arbeit aus freien Stücken, nicht weil ich ein Schnitzel in der Pfanne haben möchte oder die Miete zahlen muss. Wenn ich mir im Laufe der Jahre dabei Kenntnisse angeeignet habe, die es ermöglichen, MIDGARD durch eine professionelle Herstellung ein Image zu geben, das es ermöglicht, mit anderen Rollenspielprodukten nicht nur inhaltlich zu konkurrieren – umso besser.

 

Ich achte darauf, dass MIDGARD wirtschaftlich geführt wird. Ich drehe jeden Euro zweimal um, bevor ich ihn ausgebe und ich gebe nur Geld aus, das tatsächlich auf der Bank liegt. Vielleicht etwas konservativ, aber solide. Seit ich MIDGARD wieder selber publiziere, bewegen sich die Einnahmen in zufriedenstellenden Höhen. Für freakige Ideen habe ich kein Geld, aber das Erscheinen etlicher zukünftiger Publikationen und die Umsetzung der einen oder anderen Idee, die mir am Herzen liegt, stellen kein finanzielles Problem dar. Erscheinungstermine werden nicht durch Geldmangel beeinflusst. Trotzdem werden keine Titel produziert, nur weil der Fan das möchte – wenn der Titel in meinen Augen nicht wirtschaftlich ist. Hier gehe ich eindeutig auf Distanz zum "Hobbyprodukt".

 

Schauen wir uns mal die Mitarbeiter an, die die eigentliche Arbeit für MIDGARD leisten: die Autoren. Keiner meiner Autoren arbeitet neben- oder gar hauptberuflich für mich. Alle haben einen "normalen" Beruf und kümmern sich nur in ihrer Freizeit um MIDGARD. Wenn das Essen gekocht, der Tisch abgeräumt, der Partner geküsst und die Kinder im Bett sind – dann, ja dann können sie endlich ihre müden Beine hoch legen und nach getaner Arbeit (also so nach 20 Uhr) ein wenig über neue Regeln brüten, die letzten zehn Seiten ihres Abenteuers nochmal sprachlich durcharbeiten oder Recherche zur Lebensweise von Drachen betreiben – während die Ehefrau sich einen spannenden Krimi im Fernsehen anschaut, sich mit dem neusten Roman ihres Lieblingsautors gruselt oder sich mit Freunden amüsiert. Geht das Ganze dann auch noch etliche Jahre (nicht mal eben fünf, sondern eher zwanzig, gar dreißig Jahre lang – Woche für Woche!), dann hört sich das eigentlich schon gar nicht mehr nach Spaß bereitendem Hobby an, oder? Es braucht also viel Selbstdisziplin, vielleicht auch ein wenig Leidensfähigkeit, um auf Dauer als MIDGARD-Autor tätig zu sein.

 

Ich bewundere meine Autoren, denen ihre Tätigkeit trotz allem unterm Strich Spaß bereitet, die sich über ein gedrucktes Exemplar ihres Machwerkes in ihren Händen freuen – und wenn ihre Arbeit einem Großteil der Community gefällt. Schließlich arbeiten sie nicht (nur) für sich selber, sondern auch für alle übrigen MIDGARD-Spieler. Deshalb freue ich mich über gute Stimmung auf Conventions; daraus kann nicht nur ich Motivation für neue Aufgaben schöpfen.

 

Problematisch wird es, wenn einem Autor etwas "dazwischen kommt" und er den angepeilten Abgabetermin nicht halten kann. Der angegangene Hausbau läuft nicht so rund wie erhofft, die Renovierung dauert länger, das Kind muss ins Krankenhaus, ein Elternteil stirbt und die Wohnung muss ausgeräumt werden. Solche und ähnliche Dinge bringen nicht nur das abendliche Freizeitmanagement durcheinander, sondern man bekommt auch den Kopf nicht frei. Was ist da einfacher, MIDGARD mal für ein paar Wochen MIDGARD sein zu lassen?

 

Menschlich ist das verständlich, für den Produktablauf bei MIDGARD hat es aber üblicherweise drastische Folgen. Denn wenn dann die Ergänzungsregeln endlich mit vier wöchentlicher Verspätung eintreffen, hat der Lektor bereits mit einer anderen Arbeit (evtl. sogar eines anderen Auftraggebers) begonnen und kann sich erst drei Wochen später die Ergänzungsregeln anschauen. Selbst wenn anschließend alles glatt läuft, haben wir dann bereits eine Verzögerung des Druckbeginns um sieben Wochen – und drängende Fragen im Forum.

 

Natürlich kann ich mich hinstellen und dem Autor mit "Kündigung" und "Gehaltskürzung" drohen. Die Gefahr, dass er sich dann abends mit seiner Ehefrau zusammen den spannenden Krimi im Fernseher ansieht, ist allerdings groß. Und wegen seiner Gehaltskürzung höre ich ihn nur laut lachen. Kurz: ich habe kein Druckmittel gegen meine Autoren in der Hand und muss mit dem leben, was sie mir in ihrer Freizeit erarbeiten. In einem "richtigen Laden" läuft das völlig anders. Wir haben auch keinen Produktplan (im Sinne von: ich möchte ein Quellenbuch zu X publizieren, bitte lieber V schreibe mir das); ich bin auf die Sachen angewiesen, die ich von meinen Autoren angeboten bekomme (ich kann natürlich Sachen ablehnen). Selbst einen soliden Zeitplan kann ich wegen der unregelmäßigen Arbeit der Autoren nicht aufstellen. Alles Dinge, die in einem "echten" Verlag an der Tagesordnung sind. Und deshalb ist MIDGARD ein Hobbyprodut. Nicht als Entschuldigung, sondern als Begründung.

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@Elsa: Wie ich andeutete, Midgard ist nicht mehr oder weniger ein „Hobbyprodukt” wie so ziemlich alle anderen deutschen RSP-Produkte. Es läuft da de facto nicht anders wie dort, ergo kann und soll man gleiche Maßstäbe anlegen. Wenn du darauf bestehst, dass Midgard als „Hobbyprodukt” zu werten ist, dann ist eben DSA, das deutsche Shadowrun, Pathfinder, Cthulhu oder Dungeonslayers auch ein solches.

 

Ich verstehe halt den Begriff anders und habe den Eindruck, dass andere mit dieser „Entschuldigung” auch anderes meinen.

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